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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190201294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-29
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1902
- Autor
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und Anzeiger Wktlitt ud AHtljtt). Telegramm -Adresse:. »H - Fernfprechstckle «Tageblatt«, Riesa. Rr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. SS. Mittwoch, SS. Januar 1S02, Abends.SS. Jahrg. Da» Mesa« Tageblatt «scheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark SV Pfg.» durch unsere Tttlg» frei in» Hau» 1 Mark SS Pfg., bet Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalteu 1 Mark SS Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch «ottat-bmmment« werd« angnwwnwtt Anzeigen-Bunähme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Bewähr. D«ck md Verlag von Langer ä- Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraßr SV. — Für die Redaktion vermMwrtltch: Herma«« Schmidt i« Riesa. Auf Anordnung dr» Königlichen Ministerium» de» Kultu» und öffentliche» llvt-rrtcht» wird folgende, vielfach unbeachtet gelassene grs.tzliche Vorschrift hinsichtlich der religiösen 48rzteh««g der in gemischten Ehe« geborene« Sinder in Erinnerung gebracht. Nach HZ 6 und 8 de» Gesetze» vom 1. November 1836 sind ehrliche Sinder, deren Vater dem evangelischen, deren Mutter aber dem katholischen Glaubensbekenntnisse angehören, desgleichen Kinder, deren Vater dem katholischen und deren Mutter dem evangelischen Glaubensbekenntnisse zugethan find, i« de« Bekenntnisse des BaterS z« erziehe« und r» ist ein« Abweichung von diesen Bestimmungen nur dann zulässig, wenn di« Eltern vor erfülltem sechsten Lebens jahre deS betreffende« Kinde- an Gerichtsstelle und ohne Beisein anderer Personen eine Uebereinkvnft vor dem Richter dahin zu Protocoll abgeschlossen habe«, daß ihre Kinder in dem Bekenntnisse der Mntter erzogen werden solle». Ans die religiöse Erziehung derjenigen Kinder, welche zur Zeit einer sochen Vereinbarung bereit» das 6. Lebensjahr erfüllt haben, bleibt der Abschluß der letzteren ohne Einfluß. Großenhain, am 27. Januar 19V2. Königliche Bezirksschuliuspectiou. 151 L. Ar. Uhlemaan. Sieber. Br. Die Borschristen in Z 4 des RrichSgrsetze», betreffend die Abwehr und Unterdrückung der ReblauSkrancheit, vom 3. Juli 1883, nach welcher die Versendung und Einführnng be wurzelter Rebe« zu Vermeidung einer Geldstrafe bi» zu ISO Mark oder entsprechender Hast strafe verboten ist, wird hiermit einer Verordnung de» Königlichen Ministerium» de» Irma« »ufolge mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß auch da» Verbringen sogenannter Blindreben (zur Anpflanzung neuer Rebanlageu bestimmter unbewurzrlter Reben) an» den jenigen Fluren, in den«« bisher die Rrblau» gesunde» worden ist, in andere Gegenden bei gleicher Strafe für j«d«u Zuwiderhandlungkfall untersagt ist. Der Aach der Stadt Aiesa, am 28. Januar 1902. No. 2S8 Brgrmstr. VoeterS. Kr. d«S »Ries«« «aaeUatt* erbitten mW btt spwsttn» kstA-STAS-b Bornetttaa» l» Uhr de» jeweillg« Ausgabetage». Die Geschäft-steile. vemtches mw sachstsches. Riesa, 29 Januar 1902 — Aus Anordnung de» könlgl. Ministerium» de» Inner» find Ermittelungen über die Ernteerträge de» Jahres 1991 avzustrllen. Zu diesem Zwecke wird der Rath der Stadt Leipzig tu den nächsten Tagen durch seine Oekonomie-Jnspection an die Unternehmer landwirthschaftlicher Betriebe Anfragen bez. Erhebung»sormulare gelange« lasse», die binnen 5 Tagen, von der Zustellung an gerechnet, beantwortet, bez. auSgrfüllt, bei Vermeidung einer Geldstrafe btt zu 20 M. an die genannte Verwaltungsstelle zurückzuseuden find. — Auswärtige Blätter erzählen, daß ein Riesaer Pionier «u» Furcht vor einer Fußoperation dem Lazarett entsprungen, dann mittelst eine» im Gröbaer Hafen gelösten Handkahne» elbabwärtS gefahren und sich bet Pretzsch in der Kajüte eine» in Wiuterruhe befindlichen Frachtkahne» häuslich eingerichtet habe, hier aber entdeckt worden sei. Diese und die weiter noch ge gebene Schilderung entspricht nach den von unS an zuständiger Stelle elngeholten Erkundigung nicht den Thatsachen. Bor etwa 2—3 Wochen ist allerdings ein Pionier au» dem Lazarett davongelausrn, wahrscheinlich aber insolge einer augenblicklichen Geistesstörung; von Elster, Bez. Halle, au» ist er dem Bataillon wieder zugeführt worden. Der Mann befindet sich zur Zeit noch zur Beobachtung auf seine» Geisteszustand im Lazarett Bi» Pretzsch war derselbe in seinem Lazarettanzug zu Fuß gegangen und von dort auS auf einer Schaluppe elbabwärtS gefahren, ^blS ihn Schiffer bemerkten und ihn veranlaßten, sich selbst dem Gemeindevorstand in Elster zu stellen. — Vermißt wird seit dem 27. December v. I. die 39 Jahre alte Ehefrau eine» Meißner Einwohners. Demjenigen, der über deren Verbleib nähere Angaben, die an die 1. Polizei, wache in Meißen zu richten find, zu machen vermag, wird eine Belohnung von 30 Mark zugefichert (vergl. Inserat). —Ll. Des Dtebsstahl» verdächtigt erschien gestern der Gärtner Karl Asred LIchej, z. Z. Unterosfizier der 6. Batterie de» 32. Feldartiüerie-Regiment» auf der Anklagebank des Kriegs gericht» Chemnitz. Der Anklage liegt folgender Vorgang zu Grunde: In der Nacht zum 4. Januar kam der Angeklagte etwa» angeheitert aus den Schlassaal. Hier fiel beim Vorbei gehen di« Hose de» Unterosfizier Lö. auf den Fußboden und da» Portemonnaie heraus, daraus nahm der Angeklagte 5 Mark, die er zu sich steckte. Bon einem andere» Unterosfizier, der eben munter geworden war, wurde dieser Vorgang beobachtet. Dieser «achte Lö. am folgenden Morgen ausmerksam, wobei der Ver lust entdeckt wurde. An diesem Morgen sagte der Angeklagte zu einem Sergeanten der Batterie, er habe sich mit Lö. einen Spaß gemacht und erzählte ihm die Geschichte. Gegen 10 Uhr stellte er dem Lö. da» Geld wieder zu und bat ihn, er solle keine Rederei machen. ES war aber die Geschichte schnell herum und kam auch dem höheren Vorgesetzten zu Gehör, woraus die Untersuchung elngeleitet wurde. Der Angeklagte stellte auch in -rr gestrigen Verhandlung die Sache al» einen im Rausche auS- geführte« Spaß hin. ES wurden 4 Zeugen, Kameraden des Angeklagten, vernommen, die sömmtlich dem Beschuldigten einen Diebstahl nicht zutrauten, um so weniger, als er immer in ge ordneten Verhältnissen gelebt habe. Unter solchen Umständen hielt der Vertreter der Anklage die Schuld de» Angeklagten nicht für erwiesen und stellte den Spruch in da» Ermessen de» Ge richt». Dieses sprachLichejfrei. Mit der ernsten Mah nung, in Zukunft bei Späßen etwa» vorsichtiger zu Werke zu gehe», wurde er entlasse». — Bon den sächsischen Schulbehörden werden fort gesetzt Schritte unternommen, die Schuleinrichtungen für nicht normal begabte, aber unterrichtSsähige Kinder zu verbessern bez zu mehren. Zur Zeit giebt e» in Deutschland lnSgesammt 42 Städte, in denen 4728 solcher Schulkinder in 233 Elasten unter richtet werden. Im Jahre 1896 befaßte« sich nur 25, 1894 gar nur 18 Städte m t der Unterhaltung solcher Hilfsschulen. Fast tu allen Städten ist ein besonderer Arzt sür die Unter suchung der Schüler angrflellt. Die unterrichtlichen Leistungen in diesen Schulen find durchweg grnügrud, zum nicht geringen Thril sogar gute zu nennen. — Die spanischen Schwindler find gegenwärtig wieder einmal fleißig bet der Arbeit; sie versenden ihre Schwin delbriese, die der Abwechselung halber einmal eine etwas andere Form angenommen haben. Die Briese haben gleichen Inhalt, nur für die Unterzeichnung der Rückantwort werden natürlich unter scheidende Buchstaben vorgeschlagen. Dir Briese laute»: »Herrn Gefangene, hier wegen Bankrott und verurtheilt, möchte ich Ihnen ansragen, ob Sie mir Helsen möchten sür einzu ziehen eine Summe von 860 000 Mark in Banknotrnschrin, welche ich besitz in ein mein große Koffer, welche am Bahnhof in Paris in Depot liegt. Und sür daß müssen Sie hier kommen, die Pfändung von mein Gepäck aufzuheben und die ProceSkosteu am Kanzlisten zu zahlen um zu erhalten mein Handkoffer, in welche ein Geheimfach ist, wohin sich der Versavdschein befind, durchaus nv'hwendig um mein Koffer am Bahnhof einzuziehen. Zur Belohnung gebe ich Ihnen ein Drittel dcS Summe. Hoffentlich wirk» mein Bries an Ihre frühere Adresse ongekommen sein und erwarte Ihr Antwort um Ihnen mein ganz Geheimntß anzutrauen, aber wie ich Ihr Antwort nicht im Gefängntß kann erhalten, so senden Sie an ein vertraut Mann ein Brief wie laut: Duis Duran, 7 Oatls Laa ^.uZustia Llackrici, Lspaaa. In Erwaitung Ihrer Brief, zeichne ich D. AuS Vorsichtigkeit zeichne» Sie D. Aaäriä, 21./1. 1902.- — Wird wohl Jemand darauf hinetvfallen? * Zeithain. Der am 25. Januar d. I. im hiesigen Gasthose „Zum Stern' stattgrhabte kirchliche Gemeindeabeud nahm einen recht schönen, stimmungsvollen Verlaus. Mit kurzem Worte begrüßte zunächst der Herr Ortkpfarrer die recht zahlreich erschienenen Gäste, und der hierauf folgende allgemeine Gesang des alten evangelischen Schutz- und Trutzlirdr» deutete den Versammelten am Besten, in welchem Zeichen dieser Abend stehen sollte. N.chdem unsers großen Reformator» Luther und seine» Werkes in wirksamen Liedern gedacht worden war, die Herr Kirchschullrhrer Greif mit seinem Kinderchor, thellweise unterstützt vom hiesig«n Männergesangverrin, zu Gehör brachte, trat der Herr Pastor Kretzschmar au» Kreinitz an den Redetisch und gab in einem packenden Bortrage über die „LoS von Rom"-Bewegung den Anwesenden rin anschauliche» Bild von dem Kampse, der nun schon drei Jahre hindurch in unserem Nachbarrriche auf kirchlichem und nationalem Gebiete zwischen der Kirche de» Evangeliums und der römischen Papstkirche geführt wird, und der, je länger er währt, dem Evangelium immer neue Bekenner deutscher Zunge zuführt. Mit gespannter Aufmerksamkeit ver folgte man die AuSsührungen de» Herrn Reserrnten, in denen er zunächst über di« äußeren Anlässe und inneren Beweggründe diese» kirchlichen Kampfes sprach, alsdann den Gang der Ent wickelung verfolgte, den letzterer bi» ans den heutigen Tag ge nommen, um zuletzt «inen kritischen Blick auf die Bedeutung der ganzen Bewegung und einen hoffenden noch aus ihre Zukunft zu werfe». Ein voller Dank wurde dem Redner dadurch, daß er alle Anwesenden sür die gute Sache geworben und ihre Herzen dafür erwärmt hatte. Auch die alsdann erfolgte Samm lung zur Unterstützung de» Kirchbaue» der jungen evangelischen Gemeinde zu Dux zeigte in ihrem sehr erfreuliche» Ergebniß, mit welchem gute» Beifall die ganze Veranstaltung ausgenommen wurde. Nochmals stellten sich unser Klndrrchor und deklama torische Borträge feiten» einiger Sinder in de» Dienst de» Ganzen, woraus Herr Pfarrer Reumann mit bewegten Wort« allen um da» Geling« deS Abend» Verdienten dankte und ebenso Denen, die durch freundlich« Theilnahme ihr warme» Interesse au den Bestrebungen und Kämpseu der Glaubatt- bi über bekundet. Der allgemeine Gesang de» Liede«: Lu mich Dein sein und bleibe» — und Gebet beschlossen den schönen Gemeindeabeud, der alle« Teilnehmern noch lang« in guter Erinnerung bleiben wird. )-( Döbeln, 29. Januar. Bei der gestern stattgrfundene» Reichstagsersatzwahl erhielt Fabrikant Grünberg- Hartha (Soz.) 11781, LandtagSabgeordueter Dr. Bogel- Dresden (natl.) 6119 und Gutsbesitzer Sachße» Merschwitz (B. d. L.) 5340 Stimmen. Grüuberg ist sonach gewählt. In LetSui g-Stadt wnrden abgegeben für Dr. Bogel 555, sür Sachße 99, sür Grüuberg 808 Stimmen. — I« Hartha für Dr. Bogel 117, Sachße 18 und Grüuberg 848 Stimmen. Dresden, 28. Januar. Der dentsche Kronprinz traf heut« Nachmittag '/.5 Uhr aus dem hiesigen Hauptbahuhos «in und wurde dort im Auftrage deS König» vom Prinzen Georg empfangen nnd aufs Herzlichste begrüßt. Der Kronprinz trog die Uniform de» Grenadier-Regiment» Nr. 101 und da» Bmrtz^ der Sächsische» Rautenkrone, Prinz Georg die Uniform sei«» preußischen Ulanen-RegimentS. Vom Perwn begaben sich die hohen Herrschaften durch den Empfangssalon »ach dem großen freien Platz vor dem Bahnhof, von einer großen BolkSmarge begeistert begrüßt. Vor der Empfangshalle gewahrte man d«r kommandirenden General de» 12. Armeekorps, von Hausen, so wie die Generalmajore von Stieglitz, von Milkau, Hentschel mrd Kaufmann, den Generaldirektor der StaatSbahnen von Kirchbach und den Oberbürgermeister Beutler. Der Kronprinz schritt die Front drr Ehrenkompaguie ab, welche vom 2. Grenadier-Regi ment Nr. 101 gestellt worden war. Daraus erfolgte der De- filirmarsch, dann bestieg der Kronprinz den Hofgalawoge» und fuhr «nter begeisterten Hochrufen de» Publikums durch die Pragerstraßr und Schlußstriche »ach dem königlichen Residenz» schloß. Eine Schwadron Gardereiter gab ihm da» Ehrengeleit«. Im Schloß wurde der Kronprinz von den Herren vom Dienst im Vestibül empfangen und nach der ersten Etage geleitet, wo der König und di« Königin ihn erwarteten. Im Gefolge de» Kronprinzen befand sich dessen militärischer Begleiter, Oberleut nant a ia suite de» Regiment» Garde du Corp» v. StülpuagÄ- Um 5»/, Uhr hielt da» KönigSpaar «ine Famtlientasel ab. Da ran nahmen theil: der Kronprinz, die Großherzogin von ToS- kana und Erzherzogin Margarethe, Fürst Reich j. L. Hestr- rlch XIV., die Herzöge Paul Friedrich und Heinrich Borwiu von Mecklenburg-Schwerin und die Prinzen des köuigl. Hanse». Heute Abend wohnte der Kronprinz drr Aufführung dr» .Bar bier» von Sevilla" in Gesellschaft deS KönigSpaarr» bei. (L. N. N.) )-( Dresden, 29. Januar. Heute Vormittag besichtigte der Kronprinz mit dem Prinzen Johann Georg mehrere Musern. Später fand Familievsrühstück im Schloß statt. Nach dem Diner im OsfizlerSkafino deS 2. Grenadirr-Rr-imentt reist. drr Kronprinz hrute Abrnd 7 Uhr 15 Minutrn wird« ab. Laurnstein. Ein drri Jahrr alter Knabe in Fürsten walde trank in einem unbewachte« Augenblick au» «ine» mit Karbol gefüllten Fläschchen. Da» arme Kind ist «ach «In« halben Stunde an den Folgen der Vergiftung gestorben. Zittau, 28. Januar. Ei, Deserteur drr französisch« Fremdenlegion, geborener Franzose, welcher sich vor vier Wochen
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