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01-Frühausgabe Neueste Nachrichten : 12.01.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18960112017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1896011201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1896011201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-12
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- 01-Frühausgabe Neueste Nachrichten : 12.01.1896
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· MPOMTIL I. »Oui«-«. was. »Es-h« du«-Z -.·.-»- «.;-»...»-««ci »« .- «. k - He; stimmt! ;- den 12. Januar 1896. (1. Ausgabe) 44000 Rheine-tu. Yeukfke Yuchricljten VI. · O H»-..«-.HZ«kYZ-IHZ«IIFÆ»L.Z·ZI«FIT»» Yekesmkkd Und VEVHWEIIIQ Tage-Zeitung d« Kgt Haupt— Ptzjzgzxgzs zzkiizz r»»»».»s»zzz«.sp« « tm Yefldenzstadt Dresden und der Votum, 7t«k«Vk·kckchts tttmblksiitgige Zeitung fiiv J-p»m»m» stinkt-Iris·- Vakch die Post yierteljäåktich Mk. I,so, mit »Du-duck- Flsegende lätters Mk. 1,90. Für Vke-den»;t.Ul))·e-rå:ttet Kmätzltfch 50 Pf» m: cg . gib: Oesi.-Ung. viektelj. It. 1,80 resp 1,c2 eutisse Preislistex Nr. 4913. Destetr.2sBo. Ists-m 11. sagst-im Its-unnac- käm Ists-zw- two-im PATBNTE Die heutfige Nummer enthält 10 Seiten. xlie Hörfcnreforitvyorlage » « fix; Ykeichgtagk - Unser parlamentarischer Mitarbeiter schreibt unterm 10. Januar: Seltsam, daß oft gerade diejenigen Reichstags-Vorlagen, von denen Monate lang fast täglich in der Presse die Rede gewesen ist, über die ein hitziger Meinungsstreit in zahlreichen Versammlungen stattgefunden hat, - daß diese Vorlagen einein offenkundig geringen Interesse begegnen, sobald sie auf del parlamentarischcn Tagesordnung stehen. Und nicht nur zeigt sich bei den Abgeordneten Mangel an Theilnahme, sondern auch beim Publikum überhaupt. Vielleicht ist zuviel von der Börsenresorm gesprochen worden, sodaß sie nun den Reiz verloren hat . . . Der erste« Redner des heutigen zweiten Tages der Debatte, der nationalliberale Herr Dr. v. Cuny trug seine Ansichten über den Entwurf, dem er sympathisch gegenübersteht, sehr spärlich besetzten Reihen vor. Und die im Saale Anwesenden erwiesen sich nicht eben als anfmerkiame Hörer. Zu größeren und lleineren Gruppen vereint, erörterte man ernsthaft oder heiter allerlei Fragen, besonders die Transvaal-Angelegenheit. Herr v. Bennigs en zog während dessen den früheren Präsidenten v. Levetzow in eine längere Unterhaltung. Es erhält sich übrigens der Glaube, daß der Führer der Nationalliberalen »parlamentsmüde« ist . . . Für die Centruniäpartei sprach Abg. Fritzen (Düsseldori). Das Centrum bringt gleichfalls dem Entwurf eine freundliche Gesinnung entgegen, und so wird zweifellos das Gesetz mit einer erheblichen Mehr heit zu Stande kommen. Besonders scharf kritisirte Fritzen —- ein lebhafter und gewandter Redner den Terminhandel an der Börse, namentlich das Zeitgeschäft in» Getreide, weil es das Wohl und Wehe der Landwirthfchaft berührt. Animirter wurde die Situation bei der Rede des Socialdemolraten Dr. Schbnlanb Herr Schönlanh dessen Antlitz durch frühere Mensuxen so zugerichtet ist, als hätte es als Studienobject für Raseur lehrlinge gedient, behandelte die»»Porluge in der bei der Soeiak dem-streute seltene« ~wisssi-schaftci6eu« Weise. Seine Partei« ist— ausnahmsweise einmal! —-für den Gesetzentwurs tgbrigens»r,eiche, ein einziger Staatsseominissar zur Ueberwachung der - örse gar nicht aus, es müßten mindestens dreißig sein. Herr Gamp (der frei conservative Abgeordnete und frühere Deeernent für Börsenwesen) sei nicht der Löwe der Bötsenreforrm höchstens ein schlafender Löwe. Solchen satirischen Ausfällen fügte Herr Schönlank noch mehrere gegen die Rechtsprechung an, die viel Heiterkeit hervorriefen. Daß sartastische Bemerkungen über die Rechtspflege auch auf anderen, als radicaleri Seite im Reichstag lachende Zustimmung finden, das ist beiläufig cin wohl zu beachtendes Symptom. Die Männer auf der Journalistens tribüne wieder horchten hoch aus, als Schönlank auf gewisse materielle Beziehungen zwischen der Börse und läuflichen Handels-Redacteuren näher einging. Jn der That sind sowohl durch den vor einigen Jahren stattgehabten Proceß Merten wie durch Vernehmungen der Börsencnmmifsion recht arge Mißstände aufgedeckt worden, wonach eine »Betheilignng« von Börsemßedaeteuren einiger nicht unbedeu tender Berliner Blätter bei Emissionen lange ~Usanee« war. Zulveilen soll auch einfach eine Baarzahlung für die Empfehlung der Emisfion erfolgt sein Nach Scbönlank erhielt der Abgeordnete Fischbech vom Heerbanne Richters, das Wort. Die Freisinnige Volkspartei istvornliegend gegen den Entwurf. Während der langen Kritik des Ent wurfes, die sich wesentlich durch das lallte Organ des Sprechers Gehör verfchafftq führte Graf Herbert Bismarck ein ernstes Gespräch init konservativen Abgeordneten. Man empfand mehr und mehr: die »Dauert-ebner« haben nunmehr· das Feld besetzt. Da übertrumpft Johanft Heinrich Pestalozzi. Zu seinem 150jäbrigen Geburtstag« 12. Januar. Von Dr. Fritz Walther (Berlin). -——— Giachdrtrck verboten) » Am 12. Januar 1896 sind 160 Jahre verflossen, seitdem in Zürich der große Pädagocl Johann Heinrich Pestalozzi tgeboren wurde. Von den vielen päoagogs en Namen, die in Fach reisen bekannt sind, haben sich’ nur wenige im Bewußtsein der ganzen Welt fest- Jesetzeic vcrniochtz zu diesen wenigen aber gehört neben Luther, « elanchthom Rousseam der Schöpfer des deutschen Volksschulwesens, Pestalozzi. Seine Bedeutung für die Entwickelung des modernen llnicrrichts läßt sich dahin zusammenfassem er hat auf die Noth wendiakeit einer sittlichen und materiellen Hebung der untersten Volksklassen durch einen allgemeinen Unterrichrhingewiesen und den selben als eine nationale Angele enheit allerhochsten Ranges weiten und einflußreichen Kreisen ans sey; zu legen verstanden und somit dem Elementarunterricht seine gebührende Stellung neben dem so lange bevorzugten höheren Unterricht erohert. Er hat ferner Zweck und Ziel dieses Elementarunterrichts klar bestimmt und drittens der schönen Wahrheit Bahn gebrochen, daß der Ansangsvunit des Unter kichts nicht in die Schule, sondern in das Haus falle. Und-schließlich hat er die Grundlage für die Methodik des Elencentaruitterrichts und daniit jedes Unterrichts überhaupt geschaffen, indem·er es unternahm, tbn auf vsvchologische Gesetie zu grünt-en, ihn an die natürliche Ent wickelung des kindlichen Geistes anZuketten, deren einzige nnd alleinige Tat? die Lflznschauung ist, die also mmer und immer wieder gepflegt er en mn . Es wiirde weit iiher den Rahmen dieses Aufsatzes hinausgehen, wenn ich aucb nur in großen Zügen die Lebensgeschichte unseres Oüdaaogischen Refortnators vorfiihren wollte. Es mag die Angabe kenügemdaß er erst in den Jahren 1798 bis Isoo, als über FünsziF iibrigey sich» zur Klarheit in« seinen viidagoaischen Gedanken dur - rang, indem er in Statt« acs7 Einzi er monatelang einen hausen Zänklich vertvahrlosterx sitt-its: Wind« Ibtverlieh heruntergekommener in et· unter denerhiirtnlichsten Verhältnissen beaufsichtigte und unter richtete und in Bukgdori an« einer sogenannten Lehrgo enschule" den Ansangsnnterricht unter fast üdernsenschlicheaifnstrengungenerweise« Seine spätere Wirksamkeit in Jfferten im Canton Waadt ist nur· der Ausbau der dort gewonnenen Ergebnisse. Ebenso wenig wie über Ei-F"«i-"IITI«kksY-T«EIZTL«L"L2. W· I« ZIIIIEIUZ F! W sEiner den Anderen. Die Redewuth ist ein Uebel, aber kein noth tvendiges. Aelmxichen Gedanken schien Herr Dr. v. Marauardseti von den Nationalliberale-i nachzuhätcgem als er das Haupt in die Hand gestützt dasaß. Jn dieser betrachtenden Haltung wurde er durch den Staatssecretär v. Boettlcher aufgestört, der bald darauf mit ihm den Saal verließ. Piachte Herr v. Boetticher vielleichrdrauszen sührenden Abgeordneten vertraulicbe Mittbeilungeir über Transvaaß - Jedenfalls wäre das Mittel am geeignet-ten, die Wißbegier der· Reichsboten zu befriedigen: sonst komm! es doch noch im Laufe der Debatten zu allerlei Anspielnngen und versteckten Ansragem welche unter Umständen in! Auslande zu Niißdeutungen Anlaß geben und die Thätigkeit unserer Diplomatie störend beeinflussen können . .. Die weitere Discufsiocy die sich ungewöhnlich in die Länge zog —- sie währte bis sit« Uhr, insgesammt also nahezu fünf Stunden bot wenig BemerkendwertheQ 12· Sitzung vom 10. Januar. Zu der Fortsetzung -der Debatte übervtsesvqs Zrfengefetz nnd das Mepotgzsetz ekhält Fig-s» Wgkk , Abg. v. Cnny (nat.-lib.): Tiefe Clefetze sind eine gute Grund lage für die weitere Erörterung. Die Bedenken, die Graf Kanitz über die Zusammenfetzung des Börfenausschusses hat, sind keineswegs ganz grundloC Da der Terrninhandel tief eingreift in die Landwirthschaft und in die Industrie, so ist es recht und billig, wenn die Vertreter dieser Erwerbstlassen auch im Börsenauoschuß gehört werden. Die Commifsion wird hierauf näher einzugehen haben. Zum Ehrengericht nehmen meine Freunde eine freundliche Haltung ein. Jch bedauere» »die Angriffe, die die Herren Niendelssohmßartholdv und Frentzel von» der Niasse der Börsenbesucher wegen ihrer Thätigkeit in der Boden enquetesCommission erfahren haben. Sie find von dieser Masse geradezu boycottirt worden, obwohl sie in dieser Comniission die Rechte der Börse ausgiebig vertreten hatten. Wir wollen deshalb der Niasse der Vörfenbefucher kein Wahlrecht für den Ehrenrath ge: stritten. Ein großer Theil meiner Freunde will dem Bundeörath die Prüfung der Frage überlassen, ob er nicht den Terminhandel mit Efsecten überhaupt verbieten will. Mit dem Börfenregisier sind wir einvgrstasden undtseilåitn darin FE ilJiisztrauen, sondern eine Concessioii an ie « öre uups ..a MADE· Orten-CHOR Ist. It.- Strafbestiinmungen gegen die gewerbdmäßige · rleiiung zumösörsem fviel erklären wir unej einverstanden. « Abg. FritzensDiifseldorf (Centr.): Wir wünschen gleichfalls eine andere Zusammensetzung des Börsenausschufses Der Binsen commissar ist nothwendig, denn er ist das Organ, das die Ver bindung mit dem Bundedrath berstellt. Eine Centralstelle würde ich nicht wünschen, da sie noch mehr als es jetzt fchon vongzrvßen Vörsen geschieht, das Geschäft der kleineren aufsaugen würde. ie Forderung betreffend die Emission von ausländischen Papieren ist von großen Bankhiiusern längst erfüllt worden. Wir sind für die Einschränkung. des Terminhandels und einige Handelstammern haben sich fpeciell gegen diesen Handel in Kamnrzug undKaffee auch in Petitionen aus gesprochen. Das Termingeschäft in Getreide wird durch die Liefer barteit der Waare stark beeinflußt. Wir müssen die Frage aufrollen, ob dies Zeitaefchäft überhaupt nicht zu verbieten ist. Jch persönlich bin zwar überzeugt, daß es nothwendig ist, aber wenn mir nach gewiesen wird, daß der Nachtheil den Vortbeil übersteigt, werde ich aus meine Ansicht verzichten. (Bravol rechts) Wird der Entwurf Geseth so wird die Börsensteuer geringere Erträge ergeben, doch wird der Ausfall durch die sonstigen Bortbeile aufgewogen werden. Das Depotgesetz bedarf einiger Verbesserungen, so z. B. müßte auch außer halb des Commissionsgeschäftes das Bankhaus angehalten werden, dem Deponenten ein Nummerverzeiehniß zu übergeben zu dessen Sicherung. Hoffentlich kommt dies Gesetz bald zu Stande. Abg. Dr. Schön lank (Soc.): Die Börse ist eine nothwendige Folge des Cavitalismus und das gegenwärtige Gesetz ist ein Product der Gelegenheitsgesetzgebung Gegen die capitalistifche Entwickelung wird weder ein Bronsart von Schellendorß noch ein Erzengel Michael, noch ein Yrofessor Knackfusz etwas vermögen. Das österreichische seine wechselvollen Lebensschicksale will »ich mich über die reiche Zahl seiner Schriften verbreiten. Weiter bekannt sind von diesen nur sein Volksbuch »Lienhard und Gertrud« geworden, das, durch Rousseaus ~Emil« angeregt, halb Roman, halb piidagogisches Buch ist und den Anstoß zu den Dorsgeschichten unserer Literatur gegeben hat, und ferner die Briessamtiilung ~Wie Gertrud ihre Kinder lehrt«, mit der« Pestalozzi sein piidakogisches Glaubensbekenntnis; 1801 entwickelt. Das Geheimn ß seiner Wirksamkeit bestand nichi in seinen Werken, sondern in seinem Wirken, d. h. in seiner Persönlichkeit. Er hat mit seinen! wunderbaren Wesen seine Mitarbeiter und die Be «sucher, die von allen Enden her kamen, so zu bezaubern gewußt, das; sie sich seine Absichten aneignetem in seinen Gedanken ausgingen und dieselben, wie eine begeisterte Jüngerschaay in die Welt trugen. Er hat Schule gemacht· Er war wie der Heiland, Quelle alles Er: kenne-is, aber in seinem Wirken aus die unmittelbare Umgebung, auf den Kreis der Freunde und den Bezirk seines Vaierländchens be schränkt. Seine Apostel verbreiteten seine Lehre in die Länder und unter-die Vblker. Einer solchen Vermittelung bedurfte aber Keiner mehr als er. Für die Bedürfnisse der Welt war kaum Einer weniger ausgerüstet als er. Ein merkwürdiger Zwiespalt zerreißt fein ganzes Wesen und macht es unverstiindlich für die Meiftem .die ilun nahe kommen, ihn selber unfähig im Kampfe ums Dasein. Neben dem böchsten Fluge der Gedanken und dem reinsten Ade! derGesinnung eine linder bafte Unbebolsenbeit in dractischen Verrichtungen, eine rübrende Unienntniß der einfachsten Verhältnisse, der alltiiglichsten Vorkomm nisse. Pbilofovhifcher Grundzug seines Denkens. und Unfäbigkeit zu ilogischer Durchführung der Gedanken, fveculative Neigungen unds iGeciiblstiberwallungeii, Reichtbum an treffenden Worten, an packen« den Bildern und Unfäbigkeiy feine Absichten klar zu wurden, ja orthogravbischi zu schreiben, fortwährendes Exverimentiren und lieber wuchern deducirter Behauvtuiigeiy tiefste Retigiositüt neben Bernard liissigung der Osfenbarungsreligiam glübendstq tbätigste Begeisterung für seine tiiidagdgischen Ideale sieben vollständiger Jgnoriruug der Mittel, die schøn anderswo zur Verwirklichung; derselben gesunden worden sind« -·- alle diese Gegensiitiebaben in dieser eigenartigen Natur unvermittelt neben. einander Platz. Er studirt Theologie-uud Juni, wird aber ohne- jede, Vorbildung Landmann, er erkennt seinen pädagagilebeir Beruf« lästrxäzdsr-. Ipi Jahre· sein Talent. brach liegen uud greift dann die erste irkfamkeit auf, einem blinden Impulse folgend, ohne über idre Möglichkeit nachgedacht zu haben; er wird Gesetz über diese Piaterie hat auch nichts geholfen. Her: Richter nennt in seinem ABC-Buch den Abg. Gainp gewisser-Massen den Löwen der Börsenreformx Herr Gamp, der niehr·sragt, als zehn Sachverständige beantworten können, ist gar kein Löwe, höchstens ein schlasendetx (Heiterkeit.) Seine Befiirwortuiig des Börsencoiiiuiissars ist verfehlt: auch die Sachverständigen der Enaiietecksoiiiniission haben sich dagegen ausgesprochen. Es würde diesen! Comniifsar die nötbige Praxis fehlen, wie es überhaupt mit der Kenntniß der Praxis auch bei der Judi catur sehr schwach besetzt ist, z. B. beim Preßwesew So ist es bei e i n e m sä ch s i s et) e n G c richt vorgekommen, daß der Porsihende einem Vertheidigeiy der die stenographischen Reichsiagsberichte vorlegen wollte, erklärte, er und die Beisiyer verstanden nichts von Stenographiel Wir haben gegen die Strasbestiiiiinungen nichts einzuwenden, wenn sie auch auf die käusliche Presse ausgedehnt werden· Erst kürzlich ist ein Bbrsenredaeteur eines Berliner Wortes, der zugleich Psosessor am Polhtechnituiii in Charlottenburg ist (Dr. M. iliieyer von der »Voss. Ztg.), wegen seiner merkwürdig ovtimistisch gefärbten Börsentvochem berichte vom Verleger kurzer Hand entlassen. Dieser hat also schneller gehandelt als das Kreuzzeitungscomits Neugierig bin ich nur, wie der Herr Eultusmisiistey der sich neuerdings mit der Stellung der Privatdocenten so sehr beschäftigt, sich zu diesem Mann, der Privat docent an dem Polytechnikum in Charlottenburg ist, und dem der König von Preußen vor einiger Zeit sogar den Titel eines Profesfors verliehen hat, stellen wird. Jeh glaube, um hier vorzugehem brauche xcr sich nicht einmal des Gutachtens des weisen Herrn Hinschius zu bedienen. Auch gegen das Börsenregister haben wir nichts. Jm Staatsrath hat ein Rittergutsbesitzer und Agrarier Namens Behine diese Materie berathen helfen, ein notorifcher internationaler Börsen spieler, der gegen die Klage auf Zahlung von Differenzen den un nioralischen Einwand des Differenzsviels erhoben hat. Wenn wir jetzt die Börsenresorni unterstützen, so thun wir es ohne zllusionem Die Maßregel bedeutet eine Schärfung des öffentlichen ewissens. Abg. Fischbeck (Freif. Polksp.): Das Gesetz enthält viele Be: stimtnungeiy die uns annehmbar erscheinen. Nicht einverstanden sind wir init dem Börsencoinmissan Man muß die Perkehrssreiheit so wenig wie möglich hemmen und die Erfahrung hat gelehrt, daß je weniger reglementirt wird, je besser die Zustände sind. Einverstanden sind wir mit den Bestimmungen über den Börsenausschuß mit der Ausdehnung der Befugnisse der Handelskammern und völlig einver standen auch, wie ich gleich hervorheben will, mit dem Depåtgesetk « - un omm tten r dur au gere eg . Fest« RFxman tstör åizStaatscomtgissare geeignete Eomrnissare finden. Man sollte soB mt überhaupt nicht erst schaffen. (Sehr richtig! links) Man so diese Thätigkeit eigenen Börsenorganen übertragen, als einem Organe der Selbstverwaltung. Aehnlicb verhält es sich mit dem Ehrengericbt Man scheint eine Art von Reichsnorinalbörsenashre schaffen zu wollen. Es kann doch nicht behauptet werden, daß sich die Börsenschicdsgerithte nich: bewährt haben und die Bankiers gegen die Pribaten Partei nehmen. Auch gegen den Selbsteintritt der Coursinakler haben wir keinen principiellen Einwand zu erheben, es müßte aber festgesetzt werden, daß zur Coursseststellung nur das benutzt wird, was unter Berücksichtigung von Angebot und Nachfrage an der Börse selbst, nicht außerhalb gehandelt wird. Der Gesetzgeber hat nur die eventuelle Schuld der Emissionshäuser zu prüfen, die großen Börsenverluste lassen sich bei Eniissioiien nicht voraussehen. Das Publikum hat seine Verluste bei Argentiniern und ähnlichen Papieren erlitten, weil Fürst Bismarck es vor der Anlegung des Capitals in sicheren russischen Werthen abgeschreckt hatte. Eine Erklärung der Regierung gegen den Bimetallisinus würde mehr nützen als alle Maßregeln gegen die Emissionshäusen Man liebt es gegen den Teruiinhaudel den Entrüsteten zu spielen, wie es Herr Rechtsanwalt Escheubach in der Enanetecommission gethan hat. Denn, ich meine, ein Herr, der so kürzlich als Anwalt des Rechts an Gerichtsstelle gekennzeichnet wurde, hat nicht nöthig, entrüstet zu sein. Der Terniinhandel ist eben unentbehrlich auch für Laudwirthschaft und Industrie zur Regelung der Produetion und es wäre Unsinn, ihn verbieten zu wollen, ehe er nicht auch in London und Antwerpeirverboten ist. Der Entwurf will ferner der Svielwuth steuern. aber daLVörsenregisier lade l aus Zufall Schriftstelley liest aber 30 Jahre lang kein Buch seine c Anstalten stehen im Mittelpunkte des eutoväifchett Interesses, er I selber erntet die höchsten Auszeichnungen und sieht doch das i bewunderte Wer! unter seinen Händen zerbröckeln - es s gebt eine tiefe Tragrk durch sein Leben, die Tragik des an « Händen und Füßen gesesfelter Genus, das Ungemessene Kräfte hat, aber sie nicht Fu gebrauchen vermag. Dieser tragische Confliet zwiicheri Wollen und ollbringen marbt Pestalozzi zu einem tief ungliicklirden Menschen, er erklärt uns die Zerfabrenheit seines Wirkens, die Halt losigkeit seiner Gehör-fangen, aber er erklärt auch seinen Einfluß auf die Mitwelt und seine geschichtliche Bedeutung. Pestalozzi war ein Genie, ein lange verkanntes, weil er sich selbst nicht gekannt, aber er war eins. Nur das Genie ist so unverwüstlich troß aller Noth, so gläubig bei aller Enttäuschung so glühend begeistert trotz aller De müthigungen und nur das Genie das ist sein Geheimnis; - kann so beFeistern und so die Arbeiter für eine große Sacbe werben. Seine offfen aren Mängel dürfen uns in diesem Urtheil nicht deinen. Freilich it seine Pfvchologiy die Stütze seiner vädagogifcben Reform, eine recht mangelhaste und fein Bemühen, alle Seelentbätigteit durch Kräfte zu erklären, verhüllt blos die richtige Erklärung, feine Drei theilung der Unterrickitsmittel in» Zahl, Form, Schall erscheint uns roh un anz unhaltbar, die ewigen Bildungen von Rubrikew in »die die Begrisfe und die Wörter hineingevreßt werden, die ungeschickten Sprecht-bangen, das Auswendiglernen von fieographischen und botanischen amen find langweilig und vedantich und stehen« itn Widersvrurhe mit feiner Grundansichh daß Anschauting allem weitern Unterricht vorangehen wisse, und die Ueberschätzung der Methode als einer ikianncee für den Unterricht konnnt uns abstschmackt vor» da wir d e Persönlichkeit des Lehrers als ausschlagcbend detra ten. up« m Eint» qaes nceikiigeeiten vskgcichku mit m Wes-aktiven feines Wir ens. Darum soll man nicht "an der Genialitt feines Wirkens deuteln und düsteln. Pestalozzi erst hat das Wesen ds Elementarunterrichts erkannt und diesen in die richtige Bahn geleitet, sdaß Htbsein unvergänkzliebessgetäiireklesG « · -. er, wenn wr un r e.ener Wirkun wollen, io dürfen wir doch das eine nicht vergessen? die braucht ihren Genins, aber .der Genius braucht aus) feine . Nimmermehr hätte er das werden können, was er geworden, hätt: er nicht die schlummernden Gedanken« seiner Zeit an sich gerissen. »F war ein volles Kind derselben, nur darum« konnte erckhr so« geben. Das inerken wir an feinem ganzen Denken und Handels. IJIIIISIIIN , I OO Soostkssso I. OO
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