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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190503063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-06
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1905
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««d Airzeigrr MtUÄ m Mtizn) S8. J«hrg S4. «Mag, 6. März 1905, adeuvs hiesigen Besuches. Der König läßt den Vertretern und Bewohnern dec Stadt Chemnitz, wie aller anderer» inner halb der letzten 3 Tage von ihm berührten Orte des Re gierungsbezirks für die glänzende Aufnahme und die herz liche Begrüßung, welche er hierbei überall gefunden, seinen königlichen Dank sagen. Erhaltener ausdrücklicher Weisung gemäß spricht der Krcishauptmann dabei ans, daß der König über die ihm allenthalben, seitens der Jugend wie des Alters, in den wohlhabenden und belebten, wie in den stilleren und einfacheren Ortsteilen, an den Stätten des Ver kehrs wie an denen der Arbeit zahlreich entgegengetragcnen Beweise der Liebe, der Treue und des Vertrauens herzlich erfreut und wahrhaft gerührt gewesen ist. — Gleichzeitig darf. Daselbst war der Wirtschaftsbesitzer Storl und dessen 14 jähriger Sohn Arno mit Umlegen eines großen Apfel baumes beschäftigt, wobei der Knabe von dem Baume er schlagen wurde. )-( Dresden, 5. März. Der König besuchte heute vormittag den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche und empfing von l/s12 Uhr anläßlich seines Namenstages den Staatsminister v. Metzschv die Hofstaaten und die Hvf- geistlichkeit zu Gratulationen. Nachpnttags dinierte der König mit seinen Kindern. Augustusburg, 4. März. Infolge Genusses vion gesundheitsschädlichem Fleisch sind in unserer Stadt etwa 20 Personen an Trich<invsis erkrankt. Ta gleichzeitig auch eine starke Influenza-Epidemie besteht, konnte die Trichi nose unter den gegebenen Verhältnissen anfänglich sehr schwer mit Bestimmtheit erkannt werden. Ter betreffende Fleischer ist mit seiner Familie selbst mit erkrankt, ebenso der Trichinenbeschauer. Tas 45 jährige Dienstmädchen des Fleischers ist bereits gestorben; die amtliche Sektion hat indes die Todesursache nicht mit Bestimmtheit ergeben, da auch noch eine schwere Lungenerkrankung vvrlag. Dagegen hat man bei einem jungen Menschen, der cbciv- Bau des Zwickauer Werkstütten-Bahnhofes beschäftigt und hier das Baubureau auch für den neuen Bahn besitzen. Frankenberg, 4. März. Der hiesige Rentner und Bäckermeister Rudolf Kluge hat dem Stadtrat für die Er richtung eines Bürgerheims die Summe von 3000 Mark übergeben. Chemnitz, 6. März. Der Kreishauptmann v. Welck falls an denselben Erscheinungen erkrankt ist, dnrch Entnahme von Mnsikelsleisch aus dein Arm das Borhan densein von Trichinen Vonstatiert. In den Flcischbc ständen des betreffenden Fleischers konnte nichts Per dächtiges mehr gefunden werden, dagegen ist die Wurst amtlich beschlagnahmt worden. .Hoffentlich gelingt es tu e amtlichen Untersuchung, die Ursache der bedauerlich».l Erkrankungen anfzuklären. Sebnitz, 2. März. Gestern abend r/ill Uhr brach in dem Hintergebäude des Restaurateurs Ernst Fiedler Feuer aus, welches das Gebäude nebst anstoßender Scheune vernichtete. Drei bereits schlafende Kinder wur den nur mit Mühe von der Mutter, welche an Gesicht und Armen Brandwunden erlitt, dein Flammentod ent rissen. Schandau, 4. März. Im vergangenen Monat Februar passierten 6099 Auswanderer, meist aus den öster reichischen Kronländern kommend, dje Landesgrenze. Fünf mal im Monat mußten besondere Auswanderzüge verkehren. Ungarn und Galizier stellten wieder sehr starke Kontingente. Zittau. Durch Verschütten tödlich verunglückt ist im städtischen Steinbruch im Schülcrbusch bei Pechau der Ar beiter Hermann Förster von hier. — In der letzten Zeit sind mehrfach Damen auf der Straße die Kleider durch Begießen mit Säure verdorben worden, sodaß sich der Stadtrat veranlaßt sah, auf die Entdeckung der Täter eine Belohnung von 100 Mark ausznsetzen. Zwickau. Ucbertragen worden ist der zweigleisige Ausbau der Bahnlinie Dennheriß—Meerane den Bauunter nehmern Seim L Riedel, die bereits seit zwei Jahren mit dem sind bau teilung an die Bürgerschaft erteilt, daß er zum Ausdrucke seiner Freude über den unvergeßlich schönen Empfang von jetzt ab öfter und regelmäßig Chemnitz zu besuchen beab sichtige. — Benn Empfang der Deputationen der betreffenden Ausschüsse hat König Friedrich August bekanntlich versprochen, die in diesem Jahre stattfindende Erzgebirgische Gartenbau- Ausstellung und das sächsische Kreisturnsest »it seinem Be suche zu beehren. — Aus Anlaß des Kömgsbesuches sind von feiten der Bürgerschaft verschiedene wohltätige Stiftungen gemacht worden, u. a. übergab die Direktion der Sächsischen Webstuhlfabrik (Louis Schönherr) dem Rate der Stadt 2000 Mark. Freiberg, 4. März. Heute vormittag wurUr in der Flur Freiberg ein' unbekannter Mann von einem Zuge tödlich überfahren. Es liegt Selbstmord vor. Gl auchau, 4. März^, Im nahen Schönbörnchen fand der 12 jährige Sohn eines Gutsbesitzers in der Nähe der Cisenbahnbauten ein Pistol. Als er damit beschäftigt war, es vom Roste zu^reinigen, entlud sich die Waffe und eine in ihr liegende Kugel drang so tief in die Hand des Jungen ein, daß sie von einem Arzte hcrausgcschnittcn lverden mußte. HM Riesa« Tageblatt «scheiM jede» Lag abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. BtrrteljLhrllcher VrzvßSPret» bei Abholung in d« LkpedUd» in Riesa 1 «art SV Psg-, durch unsere ^VchgD irrt M Han» 1 «art SS Pf,., »ei Abholung am Schatt« der kaisett. Postaustalte» 1 «art SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» L Mach 7 Pf». Auch »«eMitiMNvev» Mrd« UugriGtmUuWchM siir die Nummer de» Ausgabetage» K» xarmittaG st Ahr »hm Sewtihr. Dnuk und VeAa» Mu Sauger A Wtuterltch in »ies«. — SeftMIstel«: »astauieuftraß, Sst. — Fstr di» Mdaktim MrautUMtlich: -er»,»» Schmidt A Mos«. Riesaer Ortsgruppe bot den Gästen noch Ballfreuden als schönen Schluß des Tages. Sie beging ihr Stiftungsfest, bestehend in Konzert und Ball, der die Teilnehmer lange in fröhlicher Stimmung zusammenhielt. Die Riesaer Kollegen unterhielten so die Gäste aufs beste und dankbar werden sich diese gern der schönen Stunden in Riesa er innern. — Da sich eine hinreichende Anzahl von Unterzeichnern gefunden hat, ist nunmehr die Abhaltung der Dähneschen Experimental-Abende gesichert. Sie werden voraus sichtlich innerhalb der Zeit vom 3. bis 5. April und zwar im Hotel Höpfner stattfinden. Bestimmtes wird in nächster Zeit durch Annonce bekannt gegeben werden. Wer bisher nicht aufgefordert ivorden ist, sich in die Teilnehmcrliste einznzeichnen, dem wird anderweit Gelegenheit geboten werden, sich den Zutritt zu sichern. — Herr Kantor Fischer beabsichtigt Anfang Mai mit dem verstärkten Kirchenchore Schillers Glocke, von Andreas Romberg in Musik gesetzt, iu einem Konzert (Schiller-Feier) zur Aufführung zu bringen. Die Damen, die bereits in dem Oratorium „Schöpfung" mitgesungcn haben, werden znr 1. Nebnng (s. Inserat) eingeladen. — Gegen den Volksglauben, wonach 100 Tage nach- einem Märzuebel ein Gewitter sich cinstellen soll, erheben sich jetzt in den Zeitungen verschiedene Stim men. So hat Herr Real s chu lob erlehrer Andrä-Crim mitschau zwei meteorologische Boobachtungstafeln aufge stellt, an denen sich die Aufzeichnungen über die Wit- tcrungsverhältnisse jedes Tages der letzten zehn Jahre befinden. Durch diese wissenschaftliche Arbeit wird n. a. auch bewiesen, daß die Behauptung, Märzenncbcl zeitig ten nach 100 Tagyn Gewitter, völlig falsch ist. Ober lehrer Andrä zeigt an der Hand seiner Arbeit, daß in den letzten zehn Jahren nicht einmal zufällig am hun dertsten Tage nach, einem Märzennebel ein Gewitter auf trat.! , — Wochenplan der Dresdner Hoftheater. Opern haus: Dienstag: Die Puppcnfce. Der Barbier von Se-s villa. Mittwoch: Großes Konzert zum Besten des Unter-j veröffentlicht heute den Dank des Königs anläßlich seines stützungsfonds für die Witwen und Waisen von Mitgliedern der Königlichen musikalischen Kapelle. Donnerstag: Der fliegende Hölländer. Freitag: Der Postillon von Lonjumcau. Sonnabend: Barfüssele. Sonntag: Die Fledermaus. Mon tag, den 13. März: Lohengrin. — Schauspielhaus: Dienstag: Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Mitt woch: Traumulus. Donnerstag: Gastspiel der Traum tänzerin Madame Magdeleine G. Freitag: Das Glück im Winkel. Sonnabend: Die große Leidenschaft. Ein Knopf. Sonntag: Wilhelm Teil. Montag, den 13. März: Clavigo. Literatur. )l( Döbeln, 6. März. Boi einem Stubenbrand er stickte gestern abend auf dem Görneschen Vorwerk zu Sim- selivitz ein junges Mädchen, welches als Wirtschafterin an-.macht der Rat der Stadt Chemnitz bekannt, daß König gestellt war. Das Mädchen war in der. 9. Stunde am Friedrich August sich bei verschiedenen Anlässen mit Worten Tische eingeschlafen und hatte im Schlafe die Lampe nm- wärmster Anerkennung über den begeisterten Empfang aus geworfen, ivvdurch der Brand entstanden war. Roßwein, 4. März. Ein schrecklicher Unglücksfall Fomsprrchssest» Ar. ». Awtsökatt der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Künigl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. gesprochen hat, der zu seinen schönsten Lebenserinnerungen gehöre, auch dem Oberbürgermeister die Erlaubnis zu der ereignete sich gestern nachmittag in Siebeneichen bei Wetters^ewiß überall mit freudigstem Danke aufgcnommenen Mi ¬ ss OertliäreS und SLchstscheS. Riesa, 6. März 1905/ I —* Der die Kreishauptmannschaften Dresden und Dvautzen umfassende Bezirk des Deutschnationalen DH andlungsge Hilfen verbau des hielt am gestrigen »Sonntag seinen 7. Bezirkstag in unserer Stadt ab. Der »verband zählt gegenwärtig über 56000 Mitglieder und ist »über ganz Deutschland und das Ausland verbreitet, seine »Mitglieder stehen treu . zu Kaiser und Reich. Die Orts- Dgruppe Riesa hatte alles aufgeboten, nm den Einkehr hal- »lenden Kollegen den Tag zu einem genuß- und erinnerungs reichen zu gestalten. Die Herren Vertreter wurden am Bahnhöfe bewillkommnet und nach dem Hotel „Wettiner Hof" geleitet, ivo mittags V»12 Uhr der Bezirkstag begann. Bon 30 Ortsgruppen waren 27 vertreten. Die Bezirks versammlung wurde selten des Vorsitzenden, Herrn Mai- Niedersedlitz, mit freudig erwidertem Heilrufe auf Kaiser und König eröffnet, worauf der Vertreter der Ortsgruppe Niesa, Herr Hugo Ködel, den Erschienenen herzlichen Will- kommensgruß entbot. Der Bezirksvorsitzendc erstattete hier auf den geschäftlichen Bericht, in dem er einleitend er mähnte, daß im letzten halben Jahre die Werbearbeit aller dings etwas versagt Hütte. In 30 Ortsgruppen zählt der Bezirk 2363 Mitglieder, am 30. Juni 1004 betrug die Mitgliederzahl 2393; es ist also seit dieser Zeit ein Rück zang von 30 eingetreten. Am 31. Dezember 1903 betrug die Mitgliederzahl 2199; seit dieser Zeit hat eine Vermeh- . rung von 164 Mitgliedern stattgefunden. Als Hauptauf gabe des Jahres 1904 bezeichnete der Vorsitzende in seinem Bericht den Kampf um die Schaffung der Kaufmanns gerichte, der auch ferner unentwegt fortgeführt werden müßte. Alle Gemeindevertretungen seien dafür zu inte ressieren. Und heute möge eine diesbezügliche Eingabe an den sächsischen Gemeindctag beschlossen werden. Es folgte Lortrag und Richtigsprechung des mit 54 Mark Kassen bestand abschließenden Kassenberichts und hierauf Bericht erstattung der einzelnen Ortsgruppenvertreter. Der letztere Punkt, bei dem die Vertreter über Milgliederzahl, Kassen verhältnisse und sonstige Vorkommnisse in den Ortsgruppen berichteten, nahm zirka eine Stunde in Anspruch. Die Be richte zeugten im allgemeinen von dem Wachsen der Orts gruppen wie von dem gedeihlichen Aufblühen der Bewegung überhaupt. Die Verhandlungen wurden hierauf durch eine Mittagspause unterbrochen und gegen 3 Uhr wieder aus genommen. Zur Debatte stand zunächst „Sozialpolitisches", bei dem verschiedene Redner die in den verschiedenen Orts gruppen diesbezüglich erzielten Erfolge bcz. noch schwebende Fragen und zu erreichende Ziele behandelten. Einen Haupt teil in dieser Debatte nahm die Schaffung von Kaufmanns gerichten ein, vom Vorstandstische wurde versichert, den gegebenen Anregungen nachzngehen. Die Wahl der drei den Bezirksvorstand bildenden Herren stellte sich als Wieder wahl dar. Als Ort für die nächste Bezirkswanderversamm- lung wurde Bischofswerda gewählt; zur Uebernahme des nächstjährigen Bezirkstags hatte sich Radeberg gemeldet. Bekanntgabe innerer Angelegenheiten von einigen Orts gruppen beendete die Bezirksversammlung, an die sich nach kurzer Pause ein öffentlicher Vortrag mit dem Thema: „Ist der gesetzliche Achtuhrladenschluß ohne Schädigung des Kleinhandels durchzu führen?" anschloß. Redner war Herr Richard v. Pein aus Hamburg, welcher sein Thema von seinem Standpunkte «uS mit überzeugungskräftigen Worten durchführte und die Erschienenen bis zum Schlüsse seines Vortrags fesselte. Redner führte in dreiviertelstündigem Vortrage an, daß alle Gründe, die gegen den Achtuhrladenschluß ins Feld geführt würden, nicht stichhaltig seien und daß die Gründe, die zum Neunuhrladenschluß führten, auch für den Achtuhr- ladenschluß maßgebend seien. Er erwähnte weiter, daß dort, wo der Achtuhrladenschluß bereits eingeführt worden sei, er sich durchaus bewährt habe. Bei der programm mäßig festgesetzten freien Aussprache über den Vortrag mel dete sich kein Redner und so schloß nach einem Schlußwort des Vortragerstatters und deS Vorsitzenden die Vortrags. Versammlung, die, wie noch bemerkt sei, vom Vorsitzenden mit Erläuterung der Zwecke und Ziele deS Verbandes eingeleitet worden war. „Deutschland, Deutschland über alles" erklang noch, von allen Anwesenden freudig eingestimmt, dann trennte sich die Versammlung, allerdings auf nur kurze Zeit, denn die
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