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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191202050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-05
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1912
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rrrrd Auxeiger (LlbedlaU und MMgers. Telrgramm-Adresie: ßW I Femsprechstell, rag b - t Ri« L Nr. 20. für die König!. AmtshaupLmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Zs. Montag, 5. Februar 1912, abenos. 65. Aabrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends niit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung i» der Expedition in Riesa I Mark 50 Pfg., durch unsere Träger krei ins Haus I Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei inS Haus 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonncinentS werden angenommen. Anzrigen-Aunahme jiir die Numnier des Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingespaltene 43 nun breite Korpuszeile 18 Pfg- (LokalprclS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Gvethestraste 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in !)iicja. 17--- N' !! n.« -- —— 1N- Die »«ul „Nil in Bobersev ist erlösche«. Der Ort Beberke« mit GutSbeztrk wird zum veobachtaugsgebtet bestimmt, die Orte Zeithain und Lrssa bleiben Beobacklungs-ebiet m anderen Seuchenfallen; Rödera« ist E-errbe;irk; der Truppen-Uebung-platz Zeithain wird aus dem BeobachtungSge- biet auSgeschtedeu. Großenhain, am 5 Februar 1912. 62 o 2. Königliche AmtShauHtmannschalt. Nach Z 3 der Verordnung üoer die Anzeigepflichl oel an'leckenden Krankheiten vom 29. April 1905 ist uns jeder ErkrankungS- und Todesfall an Croup, Diphtherie, Genick- starre, Scharlach und Typhus, sowie jeder Fall des Verdachtes der Genickstarre nnd des TyphuS, wenn ein Arzt zur Behandlung des Kranken nicht zuqezogen worden ist, unver züglich und spätestens binnen 24 Stunden mündlich oder schriftlich anzuzeiorn. Anzeigepflichtig sind in diesen Fällen: v 1. der-HauShaltungsoorstand, 2. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege deS Erkrankten beschäftigte Person, 3. derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der ErkrankungS- oder Todes fall sich ereignet hat. Die Verpflichtung der unter 2—3 genarrten Personen tritt indes nur dann ein, wenn ein früher genannter Verflichteter nicht vorhanden ist. Wir weisen hiermit auf diese Anzeigepflicht erneut hin und bemerken, daß Zuwider handlungen an den Anzeigepflichtigen mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft geahndet werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 3. Februar 1912. Oertliches und Sächsisches, Riesa, 5. Februar 1912 —* Tagesordnung zur Sitzung des Stadtverord- neten - Kollegiums am Dienstag, den 6. Februar 1912, abends 6 Uhr: 1. Ratsbeschluß, betreffend die Verwendung deS im laufenden Jahre verfügbaren Reingewinnes der Sparkasse vom Jahre 1910 an 58 649 M. 73 Pfg. 2. 7. Nachtrag zu dem Ortsstatut der Stadt Riesa vom 5. Oktober 1894. 3. Naisbelchluß, betreffend den Beitritt der Stadtgemeinde zu dem Sächsischen KunstauSstellui'gS- verband und Bewilligung des Jahresbeitrages von 350 M. 4. RatSbeschluß, betreffend die Neuorganisation deS Riesaer FortbildungSschulwesenZ. 5. RatSbeschluß, betreffend die Einführung des obligatorischen Turnunterrichts für Fort- bildungSschülcr. — Nichtöffentliche Sitzung. — Die nerfe Kältewelle, die in der Nacht zum Sonnabend zu uns gekommen ist, macht sich diesmal emxsinUicher bemerkbar als jene vor 14 Tagen, denn sie brachte uns die bis jetzt niedrigsten Temperaturen diese» Winters. Schon während deS Sonnabends sank die Queck silbersäule immer tiefer, und am gestrigen Sonntag in den zeitigen Morgenstunden waren an verschiedenen freien Stellen in der Stadt 20 Grad C IsiuS. Im Laufe deS gestrigen heiteren und fast windstillen Tgges machte sich die Wirkung der Sonne zwar etwas bemerkbar, immerhin zog eS bei 12 bis 14 Grad empfindlich um die Nasen und ließ jung und alt in rasche Bewegung kommen. Ver- gangene Nacht zeigte das Thermometer die gleiche liefe Temperatur an wie in der Nacht zum Sonntag. Von anderen Orten w"rden merkwürdige Kälteverhältnisse ge meldet. In Cossebaude waren gestern nachmittag um 2 Uhr 16 Grad Kälte, auf dem benachbarten Osterberge dagegen nur 14 Grad. Nach dem Berichte der Landek- wetterwarte hcrr chien am Sonnabend früh 7 Uhr zum Beispiel in Reitzenhain 11,7 Grad, auf dem Fichtelbergs zu gleicher Zeit 15 Grad, wäbrend am Sonntag f,üh7Uhr in Reitzenhain 26 Grad, auf dem Fichtelberg« jedoch nur 20 Grad Kälte herrschten. Der Schneefall, der sich vor Eintritt der Kälte eiustellte, kam gerade zur rechten Zeit, um den Feldern und Fluren die nölige Schutzdecke gegen Frostschäden zu gewäh en. Nach der Wetterlage, die bei unS von einem Hochdruck ebiet bedingt wird, steht strenger Frost auch weiter in Aussicht. —5°. Die Verhandlung vor dem Dresdner Schwur- gericht gegen den Kaufmann Rudolph Waldemar Gurte auS Silber bei Sagan wegen versuchten Totschlag« konnte infolge der umfänglichen Beweisaufnahme erst im Laufe des Nachmittags zu Ende geführt werden. Der Ge- richtSarzt bezeichnete den Angeklagten al» geistig minder- wertig. Da die Geschworenen die Schuldfrage bejahten, dem Angeklagten jedoch mildernde Umstände zubilligten, lautete dar Urteil auf eine 8 monatige Gefängnisstrafe. 3 Monate gellen als verbüßt. Revolver und Munition wurden eingezogm. —A In der Nacht zum 8 Januar konnte der am 24. Dezember 1890 in GerSdorf geoorene, noch unbestrafte Fahrer P. F. H. nicht gut schlafen. Da kam er auf den verwerflichen Gedanken — dem er auch gleich die Ta« folgen ließ —, einmal die Hosen seiner schlafenden Kome- roden aus da« Vorhandensein von Mammon zu untersuchen. Bet dieser Visitation eignete er sich ein Geldtäschchen und einen Brustbeutel mit geringem Inhalte an. Am nächsten Morgen konnte tdm diese Beute wieder abgenommen werden. DaS Urteil lautete auf vier Wochen strengen Arrest. —* Da« gegenwärtige grostwetier hat natürlich die Beschaffenheit der Eisbahn hinter der Klosterkirche wesentlich gebessert, kein Wunder daher, daß sie zum Be suche lockt. Am gestrigen Sonntag entwickelte sich auf der Bahn ein regeS Leben und Treiben. Sportbeflissene und Zuschauer hatten sich in stattlicher Zahl eingefunden. Die Sonne suchte zwar gestern die Kälte etwas zu milder», aber die Spaziergänger gingen doch frierend ihren Weg. Der Schnee knirschte unter den Rädern der Wagen und unter den Tritten der Menschen. Die Bärte der Männer trugen Eiszapfen und in den Vormittagsstunden dampfte die Elbe, über dem Strome lagerte jener feine Nebel, der nur bei großer Kälte sichtbar ist. ES bewahrheitet sich wieder einmal die alte Wetterregel: „Wenn die Tage langen, kommt der Winter gegangen". —* Der Wohl'ätigkeitSvereiu Stammtisch zum Kreuz Nr. 77 iu Riela hielt am Sonnabend, 3. Februar, im Ratskeller seine erste diesjährige ordentliche General Versammlung ab. AuS dem Rechnungsberichte für 1911 seien folgende die Allgemeinheit interessierende Daten er wähnt: Der Verein zählt 196 Mitglieder gegen 182 im Jahre 1910. An Unterstützungen wurden im verflossenen Jahre gewährt: 273,04 M. für Konfirmanden, 50 M. für Ferienkolonie, 50 M sür Gemeindediakonie, 150 M. für SäuglingSfürsorge, 600 M. für Weihnachtsbescherungen, 72 M. für dringende Unterstützungen bei momentaner Not, insgesamt 1195,04 M; ferner wurden dem Freibetten fonds 750 M. überwiesen, sodaß der Verein insgesamt 1945,04 M. sür wohltätige Zwecke aufgewendet hat. Da der VerwögenSstand deS Vereins ein günstiger ist (6932 M gegen 6063 M. im Vorjahre), sind die gleichen Zuwen- düngen auch für 1912 gewährleistet und beschloß die Generalversammlung wiederum 300 M. für Konfirmanden, 50 M. für Ferienkolonie, 100 M. für Anschaffung und Ergänzung der Ausrüstungsgegenstände der Ferienkolonie, 50 M. für Gemeindediakonie, 150 M. für Säuglings- sürsorge, 600 M. für WeihnachlSbescherungen in den HauShaltplan 1912 aufzunehmen. Am 7. und 8 Juli 1912 soll daS alle zwei Jahre stattfindende Parktest in herkömmlicher Weise statifinden und sind Vorbereitungen hierzu schon insofern getroffen, als die erforderliche behörd liche Genehmigung bereits eingeholt wurde. Als erster Vorsitzender wurde wieder Herr RatSsekretär Feind ge- wählt, in dessen bewährten Händen die Leitung des Verein» schon eine Reibe von Jahren liegt. Auch im neuen Jahre ergeht an die Gisamtbevölkerung von Riela und Umgegend die Bitte, die guten Bestrebungen des Verein« rege zu unterstützen und da» Liebetwerk fördern zu Hellen; der Dank der Armen und Verlassenen ist allen Mitarbeitern am guten Werk sicher. —* Am Sonnabend, den 3. Februar, waren 25 Jahre vergangen, daß Herr Hermann Zschiesche.G onenhainer Straße, dem MSuneroelangveiein „Sängerkranz", Riesa, als akiiveS Mitglied angelvrt. Au» diesem Anlaß wurde der Jubilar durch den Verein an genanntem Tage in ent- lprechender Weise geehrt. — lieber die Landung einer Eindeckers auf Teublitzer Flur, unweit Merschwitz, gegenüber Hirschstein, bertchiet da« „Grofch. Tgbl." noch: Führer de» Flugzeuge war Herr Leu nant Braun, sein Begleiter Herr Leu'nanl Crrgan co, beide von der Versuchsanstalt sür Militärflieger in Berltn-Tödritz. D e Noilaudung erfol te Freitag nach mittag gegen 4 Uhr, weil das Oel deS Motor« eingeboren war und der Motor einen Desekt »rliiten hatte. Sonn- abendnccht irasen mittels Auto Herr Leutnant Solmltz und vier Soldaten au» Berlin mit Eisatzteiirn an der Landungs stelle «in. Die Lindu g de« Flugapparate« halte natur- aemäß v ele Zuschauer au» der llmge end angelockt Vam Pionier daiaillon in Riela war ein Kon manvo von ach Mann am Landungsplätze einzeln ffen, die den Fliegern bet der Wiederinstandsetzung ihre» Flugapparate« behilflich waren. Ein Feuer wurde angemacht und der Motor durch kochendes Wasser aufgetaut. Der Flugapparat ist 14 Meter breit und zehn Meter lang, System Rumpler-Taube, und besitzt einen vierzylindrigen Motor von 70 I?8. Sonnabend gegen Uhr nachmittags wollten die beiden Offiziere wieder nach Berlin zurückfliegeu. Da aber der Motor nicht die notwendige Tourenzahl erreichte, wird der Apparat abmontiert und mit der Bahn nach Berlin transportiert. Hcrr Leutnant Braun hatte die Absicht mit seinem Be gleiter von Berlin nach Dresden zu fliegen. Die Leistung der beiden Militärflieger muß anerkannt werde», da sie die Strecke Berlin-Seußlitz, die in der Luftlinie zirka 150 Klm. lang ist, bei 9 Grad Kälte znrücklegten. —Zß Ueber die hochwichtige und allgemein daS größte Interesse beanspruchende Frage „Wie werden sich die Vieh- p r e i s e in der nächsten Zeit gestalten?" haben sich die Obermeister der Fleischerinnungeu zu Dresden und Leipzig in interessanter Weise ausgesprochen. Obermeister Witzlchel-Dresdcn ist folgender Ansicht: „Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Preise für das Schlachtvieh aller Gattungen im kommenden Frühjahr steigende sein werden. Zu dieser Annahme berechtigt der vorjährige äußerst trockene Sommer, die allerorten sich fühlbar machenden Folgen der Maul- und Klauenseuche und nicht zum wenigsten auch der bisher stattgefundene starke Auftrieb unreifen Schlachtviehes — nicht nur Rinder, sondern auch Schweine — zu den Schlachtviehmärkten." — Der Ober meister der Fletscherinnung zu Leipzig, H. Vogel, äußert Nch in folgender Weise: „Die Aussichten bezüglich der VieheinkaufSverhältnisse sind nach meiner Ansicht für die Zukunft durchaus ungünstige. Zieht man in Berücksichtigung einmal die außerordentliche Dürre des letzten Sommers, verbunden mit den in fast allen Gauen des deutschen Vaterlandes zu beobachten gewesenen schlechten Futter ernten, dazu gerechnet die Folgen der Maul- und Klauen seuche unter den Viehbeständen, so muß man zu der Folge rung kommen, daß die Viehhaltung nich! nur bezüglich der Rinder, sondern auch bei Schweine» ungemein erschwert und verteuert wird. Die Schweinebestände dürften infolge der schlechten Kartoffelernte deS vergangenen Jahres sehr reduziert sein. Bezüglich der Rinder hingegen ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß die kommende Frühfutter ernte die Landwirte veranlassen dürfte, ihre Rindvieh bestände soweit wie möglich zurückzuhallen bezrv. dieselben wieder zu ergänzen. Durch beite Faktoren ist die Ver sorgung der Viehmärkte dadurch noch mehr als b sher in Frage gestellt, was naturgemäß wiederum zu außerordcnt- üchen Biehpresien führen muß." — Am Tonncrstag, den 1. Februar, fand in Dres den unter Vorsitz des Präsidenten der siönigl. General- direktion der Staatseiscnbahnen die 65. Sitzung des Eisen- bahnrates statt. Erledigt wurden zuerst Wahlgcschäftc für den ständigen Ausschuß. Tann nahm der Eisenbahnrat Mitteilungen entgegen über Beschlüsse der letzten Gc- ueralkonferenz, betreffend die Stellung großräumiger Wagen für Leichtgüter, Tarifierung von Holz und .Holz waren, von Futtergemischen und Melasscfutter und über Stellung großränmiger Wagen für lebende Pflanzen. In der Frage der Beschaffung von offenen Wagen mit 10 Tonnen Ladegewicht sprach sich der Eiscnbahnrat gegen die dauernde Vorhaltung von 10 Tonnen-Magcn ans, er wartet aber, daß die damit verbundenen Nachteile mög- lichst ausgeglichen werden möchten. Wegen der Bcrtci- lung der Eüterzusnhr ans die Tagesstunden sprach sich der Eisenbahnrat im allgemeinen dahin aus, daß er gern durch seine Mitglieder darauf hinwirke« wolle, die Eisenbahn bei einer gleichmäßigeren Verteilung der Güteraufgabe zu den verschiedenen Tageszeiten zu unter«
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