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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020214014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-14
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1902
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L- >L- 71.- i««-» 1«.- 1«« iio. eo 2. «erugsgeblldr: LrM« md der „LLd», U««edm«. »« dt» d«» ^e« v«l« «der «»»MWmLr» erlogt, «rdali-u da« Via« M, di, ««»*«m. ^ vetenm»« t, «»a »d^«M»»« »»L rs—«LLL^ U»r»«»r»»a,««I,»: >t IN» 11 und».»« »el»«ra»«.»dritte: «»chrtch«,» Gerrlitzn 1856 4»Uu» v«oU«r. Oma», V»Ustr. 15 »mpüsklt IN äa«m»hl: LULSIHS VSIöv - V«^S1V«. Anreizen-tanl. Die »imalime von »nkündiamiaen eriolat m der LmlvtaeiLäilss,eile un>> den Nkbenaimolimeltelle» ui Dresden di» NackmiUaa« LMir. Eon», und deiertaa« nnr Martenslrade as Von u dit V.i Mir. Die l tvatnae Lrunr Me <ca. s Stlbeni so P«,. Ln nindialmge» aus der Privarieite ljeüe « W,.: die rivaUiae Zerle al» .Eulaenuidi' oder aus Levieüc ro Pt». In Ninmnern »ach Sonn- und tzeier- lauen r- de». Sivalliue Gruudjeüen SV, « de«, so mid «> LI«, nach de! on deren, Laris. Hauvt-Äeschasiüi'ielle: Martenftr. 38. iludwirliae AuttrSae nur «egen Lorausbejadiuria. BeleudiäUcr werden mit 10 Pt,, dereamet. «»«M«»«', I^LL 1^11, Q»rrrsvLLQälM§ LSlI»«r»tr»»»« 2 8 8 8 ü 8 8 Lok« 8trt«,»«r»tr. m» em> Ie»»«m»t«i, unä Kvaaa«»»»i»t» kür <llv ^Vnv»»«Invr IV»« Ulntvlildn". fetrali! 4 Ivldon» 1.-L. o»L8l,Lkt. r »» Ä rkjpsrr«r«i» ^r^-ses^ESLr?«»-.' t «»i is - UH« »stör I nur Uoxoitipuncr ;>-äer Karton Uuutvuekerunx, als: ^ AM' IIülii»«»r»ii»r«dn, H4an»e«n. etc "MG A N»O»> »ILAHVM^L» <^»NL«»N AO I*5x. ^ Lx1.llok3.pot1is1rs,I)rö§äsn,0sorssSQtIior. § L .- ^^rrrrrrr^irWS»S^r»rrL^EMSi rr.V«rr^-zM-v^rsrri VllSlll MZ fern llekv! lUllL8^I»8lÄ ll von Stil o Li lttllS I» k«IItv.I8ll'»88v !>». 1-3 «r. 44. -intiiel - Engtzsch-JavaniicheS Abkomme». Hosimchrichteii. Reich und Bundesstaaten. Landtag. Ziltaurr Säbelaffaiie. Gerichtsverhandlungen. Kiivstiilickikabinet. ! Muthmaßliche Witterung: Froitlvetter. ! Hl'tillili. 14. Hetirlillr 1W2. Der euglisch-jap attische Bündoltzvertrag. Die auswärtig« Politik bat eine .Sensation" zu verzeichnen in Gestalt des BündnißvertrageS. der zwischen England und Javan abgeschlossen worden ist. eine Sensation, die dadurch noch pikanter erscheint, dak von der Veröffentlichung des Abkommen- nick«, wie sonst üblich, zunächst Abstand genommen wird, sondern daß sie kaum zwei Wochen nach der Unterzeichnung des Vertrages, also in merkwürdiger Hast, erioigt. Das läßt lies blicken, würde Herr Sabor sagen, und in ,der Tbat kann nicht geleugnet werden, daß da- ganze Damm und Daran, das an dieser Vereinbarung bängt, einen lehrreichen Einblick in dir Hilflosigkeit Englands im lernen Osten und die immer gewaltiger sich entlastende Machtentwickel ung Rußlands gestattet. Die Mandschurei und die Mongolei müssen ausschließlich russisch werden: das ist ein unumstößlicher Leltiatz der russischen Politik in Ostasien, der von der praktischen Verwirklichung eiaentlich nur noch um Haaresbreite enliernt ist. und daß dann auch noch die nmiangieichr Halbinsel Korea, die das Gelbe und daS Javanische Meer scheidet, .zur Abrundung" des russischen GriammtbrsißeS und als Ausfall-Idor gegen Japan hinzukommen soll. Ut ebenfalls ausgemachte Sache bei den unend lich schlauen, unendlich zähen und unendlich geduldigen Leitern der Petersburger Diplomatie. Kein Wunder alio. daß England in dem durch die südafrikanischen Ereignisse a»i's Arnßerste gesteigerten Bewußtsein seiner militärischen Schwäche einen ernstbasten Beriuch unternimmt, um sich in Ostasien von einer anderen, an den dor tigen Ereignissen unmittelbar intereisnten Macht, wie eS Japan ist. die Kastanien auS dem Feuer holen zu lassen. lieber den eigentlichen Charakter des Vertrags besteht kein Zweifel: eS ist rin Schutz- und Truhbündniß gegen Rußland, mehr noch ein Trutzbündniß. Auch die englische Presse spricht das ja mit ziemlicher Offenherzigkeit aus und im fiebrigen gebt diele besondere Zuspitzung des Abkommens io deutlich aus dem Wortlaut hervor, daß man in internationalen Dingen ichon eine mehr als erlaubte Vertrauensseligkeit besitzen müßte, um den ipringenden Punkt nicht beraus zu finden. Tie Russen weiden sich indessen schwerlich über den Vertrag graue Haare wachsen lassen: dazu kennen sie ihre Pappenheimer gar zu gut und iie mußten längst vorausiehen. daß etwas AehnlicheS Kicher oder später vor sich geben würde. Das zielbewusste. langsame Vordringen Rußlands in Asien wird diese papierne Abmachung nicht auchalten. Soweit die besonderen englischen Wünsche in Betracht kommen, stellt das Abkommen mit Japan erst den einen Tbeil einer größeren Konstellation dar. in der auch die Vereinigten Staaten von Amerika und da» Deutsche Reich eine Rolle spielen sollen. Amerika scheint» wenn man den letzten Meldungen englisch-amerikanischen Uffvrnngs tränen darf, tbaliöchiich nicht medr rve't von dem An schluffe an ein solches Bündnlß entfernt zu lein. Dieier Tage verlautete bereit» auS Washington, daß die Bereinigten Staaten sich dem Widerstande Japans und Großbritanniens gegen daS Mandichnreiadkommen angeichloiien hätten, da dieies .die amerika nischen Interessen bedrohe", und jetzt wird aus New-Aork berichtet, daß die Verhandlungen, die zu dem engliich.javantlchen Vertrage führte», mit Wissen und Zustimmung der Bereinigten Staaten stattsanden. deren .einziges Interesse" sei, .in Cbina sür kommer zielle Zwecke die Thür offen zu halten". Bon Deutschland will eine Berliner Meldung wissen, daß es an den in London geführten Verhandlungen über den Vertrag betdeiligt gewesen iei. ES iei indessen .strengste« Geheimniß", in welcher Beziehung Deutsch land zu dem Abkommen stehe; iedoch iei .Grund zu der An nahme" vorhanden, daß es .durch sevarate Verständigung mit den Vertragschließenden seine Jnteveffen gesichert bade". Eine deutsch- engliiche Vereinbarung über Ostasien besteht bereits zu Recht Sie ist vom 16. Oktober 1900 dalirt. beruht auf dem Grundsätze der .offenen Thür", d. h. daß die Häfen Chinas dem Handel für die Angehörigen aller Nationen unbeschränkt geöffnet sein sollen, und will jedwede Neuerwerbung von Landbesitz in China durch die beiden BrrtmgSmkchte auSichließen. Für den Fall, daß eine andere Macht aus weiteren Landerwerb bedacht sein sollte, behalten beide Kontrahenten sich vor. .über etwaige Schritte zur Sicherung ihrer eigenen Interessen in China sich vorher zu verständigen". Dteie Klausel begegnete damals in der deutichnatlonalen Presse leb- hatten Bedenken, weil sie den Eindruck einer direkten Stellungnahme gegen Rußland in der Mandschurelkage machte. Indessen wurden alle derartigen Befürchtungen durch die gleich darauf abgegebene Er klärung des Reichskanzlers Grafen Bülow zerstreut, daß die Mand schurei uns viel zu fem liege, als daß wir uns um ihretwillen einen Konflikt mit Rußland auf den Hals zu ziehen in der Lage seien. Da sich nun in der Zwischenzeit daS deutsch-englische Ver hältnis nicht dlo« von Volk zu Volk zusehends verschlechtert hat. sondern auch die amtlichen deutsch-englischen Beziehungen neuer- ding» eine merklich kühlere Form angenommen haben, während wir mit Rußland auf dem denkbar besten sreundnachbarlichen Fuße leben, so brauchen sich unsere patriotischen Kreise wohl kaum der veiorgniß hinzugeben, daß unsere Diplomatie den englischen Lock ungen unterlegen sein und sich in «Ine Sackgaffe in Oltasirn aus Anlaß des engliich-iavaniichen Bündnisse» verrannt hoben könnte. Di« deutsche öffentlich« Meinung wird bis zum Beweise des SeaentdeilS dos feste Vertrauen zum Grafen Bülow hegen müssen. daß liniere ganze Haltung gegenüber der neuesten britische» Aktion in Ostasien von einer Art ist. die in Petersburg keinerlei Empfind lichkeiten wacbzuruien vermag und icdes begründete Mißtrauen Rußlands argen die vollkommene Loyalität der deutschen Politik im ferne» Osten ausschließt. Dem europäischen Kenner der rngiiichen .Vertragstreue" müssen die Japaner, die mit einer gewissen asiatiich-nawen Ver trauensseligkeit den Briten in's Garn gelaufen sind, eigentlich leid tdun. Tie Engländer haben nicht umwiiit de» vminöien Beinamen der .modernen Punier", der ihre sprichwörtliche Treulosigkeit ver ewigt. erkalten. Auch in dem Abkommen mit Japan tritt bei einer genaueren Prüiung der einzelnen Peslimmringen der vom Standpunkte der Gegenseitigkeit und der gleichen Rechte und Pflichten äußerst fragwürdige Charakter der Verabredung deutlich zu Tage Wenn man nämlich aui der volitiichc» Waage die Gewichte nach Maßgabe dieses iiedercinkommens vertbeilk, dann sinkt die englische Schale, mit einer Fülle von Voilheilen beschwert wuchtig zu Boden, während die lavcini'cbe Schale iederleicht in die Höhe schnellt. Der Bündnißvertrag schreibt u. A. vor, daß. wenn einer der beiden Kontrahenten in einen Krieg mit einer anderen Macht verwickelt wird, der andere Tdcil strenge Neutrali tät bewahren koll. Hingegen soll der andere Tbeil dann zur be waffnten Hilfeleistung verpflichtet sein, wenn der kriegführende Verbündete noch von einer weiteren Macht gleichzeitig an gegriffen wird. Nun ist aber wohl kaum zu bestreite», daß als die Nächstliegende Verwickelung, die in Ostasien zu beiürchten ist. ein Zusammenstoß zwischen Rußland und Javan wegen Koreas be trachtet werden muß. Für diesen Fall habe» sich die Engländer vorder ausgerechnet, daß Frankreich dann schwerlich seinem ruisi- ichen Verbündeten mit Waffengewalt belivringen würde. Soniil besteht die größie Wahrscheinlichkeit, daß Javan einen solchen Strauß allein ausieckiten müßte, und die von England io poniv- bait verkrochene.Neutralität" würde dann in Wirklichkeit gar keine Gegenleistung darstellen, weil England sie io wie io. auch ohne Vertrag, zu beobachten gerwnngen wäre. Käme es aber ein mal zu einem gemeinsamen ruisisch-kanzösischeir Vorgehen gegen die asiatischen Besitzungen Großbritanniens — und das ist die ständige furchtbare Sorge, die jedem englischen Staatsmann? und Politiker Albdrücken verurlacht —. dann wäre zu englischen Gunsten der .Bündnißiall" gegeben und Javan müßte seine Haut iür «malische Interessen zu Markte tragen, ileberdies ist zu beachten, daß sowohl der Vertrag leibst wie namentlich die von amtlicher Londoner Seile dazu gegebenen .allgemeinen Erläntcr- ungen" derartig verklauiuliit sind, daß es der briiiiche» Doppel züngigkeit nicht schwer fallen dürste, i» ,edem gegebenen Augen blicke den Wortlaut !o zu drehe» und zu deuteln, daß von einer Verpflichtung der Engländer, zu lapaniichen Gunsten das Schwert zu ziehe», nichts mehr übrig bleibt. Mit welchen Mitteln die britischen SiaatSlenker und Diplo maten die Japaner gelodert haben, wissen die Götter. Eine Hauptrolle wird jedenfalls das liebe Gold gespielt haben und daraus deutet auch der Umstand bi», daß die lapaniichen Finanz- schwlerigkrsten mit einem Male behoben sind, während »och vor wenigen Wochen die lavaniiche Regierung ihre Anleihen vergeb lich an allen mögliche» europäischen und überseeischen Plätzen ausbot. Jedenfalls haben dann die Japaner die pekuniäre Unter stützung durch die Londoner Eityherren unverhältnißmäßig lhcuer erkauft. Vielleicht ist ihnen davon schon eine Ahnung aui- gedämmert angesichts der Beflissenheit, mit der die Engländer in demklben Augenblick, wo sie daS Bündnis; mit Javan schließen, ihre Stellung in Weihaiwei bedingungslos vreisgebcn, um nur ja nach der guten Regel, daß Vorsicht der bessere Tbeil der Tapfer keit ist. aus der unmittelbaren Näde der drohenden russischen Feuerichlünde fort zu kommen und ihren neuen Verbündeten die Wahrheit des Satzes vor Augen führen, daß weit davon gut vor dem Eckuß ist. Noch schärier aber dürften den Javaner» wohl die Enthüllungen auf die Nerven fallen, die gerade jetzt von amt licher deutscher Stelle über die englische Treulosigkeit gegenüber Amerika vor dem Ausbruche des spanvch-amerikaniichen Krieges gemacht worden sind. Tie Engländer fließen seit jener Zeit von Freundichnitsversicherungen gegenüber Amerika über und haben neuerdings erklärt, ihre Solidarität mit Amerika sei damals io weit gegangen, daß sie sogar .zu mehr als diplomatischen Mitteln" bereit gewesen wäre», um die Amerikaner gegen eine drohende europäische Koalition zu schützen: mir an dieier englische» Energie iei jene Koalition gescheitert. Und nun kommt der deutsche »Reichsanzeiger" und verkündet förmlich und feierlich oller Welt, daß eS gerade der englische Botschafter in Washington gewesen ist, der vor dem AnSbruch deS Krieges mit Spanien der amerikani schen Regiemng in den Rücken zu fallen und. wiewohl vergeblich, die Vertreter der übrigen Mächte gleichfalls dazu ausznNacheln versuchte! Man muß sich unwillkürlich fragen, ob nicht am Ende die Amerikaner geneigt lein werden, nach dielen Feststellungen ihre freundliche Haltung gegenüber dem englisch-japanischen Bündnlß einer Nachprüfung zu unterziehen. Len Javanern oder dürsten ähnliche Erfahrungen mit der englischen.Vertragstreue" kaum erspart bleiben. Dann werden sie zu spät erkennen, daß ihr Ab komme« mit England gegen Rußland dem Vertrage zwischen einem Löwen und einen« Esel gleicht, bei dein Japan nicht die Figur des Löwen macht. Neueste Dralitmeldunqen vom 13. Februar. ILtackitS rurgebende Deveicken befinden sich Seite 4.1 Berlin. ,Priv.-Te1.t Reichstag. Der Reichstag be gann heule die Berathuna des Poitetats Abg. S i ngertSoz.) wümchl eine allgemeine Vertilgung des Staatssekretärs, wonach Be'örderung von Geichäiic-vavicrcn von Woklihätigkeitsvereinen. Kraistclitassen :c. znm Drucktachcnvorto eckigen toll. Ferner iiagte er. in welcher Weste bei der Votiverwailung die Arbests wüstest zu mildern vernicht werde. Er rügte, daß gerade Maß »ahme» nelroite» würden, die eher aui das Gegentheil einer Milder ung der Arbeclsnoih hinausiieien. So würden i» einer Verfügung der Ostervostdirekkion in Hannover alle Anträge aus Perional- verinehrung abgelehnt wegen des Rückganges der Ueberichüise der Potlveiwaitung. Es wäre geradezu Anarchie, wenn jede Ober- vostdireiiion in dieier Beziehung mache» könnte, was sie wollte. Weiter tiag: Redner über die Ueberwachung der Beamten auch in außerdienstlicher Beziehung; «o leien in Köln kranke Beamte, die am ärztliche Anordnung dienttirei leien, zum Wiedereintritt in den Tienst förmlich zu drängen vevucht worden. Dabei schaffe der er zwungene Verzicht nus noch ein Paar Tage Schonung die Gefahr, daß der noch Hinfällige tehr raich wieder von Neuem erkranke. Leider häuften sich auch die Fälle, in denen gegen Unte» benmle wegen Maioeriationen Anklage erhoben werden müßte, die Schuld hieran lieqe in der schlechten Entlohnung. Mau sollte die Gehälter dieier Beamten erhöhen, statt daß man ihre Würde »och Herabdrücke durch Verfügungen, in denen man sie vor leichtsinnigem Schuldenmachen warne Redner mißbilligt das System der Zulagen iür die sog. gedobc- neu Stellen, solange diele Zulagen nach Willkür gezahlt würden. Ein starkes Stück iei es. bay der Leipziger Obervostdtrektor seine Unlcrbeamien gehindert habe, eine Petition um Gehaltsaufbesser ung an den Reichstag obzuiende». — Staatssekretär Kroetlc Es liegt niemals in unterer Absicht, das Petilionsrecht unterer Beamten zu belcbränken Es ist mir über den Leipziger Fall auch mctits bekannt. Der Staatsiekretär versichert aut eine bezügliche Bc'chwerde des Vorredners, daß auch dieienigen Hilfsarbeiter aus dem Militärnnwürtelitaiide. die nicht geklagt hätten, die ihnen aut Grund des Reicdsgerichkserkenntnisses zustebenden Bezüge erbalten winden. Eine Herabietzung des Portos tür die vom Vorredner eiwahnlen Geicdäitsvapiere könne er nicht in Aussicht stellen. Die Mahnung a» die Postbehörden, wegen der lleberschreitung der Ausgaben unnütze Ausgaben zu vermeiden, sei von der Central- tlclle ausgeganaen. Was die Konlrole der Kranken anlange, io könne es natürlich nicht daraus ankommen, ob Einer acht oder neun Tage aus dem Dienst bleibe, aber eine gewisse Beaufsichtig ung iei doch nothwendig. Die vom Vorredner gerügte Verfügung der Kieler Obervoitdircktion, worin die Unterbeamten vor leicht sinnigem Schulbenmachen gewarnt werden sollen, iei nur zu billigen Angesichts der Erfahrungen, die gelegentlich geinacht wurden. Es handle sich hier um kein Svwnire», cs tolle nur ver hindert werden, daß die Beamten unter Umständen in die Hände von Wucherern fallen. Was dann die Gewährung von Zulagen iür die log. gehobenen Stellen anlangt, io waltet bei keiner Ober- votidirekkion die Sitte ob. die Dienstältesten von der Zulage aus- zujchlieken, es wird stets nur nach der Tüchtigkeit gefragt, Niemand kommt durch unerlaubte Mittel in eine gehobene Stelle. — Abg Gröber iEentr.) beantragt die Vorlegung des Hebe» cinkvmmens mit Württemberg wegen gemeinsamer Postwerthzeichen, wwie eine Mitiheilung darüber, welche Wirkung das Abkommen aut die Porto-Einnahme haben werde. Au! Vorschlag Gröber's wird d'eie Resolution an die Budgelkvmmitsion verwiesen. — Abg Werner tRes > bemängelt das System der Gratifikationen, wodurch Speichelleckerei gezüchtet werde, und wünscht Vermehrung der Atsiilenlenzahl und Aufbesserung der Gebälter dieier Beamten ktasse. — Aba. M ül ler-Sagan (frei!. Voiksp.): Es war voraus- zweiten, daß der Sturm- und Drangperiode des letzte» Slaars- iekrelärs. trüberen Huiarengenerals. jetzigen Landwirtbichails- miniiiers und vielleicht späteren Handelsimnisters eine Zeit der Rübe und Sammlung folgen werde. Tieic Rübe ist freilich heute in der Budgetkommitsion gestört worden, indem dort von den Herren Prinz Arenberg, Speck u. A. eine Erhöhung der Tarife gefordert worden ist. Außerdem hat Prinz Arenberg in der Kommission sich gegen jede Ausbesserung von Unterbeamten- grhällcrii erklärt, weil die Bauern beute schon der Meinung wie», die Unterbeamten stünden besser da, als die Bauern — Präsident Gras Ballestrem: Ich bade es Küher ichon ein mal für unzulässig erklärt, bei Mittbeilungen aus der Kommission Namen von Abgeordneten zu nenne». Es verträgt sich das nicht mit dem vertrauliche» Ebarakter der Kommiisiunsberathungc». — Abgeordneter Müller- Sagan weist daraus hin, daß ja in der Presse die Namen doch gebracht würden. — Präsident Gras Ballestrcm: Was die Presse timt, kann ich nicht verhindern, aber io lange ich an dieier Stelle stehe, werde ich die guten Traditionen jedenfalls hier de» Abgeordneten gegenüber aufrecht erhalten. — Abg. M n l l c r - Saga» gebt iodann aut die Personal reform ein. die sich dahin zu reduriren scheine, daß den Aiiistentei, oas „Ober" genommen und daß ihnen »ach längerer vorwurtsfrcicr Dienstzeit die Sekretärlauibahn eröffnet werde. — Abg. Dr. Ha > sc Olat.-lib.t spricht sich zunächst gegen ,edc neue Tarisändernng aus, man müsse erst das Ergebnis; der letzten Tarisretorm abwarten. Weiter beicbwert sich Redner über Behelligungen unteres Verkehrs mit Lüdaiiika >eilenS Englands. Verletzung des Briefgeheimnisses. Zu seiner Ueberraichung sei im englische» Unterbaust am 24 Januar amtlich erklärt worden, es sei von hier aus keine Beschwerde in England eingelaustn, ferner seien Postsendungen über Holland noch Südaflika nicht befördert worden. Es teien Spionage und Diebstahl erfolgt, die Interessenten müßten entschädigt werden. — Staatsickietär Krätke: Im Jahre I9V0 sind Briefe von Deutsch land nach der Deiagoabai geöffnet Wochen. Aui Beschwerde von hier aus wurde Untersuchung zugeiagt und ist auch erfolgt. Es ist uns Untersuchung zugeiagt und ist auch erfolgt. E versichert worden, daß die Brietöffnung aus Unectahrcnheit der betr. Beamten ziirückzuiiihren iei. Auch solle der Uebelstand abgeitcüt werden. Neuerdings ist dennoch wieder Aehnliches vorgekommen und unstrerstlts darüber Beschwerde erhoben worden - darauf ist eine Antwort noch nicht eriolgt. Was unseren direkten Verkehr mit unseren Kolonien nnlangt. Daß jemals uns, worden seien, wie bekannt. Ter Vorredner hat dann von englischer Spionage in Hamburg gesprochen, auch das ist sicherlich nicht bekannt.
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