Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.09.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020912016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902091201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902091201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-12
- Monat1902-09
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.09.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugsgedllhr: D>esden und der nächnen Ilmaeb! »len d>« len' ericheiNW » - .- ... ..„.»un«. »o »>« Zuiraaun» duud eieen« Bolen »der »ommnllouure »nolßi, «rjaiien düi Bloii an Wochenlooen, die picht oultonn- oder stelrnooe ioloen. twec kbeilau»aaden »»«»»« und Anreizen-calif. Imiabmc von Anlllndioungen d>« Nacknillwa» 3 Uln Lonn und 8eierta»e nur Manciüirujje A von II bi» '/,! Uhr Die l wawaeÄrmw- ikile ica « Süden) A Pia , Au kUndiounaen aut der PrivaiieUc .ücilc Lb Pta : die rtvaltiae.leite als ,E»> aeiandl' oder aut Leuieile bo Pta 8» Nummer» nach Sonn- und tzeiei tauen I- de» rtuattlae GrundzeUcn >1,01«na»gab» l.Drcsd Nacki « V iulqlim,. Naauraallü^ vz>norgr. on'vruilie bleibr» underuckliäUiLt: «uv«!»»«» Mauulkrwt- w»oeo nicht ouwewabri, , T«l«iira»i>»<AdriIIe: ' Nachrichten Drelde». Legriliidtl 1856. ^ öllUus LsllUsr, Imt»«, Vallstr. IS owpüvklt i» «>'ü»nt«r Auswahl: OostM Ulut Itepet«, Nnun-, liüe-I,«»- unct M M M ionderem laut. Auewärilge Aus M M lraoe nur ucae» Äorouebc.alUunii, Beleablätler werde» uni Iv Pie, dnechnei. ! Hauvt-Geschäftsstelle: Nerntprechanichluli,- Monrnftr. 38. «m> I Nr. U und «r. 2UVV. z^IMlllSMilN U kmm, - ' , , dt« in drr normalen rfebensversichenmg il ' wkV erlich.-Bank ^icht ausnebnibar sind. Auch «„träge 1 « ^0, 1U ü r> « t» v r» von Abgelehutcn jederzeit zuläsiig 1 » MW führt eine Vermittler erhallen die übliche Provision, z § General-Ageniur in Dresden: ^»t>. ««e,^b»-.4Ue« :rrr. t j d iMIEks» ' H^dilEa — i AE" MntpvirnKU»K8tI>ee i r rur äukkrisovuni; lla« kluleü »ixt Noiiiigu»^ clei 8skto, ksivirkt N x roleiiltelie» und nolimsirlnsv» 8>ulil>rnno, ru jollvr llslirssreil I nnrliivonllsn, ?»c>i8i I dtsr>!, ^ MI' >«!»,.iillt iiiiiti »»»«ttrt». "A2V 7, VoUstLllälL« Kki8v -Lu8rü8tunLkll C)«« liltti'il-s' Der sächsische Durchgangsverkehr, Fleilchvrcise, Franrnsttldium, Enthaltsame eM»»I^» Fttivgv».Eiicnbahner. Gericktsverhandluiigen, Zwintschcr-AnSlIcllung, Uslvrt Lodert Lmuv, LLtttLI»«,,«. Mntlnnaßliche Witterung: Wärmer, nebelig. Freitag, 12. September 1902. Der sächsische Durchgangsverkehr. Weitverbrettet ist die Meinung, das; der DurchgangSverkebr der sächsischen Staalseisenbabnen durch Konkurrenzniannahinen der vieußischcn Staalseiienvahnvettvaltung stark beeinträchtigt wird. Man spricht sortgeietzt von einem vieußstch-sächsilchen Eiienbahn- kriege, bei dem man den Machtvechälmmen eimprccheud Sachsen ol» leidenden Theil betrachtet. Die destuiunten Erklürnngen der beiderseitigen Regierungen, das; ein solcher Krieg nicht besteht, sind ohne Wirkung gebl.eben, wie oft sich wieoeiholenbc Aeußer- migen in der Presse beweisen. Run ist es aber ganz unerläßlich, dag das Publikum einen klaren Einblick in diese Verhältnisse ge winnt. und die Presse hat die Pflicht, dieser Aufklärung sich zu unlcrziehen, wo es nur möglich ist. Wenn zwischen zwei Orten eine Eisenbahnverbindung vor handen ist, zu der sich Witter eine andere gesellt, die länger ist als die alte, io kann die Frage berechtigt sei», ob die jüngere und längeie Linie ein Mitrecht auf de» Verkehr der älteren und kurceren Linie hat Diese Frage ohne Weiteres zu verneinen, gehl nicht an, denn die jüngere wenn auch längere Linie tanu vor der ältere» andere Vorzüge — bessere, leistungsfähigere Bahnbüse, günstigere Steigungsverhältnisse rc. — besitzen, iv daß es schwer angängig und auch wirthichastlich nicht in rechtfertigen sein wurde, sie von dem Verkehre auszuichließen. Und umgekevrk. wenn die neue zweite Linie kürzer ist, als die erste, soll nun der alten Linie der ganze Verkehr entzogen werden zu Gunsten der neuen Linie, weil'dune kürzer ist ? Dies würde man gewiß als Härte betrachten müssen Beide Fälle sind aber an sich gleich Run denke man sich dieses eine klare und einfache Beispiel in den großen und dichtmaudigen Eisenbahnnetze» in hundertfacher Veränderung wiederholt und man wird sofort zu der Einsicht kommen, daß. soweit es sich um den Güterverkehr handelt, aus diesem Wirrwarr von sich widerstreitenden und kreuzenden Interessen nur K v m - promi sie führen können, Vereinbarungen, die einen thunlichsl aercchkcn Ausgleich in den verich,ebenen Verkchrsgebielen und Richtungen herdeiführen. Solche Uebereinkoinmen bestehen zwilchen den Verschiedenen Eiscnbahnverwallungen ichon lange, und auch zwischen der preußischen und sächsischen sind diese Verhältnisse längst geregelt. LH bei dieser Regelung die sächsischen Interesse» nach allen Richtungen so. wie cs dem Vorthelie der sächsische» Staatseisen- dahncn entsprach, gewahrt worden sind und ob unter den damaligen Verhältnissen eine bessere Wahrung überhaupt möglich gewesen wäre, das sind Franc», deren eingehende Erörterung den hier zu Gebote stehenden Raum weit überichreiten würde. Rur auf das Eine muß hingcwieien werden, daß Preußen seinerzeit dulch Verstaatlichung seiner großen Privakbahncn einen neuen Besitz crhaiten hatte, den es naturgemäß anszunutzen bestrebt war. und daß außerdem neue Verbindungeu entstanden waren, die doch auch Anspruch daraus hatten, sich an dem Durchgangsverkehr. der seither Sachten allein zugefallen war. zu belheiligcn. Es sei nur an die Verbind ung mit Schlesien über Halle—Sorau—Guben und die Verbind ung mit Bayern über Probstzclla erinnert. Daß den allen säch sischen Hauptlinien dabei nur die Rolle zusiel, herzugcden, war unvermeidlich, wenn schon natürlich vom speziell sächsischen Stand- vunktc aus zu wünschen gewesen wäre, daß das Hergeben sich «was geringer gestaltet und Preußen damals seine Ansprüche mehr als geschehen nach bundcsfreuirdlichcn Gesichtspunkten be weisen hätte. Wenn man ober den vielfachen Zeitungsmeldungen über fort- ge'ctzte eklatante Benachtheiligunq der sächsischen Verkehrs-Inter essen Glauben schenken wollte, so müßten in den letzten Jahren die Einnahmen aus dem Durchganasgütervcrkehr ganz erheblich zuructgegangen sein. Aus dem nachstehenden Vergleiche crgiebt fich, daß dies nicht der Fall ist. Es ist hierbei zu beachten, daß mit dem Steigen und Fallen der Einnahmen in den verschiedenen Jahren an sich wenig anzufanaen ist, weil diese Zu- und Abnahme eben mit den allgemeinen Verkehrsschwankungen einkergcht. Eine stärkere Ablenkung des Durchgangsverkehrs von den sächsischen Linien müßte sich aber in dem Sinken des prozentualen Antkcils des Durchgangsverkehrs am gelammten Güterverkehr bemerkbar machen. Dieser Antheil betrug nun laut der statistischen Berichte der sächsischen Staatseisenbahnen im Binnenverkehr direkten Verkehr IM 42,2 "cl 48,7 N 1897 41.5 50,4 A I M 39,6 A 52.1 K IM 38.5 N 53.2 X IM :«,2 lk 53.9 190, 39,1 A 53.3 A Durchgangsverkehr 3.9 3.1 "ä 3.2 'X 3.3 A " «F «..» /c> i,') /Ö - Vor zwanzig Jahren war der prozentuale Antbcil des sächsischen Durchgangsverkehrs am Gesammtverkehr freilich wesentlich Höher und etwa doppelt so groß wie heute. Der eigentliche Rückgang trat aus den schon angeführten Ursachen bald nach der Verstaat lichung in Preußen ein. Aus der obigen Uebcrsicht crgiebt sich dagegen, daß innerhalb der letzten 10 Jahre nur noch eine geringe Verschiebung der An- Iheilsverhältmsse zu Nngunsten des Durchgangsverkehrs, aber zu Gunsten des direkten Verkehrs stattgefunden hat. Tie Fracht-Ein- nähme aus dem Durchgangsgüterverkehr betrug 1898 : 5 750 000 Mark. 1899 : 5 970 000 Mk,, 1900 : 5600 000 Mk. und 1901: 5300000 Mk. Der Grund für diesen Rückgang der letzten Jahre ist aber nicht in ungewöhnlichen Konkurrenzmaßnahmen zu suchen. Man braucht sich nur einmal die Ziffern des böhmisch-norddeut schen Kohlcnverkebrs zu betrachten. Dieser Durchgangsverkehr brachte den sächsischen Staatsbahnen 1898 : 2381000 Mk., im Jabre 1901 dagegen nur 1801000 Mk.. also 580 000 Mk. weniger, während die ganze Minusdifferenz des Dnrchgaiwsvcrkehrs zwischen diesen beiden Dergleichsjahrcn nur 450000 Mk. beträgt. Daß der böhmiich-norddeutsche Kohlenverkcbr, der sich überhaupt nur in einer Richtung und zwar von Böhmen bewegt, von Preußen nicht zu Ungpnsten Sachsens beeinflußt werden kann, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden. Daß Güter nach vertragsmäßigem Uebereinkommen Umwege fahren, rst unvermeidlich. Es kann sich, da die Fracht nach dem kürzesten Wege berechnet wird, nur darum handeln, diese Um- weae m solchen Grenzen »u halten, daß das Publikum nicht durch zu lange Beförderungsfristen geschädigt und die Beförderung au» dem Umwege nicht zu einem unwirthschartlichen Gebühren wird. Daß in vieler Hinsicht der jetzige Zustand nicht einer Verbesser ung fähig wäre, soll nicht behauptet werden. Rach mehrfachen Erklärungen der Regierung sind ja auch Verhandlungen im Gange, welche die zulässigen Umwegsgrenzen einschrünken sollen. Anders liegen die Berhältnisse im Person enverkehre. Der Reisende will kemc Umwege fahren, die ihm mehr Zeitauf wand verursachen: er wird stets die Route wahicist die ihm die kürzeste Verbindung bietet. Er wird aber unter Umständen davon abjehen, wenn ihm die längere Route bessere Bcauemlichkcit sdurchgehende Wagen usw.j oder gar billigere Fahrpreise >3, Wagen- klassc in Schnellzügen, keine Piatzgebühr ustv.j gewährt. Hier ist also eine Konkurrenz zwischen den verschiedenen Routen ganz unvermeidlich, ;a »n Interesse des reisenden Publikums nur als vvrtheilhasl z>^ bezeichnen. Daß gegenüber dem riesigen Binnen- verkehre der Sächsischen Staatscisenbahnen deren Durchgangsver kehr eine untergeordnete Rolle spielen muß, ist begreiflich. Im Jahre 1898 war bei eurer gesainmten Jahrgcldeinirahme von rund 39 Millionen Mark der Durchgangsverkehr mit 2 400000 Mark — 5,8 Prozent bcthciligt, un Jahre 1900 mit genau dem gleichen prozentualen Antherle und im Jahre 1901 bei wiederum 39 Mill. Mark Fahrgcldeinnahme mit 2 152000 Mark — 5,31 Prozent. Ter Rückgang im letzten Jahre ist aber aus den wirthschaftlichen Verhältnissen durchaus erklärlich. Tenn cs ist einleuchtend, daß bei wirthschaftlichen Rückgängen die Reisen aus weite Entfernungen noch schärfer betroffen werden, als der Nahverkehr, der vielfach aus Verhältnissen beruht, die auch durch solche Rückgänge nicht ge ändert oder beseitigt werden können. Sachsen ist mit seinem Durchgangspcrsonenverkehr auf das Handinhandgcyen nicht nur mit den preußischen und bayerischen Stacttscstendahnverwaltungen, sondern auch mit zahlreichen österreichischen Eisenbahnvcrwaltungen angewiesen. Ter auch hier nicht selten vorhandene Widerstreit der Interessen kann nur durch allseitiges Entgegenkommen überwunden werden. Die sächsische Regierung hat wiederholt betont, daß es auch die preußische Ber- Wallung an diesem Entgegenkommen nicht hat schien lassen. Wer die Verhältnisse kennt und richtig würdigt, der wird sich freilich sagen, daß gerade hier die Forderungen einzelner Städte und ganzer Landestheilc oft stärkeren Einfluß üben, als sreundnachbar- lcche Gesinnungen. Viel Sachkunde, Geduld und Beharrlichkeit sind nöthig, um unter solchen Umständen die eigenen Interessen zu wahren. Daß diese Eigenschaften der sächsischen Staatsciienbahn- vcrwaltung auch gegenwärtig nicht fehle», das beweist unter Anderem die im lausenden Sommer zu Stande gebrachte Schnell- zugS-Verbindiing zwischen Schlesien und der Schweiz über die längste Durchgangslinie Sachsens, Görlitz—Dresden—Chemnitz— Rcichenbock und Hof. eine Ver bindung, die nach schlesischen Zcitungs- stiinmen sich dort ganz bc'ondcrer Belieblheit erfreu! und die auch für den größten Dheil Sachsens eine vorzügliche Verbindung mit der Schweiz bietet. Ein mächtiger Bundesgenosse ist und bleibt bier das Bedürfnis;. Man darf aber nicht übersehen, daß dieser Bundesgenosse der sächsischen Verwaltung nicht allein zur Seite steht. Neueste Drahtmeldunqen vom 11. September Berlin. sPriv.-Tel.j Der Kaiser führte bei den heutigen Manövern an der Spitze der vereinigten Ricscnschwadron bei Tempel eine Flankcnattackc gegen den rechten Flüge! des Korps Stülpnagcl aus, durch welche dieses aufgelöst wurde. Bei diesem Ritt wurden acht Kilometer im Galovv zurückgelegt. Lord Roberts und die übrigen englischen Offiziere, die zu den Ma növern hierhergekommcn waren, kehren morgen Abend nach Eng- land zurück. — Der „Recchsanz" veröffentlicht amtlich die Ver- leihung des Schwarzen Adlcrordens on den russischen Minister des Auswärtigen Lamsdorff und on den Minister des russi schen Hauses Baron v. Fredcricks. * BerIin. Iuristcntag. Die Abthciiung für Strafrecht nakm bei Beratbung der Frage, welche Maßregel» sich für die rechtliche Behandlung der Ringe oder Kartelle empfehlen, den An- trag Prof. Menzel-Wien on. wonach der Juristcntag die Ueber- zengung ansspricht, daß stir die gesetzliche Regelung der Jndustric- kartclle sich vorerst empfehlen würde die Slatuirung einer Aus- kunftspflccht gegenüber der Staatsverwaltung seitens der kar- tellirten Unternehmer, ihrer Organe und Kvmmiisionärc. Die Angelegenheit wird dann der morgigen leisten Vollversammlung überwiesen und mit der Berichterstattung Pros. Menzcl-Wicn be traut. Bei der Beratlning über die Zweckmäßigkeit der Zwischen prüfungen für die Ausbildung der Juristen wurde beschlosjcn, daß cs zur Förderung der Ausbildung mindestens 7 Semester Llndicn- zeit bedarf, sowie der Pflege der Hebungen und einer strengen ersten Prüfung. Tie Zwischenvrüfungen sind weder erforderlich, noch zweckmäßig. Dringend wünschcnswcrth ist hinsichtlich ihrer die Vermeidung des einseitigen Vorgehens einzelner Bundesstaaten. Berlin. Die Abendblätter melden, daß von Professor V irchow am Tage vor seiner Beisetzung eine Todtcnmaske an gefertigt worden sei. Berlin. sPriv.-Tel.> lieber die Ermordung eines deutschen und eines französischen Kuriers, die nach Megninez in Marokko Dcpcscken zu bringen hatten, ist an hiesigen amtlichen Stellen keine Nachricht eingcgangcn. Man nimmt an, daß, wenn sich ein so ernster Vorfall ereignet hätte, hier eine amtliche Meld ung vorlicgen würde. — Die „Kreuz-Zlg." schreibt: In mehreren agrarischen Blättern wird behauptet, daß ans russische Anregung hin der Kaiser sich nun doch entschlossen habe, der Brüsseler Zuckerkonvention seine Znstunmung z» versagen. So. wie die Nachricht vorliegt, erscheint sie uns schon im Hinblick auf das im Reichstag und im Bundesrath angenommene Zuckcr- steucrgesctz nicht recht glaubhaft. * Chemnitz. Den hcntigcn Nachmittag benutzte Sc. Maje stät der König wiederum z» Besuchen hiesiger Fabriken. Die Fahrt ging zunächst zur mechanischen Weberei von Vogel, sodann zu den Werkstätten für Präzisionsmechanik von Max Kohl und endlich zu der Wcrkzcugmaschincnsabrik'von Gebr. Reinecke. Ans dem Rückwege besichtigte der König auch das auf dem Körncrplcitz er richtete Körnerdcnkmal, bei welchem der Verein „Körnertisch" Aufstellung genommen batte. Um 6 Uhr begann die große Fest- tasel zu 73 Gedecken, «seine Majestät saß zwischen Sr. Excellenz v. Metzsch und Sr. Excellenz v. Treitschke, gegenüber hatte Ober bürgermeister Dr. Beck seinen Platz. Toaste wurden sowohl beim gestrigen, wie beim heutigen Festmahl nicht ausgebracht. Eine glänzende Ovation bereitere die Ehemnitzer Sängerschaft Abends k^>9 Uhr dem Könige vor dem Hotel auf dem Marktplatz durch Vortrag mehrerer Massenmäuncrchörc. Der König nahm die Huldigung am Fenster stehend entgegen und entbot nach Schluß der Aufführung das Festkomitee zu sich und sprach ihm seinen Tank für den ihm bereiteten Empfang ans. Auch im klebrigen hat sich Seine Majestät über die ihm von allen Schichten der Bevölker ung bereitete herzliche Ausnahme sehr erfreut ausgesprochen. Dem Oberbürgermeister Heck überreichte der König persönlich das Ofsi- zicrkreuz des AlbrcchtsordenS, während die Tochter des Ober bürgermeisters, die dem Könige bei seiner Ankunft einen Blumen- ftrauß überreicht hatte, eine goldene Brache mit dem Namcnszuge des Königs und der Krone zum Geschenk erhielt. Morgen früh 8 Uhr 7 Minuten erfolgt die Rückreise des Königs in das Manöver- gclände. Leipzig. sPriv.-Tel.j Das Befinden des verunglückten Rennfahrers Linton hat sich unerwartet gebessert. Der Schwer- verletzte liegt seit gestern ohne Fieber, die Geschwulst ist in der Abnahme begriffen. Voraussichtlich wcrd Linton schon in einem halben Jahre wieder zur Rennbahn zurückkehren. * Norderney. Ter Reichskanzler unternahm heute mit dem Lloyddampfcr „Nire" einen Ausflug nach Helgoland, on dem u. A. die Reichstagsabgeordneteii Jrefe-Bremcn, Graf von Ariiim-Muskan und Prinz von Arenberg, sowie Oberbürgermeister Wittina-Posen, Gräfin von Plessen-Sicrhagen, Prinz und Prin zessin Johann Arenberg und Konsul Acheles-Barmen thcilnahmen. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Konstan- tinopcl: Die Pforte ertheilte nunmehr dem neuen russischen Konsul für Mitrowitza, Stacherbina, das Exequatur. Ern kaiserliches Jradc ordnet die Erfüllung der russischen Forder ungen an. Königsberg. sPriv.-Tel.j In Sachen der Frcilegung des Königlichen Schlosses an der Südseite fand beute eine Sitzung des Komilees zur Freilegung des Schlosses statt. Es ist gelungen, sämmtliche Häuser an der Sndseilc des Schlosses zum Gesamnitpreisc von 902000 Mark bis zum I. Januar 1903 zu erhalten. Tie Durchführung des Projekts würde etwa 960 000 Mark erfordern. Das Komitee ocschloß, in einer Immediateingabe an den Kaijer die Bitte auszujvrcchen, die Fortsetzung der bc- : ginnenden Schloßtreiheits-Lottcric in weiteren sechs Ziehungen zur Ausbringung der Summe von 960 000 Mark zu acncymigcn zur Durchführung des Gcjammtplans, das Schloß von ollen Seiten freizulcgen. * Sasvar. Ä a iser Fra n z I o scs ist um 2 Uhr 15 Min. § Nachmittags ini Hauptguartier cinaetrofsen. Kurz vor ^3 Uhr > fuhr der K aiscr zum Empfange des Teutschcn Kronprinzen ! nach dem Bahnhofe und kehrte mit seinem hohen Gaste um 4 Uhr in das Hauptquarlicr zurück, vom Publikum mit Eljcnrusen begrüßt, j Nach berzlichcr Begrüßung der anwesenden Generale geleitete der Kaiser den Kronvriiizen in s Schloß. T r > e st. Eine gebcime Versammlung der Hafenarbeiter beschloß, Kundgebungen und Ausschreitungen zu veranstalten, um die Behörde zur Unterdrückung des bei den Arbeitern miß liebig gewordenen Blattes „Sole" zu zwingen: die Kundgcbunaen wurden jedoch durch polizeiliche Maßregeln verhindert und sie Rädelsfübrer verhaftet, infolgedessen traten heute 700 Hafen arbeiter in den Äu Island. Es erfolgten seit gestern mehrere Verhaftungen von Hascnarbeitern, ferner wurde gestern ein Schriftsetzer des „Solist wegen Versuchs einer schweren körper lichen Beschädigung, sowie ein Mitarbeiter »nd crn Reporter des Blattes wegen Mitschuld fcstgcnommcn. Die drei Letzten sind italienische Staatsangehörige. Pest. sPriv.-Tel.j Der Vicestadthauptmann von Groß- Bcczkerek wurde wegen Leichenraubcs zu einem Monat Gc- sänguitz und Amtsverlust vcrurthcilt. Er hatte einer an Herz schlag verstorbenen Frauensperson, die zur Feststellung ihrer Identität nach der Statthauptmannschatt gebracht wurde, ihre aus 60 Kronen bestehende Baarschast entwendet. Brüssel. sPrio.-Tclst Gerüchtweise verlautet, Präsi dent Loubct werde dem König Leopold demnächst einen Bejucy abstattcn und auch die Städte Gent und Antwerpen besuchen. London. Die Groß-Jury von Old-Bailcy entschied als Kammer für die Versetzung in den Anklagczustand, daß der P rin,; Franz Braganza'unter der Beschuldigung, eine die Sittlich keit gröblich verletzende Handlung begangen zu haben, vor dem Schwurgericht zu erscheinen hat. Petersburg. Die Meldung eines Londoner Blattes aus Moskau, nach der im Ministerium des Innern ein vertrau liches Rundschreiben des Ministers des Innern an die Provinziolbebörden gestohlen lein sollte, ist nach den an iiii!e>- richtetcr Stelle cingczogcncn Erkundigungen vollständig grundlos. New York. Ter Korrespondent des „Rcwyork Herold" in Rio de Janeiro berichtet: Das amerikanische Schiachtschin „Iowa" ist bei der Insel Santa Katharina anfgelausen. Per brasilianische Marineminister entsandte ein Kriegsschiff zur Hilfe. * Newyork. Der Präsident von Nicaragua ist über Corinto zu einer Besprechung mit dem Präsidenten von Honduras nach der Fonsccabay abgcrcist. ssraulturr M. vred" L18,70. Diskonto 188.90. Dresdner Pci:rk N.'» 80 EtaatSbohn —Lombarden 2l,10. LourahtM»Ungar Gold ItoNugieien 31,—. Fest. D«ar1S. «X Uhr StaLm.i «Nene« 101.42'/,. Italiener 102.80. voanter 84.92'/, vortugteien 31.05. Dltrken 89 2.V Dt»rf,nloo1e 124.50. etivmanba,,: 582.—. vtaa^babn —. Lombarden 104.—. VariS. L'rodttktcninarkr. St'encn oer Scvtbr. 20.25. rer Jan.-April SOSO, steinend. SvlritnS oer Septbr. 32.50. ncr Januar-SlPNl 33,75, ruhig. Mbdl per SeptLr. 57,75, per Iamtar-Avkil 58.50. matt. vmsterdnn». Hrodnsren»Vertidt. Veiten rer Novbr. —per Nürz — geschasiSloS. Roggen ver Oktober 128.—. per MSn —. fest. OertlicheS m»d Süchskschek. — Se. Majestät der König begab sich gestern in Chemnitz, den ganzen Schloßtcich umfahrend, nach der Jniel, wo Herr Gartendircktor Werner Se, Majestät erwartete, Ter König nahm den größten Tbcil dieses schönsten Punktes der Chemnitzer An- lagen in Augenschein und sprach wiederholt feine Freude und Be- Wunderung über die hervorragende landschaftliche Schönheit diestr Anlagen, über die Blnmcnvrach, der Teppichbecte aus. An der neuen Brücke reichte Le, Majestät Herrn Werner die Hand und begab sich unter den jubelnden Zurufen der an der Promenaden- uscion-rrtäucl asissc! grruormsrrs
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite