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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191213019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919121301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-12
- Tag1919-12-13
- Monat1919-12
- Jahr1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1919
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Sonnabend. IS. Dezember 191S. 64. Jahrgang. Hs 344. HMtlMßlllkt-i oüohsltzs »lerle lüln-lch IO r»»den und v»,oki«n-»> Iwkimatta» Zxtta^in, >»»» d»i'tu- V M ^ ^ ^ ^ -O^gUgv I^evul-r m«-,,.- Zulikliun» durch °>, -0«- ,»d«. -1-,»r»,r>>» s.«o M. mon-olck, .' 20 M. Schristleikmq und pauolatzchatiböeN,-. i Drohtannlirift: Rckcheichtrn Drrldr». Dl» »ln va»-»« S7 mm drei«, Z»I e so P>. Au> An«>«cn UN«, Siellen- und 1».^« Älllltztlltzll-'VkLlltz. W»d->un,«m»rli «mp<>i!„ ')tn «Nd p.rl^un Bo>,ua»>>»tze Iaui2arII. . viarrrnuran» ^»» Firnivrtchtr Tainn tlnulnmtr !tk24l. " -1 ml Au»wl>rii»»Buli,Sg« ,«L«n A<>ran»b»jahl >kln,« uumm»r l!>Ps. Lonntag» 2>>Ps. Druck u Brr aq von rtiepichL iUeicharvt n Drerde». «ur lür siachlgkipritche: 2UUI1. Postlchect-Konw »« NtNi Lripu«. Nachdruck nur mir rxunlch«, Ourllrnangav» r.Dreddnrr Nach, "> nrlilftn - Unv»rlandt« Schrlllftück« uirrOrn nichl auwewahrr. »» IRSLI'lkÄI'I-^IIULRR^I kEEn NÄidsr »arkSmerte p««l GLlUU4/F»I*MllkLö» 2AAM2W2»W»2»2W«iM2i2M222»»»>>2» SiNtrei l)5e26en^.5cwoldbtt-.-l2 I» vy Nl W ^ »WM^oU^ Das Programm -er Lon-oner Besprechung. „Eine starke mililiLrische Errlenke." Paris, 12. Dez. Wie der Souderberichterstalier des »Manu" aus Lonaou mitteilt. ist das P rogra in », der Uuterredung zwischen den 2taacsm»uncr» der alliierte» Staateu in London wie folgt scstgcseßi worden: Eine starke militärische Enten >e zwischen Frankreich, England und Belgien zu erziele», wenn möglich nnt einem interalliierten G c n e r a l st a b e; ein ausreichendes Heilmittel gegen den S t u r z des Wechselkurses zu suche», endlich Lurch ein Neberciukoinme» zwischen der englischen und französischen Negierung eine gemeinsame Lösung der türkischen und russischen Probleme. sowie der Adriaslage zn erzielen. Die gestrigen Beratnuge.» zwischen Llrnd George und Eleiiienceau sollen liente auf breiterer Basis unter Hi» .u.iehung des italienischen Anßen- mi » isterS Lcialosa nnd des a in e r i k a n i s ch c u Botschafters Davis sortgesetz.t werden, so das, also auf der einen Leite eine französisch-englische, ans der an deren Leite eine interalliierte Konferenz abgeha'ten wird, welch teuere man als eine sortaeset;te Friede nS- konscrenz betrachten l öuue. s'W. T. B.s Warum Clemencean nach London fuhr. Hamburg, 12. Dez. Dem »Hamburger Frembcvblatt" wird ans Paris geme!ld-er, Elsmcncc a u führen nur zwei Tinge nach London: die Kohle und d e W a h- rungs frage, die beide sichtlich einer Katastrophe zu- dreiLcn. wenn England nicht Hilst. Es steht fest. Latz, wenn nicht der gesinnte französische Eisenbahnverkehr ei »ge stell: wird, bereits von den nächsten Lagen an alle Exprestziige >rnSfallen werden. Ab Januar können die Hauöheiüringen nicht mehr mit Kohlen vc.sv.gt werden. Die Ein führung Ser Brvl karte und eine namhafte Er höhung deü Brotprciscs stehen in Paris uiinri tel- dar bevor. Des Nachs fehlt überall die Beleuchtung. Die Unsicherheit auf den L.rasten und aus den Vahnhösen ist iriierträglich. Ter I r a » k c n k u r ö fällt täglich Inucr- chlb dreier Monate verlor er aus den, Schweizer Markt _M Paukte. England soll i» dieser Not Helsen. Es hat auch viellelchi den guten Willen, kan» aber, wie hier au- gckommeuc englische Kvrceitzo. ü.nlcn erzt.-hlcn, we.er Nahrungsmittel noch Kohle» schic.en, weil es darin selbst grasten Mangel teilet. Eiümenecau hosst, trotzdem glücklich bei den Verh-andlurgea zu sein. Die allgemeinen VerhaUnM in England. 1 lerer d.e allge..,«ine ivirtschaftliche Lage in England And die vorherrsche..de Srimumng e-sa.rea mir von est.em der argcsehc sten Leure.or des oeu.j^-ea Ha. dcls, welcher noch vor -am >.,ner Woche in Geichä>:.n in London w.il.e, foig.oücs: Mein Aus.. rhalt in Erglaid war im höchsten Maste lehr rech. Der E-i.-vcuck, den im gewonnen hcwe geht dahin, das, die Engländer einsclieii, uns mit Nüssicht auf Amerika und Japan in Zu.« st notwendig zu brauchen, und das, sie daher, sobald einmal der Frie e endgültig ge schlossen sein wird. Mittel nnd Wege erteilen weroen, um mit uns wieder zu einem annehmbaren geschäftlichen Ver kehr zu kommen. In den urteilsfähigen Kr.;,'.» Englands ist urarr schon jetzt dieser Ansicht nid lut auch an es Mög liche. um beweisen, das, cs sich bei ihre» Aensterungen nicht um leere Worte handelt: mocr die orei eren Sch chten der Bevölkerung werden durch die unausges.tzle H.tze der Presse so arg gegen Deutschland verbit.ert, daiimanciostiveilen in den Negieruugslreisen mit seinen wirklichen Ansichten sich noch nicht hcrvorrvagt. Erst wenn einmal ler Fr ede end gültig geschlossen morden ist, lässt sich erwarten, das, die Dernunst energischer zur Geltung ton mt, nnd dann auch die Presse ihre Hetzarbcil einslelll, Jin übr ge» sind die Verhältnisse in England genau wie bei uns. In allen Kreisen wird lebhaft politisiert, aber wenig ge anbei ei. Die Lcbciisinlttclprcise haben eine bedeutende Oö'e erreicht. Kohlen, Butter. Zucker sind nur zu Hanisterpreiien zu er langen. Daneben herrscht allgemein auch groste Ver schwendungssucht. Jeher, der sein «öeld s.hncll verdient hat. gibt es aus In der Ncsürchlr>"g, dast es ihm c stwc'cr durch Stenern oder durch irgendwelche Gewaltakte genommen werden könnte. Die -eulsche Antwort. Berlin, 12. Dez. Die Antwort der deutschen Negierung ist nunmehr sertiggcstcllt und wird sofort nach Genehmigung durch die zuständigen Stellen nach Parts abgehcn. Tie Fachkommission, die eventuell nach Paris entsendet wird, ist nvch nicht zusa m men- gestellt, sicher ist nur, das, Senator Dr. Petcrsen-Ham- burg ihr nicht angehören wird, da er eine Beteiligung an dieser Mission ablehnt. Tic Melkung, daß ttnterstaats- sckretär v. Hantel der Kommission angehören wird, trifft nicht zu» sein Name ist in den Verhandlungen gar nicht ge nannt worden. Tie Kommission wird sich, wie verlaute«, im wesentlichen aus hanseatischen Fachmännern zusannncn- fetzen, ihr werden jedvch ein Jurist und ein Diplomat oder Politiker angchvrcn. Sin neuer französischer Finanzminisker? Geus, 12. Dez. Stach Pariser Meldungen wird un mittelbar nach Elomenccaus Rückkehr aus London eine durchgreifende Veränderung t», franzüfischen Siaatsmini- sterlum eirstretcn U. a. soll der gegenwärtige Fincuz- miiiister Klotz, der stark enttäuscht tst, Gouvecnenr in «lgcrten werden, und an die Spitze des Finanzministeriums soll Lvucheur trete«. DemWvrrsabsichlen Lansmgs? Paris, 12. Dez, Wie der „Mcsttn" ans 2,'einwrk meldet, soll Staatssekretär Lanfing die Absicht haben, zu demissioniere». Wegen der Mexico suchen Frage ist ein Zwiespalt zwischen den: Staatssekretär und Wil son au.gebrochen. Im übrigen ist auch sestgestellc wor den, da,', der Präsident während seiner ganzen Krankheit Lanstng nicht ein einziges Rial empfangen hat, sW. T. B,i Amsterdam, 12, Dez. Aus Washington wird gemeldet, das, der Bruch zwischen dem Präsidenten Wilson nnd seinen bisherigen Vertrauensleute» voll kommen ist, Lberst Hvuse, der bereits seit einiger Zeit in Washington weilt, Hai den Präsidenten noch nicht besucht. Die Gründe für dieses Zerwürfnis bestehen darin, das; Hvufe eigeiimnchiig gehandelt Hut. Er Hai u. a. ohne Willen. Wilsons der englischen Negierung versichert, das, Wilson seine Forderungen bezüglich der Freiheit der Meere aus- geben werde und hat dem früheren ila>ieniscl>en Minister Präsidenten Orlando eine Aeiiderung der amerikanischen Forderungen in der Fiumefrage versprochen. Die amerikanischeJnöliftrie siir Mieüerausnaymc -es KanSeisoerkehrs mii DeuisHlanö. Acuyork, 12. Dez. Wie „Chicago Tribüne" berichtet, hat die amerikanische Negierung an die grvstindustricllcn ilniernehmnngeii ein Nnndskhieiben gerichtet, in dem ne unsrugt, ob sie die Wieder a n s n a h m e deS H a ndel s- Verkehrs mit Deutschland für wiGschenswert h'el- tcn. Sämtliche Firmen bejahten die Frage, einerseits im ameruanischen Jnceresse, audericits, um Deutschland in die Lage zu bringen wie sic sagen, seine Kriegsschulden zu bezahlen. Auch moralische Gründe wurden nngcsührt. Das Ur!ei! im Tnda ej!er TenvrrstWKTDZch Bnda ne st, 12. Dez. slln^ar. Te!.-Korr.-N»r.> Fm De r r o r i st c u-P r o zc s, har der Gerich'shaf gegen 14 Sin geklagte das Todesurteil ausgesprochen; n. a. gegen Joses Eiern» wegen Anstist ng znm Ni'ori c in sieben Füllen, gegen Gabriel Eanmor wegen vierfachen Mordes, oegen Franz Kakaö, Gczg Sie» mager und Martin Barscher wegen dreifachen Mordei. gewn Alcxa-^er Pap nnd Tibor Bonyh"ti wegen Anstiftung zum Mord in je drei Fällen. Ten Vcrnrteilten wurden ansterdcm »och ilianb, Bcr"ewaltignng, Hehlerei n. dergl. nach'emiesen. Die übrigen A""ekla,gtcn wurden zu Kcrkcr- strascn verurteilt. sW. T. Bst Dre öslerreichische Nol und der Verband. Paris, 11. Dez. Ltaatskanzler Nenner ist mit seiner Begleitung heute mit dem Orientexprestzuge in Paris ein- gctrvssen. Gleich bei seiner Ankunft schilderte er einem Vertreter des „Temps" die Notlage Deutschösterreichs und Wiens insbesondere. Die kleine deulschösterreichische Re publik verlange nur die Möglichkeit zu leben. Solle ein ganzes Volk buchstäblich zugrunde gehen'? Man spreche von der bolschewistischen Gefahr. Aber könne man der verzweifelten Ncvoltc vvn Menschen, die keine andere Triebscdcr als den Hunger hätten, noch eine politische Be zeichnung geben? Nenner sagte weiter: Wir wollen keine Bettler sein. Wir wollen unsere Fähigkeit zur Arbeit wiedcrgewiunen. Wir wollen wieder ansbaucn, solange es noch etwas wieder anszubaucn gibt. kW. T. B.) Paris, 12. Dez. StaalSkanzler Nenner hat in der gestrigen Sitzung der N e p a r a t i v n s k v m m i s s i o n eine Erklärung abgegeben, in der er daraus hinmeist, dah die Republik Oesterreich ohne ein Versäumnis ihrer Verwaltung binnen drei Wochrn ohneBrvi nnd Mehl sein würde und bei ihrer niedrigen Währung selbst weder Getreide, noch irgend andere Lebensmittel werde kaufen können. Derart, sagte der Staatskanzler, ist unsere Lage, dast wir es nicht wagen können, »ach Wien z u r ü ckz u k c h r c n. ohne Brot und Kredit mitzubringen. Keine Negierung kann es verantworten, die öffentliche» Geschäfte weitcrzusühren, wenn sie weist, dast viele Millio nen Menschen tu einige» Tagen einem absoluten Nichts gegcniiberstehen. Sic selbst würden es dieser Negierung niemals verzeihen, wenn sie nicht durch das freimütigste Bekenntnis der Lage des Landes die Menschheit vor der g r a u c n h a s t c st c n Katastrophe gewarnt hätte. Wir appellieren an Ihr politisches Urteil, das nicht zulassen kann, dast sechs Millionen verzweifelter Menschen ohne eigene Regierung den Mächten die schwierigsten militäri schen und politischen, wirtschaftliche» und finanziellen Auf gaben auszwingen. Wir appelliere« an Ihr menschliches Herz, das die Möglichkeit eines M a s s c n st c r b e n s ohne geschichtliches Beispiel im 20. Jahrhundert der christlichen Zivilisation weit von sich weisen wird. Wir glauben, hoffen zu dürfen, dah Sie wohldurchdachten An träge der Neparationskommission dem Obersten Rate jene Vorschläge erstatten wird, deren Annahme und Dnrchsüh- ncng unser armes Volk retten und in den Stand setzen wird» die im Vertrage von St. Gcrmain übernommenen Pflichten in rechtschaffener Weise zu erfüllen. Wiener Kinder nach Italien. Nom» II. Dez. Ei» erster S.'iidceziia w'rd demnächst bedürftige Wiener Kinder zum Aufenthalt nach Italien öningen. Die Jni.ialivc zu diesem Hitiswerk wu.oc von den Gemcindcräten von Mailand, Bologna, Reggio d! Emilia und Alessandria ergriffen und fand bet der italie nischen Regierung günstig« Ausnahme. lW. T. BF Dnrchpeilschung -er Vorlage über -ie BelriebsMe? Mil einer unheimlichen Hast, als wenn sie vom bösen Gewissen getrieben würde, arbeitet die NeichsgZctzgebungs- Maschine an ihr?» ve:hä»gnisvvl!en jinanzietten. wirtschaft lichen und svzialen Experimenten w iter. Nocl> ist das R.ichsnviopser nicht in tri! er Lesung unter Dach und Fach gebracht, da wird schon offiziös oersichcrr, das; dir Negie rung nicht blök sämtliche Stenergesetzennvürse etnschltetz-- lich des Ncichsnotopsers, sondern auch noch sie Berriebs- rütevorlage „nnbetingt" vor W ihnaHtcn durch die N.rtio- nalversnmnluni verabschieden lassen werte. Das ist ein recht kühnes Vorhaben, das nicht einmal für das Reicht« notopf.'r allein ohne wei eres durchsührbar zu sein sch int. Die Demokraten haben nämlich gedrängt non den einslust» reichen Industrie-, Handels- und Finanzk.eisen in ihren Reihen, eine von der Rechten mii Beifall ansgcnom r.ene Erklärung abgegeben, wonach die demokratische Fraktion ihre endgültige Entschließung über das Neichsnotvpfer von dem Verhalten der Entente gegenüber dem Ertrage aus dieser Abgabe abhängig zu machen gcwilt: ist. Ferner soll zwischen der am Donnerstag beendeten zwei-len und der dritten Lesung noch ein ernstlicher Versuch der bürgerlichen Parteien g macht werden, die Bor läge aus eine andere, einigermaßen erträgliche Grundlage zu stellen. Wenn also schon hier di-c Dnrchpeitschungem thodc zu versagen droht. n:n wieviel weniger kann es dann denkbar sein, daz der Gesetzentwurf über die Betriebsräte, der reich! minder kiek in unser wir.schastlicheS Leben einschn.eidec. unmittelbar unter dem abschreckenden Eindruck der Verhandlungen über da- NeichSnotopfer in wenigen Tagen, gewissermaßen in: Handumdrehen sich dlnchpci scheu ließe? G wist, die Absicht der Negierung mag das sein, aber die dürz-erlicher Kräfte des Widerstandes müssen die Durchführung dieser Ab sich: verhindern. Es gi'i. noch einmal in letzter Stunde die ganze Wucht, die der bürgerlichen ösfeinlichen Meinung innewohnt, zusainmenzusosse», um einen cUg'mcinea Scurmlauf gegen das fressende Nebel. mN dem die Ne trieb?rät« unser wirtschaftliches Leben bedrohen, ins Merk L» setzen. Der frühere Reichsminis!er nnd jetzige demokratische Abgeordnete Gothein, der sonst aus den Spuren Erzb rgers wandelte, rnst jetzt ernüchtert seinen; ehcmal'gen Meister zu: „Eine Finanzpolitik, die k.inc Rücksicht auf die w'rt« schaflliche No wcnö'gkcit des Kapitals uimmi, ist im höchsten Grade unsozial". Wie sott man aber erst eine Wirt'bafts-- volitik nennen, die ans Gründen der parteipolitischen Taktik, aus Angst vor dem Radikalismus der alleräußersten Linken unser gesam cS wir'schaftlichcs Leben, das wie ein Schmcrkranker die größte Schonung, Ruhe nnd L e iglest, braucht, einer Elique von machttüstcrnc:, jeder höh.wen Einsicht baren Terroristen ans.: fern? Daß die Beirr üs räte diese Bezeichnung vollauf verdienen, haben sie da. wo sie tatsächlich, ohne gesetzliche Unterlage, be eiis vorbei'den sind, durch ihr wüstes Treiben bis zum Ausschluß ieded Zweifels bewiesen. Im Nnnrgcbie.e sind sitz -As Werkzeuge einer fortgesetzten Verhetzung der A.bericrschasi tü in ge wesen, nnd kaum daß die Verhältnisse dort ruhiger ge worden sind, da stacheln dieselben radikalen Unl.ilstifter die Gen Liter wieder auf durch die Erhebung von geradezu ruinösen Forderungen, z.r deren Ersnllnng für eine Ge- samtbelegschast vvn 40 > 000 Mann rund 700 Millionen Marl nötig sein würden. Diese Dreistigkeit gehl auch den Mcbr- hcitssozialisten über die Hutschnur und sie haben cs sich daher angelegen sc n lassen, den Betriebsräten tm Ruhr» gebiete nachdrücklich zn Gcmütc z» führen, d st man der artig) unsinnige Forderungen nich. bloß ins Blanc h'netr: stellen dürfe, sondern auch gleichzeitig augeven müsse, wie sie ücfri.digt werden könnten. Ein besonders drastisches Bild vvn den Segnungen der Betriebsräte gibt der finanzielle Z usnm m e nbruch deS M e t a l l a r b e i! e r v c r b a n d e s, der unter her fcü eren gewerkschaftlichen Leitung sich den Ruhm erworben haste, der grüßte und kapitalkräftigste Arbeiterverbnnd der Wcic zu sein. Die Unabhängigen, die in den Betriebsräten das Mittel zur Verwirklichung der Diktatur des Prale'ariats erblicken, haken mit Hilfe dieser ihnen gefügigen Organe die aste g werkschastltche Führung aus dem Sattel gehoben und es fertig gebracht, ihre eigene Befähigung zu schöpfe rischer Arbeit dadurch zn erweisen, daß sic durch ihre un sinnige Sireikpolitik innerhalb drei Wochen daZ <0 Millio nen Mark betragende Vermögen des Verbandes in so wahnwitziger Weise v rschleuderten, wie ein vom Spiel teufel Besessener in Monte Carlo das Geld mit voll « Händen und ohne Ucberlegung dem Moloch seiner Leiden schaft in den Nachen wirft. Die Folge dieser haarsträuben den finanziellen Mitzwirtzschast ist, daß her Verband vor dem Nui» steht. Da endlich ist den radikalen Verschwen dern ein Licht über die Wirkung ihres Tuns aiisgegangen und si' haben sich hcrbeigelc-sscn, in einem Gchcimzirkular ihre» Anhängern Z irückhalt ing zu empf hl n u«) vor weiteren Streiks eindringl ch zu warnen. Sie prob gen aber tauben Ohien; denn schon wird in Berliner Bei-, sammlungen der radikalen Betriebsräte für eine« «eneq,
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