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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021019025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902101902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902101902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-19
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Diele» Blatt wird dm Leiern von Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereu» al» Abend-Ausgabe zugestcllt. während eS die Post-Abonnenten a: Morgen ur euicr GeiammtauSgabc erhalle»- tzerilgigeblttn: tiever in Mi Umgebung, .rtti eigene Boten erklär erdaile« «M««Gen. die ^'8HL.'r"u'L ..klltlll Nriisit u, Orsiinal- nr w» deuilickier k «,Drr«d LoLr'i all«« v-ioi-r- ««eumicknel: ««»rzv«« ««roen bn. r»I»»r»«m.>dr«ll»: ««chelch e» »»««de» ^egvünSel 185G Verlag von AiepsUi L Rei^ardt. /snreigen taril. eiimulmik von Ank>i„>niiu»oen d,o NuN»,u»a«v 3 UI» Lon» mck Nkieuooü nur Mancnjuniik us von >> die. ' -I Ul» Tie I walno.aüund »nie »a « LilbkN' 2v Pt.i - «n kund»»»»»'» am 0kl Vrwaltciie Kette L, Pi» dic uloaliiac-äcile als-liin «ciandU vder am Iklttlile bv Pf» Hn Vnmniern nach Len» und geiei laorn i bei Lwalliak Änmdikilc» so, 40 bk» au und so Pia nach b. londeieni Larit Auewitniee «ui »äae nur «rakn Bo>auSdk»ab!nna. Leleilblaliki werden u»l rv Pl, beicchnc» tzernlvreckantcklus: «ml I Nr. U und Rr. 29S«. k. «I»!8elie>'f je. krüder llLwwor's SekudvLLrsll Vrv»«tea-A'rlv6rl« Nstnilt Vorrrsrlr8trL»»o 8 v5»»8lv««r»l L Isrvdlisiilsdrlk Zpeeisl-falinüt füll I.-ulot r»r 6o.>»i6tit>!.'uiue äer in «einem Kerb rur >'«>»«» ii<-n- iiut N i»nn«>nl»eksüi «lvi u«lr ckienenäeo neua^ren, iuixloru^leii Llsktrisodsa AukrüKe mit IlllMWlrlMIMg 6i'^ebew.t um. osll 21 §i»be, n Itlor oliixi-kübrl uns »lliivltlg »eliebt. 24 krs-er Lirasse 24. kLMmer'g SvdukvLLrell. EA» ' Neueste D.ahlderichte. Hofnachrlchlen, Nel'l»iibr»»ncn. Geiichisverliandluiigkn. Die Burengcnerale in Berlin. Univeisillil Wiiienberg. Sonntag N). Oktober LW2. Reoefte Drahtmeldnngen vom 18 Oktober. Potsdam. Heute Vormittag 9 Uhr legte die Kaiserin, begleitet von den Prinzen Eitel Friedrich, August Wilhelm und Oskar, einen Lorbeerkranz am Sarkophage Kaiser Friedrichs nieder. Um Y4IO Uhr trat der Kaiser rin Mausoleum ein, um ebenfalls einen Kranz niederzulegen. Auch Abordnungen ver schiedener Regimenter brachten Kränze. Potsdam. Ter Kronprinz ist gestern Abend nach Myslowitz abgereist. Wildpark. Der Kaiser ist um 10 Uhr 10 Min. nach Fehr bellin abgereist. Fehrbellin. Heute fand auf dem Äanonenbcrge bei Fehr bellin bei günstigem Wetter die Enthüllung des Denkmals d«S Großen Kurfürsten von Friedrich Schätzer statt. Die Stadt Jehrbellin selbst ist reich geschmückt, der Fcstplatz ist mit Tribünen und Flaggenmasten umgeben. Kriegeroereinc, Schulen Edrenjunafrauen und ein zahlreiches Publikum Hallen die Anhöht besetzt. Ferner lvaren anwesend die Minister v. Rheinbaven, v. Podbielski, v. Hammerstein, der Hausminister v. Wedel, der Oberpräsident v Bethmann-Hollweg^ mit den Spitzen der Pro vinzialbehörden. Generaloberst v. .Mahnte, der kommandirende General v. Lianitz mit den Spitze» der Militärbehörden, der Bürgermeister der Stadt Fehrbellin und die Stadl oberhäupter der Umgegend. Auf dem Fcstplatze war eine Ehren- kompagnie des 21. Jns.-Regts. ausgestellt. Kurz vor 12 Uhr traf der Kaiser mittelst Sonderzuges ei». In seinem Gefolge be fanden sich General-Adjutant v. Plessen, Flügcladiutant Oberst leutnant v. Plüskow, Kapitän v. Gramme, Oberhofmarschall Graf Eulenburg, die Chefs des Militär- und des Cwilkabinets, Obcrstallmeister Graf Wedel und der Leibarzt Oberstabsarzt Dr. Ilberg. Der Kaiser, der Kürassieruniform trug, bestieg mit de» Herren seines Gefolges die bereit gehaltenen Pscrde und ritt unter dem Jubel der Menschenmenge und unter Vorantritt einer Schwadron Kürassiere mit der Regimentsmusik ^um Jcstvlatz. Nach dem Abveiten der Front der Ehrenkompagnie ' ' " dem Denkmal gegenüber still. Oberpräsident v. ergriff das Wort zu einer Ansprache, oei Fehrbellin lelt der Kaiser ethmann-Holl- -v »- . >n der er, von der L-chlacht bei Fehrbellin ausgehend, daraus hinwies, daß, wen» auch die Thal, Frobcn's von der Sage umwunden sei. doch noch beute Treue für das Herrscherhaus in gleicher Innigkeit und Begeisterung 'vorhanden sei. Der Oberpräsident erbat hieraus üllc, während der Kaiser und alle teraus begrüßte Landrath Wilms den ich eins List dem ganzen Osthavellandc «geisterung 'vorhanden sei. Der Oberpräsident erbat h dit Erlaubniß, die Hülle fallen zu lasten. Der Kaiser ließ prä seriliren. und unter den Klängen der Nationalhymne, Böllerschüssen und Hurrahrufen fiel die Hülle, während der " ' Anwesenden salutirten. Hi Kaiser. Fehrbellin fühle si< in dem Danke stir daS herrliche Denkmal, das der Kaiser dem Gedächtnis des Heiden von Fehrbellin an der Stätte seines Ruhmes errichtete. Schließlich überreichte Redner dem Äaiier einen Eyrcmrunk. Der Kaiser dankte in längerer Rede, in der er seine innige Freude darüber ausdrückte, daß das Denkmal hier errichtet sei. Er wies auf die Thaten des Großen Kurfürsten und Friedrichs II. hin. Aber wir hätten durch Jena und Tilsit hindurchgcmußk. Las sei der Schmelzofen gewesen, den Gottes Vorsehung für nothwendig gehalten, um das deutsche und märkische Gold im Feuer zu bewähren. Ihm sei cs gegeben, das Erbe seiner Vorfahren zu verwalten. Aber nur dann könnten wir uns unangetastet friedlicher Arbeit hingebcn, wenn unsere Söhne nach wie vor ihre vornehmste und höchste Pflicht in der Verthc diguiig des Vaterlandes sehen. Der Kauer trank dann aus das Wohl der Märker. Er begrüßte hierauf zahl reiche von den anwesenden Personen und nahm einen Parade marsch ob. Geacn 1 Uhr reiste der Kaiser unter begeisterten Ovationen der Bevölkerung wieder nach dem Neuen Palais ab. Für den Nachmittag ist hier ein Volksfest und für den Abend ein Festspiel vorgesehen. M »> Sl 0 wttz. Zur Enthüllung der Denkmäler Kaiser Wilhrlm » und Kaiker Friedrichs ist der K r 0 n p r i,1 z in Begleitung keines militärischen Begleiters. Oberstlcutnaitts v. Stmvnagel, des Oberpräsidente» Herzogs z» Trackenberg und de- Fürsten v. Pleß beute Vormittag hier eingetroffen. Vom Bahnhöfe, wo sich zum Empfange der Regieri,»asvräside»t und der Laiidratli cingeiliudcii harten, begab sich der Kroiivriiiz unter dem Jubel der zahlreichen Volksmenge nach dem Festvlatz 'Rach einer Rede des Bürgerme sters von Myslowitz siel aus Befehl des Kronprinzen die Hülle, worauf der 1'ürgerineister ein Hach uns den Kauer anshrachke An die Enihülliingsfeicr schloß sich eio Frühstück in der festlich ge>chmückien städtochcn Turnhalle. Um 12'/, Ul» fuhr der Kronprinz nach Katlomitz, um sich 00» dort nach Pleß zu begehen. Frankfurt a. M. Ter Kommandeur der 21. Division. Generalleutnant v. Deines, ist zum kommandirenden General des 8. Armeekorps ernannt worden. Franksurt a. M. Wie die „Frank'. Ztg." aus Newyork meldet, erschoß der Präsident der Climar-Bottling-Compony, Turner^ feine Kompagnons Maillord und Hamilton und beging dann Lclbstmord. Tie Ursache der Thal ist in Geldangelegen heiten :» suchen. Gera. I» einem benachbarten Walde hat gestern ein Modelltischler feine Braut erschossen und sich dann iclbst durch mehrere Schüsse verletzt. Tie Leiche des Mädchens ist noch nicht gesunden. Hamburg. Die „Hamb. Vörsenhallc" erfährt aus Port au Prince fHaitii, daß sich in Gonawes der Sitz der Nebellcn- regieruna den Reaierungslruvpe» ergeben habe. Budapest. Der von Ruttka f.Komitat Turoczf »ach Budapest gehende Schnellzug entgleiste bei der Einfahrt in die Station Paszto sKomitat Hcvesj. Ter Packet- und der Postwagen stürz ten um. Ein Postbeamter wurde gelädtcl. zwei andere Beamte wurden leichter verletzt. Von den Passagieren wurde Niemand verletzt. Paris. Die zum Schluffe der gestrigen Sitzung der Tcputir- tenkammer vom Ministerpräsidenten zur Ergänzung des Vereinsgesetzes cingebrachte Vorlage besagt, daß alle Die jenigen, welche eine Kongresalionsanstalt ohne behördliche Ge nehmigung eröffnen oder leiten, ferner Diejenigen, welche einer solchen Anstalt trotz der ongcordneicn behördlichen Schließung an gehören. oder die Thätigkeit einer derartigen Anstalt gestatten, mit Geldstrafe bis zu 5000 Frcs. oder mit Gesängniß vis zu einem Jahre belegt werden könne». Paris. Tie nationalistische Gruppe der Kammer hat MN Zeichen ihres Protestes gegen die Kandidatur Ja» res' zum Vicevräsibenten, deren Obmann Cava'gnac als Kandidaten für die Vicevräsidentschast aufzustellen beschlossen: doch hat Eavaignac keine Aussicht, gewählt zu werden, selbst wenn die Mölinisten für ibn stimmen würden. — Ter Sozialist Pressenss kündigt in der ^Aurore" an, daß er demnächst einen Gesetzentwurf über die Trennung der Kirche vom Staat cmbrinecn werde. Er hoffe, daß die republikanische Mehrheit es sich zur Ehre anrcch- nen werde, einen der Hauptpunkte des Programms zu ver wirklichen. Oertiiches und ZnclnisilieS. Dresden. 18. Oktober —* Se. Majestät der König wird heute Abend nach Be endigung der Jagden aus Wcrmsdorscr Revier mir Sondcrzug 9 Uhr 7 Min. in Niedersedlitz cintresfen und sich nach Hoslcrwitz begeben. —* Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde empfing heute Nachmittag »n KÜnigl. Residcnzlchlosse den Kommandeur der 23. Division, Generalleutnant v. Rroizcm, und den Abtheil ungskommandeur im Feldartillcric-Regiment Nr. 12. Major von Watzdorf. —* Zum Aufenthalte Sr. Majestät des Königs in Leipzig verlautet weiter, daß Sc. Majestät voraussichtlich am 5. November Nachmittags die Huldigung der Universität in der großen Wandcl- 'alle des Augusteums entgeaennehmen und sodann die Vorlesungen er Herren Geheimen Räche Professoren Tr. Wach und Dr. Wundt besuchen wird. Der Besuch der Vorlesung des Herrn Geh. Rathes Professors Dr. His erfolgt am 6. November. —* Wie bereits mitgctkeilt. netisizirte am 12. d. M. Sc. König!. Hoheit Prinz Johann Georg dem König Eduard VII. i» London die Tbionbesteigung Tr. Majestät des Königs Georg. Königliche Galn-Ea»ivagen holten de» Prinzen und sein Gefolge nach dein Buckingham-Palast ab und König Eduard emvsing teiue» Ga» in» ganz beionderer Liebcnsivnrdigke» Ä» die Eercmonir ichlvß sich ein Frühstück im engen Familienkreise, zu dem die Herren des Gefolges de- Punze». derHoimarichall v Mangoldt-Reibold Generalmajor Gral v Bitzlhuin und der veiiönliche Adsulani Oberleutiia»! Gciuen Kraft iomic der dcuuche Gcichäslsiräae Freiherr v Eckhardtstcin zugezoge» waren. Am Abend fand bei den, Freiherr» v. Eckardlslel» ein Tiner zu Ehren des Prinzei: statt, zu dem fämmlliche Herren des Gefolges, der italienische Bviichaiter. der österreichnch-ungariiche Geichäftsträger Gia v Mensdorff Pouillu. Loid Tiiffeun. die Mitglieder der deutschen Bolichasl und anveie Gäste geladen waren. —* Se. Mnicslät der K ö ,1 ig hat das Protektorat über den Verein Amt nir obdachloie Männer und PollSbäder für Man», und Finnen. Vorsitzender Gineinei-Benndors. wie feit Begüindiin. desselben voi 22 Jainen bcibebalt.'n —* In der nächsliohrigcn Teulichen Städtc-Ausslellnna lob den Besuchern auch ein Abguß des großartigen, vom Groten Brüb in den Jahren 1711-1711 nach Longelnnc's Entwurf dem Hof bildhancr Maticlli zur Ausführung übertragenen Neptun Brunnens vorgeiührt werden. Tic von der hiesigen Stuckateur sirma Earl .Hauer lSelcrgasscl iin Lause der Sommermonate vor- genomniencn Adsorinungsarbcilcn sind jetzt beendet und dac Kunstwerk ist von der verhüllenden Umplankung wieder besten worden. In der nächsten Zeit sollen dann die bereits in die große Halle des Aussiellungsgcbäudes übcrsührten einzelnen Theile zur Äusstcllnng gelangen. Tie Herstellung des Gipsmodells, das ancr im Falle der Beschädigung bei einer eventuellen 'Versetzung der Brnnncnanlagc Verivcndnng ffndcn soll, war in Anbetracht der umfänglichen Objekts mit mannigfachen Schwierigkeiten vcr Hunden. An seinem jetzigen Standorte, im Garten des Fricdrich- slädicr Krankenhauses »ach der Wachsbleichstraßc zu, findet das wcrthvolle Kunstwerk leider nicht die ihm gebührende Beachtung. Es erforderte ursprünglich e ncn Kostenaufwand von 210 000 Mari und wurde in den Jahren 1871—1875 vom Bildhauer Prof. Henzc eine umfänglichen Reparatur unterzogen. Tic Frage seiner Vcr- setziing refv. Freilegung hat das Stadtverordnetcn-Kollcgium mehrfach beschäftigt, befindet sich ober immer noch in der Schwebe. — ' Der M»gliei>erbcs>and der Orls-Krankenka>se Dresden besisferte snü Ende des Monat» Scvlember aus 77 g«7 und zwar 49 SM »läniiliche und 28 401 wcibtlMe Versicherte. Keiablt wurde i Krankengeld an Mitglieder 46 80« M. 2t Pfg Siervegetd 3677 M 46 Psg. * Im großen Saale des ,, Trianon" fand am Freitag Abend eine von Arbeitern und Arbeiterinnen der graphischen Berufe gut besuchte Versammlung statt, um Stellung zu nehmen gegen die geplante Erhöhung der Papier- ujw. Zölle. Das aus der Mitte der Versammlung ernannte Bureau hatte den Vorsitzenden des Gauvcreins Trcsbcn vom Deutschen Buchdrnckcrgehilfenvcrband, .Heinrich Wcndschc, als Vorsitzenden, Reichstagsabgeordneter Tr. Gradnauer war Berichterstatter. Zum Bertländniß der Zollvorlage schickte dieser zunächst allge meine Erläuterungen voraus. Redner hob hervor, daß gerade diejenigen Industrien am meisten nach Zöllen »erlangten, de denen bic Kartell- und Syndikalsbildung am deutlichsten sich be- merkvar mache: die Erhöhung der Zölle solle in erster Linie den kartcllirtcn Jnbustrien zu Gute kommen. Wenn die Kohlen-, Eisen-, Papier- uiw. Kartelle von der ausländischen Konkurrenz befreit seien, dann könnten sie um so mehr die Preise zu ihren Gunsten gestalten. Auf die Papicrzülle übergehend, beleuchtete er die von der Regierung vorgesehenen Zölle lHoizschlifs und Eelluloie sollen von 1 Mark aus 1,25 Mark. Pappen aller Art und Strvh- papier von 1 Mark aus 1,50 Mark, Truck-, Schreib- und Teiden- papicr von 6 'Mark aus 10 Mark pro Toppclccntncr im Zoll er höht werden). Wenn diese Zollsätze nicht allzu hoch erschienen, w müsse man berücksichtigen, daß tue Papier verarbeitenden In dustrien nicht eine Erhöhung, sondern eine Zollermäßignng er hofften, Tie Zolltariskommission habe indcß noch weit Höhere als die von der Regierung vvrgcschlagcnen Sätze eingestellt lsür Holz schliff, Zellstoff 3 Mark, für Pavven sogar 1 Marks: es sei geradezu ungeheuerlich, in welcher Weise die Tariskommission gewirlhscha.stct habe, wie wohl bei keinem anderen Industriezweige. Ten 1020 am höheren Zoll intcressirten Betrieben mit 18 000 Arbeitern stünden die 30 212 Papier verbrauchenden Betriebe mit 218 000 thätigen Personen gegenüber: während nur 17 000 Toppclccntner Roh- Kmist unv Wissenschaft. y* Giecom» Puccini, der Komponist des Musikdramas „Tosco", das Dienstag, den 21. d. M.. im König!. Hosopern Hause seine erste Ausführung in Deutschland erlebt, trifft heute Abend von Mailand in Dresden ein, um der Generalprobe und der ersten Ausführung seines Werkes beizuwohnen. Die Premiere wird sich zu einem gleich interessanten, wie glänzen den Theaterabend gestalten. -f* Wochen-Spielplan der König l. Hostheater Opernhaus: Sonntag: „Lohengrin". Montag: „Die Regt, mentstochter". Dienstag: Zum ersten Male: „Tosca". Mittwoch: „Die Afrikanerin". Donnerstag: „Tosca". Freitag: I. Sinfonie- concert Serie v. Sonnabend: „Der fliegende Holländer". Sonntag: Tosca". — Schauspielhaus: Sonntag: Nachmittags Sj>2 Uhr: 2. ÄolksvorsteUung: „Minna von Barnhclm . Abends Uhr: Neu einstudirt: „Der Stören fried". Montag: „Walpurgistag". DienStag: „Des Pastors Mittwoch: „Der istörenfried". Donnerstag: „Hamlet". : „Hans Lange". Sonnabend: „Heimath". Sonntag: siittenbesitzer". Mittheilungen aus dem Bureau der König!, eater. In der Sonntag, den 19. Oktober, im Schau- ause stattsindenden Ausführung des neu einstudirten Lustspiels „Der Störenfried" von Bcncdix wird Fräulein Ulrich »um ersten Male die Rolle der Gehcimräthin spielen. — Ri-kc" Freitag „Der^ LMl Ulrich »um ersten Male die Nolle der Gehcimräthin spielen. — Im Kdmal. Overnhause gelangt DienStag, den 21, Oktober, daS dreiaktige Musikdrama „Tosca" von G, Puccini zur ersten deutschen Aufführung, Die Besitzung des Werkes ist folgende: Tosca: Frau Abendroth; Mario Cavaradossi: Herr Burrian: Scatvia: Herr Schcidemantel; Eesare Anaelotti: Herr Ncbuschka: Der Meßner: Herr Greder; Spoletta: Herr KruiS: Sciarronc: «rr Plaschke; Ein Schließer: Herr Gutzschbach: Ein Hirt: Frl. schäfer. Die neuen Dekorationen sind nach Entwürfen des Hof- eatermalerS Herrn E. Rieck hergestellt worden. Für die Auf- hrung des Werke« gelten die gegenüber den gewöhnlichen Ein- lttspreffen um ein Geringe« erhöhten Nibelungenring- ! r «TI e- Vr Königliche Generaldirektion macht weiterhin daS il darauf aufmerksam, daß die an der Kasse und bei den Hetzern erhältlichen Text« der Oper an «inigen wenigen Stellen von dem Texte, wie er gesungen werden wird, abweichcn. Ein neues Textbuch mit den bei den Proben nöthig gewordene» Aendcrungen drucken zu lassen, war nicht möglich, da die Verlags firma G. Ricordi ihre hierzu nöthigc Einwilligung nicht gab. Die Universität Wittenberg. Ein Gedcnkblott zum 18. Oktober, ihrem 100 jährigen Jubiläumstage. Es vergeht selten ein Tag, an welchem ich nicht von der Höhe meines Psarrwaldcs über die reich gesegnete Elbanc nach dem alten Wittenberg schaue, das zu meinen Füßen liegt. An den altersgrauen Häusern sehe ich weiße Segel auf dem Rücken des stattlichen Elbstromes dayinstreichcn, und wenn die Sonne aus die Schloß- und Stadtkirchc fällt, und die rothen Dächer in der langen Häuserreihe der Eollcgicnsiraße, in deren Mittelpunkt das alte Univcrsitätsgcbäude, das „Eolleguun Fridericiamim". liegt, sich stimmungsvoll abhcbcn, dann wird mir's oftmals schwer, mich von dem lieblichen Bilde zu trennen. Heute aber, am 18. Oktober, trüben ernste, fast wchmüthige Gedanken de» sonst stohbewegtcn Blick. Wohl sehe ich Fahnen und Flaggen von den Thürmen der schon zur Wendeiizcit als Biclgora iweißcr Bergs bczeichncten Stadt wehen, wohl wissen die Wittenberger, daß vor 100 Jahren, am 18, Oktober 1502, in ihrer Stadt eine Hochschule gegründet wurde, die Jahrhunderte lang eine Leuchte und Zierde deutscher Geistesarbeit und Wissenichaft ge wesen ist, aber zu einer echten und rechten Jubelfeier, zu einem ckivs nvaäviniou« kommt's n'cht, denn die »Im» miitor wurde im bunten Wechselspiel der Weltgeschichte im Jahre 1815 aus- gehoben und mit der Hallenser Fridericiana im Jahre 1817 ver- - feiert zu Halle die „vereinigte Friedrichs-Universität I. mit all am 1. November d. eimat. z Halle-Wittenberg , akademischen Gepränge den festlichen Jubeltag, aber dem guten alten Wittenberg ist es nur geschieden, abseits in stiller Weymuth der Glanzzeiten seiner Hochschule zu gedenken. Als zu Anfang des 16. Jahrhunderts die Kunde durch die Lande ging, daß Kursürst Friedrich der Weise von Sachsen be schlossen habe, »n Wittenberg eine Universität zu errichten, da war man allgemein verwundert. War doch Wittenberg nach den übereinstimmende» Urthcilcn aus 'euer Zeit „bis daher eine arme, unansehnliche Stadt, mit kleinen, alten, niedrigen Häuslein, eincni alten Torfe ähnlicher als einer Stadt". Infolge seine, ungesunden Laae war die Pest kein seltener Gast in dem Sind' chcn, und der Volksreiin behielt noch lange seine Geltung: „Wer kommt von Lcivzia ohne Weib, von Wittenberg mit gciundem Leib und von Jena ohne Schlagen, der hat von eite! Glück zu sagen," Der Hauptgrund der Errichtung der Universität lag in einer Anregung, welche Kaiser Marimilian dem Kurfürsten ge geben hatte, und der äußere Anlaß fand sich in einem erbitterten Gelehrtenstreite zweier Leipziger Professoren, der Mediziner Marlin Pölich von Mellcrstadt und Simon Pistoriiis. Beide wandten Leipzig den Rücken, um an anderer S'älte sine Wirksamkeit zu entfallen. Während Pistorius noch Brandenburg ging, wurde Pölich Leibarzt des Kürsnrsten Friedrich von Sachsen und bestimmte ihn, aus den Wunsch des Kaisers cinzu- gehen und in Wittenberg eine Hochschule zu errichten. 'Nachdem man der neuen Universität das Horoskop gestellt, wurde sie am 18, Oktober 1 502 feierlich eingcwciht. Im festlichen, Zuge schritten die Mitglieder der Universität, an ibrcr Spitze der vom Kurfürsten selbst crnonnte erste Rektor Martin Pölich, von den: Collcgicnhaus znr Schloßkirchc, wo O. Flecens die Fcslpredigt hielt. Wenn er damals sagte, daß von diciein „weißen Berge" viele Ströme der „Weisheit" sich in die ganze Welt ergießen würden, so ist dies kein leeres Worttpicl geblieben, den» di> geistige Bewegung, welche nick» lange daraus von Wittenberg ausging, hat weit über Kursachsens und Tcntichlands Grenzen hinaus ihre Wellen geschlagen »nd ist der Beginn einer new, Zeit für ganz Europa geworden. Bedeuttam s»r die Rolle, die Wittenberg qcmnächst spielen sollte, erscheint es auch, daß ibr das Privilegium z» Vorlesungen und Promotionen nicht, wie sonst üblich, vom Papste, sondern znnächsl allein vom Kaiser erthcilt war. Seitens des Papstes acsckiab dies erst im Jahre 1505, Eine Reihe wohlthätiger Stiftungen wurde in der Folge zeit mit der Universität verbunden und 1511 stiftete der Kur- fürst die Univcrsitätslsiblwtbek, welche in ihrer ersten Zeit von keinem Geringeren als von Georg Spolatin verwaltet wurde. Es haben sich noch einige Onittungszetlcl dieser Biblio- tbck erhalten, von denen folgender Erwähnung verdient: 1536 I)r. kliilippus Llelauclttlwii bubet ex bidliotbeca unum vo'umsu
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