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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020911025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902091102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902091102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-11
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5b<«s» vlLtt wird d« Lesern von Dresden und Uwgedmlg am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestkllt, während eS die Post-A bonnemen am Morgen in einer GesammtauSgabe erhalten. verugrgeblldk: Dresden und der nackinn Um »» die Zunonun» durch »i»«n« Muweituneen »uv m» deutlicher O»eI>e»l>n,abet,Dre»d Nackr > „utaiilo. Nachlraoticke b.pn or, r. un > »rücke dlecken underulkllcktiut. unvtttlMUte Munulknvte »erd« mckt auidewabn. lelearamm.Adrett«: »«chetch,«» r ««»«» S ^»egvLerrdeb L8LS Verlag von Ktepscl, L Reirlrardt. -Inreigen-Larif. Unnatime von Ankundicinnaen bld Nacknittiazs z Ul» kouu und tzeierlaa» nur Manentnati- un rui» n d>d i,l Utie. Tie I U'a!tl.:eÄutt'.d teile na. s TUdr»: so Pi„ . Än- tuiidiliuiiaeii am der Puuaveue .icUr L P>a : die slvalliue .tzeitc als ..sm «niandt" vder aut rervcne dd Pta. llii Nuinmer» nach Eonii uiid Ue-er laui» l dkl Sivalliae Olriiiidieilen 20. «o de- i-o und «n Pia «ack be- iondeiem Tant. AiidlnlNllae '.'lut- traae nur »eaen DcnauLticzotuuea. Hkteadtctller werden Mil w P'g. bereck.net. Nerntvreckaiilchlutz: Amt I Nr U und Nr LUV6. il. siiHuisclierf je. trtlbor HHavdermeill» LBreinlei» Vor»orkstra88« 8 LlLsusieuerol v. ItzrelüneolLdrik 8pecisl-f2bi-il< fün lacket rur Losiehtizruvtr cksr in veinem lVerlr rur !*«>'«,«neu- unck H4 na> r»nk» 1ür>l«»pii»8 ckiouonckeu vouosteo, wockorrwteli Lloklrisvksv ^ulLüK« mit vl'ueirtdiopfztkuks'lmg ein. M. 2ö1. Zinekel: Neueste Dstihlberichte. Hosnachrichten. Studieiireiie deutscher Aerztc, „Gistterdämnleruug", Römisches Vokalguintett. Eröffnung des Neuen Leipziger SchaiNpielhauieS. Doiuierslag, Il.Leptcmbcr IE Reueste Drahtmeldungen vom 10 September Weißeusec Sonnenburg. Der Äa>>er hat sich heute srich 1 Uhr 1', Min. gemeinsam mit dem Kronprinzen >n einem Automobil in's Manovergelände begeben. Heule Abend isl bei W Kaiser!» wak. Chemnitz Der Einzug des Königs ist bei prächtigstem Netter glänzend verlause» Die festlich geschmückten Strotzen zeigten schon vom frühe» Morgen an ei» außergewöhnliches Lebe». Auch von auswärts waren viele Schaulustige hierher gekommen. Aus dem Hauplbahnhose versammelten sich gegen 2 Uhr die Generalität und die Vertreter der Behörden. Die von dem Insanlerie-Regiment „Kronprnz" gestellte Ehreukompaeuie rückte mit klingendem Spiel und Dahlie heran Zur scslgeictzten Zelt. um Fl Uhr 25 Minuten. lies der auS sechs Nagen bestehende Zonderzug. der de» König aus Manooeraelände von WermSdors hierher führte, ein Ser Honig, der die Gcneralsunitorm trug, entstieg mit seiner militärische!! Bedienung den Wagen und zeichnete säst sämmllichc zum Empfange erschienenen Herren durch Händedruck und kurze 'Anreden aus. Ser Honig, in dessen Begleitung sich der Generalad;ulanl General, major d'Elsa. der Flügcladjiitant Oberst o. Kvspolh. der Hos- marschall v. Haugk, der Oberstallmeister v. Liaugk. Maior iajor Freiherr Meseritz fori. Von 7 Uhr früh a» entwickelte sich ein heftiges Feuergesecbr. Die blaue Armee wurde in nordwestlicher Nicht- ung zurüagedrängt Ter Kaiser verbleibt uu Manovergelände und zwar, ui, Kavalleriebiwak bei Weitzcnice. die Prinzen und fremden Offiziere kehrten »ach Frankfurt a d. O. zurück. Wien AuS Anlatz des Sterbetages der Kaiserin Elisabeth legte heute im Auiirage deS Deutschen Kronprinzen der BolschaitSsekretar i^ras Drockdorss cinen prachtvollen Kranz am Sarge der Verstorbenen nieder. Paris. Der sozialdemokratische Führer Faure-s kündigt in der „Petite Rüpuliligue" au. datz die iozialistlichen Deputirlen ! beim Wiederziiiammeniriit der Kammer den Antrag stellen wer- ! den. die wichtigsten Punkte des Prozesses >n Nantes, l nämlich den telegraphische» Befehl des GenetalS Frater und die j Antwort des Ohersileiiliiants de S>. stlömn. durch Nlaueranscl^läge I bekannt zu geben. Die Soldaten müßten wissen, welche» Sui» j oaS Wort „Disziplin" habe, welche Grenzen dem Gehorsam ge- ieien. und wann iür ne daL tliecht der selbstständigen Petersburg. Nach amtlicher Angabe sind in Ödest, am 6. und 7. d. M. wiederum zwei p c st v e r d ä ch I i g c Fälle vorgekommen Von N ähnlichen Fällen, die seit dem 2l August bis zu», 2. September vorgekommen sind, waren, wie nunmehr festste!)», sechs keine Pestsälle, ebenso war der pestverdächiige Fall in der Kolonie Gildendors im Kreise Odessa kein solcher Soiun sind >» Odessa seit dem 10. Ium bisher 17 pestverböch'.ige Fälle zu verzeichnen. . zogen tc>e». und wann iur ne das Utecht der tetvnnandiaen dem i Meinung beginne. - Wie verlautet, werden tue opposltionellcu Depulirw» D-'-uyS Eochm und Vtllebois den Minister deS Aeußern über die Gründe inierpellircn. die die Negierung veranlaßt haben, die Botschafter NoailleS und Montebello ab zuberuieii. Mvrlaix l Deport. Fmiststrej. Olcgcn den ^Advokaten Paceau und dessen Schwester ist eine st r a s r c ch t l i ch c Unter- j n ch u n g cingetellct lvordc». tvetl ste bei der Schlietziing der hiesigen Nonncnschnle den Widerstand gegen die Gendarmerie oraanisirl und dem Kommissar Pfeffer m's Gesicht geschleudert haben. 'Neapel. Ter Vesuv zeigt eine gewisse Dhäligkeit. doch lst keine Gefahr vorhanden. Wie a»S Eatama gemeldet wird, isl der Vulkan aus der Fniel Stromboli in starker -r Heiligkeit. stNan vernimmt häufige Detonationen verbunden mit Ausbrüchen. Der Nauch des Vulkans lagert wie eine schwarze Wolke fast über der ganzen Insel. Madrid. In Panticosa ist gestern ein Erdbeben ver- ipiirt worden. Aus dem Stromgebiet des Payo werde» bedeutende Ueberichwctniiluilgeil gemeldet. Der Schaden ist »ehr bedeutend. Barcelona. Die Maurer traten in den A ussta n d. Es sind bereits mehrere Verhaftungen vorgcnommc» worden. London. Die „Dimes" meldet aus Kapstadt vom 0. Sep tember: Tie politische Lage in der Kopkolvnie ist unver ändert. Zwischen dem Premierminister Sprigg. dem Ministerium und den Fortschrittlern wurden zwei Besprechungen abaehalteu, allein das Ergebnis; war nur eine Erweiterung des Bruches Die Fortschrittler kamen um der Einigkeit willen dem Premierminister halbwegs entgegen, aber Svrlgg lehnte es ad, auch nur ein Iota von der gegenwärtigen Position abzugchcn. Er wiederholte seine Weigerung, Gesetzentwürfe einznbringcn, die sich mit den Aus- ständischen befassen und die Walsen- und MunilionScinfuhr regeln sollen. Auch lehnte er bis nach den nächsten allgemc'ncn Wahlen jede Matzregel zur Ncueinstellung ab. llntcr diesen Um ständen ist eine Berständigung unmöglich. Londo n. Der amtliche Bericht über die Besprechung der Burengenerale mit dem M i» iiter Ehambcrle> in . der heute veröffentlicht worden isl. belogt: Tic Generale erinchtc» Chamberlain am 20. Mai um eine Besprechung zur Erörterung einiger Fragen von größter Bedeutung »nd baten »m Fest'etzung eines Dermins stir diese Besprechung. Ebamverlain erklärte sich bereit, eine Unterredung zu gewähren, wümchte aber zuvor z» er fahren, welche Gegenstände man zu erörtern wünsche, damit er unverzüglich sich zu denselben äußern könnte Die Generale er widerten, der Hanptgcgcnstand ici die Bitte um völlige Amnestie für alle britischen Staatsangebörigen. die am südasrilanische» Kriege tbcilgcnominen, iowie Begnadigung aller Pcrionen, die wegen Akte, die sie während des Krieges begangen, iür schuldig befunden sind Ferner wollten sie in Verbindung hiermit zu er langen juchen, daß bliliichcrseiis jährlich ein gnsrelchcilder Betrag gezahlt werde zur Unterstützung von Wiltwen und Waisen der Burghers. sowie der verstümmelten Bnrghcrs. Petersburg. Der „Regierungsbo'e" veröffentlicht die zeitweiligen Bestimmnngen über di- Disziplinargerichte an allen Hochschulen, die dem Unterrichtsministerium unter stellt sind Darnach sollen diese Gerichtshöfe auS Professoren zu sammengesetzt sein. Ihrer Kompetenz unterliegen die an den Hoch- tchiilcn begangenen Ruhestörungen, Streitigkeiten zwischen Studen ten und Protesioren oder Beamten der betreffenden Hochschulen, sonne gewisse Vergehen der Studenten. :atzdor». , ^ Maior Freiherr v. Welch der r. rdonnanzosiizicr Rlltiiienler o. Herder und der Leibarzt. Generaluberarzt Dr. Seile befanden, nahm auS den Händen der Tochter des Obcr- btngermeislers einen Biuinenstraut; entgegen. Sodann schritt der Honig die Front der Ehrenkompagnie ab. Hiernach bestiegen der Honig und sein Gefolge die bereitslehenden Wagen und es er folgte unter Glockengelätite der Eiiijilg. Der königliche Wagen wurde vierspännig ü I» Daumo»! ^inii zwei Vorteilen' gefahren. Am Aeuilädler Markt begrüßte Oberbürgermeister Dr. Beck AamcuS der Stadt den König mit einer Amprachc, aus welche der Komg mit DankeSworten erwiderte. Aus dem weiteren Wege zum Allste.gequarlicr „Römischer Kalter" wurde der König am Haupt postamt von dem Obcrpostdirektor Richter, der mit seinen Beamtet! vor dem Gebäude Ausstellung genommen Halle, ,ml einer kurzen Ansprache bewillkommnet. Vor dem Hotel des Königs war c.ne Ehrenlampagnie des Insauterie-RegimcnIS Nr. 181 ausgestellt, deren Musik den König bei seiner Anfahrt mit einem Morsche bc- orüßte Aus dem Wege wurde der König von einer dichtgedrängten Mentchenmenge mit lebhaften Zurufen begrüßt. , Berlin. In der heutigen ersten Vollversammlung deS reu ticken Iuristentages wurde Pros. Brunner-Berlin zum ersten Vorsitzenden gewählt. Der Reichskanzler rich- tew aus Norderney folgendes Schreiben an den Iuristcntag: .^Fur die freundliche Einladung zu den Verhandlungen sage ich Ahnen nieinen besten Dank und bedauere, oerbindert zu sein, den Verhandlungen des Deuischen Iuristentages beiwolmen zu können, und zwar um io mehr, als ich die Bedeutung des Deut schen Iuristentages voll z» schätzen weiß. Ich verfolge daher die Bcralhunae» des Iuristentages mit lebhaftem Interesse und wünsche demselben besten Ersolg. Ich habe übrigens den Staats- ielretär des Rcichsjustizamts, Wirklichen Geheimen Rath. Exc. Dr Nieberding, mit meiner Vertretung beauftragt." lLcbhaitcr Benall.> Staatssekretär Dr. 'Nieberding begrüßt alsdann Namens des Reichskanzlers die Erschienenen, darunter die aus dem benachbarte» Donaurcichc. und hebt m längerer Rede her vor. das Rcichssustizamt erblicke den Iuristentog als vornehmste Stätte zum Austanich der Gedanken über die Fortbildung der Rechlöanschauiuigcn des deutschen Volkes. Der Vorsitzende, Geh. Rath Brunner, dankt dem Staatssekretär für die begeisternde» Worte. Gotha. Fra» Amalie Lauchert, die Wittwe des Malers Pros. Lanchcrl, gcb. Prinzessin zu Hohcnlohc-Schillingssürst, ist gestern Abend gestorben. Wien. Wie die Blätter melden, empfing der Kaiser gestern den Oberschiedsrichter im M ec r c n g c n st i e i t, den Prä- sidcnlen des schweizerischen Bundesgcrichts Winkler, und sprach seinen Dank stir die in diesem Prozeß aufgewandte Mühe aus. Wien. Die „Wiener Ztg" veröffentlicht die Bekanntmach ung des Gesanimkininisleriums, bctr. die Meistbegünstigung mexi kanischer Provenienzen. Frankfurt sOdcrs. Das tz. und 5. Armeekorps setzten heute die Manöver in der Gegend zwischen Ziclcnzig und Lcrtlichcö und Sächsisches. Dresden. 10. Sepkcinber. —* S e Majestät der König ist vorgestern gcaen Mit» llhr im Jagdschlösse zu Wermsdors eiugeliosse». Fm Schlvßhose hatte» die Wermsdorser Vereine und die Feiitr.vehien mit Fahnen und Fackeln Ausstellung genommen, mit ihnen die Schiuer und Schülerinnen der vhersteu Klassen douigcr Schule, die Bohiidenlnten. die Postbeamte», die .Herren vom Gemeinde rathe u >. w. Beim Eintrcssen Sr. Majestät stimmte, wie der „Dichatzer Gememvützige" »nüheilt. der Gemngverein einen weit,e- vollei, Beginßniigsgwcuig an und darani wuide Sc. Majestät von Herrn Gemeindcvolstand Zeißler mit herzlichen, huldigenden Worten der Freude nnd Dankbarkeit willkommen geheißen, wählend die Peitammelten, — der Schtoßhoi stand gedrängt voll Publikum — dem Monarchen ein begeistertes dreifaches Hoch auS- brachten. Ter Monarch dankte für die Ovation nnd iclnitt unter Führung deS Herrn Geineindevoisiandes die Front der Vereine ab um sich sodann mit einem lauten, herzlichen „Gute Nacht" zu verabschieden. —* Se. Majestät der König hat sich heule M klag vom Mailöverscld nach Grimma und vom dortige» oberen Bohnhosc aus nach Ehe in » i tz begebe». I» G r i m m a fand vor der un I Uhr erfolgten Abfahrt eure Huldigung durch die dortigen Militär Vercmc statt. Die Ankunit sr. Maicnäl in Ehemnitz ersolgw Nachmittags 2 Uhr 25 Min. In seiner Begleitung befanden sich Lberstallmcistcr v. Haugk, Hoimarschali v. Haugk. General n In nni»o Gcncralmosor dElsa, die Flügeladsntaiite» Dbernle»! narrt v. Kospoth, Mazore v. Watzdorf und o. Welck, Lcidcnz: Gcncraloberarzl Dr. Scllc und Ordonanzoffizier Ritlmcme: v. Herder. Für die Anweienhcst des Komas »i Ehcmmy ist folgendes Programm ieilgeietzt worden: Bei der Ankun'i a.l .Hauplbahnhose großer Empfang und daran anschUctzend sc c. lichcr Einzug in die Stadt unter dem Geläute aller Glocken, woöc 'Vereine usw. ni den Straßen Spalier bilden. Die Begrüß»m durch die städtischen Kollegien mit cmer Aniprache des Dbe> bürgcrmcisters sindci am Ncustodter Markt statt. Am neuen Rätst Haus Ausstellung der städtischen Beamten und am Haiierl Pon amt I Huldigung der Postbeamten. Bor dem Hotel „Römischer Kaiser", wo der König Luarner nimmt. Attsstelluua der Militär Vereine mit Fahnen »nd Musik. Nachmittags 5 Uhr findet im „Römiichcn Kaiser" königliche Tafel statt, an welcher ihre Or- cellenzcn der Staatsminister o. Metzich, der koinmandirena- General des 10. Armeekorps, General der Infanterie v. Dreitsch.lc. der Könial. Oberhosmarschall Gras Vitzthum v. Eckitädt und öc. .Kommandeur der 10. Division, Gencralieulnant Gras Vitzthum v. Eckstädt, sowie seiner der Kreishanptmann Freiherr v. Welck, der Oberbürgermeister Dr. Beck, der Sladwcrordnctcn-Vorsielie: Iuslizratk Eulitz »nd die .Herren des Gefolges Sr. Majestät Dsteil nehmen. Für Abend 7 Ubr ist ein Fcslconccrt »n großen Saale der Kasinogescllschast, dargcboten von der Stadt, und Abends Ostst Ubr ein Fackclzug der gelammten Industrie und der evange lischen Arbeitervereine in Aussicht genommen. Morgen. Donners tag, Vormittags 7'st Uhr bringt die städtisthe Kapelle Sr. Maje stät eine Morgcnmusit. Vormittags 0 Uhr bis 12 Ubr wird der König bei der Umfahrt durch einen Dbeil der Stadt folgende Fabriketablisscinents besichtigen: die Sächsische Maichinenlabrst. ine Mechanische Drikatwirlcrei von William Ianssen. die StrnmM- waarcnsabrik von Moritz Samuel Esche, die Webmaarcinabnl des Kommerzicnratbs Türseld und znm Schluß die Äktien- spinncrei. Von Nachmittags 3 bis 5 Uhr gedenkt Te. Majestät die Bcsichiigungcn tortzusetzen und hierbei folgende Etablisiemcnis in Augenschein zu nebinen: die stNechanstchc Weberei des Kommet- zicnralbS Vogel, die Werkstätten für Präcisionsnicchanik von Mar Kobl und die Werkzeuyiiiaschincnsadrik von Rcinccker. 'Nach mittags 6 Uhr wird un „Römischen Kaiser" wieder königliche Dasel Kunst nnd Wissenschaft. f* König!. Hosoper. G ötterdämmerun g", als Schluß tragödie unserer jüngsten Ausführung des NibclungeiEyclus, fand vor überfülltem Hause die gewohnte begeisterte Ausnahme, die in zahlreichen stürmischen Kundgebungen für die Drägcr der Hauptrollen und, am Schlüsse der Vorstellung auch sür den genialen Leiter, Herrn Generalmusikdirektor v. Schuch, zum Aus druck kam. Tie König!. Generaldircktion bat diesmal mit be besonderen Schwierigkeiten für die Ausrcchtcrhaltuna der Ausfuhr- ung zu kämpfen gehabt. Denn kaum, daß der Cvclus im Gange und „Rheingold" in Scene gegangen war, erkrankte ernstlich Herr Anthes. und kurz vor der ,,Götterdämmerung" mußte auch Frau Wittich wegen einer Unpäßlichkeit absagen, die. wie ner- kautet, längere Zeit der ärztlichen Pslege bedars. In gleichem Falle befindet sich Frl. Malten. Daß es der Generaldirektion »n so kritischer Lage gelang, sofort geeigneten Ersatz zu schassen, verdient ledcnsalls eine Anerkennung ganz sür sich. Diese Zwangslage hatte indeß auch ihr Gutes, denn sic vermittelte den Dresdnern die Bekanntschaft mit Herrn Ernst Kraus von der Berliner Hosopcr und erneuerte die der trefflichen Wagner-Sängerin Frau Reuß-Bclce. Wie vorauszuseben, gab Herr Kraus nicht weniger hervorragend den Helden Siegfried, wie er den Knaben gegeben. Auch diesmal war Alles aus einem Guß gesonnt, »nd kein Wort, keine Note ginaen dem ausgezeichneten Künstler verloren. Man kann, den höchsten Maßstab anlegend, noch weiter gehen und sagen« daß er, ga"ä besonders technisch, das Vollendetste bietet, was von der Dar stellung dieser Figur zu erwarten ist. Und dabei steigert er, in weiser Mäßigung der Mittel, Spiel und Gesang bis zum letzten Moment, vis zu einer Höhe des dramatischen Ausdruckes, die erschütternd wirkt. Sein Sterben war ein Meisterstück dar- stellerischer Kunst. Dennoch besriedigt er nicht ganz. So sieg- hast und sieaessicher, wie er die Technik beherrscht, wie er in zahlreichen Momenten, gleichviel ob instinktiv oder durch künst- hmreitzt, so geht ihm doch der c diesen „hehrsten Helden der mit diesem der unerläßliche Uebcrschwang des Empfindens, die übergucllendc Wärme, die die Kunst erst zur unwiderstehlichen Macht erheben. Mehr noch, als bei dem Knaben, dem sie leidlich zu Gesicht stand, siel bei dem Helden Siegfried die Helle, breite Vokakisation aus und das Massige und Massive der Erschein»»« und des Gesichlsaus- drucks. In dieser Hinsicht konnte er nicht als die volle Idcal- gestalt gelten, die man seinem Siegfried nachrükmt. Immerhin schätzen wir ihn als einen ganzen unb vortrefflichen Künstler, als einen der ersten Wagncrsängcr und Darsteller, der weile und klug mit seinem Pfund z» wuchern versteht, ohne hierüber zu vergessen, daß wir an unserer Hosover über Künstler verfügen, die Herrn Kraus gegenüber nicht im Schotten zu stehen brauchen. Im Gegcntheil! Frau Reuß-Belcc. die uns als Brünnhildc keine neue Er scheinung ist, bewährte sich wieder auf das Beste, vor Allem als feinsüRige, seinsinnige Slilkünstlcrin und geistvolle Dar stellerin. Was ihr im langen und mühevollen Studium an effek tivem Material verloren gegangen, ersetzt sie durch die Reise »nd Gründlichkeit einer seltenen Künstlerschast. durch edle Plastik des Spieles, durch die Hoheit des Wesens, und die schöne Weiblich keit im Maßhalten oes Ausdrucks und der Gcbcrdc. In solch' edler Darstellung erscheint Brünnhildc in der That als das, was sic sein soll: das sthuldlosc Opfer höllischer List. Ganz vorzüglich gab Fra» Schum an n-Hcink a. G. eine der Nornen und die Waltroule als letztere war sic sogar unüber trefflich. Nur in den seltensten Fällen wird man die Waltrautc so tadellos in Wort und Musik stilisirt, wie durch Fra» Schu- mann-Hcink, zu hören Gelegenheit haben und eine Darstellung sehen, so einwandfrei dem Inhalte der Rolle und der Situation angevaßt. Es war unbedingt das Beste und Eigenartigste, was die Künstlerin bis setzt hier geboten. Neben den genannten Künstlern und Herrn Perron s vornehm abgetöntem Günther erschienen der Hagen des Herrn Rains und die Gutrune Frl. Krull's allerdings kaum mehr als bemerkenswcrthe Ver suche. L. 8t. 's* Concert des Römischen Bokalguintetts. Mit einem sen sationellen Kuriosum setzte in diesem Jahre die Dresdner Saison der ernst zu nehmenden Concertveranstaltungen ein: mit dem Aus trete» deS aus je einem Sopranisten s!j, Misten s!j, Tenor, Bariton und Baß bestehenden Männcr-Vokal-Ouinlet's aus Rom. das gestern Abend im Muscnhaiissao! sein erstes Eonccrt in ume- rcr Stadt darbot. E'n sensationelles Kuriosum war's. nicht ineor und nicht minder: denn wenn auch von vornherein zugegeben werden muß, daß die unter Leitung des Herrn Pio di Pietro stebcndcn Herren L. Gcntili. G. Gavazzi. G. Soldini. G Durw und E. Magalotti die unwidcrleglichstcn Beweise einer gediegenen künstlerischen Bildung und einer hervorragende» munkalnchcn Intelligenz lieferten, sie ihren Vorträgen den Stempel respektabler Kunsllcistungen ansdrncktcn, io blieb doch ans der anderen Seite für ein feineres Knnslempsinven die Dhaljackic unverkennbar, datz man cs bei den Darbietungen des Römischen Lokalguintetts — soweit die von Männern gesungenen Sopran- und Alipartien in Frage kommen — mit einer künstlerischen Unnatur zu tlmn bat, oic. je länger desto mehr, sich beinahe bis zur unerträglichen Widerwärtigkeit steigert. Ziemlich glcichgiltig ist sür die Feststell ung dieser Tbatsachc die Frage, od man antmüthig genug icni will, den aus dem Reklamcwcgc veröffentlichten Mittbciluiigen Glauben zu schenken, nach welchen die erstaunliche Fertigkeit der Herren Gcntili nnd Gavazzi im Sopran- und Altsingen lediglich durch „ein von Kindheit an betriebenes Studium i» der 8<ck»st» onntoi'um" und aufGrund einer „phänomenalen Kürze der Stimm- bändcr" erreicht worden ist, oder ob man zu meinen gewillt ist, daß man hier einem Wiederaufleben des seit mcbr als einem kalben Jahrhundert glücklicher Weise ans Denlschland verbannten Kastratenthums gcgeniiberstcht. Eine Unnatur, um nicht zu sagen: ein künstlerischer Unfug, ist unb bleibt im eine» wie im anderen Falle dieses ungesunde Hinauspressen der ManncSstimmc b,s in die schwindelnden Höhen der zweigestrichenen Oktave, das — ehr lich gesprochen — einem interessanten Ganklcrkniiststückchen weit mehr ähnelt als einer Bcthätigung echten, keusche» Kunstsinns. Es ist selbstverständlich, daß — trotz aller offenbar sauer erworbenen Kunstfertigkeit in der Tonbildnng, trotz aller Feinfühligkeit in der Vortragsgestaltung — von männlichen Vertretern der Sopran- und Altstimmen nicht annähernd der aninuthcndc .Klangzauber, der weiche, zu Herzen sprechende Timbre einer gesunden und wohl gebildeten Frauenstimme erreicht werden kann: und wenn dem so ist, so fragt man billiger Weise: wozu all' der Aufwand von Studtensleiß und unnatürlichem Zwang, wozu solch' eine gewalt- same Verletzung des ästhetischen Gefühls, zumal ia keinerlei
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