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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021108010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-08
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1902
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Verugsgedlldr: »»««.: dm» Leleoranim-AdreUe: «achrichlr« De«»»««. St-rüll-tk 1856. >1)vr VvluU-VvrkuuI üor Ottmoullul-dal-rlk ^Itnmrkt 6 I, IM, HoMokerallt: bist«» >o «ssolimsokvollsr ^uekükruo^ unusrnlrts unct xsrnirto N üis n»»n «>»»»«», e»>visl.onUonnr un<! Visner dtoäsUvn. HouvI-GelckSftSUcUe: viartrnstr. L8. Flnreigen^anf. Unnabme von Snkündlaunaen Nachmittag» 3 Ukr Sonn- uni, iiki'riag« nur M-nenwaiik s» von » b>» >/>, Udo Die l ivalttg'Brund- «eile «ca. 3 Silbe») so Dig. il» tundigungen »u! derD«vaNe>»e AeUe rb Pig . ine rlvaitigkijeile als .<i>n- geiandi' oder aus Leitieile bo Bis In Nummern nach Sonn- und keier »ooen l- be» rlvaltiae Grund«eilen 3v «o de« so uÄ> « Pt,. nach de soliderem TarN. Autwilrüse Nus- trag« nur gegen Lorau«dc«al>lulig. Belegdliiller werden mit t»Psg. berechn«. fteriisvrechanlchkud: «Mt I Nr. n und Rr. LOS». Hüte, kiln«»»re« jaden tzet empkiolllt billigst vno vueddolr ^NNI NP«tp»8»«v w. IIvüvll) llttfststoiogvkl'st ^ t», ««er ditra«»« 7» l! -tuknakmorr von Vislt dis l-sbSQSLrüess. Z L P keinilLNtlt I««UP«It, ^ " 26 Vetiillvfstr. VLWVLkl Vottlllvrstr. 26 ÄMiliicdk lMitlde i. ediMWrk LeSUsUlilei. tllSdtlUiiktt! üittsii IE mit «ler <:»!«l«-nei> Keiizi!!« prrwört. gi'. llslettsi V. viel«» iirrtliebvn Nntoritälen s»>- ntolil. u. vvrr>,',In<-to l'utouc - I.nllililttil« IXIvliopol ist ckiv boguemsta mxi <!u- boi «jrksnlnsio I,e>bbillckv. ^Ilejnvmlnttik b"i vanckagiot unck 0» tkapllä ». Welikelnieti sen.. xeokuvt vou ZI 1L l Nn. Md» L»t!,t,al. Kulturlainps in Frankreich. Hornochiichten, Sind Bevölkerung. Hagrsversichesttiig ! Mnthmaßliche Witterung: i?R»»r-V v» Tzitljjtl. Kinderheilanstali. ZoUpolililche Lage. „Monna Vanncr", JonrnaliNen-Pelilio». I Warmer, vorwreg-liciter. Luttllntlcnd, k. Nlivettilier N)0^. ^um Kulturkämpfe in Frankreich. Der Kulturkampf, der in Frankreich mit wachsender Schärfe fortgesetzt wird. läßt sich an Umsang und Energie mit dem jenigen kaum noch vergleichen, der vor einem Menschenaltcr in Preußen und in Deutschland geführt worden ist. Der Unter schied erhellt schon aus der Thatsache, daß Frankreich ein fast rein katholisches Land ist, daß dort Staat und Kirche Jahr hunderte hindurch geschichllich eng verbunden waren und natur gemäß auch heule noch in politischer, kultureller und sozialer Beziehung verknüpft sind. Frankreich ist die älteste Tochter der alleinseligmachenden Kirche, und im Vatikan hält man wohl jetzt noch an der Hoffnung fest, daß diese älteste und ehedem treuesle Tochter dazu ausersehcn ist, de» „Gefangenen" in Rom zu „be freien". Jedenfalls ist auch im Auswärtigen Amt in Paris lange Zeit der Papst als ein dreibundseindlicher Faktor, als ein inlegrirender Bcslaiidtheil der sranzösisch-rnssijchcn Allianz ange sehen worden. Ter französische Kulturkampf erstreckt sich nicht blos auf das Gebiet des Untcrrichtswcscns. Tie jahrelangen iuncrpolit.scheu Wirren in Frankreich hatten dem KlcrikalismuS zu einer Stellung verhelfen, die ihn in kritische» Augenblicken leicht zum Zünglein an der Waage für das Schicksal der dritten Republik machen konnte. Eine Zeit lang schien eS, als ob der Episkopat und die einflußreichen Kreise der höheren Geistlichkeit noch zauderten zwischen geheimen Neigungen zu den royalistischen und onti- republikanischen Bewegungen und der verlockenden Aussicht, Lurch passiven Widerstand gegen den Ansturm der Nationalisten als Retter der von diesen bedrohten republikanischen Staatsform zu erscheinen und einen in rnaz'oroin »lorinm der Kirche vcr- werthbarcn Anspruch auf die politische Dankbarkeit der sranzösi- scheu Bourgeoisie zu erwerben. Die innerpoütischcn Vorgänge der letzten Jahre haben inzwischen hinlänglich bewiesen, daß der Klcrikalismus bereits mit. alle» antircpublikanischcn Strömungen so sehr verguickt ist, daß er vermöge des mächtigen Einflusses, den er auf die Erziehung der Jugend, auf einen sehr großen Thcil des LssizierkorpS und auf breite Bevölkerungsschichten ausübt, eine der größten Gefahren für den Bestand der Republik bildet. Äe:m der Kulturkampf erfolgreich durchgeführt werden soll, so gilt es daher für die republikanischen Macht- Haber, den Klerikalen nicht blos den gcsammten Unter- richt zu nehmen, k»ndern vielmehr die Macht zu beschränken und zu unterbinden, die er aus allen Gebieten vcs üssent- lichen Lebens besitzt. Um die antiklerikale Politik wirksam dnrch- zusetzcn, genüge nicht das Vcreinsgcsetz, auch das Heer müßte von den klerikalen Elementen gesäubert und das ganze Bcamtenthum dcmokratisirt und republikanisirt werden. Das zctzige Kabinct Eombes betreibt die antiklerikale Politik Waldcck-Rousseau's im komparativ. Tie Regierung will jeden Widerstand brechen. Auf die erste That der entschlossenen Durchführung des Vcrcmsgesetzcs 'allen noch andere Thatcn folgen. Die Republik will nicht sichen bleiben, um erneut die Erfahrung zu machen, daß sich Gesetze, die daraus ausgchen, den Einfluß der klerikalen Hierarchie auf die Jugend zu brechen, auf die Tauer unwirksam erweisen: sic will auf dem ihr von Waldeck-Rousseau vorgezcichnctcn Wege wcitcrgchcn bis zu dem Ziel, den klerikalen Geist, der zugleich die stärkste anti- republikanische Kraft darstcllt, vollständig zu überwinden. Tic Beamten jeder Art, auch die bürgerlichen, sollen eine Reform im republikanischen Geiste durchmachcn. Zu dem radikalen Verlangen der Republikaner, den Ordens- und den Weltklerus völlig von jeder Unterrichtsertheilung auSzuschließcn, gesellt sich neuerdings die andere Forderung, auch den Richterstand von allen klerikalen Elementen zu säubern. Es handelt sich darum, hat kürzlich der Ministerpräsident Combcs gesagt, zu wissen, wer den Sieg davon- tragen wird: die in der Republik verkörperte Revolution oder die m der klerikal-nationalistischcn Reaktion verkörperte Gegenrevo lution. Der Antiklcrikalismus ist der Kern der inneren Politik geworden: auf dem Boden eines thatkräftigcn konsequenten anti klerikalen Programms, unter der Gainbctta'schcn Losung: „I>a elvriasliswv: a'est l'ounomi!" — „TerKlcrikalismus istdcrFeind!" - haben sich alle bewußt und energisch republikanischen Partei gruppen zusammengesundcn. DaS Ende des Weges, der in Frankreich mit dem Kultur kämpfe elngekchlagen worden ist, würde erst mit der Trennung von Staat und Kirche erreicht sein. Von radikaler Seite wird diele Trennung in der That gefordert und erstrebt. Sie winde die Aufhebung de« Konkordat- und der sranMschen Gesandtschaft beim Vatikan zur Voraussetzung haben. Die Mehrheit des Budget- ausschusseS der Drvutirtenkammer bat wiederholt die Streichung des sürdie Gesandtschaft am heiligen Stuhle geforderte» Kredit« beschlossen. Allein auch in Frankreich wird nichts so heiß gegessen, wie cs gekocht wird. Die Beseitigung der Gesandtschaft am Vatikan ist einer jener Programmpunkte der Radikalen, die von ihnen selber bisher nicht ernst genommen worden sind und von denen sie sich auch sofort adbrinqen lassen, wenn sie dafür die Verantwortlichkeit übernehmen sollen. So fange sich der Papst einer so korrekten Neutralität befleißigt, wie er sie bis jetzt gegenüber dem fran zösischen Kulturkampse beobachtet Kat, liegt nicht der mindeste Grund vor, den Gesandten am Vatikan abzubcmfcn. Dasselbe gilt auch von der Aushebung des Konkordats, womit dte Aus scheidung des KuUilsetalS ans dem staatliche» Budget verbunden sein würde. Für den Staat bedeutete das eine sehr wesentliche Er- ivarniß, er würde über 46 Millionen Franken jährlich ersparen, die er zur Zeit für die katholische Geistlichkeit a» Gehältern zahlt. DaS Konkordat Ist jener Vertrag, der vor hundert Jahre» zwischen dem Papst PiuS VIl. und dem ersten Konsul Napoleon Bonaparle geschlossen worden ist. Er regelt die Beziehungen, die noch heute zwijchen der Curie und der sranzösiichen Republik bestehen. Die Kündigung dieses Vertrages fand sich bisher nicht in dem Programm des jetzigen Ministeriums CombcS. Ernstlich in Frage würde sic erst dann kommen, wenn sich die vatikanische Politik entschließen sollte. a»S ihrer Zurückhaltung hcrauszutreten und sich an dem französischen Kulturkampse durch offene und entschiedene Partei nahme zu bctheilige». Zunächst fragt es sich, welchen Verlauf die neueste Phase des Kulturkampfes, die durch den Protest der 74 französischen Erzbischöfe und Bischöfe gegen die antiklerikale Negierungspolitik cingeleitct worden ist, nehmen wird. Dieser Protest, der an den Senat und die Tevutirtcnkammcr gerichtet ist, geht von dem Grundsätze aus, die Ordenssrciheit treffen, heiße die Freiheit der katholischen Kirche und in weiterer Folge die Gewissensfrei heit beschränken. Tie Orden seien zwar kein wesentlicher Theil der kirchlichen Hierarchie, aber sie seien von ihr eingerichtet und eine der „rechtmäßigen" Formen des kirchlichen Lebens. Weiter wird behauptet, daß das nationale Interesse Frankreichs die Erhaltung des Ordenswesens erheische. Besonders groß sei dieses nationale Interesse im .Hinblick auf das Wirken der Orden für die Verbreitung des französischen Einflusses im Auslände, ins besondere im Orient. Aber auch das innere nationale Leben Frankreichs werde durch die Maßregeln gegen die Orden be troffen. Die Maßregeln würden die Spaltungen im Lande der- schärfen und somit Frankreich im Augenblicke vielleicht nicht mehr ferner auswärtiger Gefahren schwächen. Ebenso seien solche Spaltungen angesichts der wachsenden sozialen Gefahren ver- hängnißvoll. Schließlich wird die Nothwcndigkcit der Unter- richtSsreihcit betont, sowie der Vorwurj zurückgewiesen, daß der Klerus sich in die Politik einmische. Die Tragweite dieser Kundgebung der französischen Bischöfe hängt davon ab, ob und inwieweit an der Aktion die Curie bctheiligt ist. Ter Erzbischof von Roucu. der einzige Erzbischof, der die Erklärung dcS Episkopntes nicht unterzeichnet hat, be gründete die Verweigerung seiner Unterschrift besonders mit der Befürchtung, daß der Protest zum Bruche des Konkordats führen könne: er bringe nicht nur die Kirche Frankreichs in Gefahr, son dern ziehe auch den heiligen Stuhl mit hinein. Nach den Mit- thcilungen dieses Erzbischofs bezweckt die Erklärung, den Papst zu zwingen, eine bestimmte Stellung einzunehmen, eine Stell ung, die zwischen der französischen Regierung und den sran- zösischcn Bischöfen zu wählen Hot. Hiernach wäre anzunchmcn, daß die Kundgebung des Episkopats ohne Vorwisscn des Papstes in« Werk gesetzt worden ist, während cs andererseits auffällig erscheint, daß die Erklärung von sämmtlichcn französischen Kar dinalen unterzeichnet worden ist, was eher daraus schließen läßt, daß die Kundgebung nicht ohne Vorwisscn vatikanischer Kreise erfolgt ist. Tie Regierung hat vor dem Staatsrath ein Strafverfahren anhängig gemacht. Der Staatsrath hat fcslzu- stellcn, ob eine Gesetzesübertretung der Bischöfe vorlicgt. Im Bejahungsfälle steht der Negierung als einziges Strafmittel die Tcmporalicnsperre, die Entziehung des Gehaltes, zur Verfügung. Ob dieses Strafmittel in Anwendung gebracht werden wird und ob sich daraus weitere Konflikte ergeben werden, steht noch dahin. Neueste Drahtmelduugeu vom 7. November. (Nachts einachende Tevcschen befinden sich Seite 4.) Berlin. IPriv.-Tel.s Reichstag. Die Vcrathung des Zolltarisgcsctzes wird fortgesetzt bei H 5, der in 15 Num mern die Gegenstände auizählt, die vom Zoll befreit sind. Es liegen imzu 11 sozialdemokratische Anträge, iowie ein Antrag Müller-Meiningen vor. — Abg. Stadthage n sToz.s erklärt ^machst den ncnlichen Beschluß des Hauses auf Uebergang zur Tagesordnung über die Wangenheim'kchen Anträge als veriaffnngS iviariq und verlangt eine wohlwollendere Auslegung der Nr. 1 des 8 5, der Zollsrciheit für Erzeugnisse des Ackerbaues und der Vieh zucht von denjenigen außerhalb der Zollgrenze gelegenen Grund stücken sulasse. die von innerhalb der Zollgrenze befindlichen Wohn- und Wirthschastsgebäuden aus bew'rthschaslct werden. Bei Nr. 2 müsse die Zollsrciheit für die ,von deutschen Fischern und Mannschaften deutscher Schisse gefangenen Fische und anderen Secthiere" ausgedehnt werden aus den Fang sämmtlicher Helgo länder Einwohner, auch insoweit sie nicht Äcrufssischer seien. Bei Nr. 3, die gebrauchte Kleidungsstücke, Wäsche, zollfrei zu- laffe, sofern sie nicht zum Verlaus cingche „oder zur gewerb- lichen Verwendung", müßten die letzten vier Worte gestrichen werden, weil sie zu täuschnngSsähig seien. Wer jemals als kleiner Gewerbtrcibcnder mit der Zollbehörde zu thun gehabt habe, wisse das. Wie schon über den Begriff „gebrauchte Kleider" Mein- »ngsocrschieocnheiten mit den Zollbehörden entstünden, wisse Jeder, der einmal mit neuen Kleidungsstücken ani Leibe die Grenze des Frcihafcngebiets nach dem Zolliiilande passirt habe. lZurus des Abg. Arendt.s Ja, .Herr Arendt, Sie würden ja vielleicht mit alten Kleidern besser Bescheid wissen. IGrov.e Heiterkeit.j Bei Nr. 4 sollen zwar gebrauchte Gegenstände zum Anziehen und zur eigenen Benutzung, gebrauchte Maschinen zu. Benutzung im Gewerbe und landwirthschastlichem Betriebe zoll frei emgeyen, jedoch nur ausnahmcwc-se aus besondere Erlaub nis,. Diese besondere Erlaubnis, führe zu Mißbräuchen und müsse fallen. Auch für zollfreie Einlassung von Heirathsgut solle cs besonderer Erlaubnis, bedürfen. Das sei wieder so eine Art Heircithsbeschränkungl Lieber solche Zollsreiheit ganz streichen, als sie unter solche Willkür stellen! Und wie komme man dazu, von der Zollsrciheit des Heirathsgutcs Nahrungs- und Genuß- mittel, unverarbeitete Gespinnste und Gcspinnstwaarc. sowie sonstige zur Weiterverarbeitung bestimmte Erzeugnisse und Rohstoffe aller Art auszuschlicßen? iTas Haus hat sich inzwischen fast ganz ge leert. Ani der rechten Seite, am Tuche des Hauses, postiren sich einige Sozialdemokraten, lheils auf der vordersten Bank der beiden rechts gelegenen Segmente Platz nehmend, theils vor diesen Bänken stehend. Sie rufen dem Reoner wiederholt: Sehr richtig! zu, woraus der Redner gelegentlich bemerkt: Wenn mir jetzt schon von rechts aus Beifall gezollt wird, wird man mir wohl zugeben, daß das, was ich sage, zutreffend ist. Große Heiter- reit. Gleich darauf erscheint Abg. Gamp im Saale, nimmt Platz und sucht die zwischen seinem Tische und der Rednertribüne voslirten Sozialdemokraten durch wiederholte Ruse: Setzen! Setzen! zu vertreiben, giebt aber schließlich seine Bemühungen aus »nd cniscriit sich wieder.! Redner verbreitet sich dann ein gehend noch über die übrigen sozialdemokratischen Aoänderungs- onträye: bei Nr. b, die „besondere Erlauvniß" für zollfreie Einbringung solcher gebrauchter Sachen, die als Erbschaftsgut einaehe», zu streichen, bei Nr. 7, den Proviantbcdarf von Schiffsmannschaften in einer nicht blos auf zwei Tage, wndern aus eine Woche berechneten Menge zollfrei zu lassen, bei Nr. 10, auf Nahrungs- und Gcnußmittel als Mustcrprobe bis 350 Gramni zollfrei eingehen zu lassen usw. Nachdem Redner bereits 3sch Stunden gesprochen, kommt er zum letzten Theile des sozialdemo kratischen Antrags: Zollsrciheit für Garne zur Herstellung von Fischcrnetzcn. Er erklärt, darauf etwas näher eingehen zu müssen. sHeiterkeit.s Der Direktor der Jtzehocr Nekefabrik habe im Wirthschaslsausschnh über Nothlage der Nctzesabriken geklagt. Dabei habe seine Fabrik im Jahre 1897 nicht weniger als 24 Prozent Dividende gezahlt. Von einer Nothlage der inSgeiamml süns deutschen Nctzeiaorikcn könne somit wohl keine Rede sein. — Angenommen wird nunmehr ei» Antrag auf Schluß der Diskussion, gegen den Sozialdemokraten und Freisinnige stimmen. Abgg. Singer. Gothein und Müller- Mciningen behaupten, daß hier wieder die Linke vergewaltigt worden sei, indem man deren verschiedenen Antragstellern die Möglichkeit genommen habe, ihre Anträge z» niotiviren. Es gehen außerdem von derselben Seite Anträge ein auf 7 naineni- iiche Abstimmungen zu 8 6. Ferner beantragt Abg. Stad: bagen Vertagung und verlangt a»cb hierüber namentliche Ab sNiniiiuiig. Tie Vertagung wird obgclchnt mit 163 gegen 56 Stimmen bei einer Stimmcnthgltung. Sodann erfolgt die erste namentliche Abstimmung zur Sache über den Antrag Albrech! Nr. 2, Helgoländer Einwohner betreffend. Für den Antrag stimmen 22, gegen denselben 161. Das Haus ist also beschlußunfähig. — Präsident Graf Vallestrem beraumt die nächste Sitzung auf Montag an. Berlin. sPriv.-Tel.s Von Mitgliedern der Rechten und des Ccntrums des Reichstags ist ein Antrag cingegangei'. dem 8 68 der Geschäftsordnung nachstehende Fassung zu geben: Die namentliche Abstimmung erfolgt in folgender Wc-'.c: Der Präsident fordert die Mitglieder ans, ihre Plätze cun.i- nehmen. Die Schriftführer haben alsdann von den e>nzc!.::u Mitgliedern die Abstinnmingskarten entgcgcnzunchmen und io. Urnen zu sammeln. Tic Abstimmuilgskartcii trage» die Nam:n des Abstimmcndcn r»G die Bezeichnung: ,.Ja", „Nein" oder ..eiitbaltc mich". Nach Beendigung der Sammlung erklärt der Präsiden! die Abstimmung für geschlossen. Die Zählung der Stimme» erfolgt durch die Schriftführer. Die Namen der Ae- siiüiiiieiidcn und ihre Abstimmung werden in den stenograplr sehen Bericht der Sitzung aiisacnonimcn. Der Antrag trägt 175 Un'c.- scliriften von konservativen, Mitgliedern der Reichsoartei undM . gliedern des Eentrums; auch d:c beiden anwesenden Antisemit:» Lohe und Werner haben ign unterzeichnet. Berlin. sPriv.-Tel.! Die Mchrheitsvortcien deS Reichs tags haben sich, wie verlautet, über Vorschläge aus Abänder ung der namentlichen Abstimmung verständigt. Berlin. sPriv.-Tel.! Der „Reichsanzeigcr" publizirt amt lich die Ernennung des bisherigen Vortragenden Raths im Aus wärtigen Amte, Wirkt. Geh. Legationsratbs v. Fra» Hins, unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Titel Excellcnz zum Direktor im Auswärtigen Amte. Berlin. sPriv.-Tel.! Gegenüber der Zeitungsnachricht, daß für de» Bau einer großen Dockanlagc in Tsingtau im Etalvoranschlag für Kiautjchou eine erste Rate gefordert werden soll, wird offiziös bemerkt, daß im Kia»tschou°Etat 1963 nur die dritte Rate für das 1901 bewilligte Schwimmdock gefordert wird. — Ter Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin, Mr. Andrews White, feieist heute, am 7. November, seinen 70. Geburtstag. Die halbamtliche „Norbd. Allgem. Ztg." bemerkt dazu: „In vielen deutschen Kreisen, vor Allem in unserer amtlichen Welt, wird man an diesem Tage des um die För derung guter Beziehungen zwischen Deutschland und den Der- einigten Staaten hochverdienten Staatsmannes mit herzlichem Glückwunsch gedenken." — Zu der Berliner Meldung eines Leip ziger BlattcS, daß ein der entscheidenden Instanz sehr nahe stehender Reichsbeamter in Dresden einem der dort maßgebenden Politiker erklärt habe, die Reichsrcgicrung würde bereit sein, die Kommissionsvorschläge über die Höbe der Getreide- zölle zu acceptircn, wenn der Reichstag in der Frage der Bind ung der Viehzöllc und der Gärlncrciproduktc keine weiteren Zu? uasio.tt pvn US«!?,, Äisfi«, NUN i>>»i nuc>:
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