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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021017027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902101702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902101702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-17
- Monat1902-10
- Jahr1902
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Hoskapellmeisler Alois Schmitt 1. Äeinngveiem der Staaiseiienbahiibeamlen. Kttchenconceilc. Freitag, 17. Lkwlicr li»«3. Leipzig. Dem „Leipz. Tagebl." zufolge ist in der gestrig nichtöffentlichen Sitzung der Stadtverordneien ein Betrag o 50VON Mark für die Ausschmückung der Strassen und Plätze a Neueste Drahtmeldunlien vom 16 Oktober gestrigen von „ ^ . aus r'lnlaß des Besuches des Königs Georg iu Leipzig be willigt worden. Cadinen. Heute früh begab sich der Kaiser zu Huk von Schloß Ladinen nach der Bahnstation. Tie Abfahrt erfolgte uw 7 ubr. Danzig. Um 1l Ubr traf der Kaiser von Cadinen hier ein und fuhr noch dem Generalkommando. Nach kurzem Auf enthalt fuhr der Kaiser zum Generalmajor v. Mackensen. Darauf ritt der Kaiser die Front der Lcibhiffaren-Regimenler ab Im Kommandeursaal des OfsizierskasinoS begrüßte der Kaiser als- dann den neuen Oberprosidenten Tr. Delbrück und nahm an dem Frühstück Theil. Marien dura. Der Kaiser traf kur; nach 6 Uhr mit Gefolge bier ein und begab sich nach dem Schloß. Um 9V« Ubr verließ der Kaiser dasselbe und besichtigte dir neue Marienbnrger Garnison, die vor der Absahiisstetlr Aufstellung genommen halte Der .Kaiser ritt die Front der Truppen ab unb verabschiedete sich alsvann. Unter dein Jubel der zahlreichen Menicheninenge fuhr der Zug nach Danzig weiter. Wildpark. Ter Kronprinz ist heute Vormittag 9V« Uhr bier eingrtrossen und bat sich nach dem Neuen Palais begeben. Düsseldorf. Tie kaiserlichen Prinzen August Wil helm und Oskar sind in Begleitung ihres Gouverneurs Major v. Gontard geiler» Abend zum Besuche der Ausstellung hier cin- getrossrn. K ö l n. Die Burengcnerale Botha, Tewct und Telarev sind beute früh nach Berlin abgereist. .Hamburg. Ter „Hamb. Bvrjcnhallc" wird aus Port au Prime gemeldet, daß. wie dort verlaute, die Stadt SI. Mare, die »ch für den Rcbellensührer Jirnun erklärt hatte, von den Re- giciungstruppen genommen worden ist. Hamburg. Tie Hamburg-Amerika--Li»ie be stätigt das Gerücht, daß eine Anzahl Schauerleute aus dem Dampfer „Patnzia" bei Brunshausen unter Vergistungserschein- ttngen erkrankt und nach Hamburg transportirt worden sind. Um die Ursache der Erkrankungen festzustellen, habe die Direktion ihren Chefarzt und einige Beamte nach der Unterclbe entsandt. Breslau Amtlich wird bekannt gegeben: Gestern Vor mittag >/«6 Ubr stieß der Perionenzng Nr 40l am Stiaßennber- gange bei Bahnbof Schmo!, mit einem beladenen Rübenstihrwerk zusammen. Ter .Kutscher wurde leicht verletzt: beide Pferde wurden gelöste». Ter Materialschasen ist gering. Wien. Tos heute im Abgeordnetenhaus vorgelegte Budget schließt in den Ausgaben mit 1 726 225 436 Kronen, in den Ein nahmen mit 1726 643 263 Kronen, also mit einem Ucbcrschuß von 417827 Kronen, ab. Wien. Dem Abgeordnetenhaus ist ein Gesetzentwurf zu gegangen, nach dem außer der normalen Verlängerung des Rekrutenkontingents die Beiziehung der jeweiligen drei jüngsten Jahrgänge der Ersatzreservc zur aktiven Tienltleistling nach Maßgabe und aus die Zeit des unumgänglichen Bedarfs eine jährlich z» bewilligende Höchstziffer gefordert wird. Diese Höchstziffer wird sür die Zeit vom 1. Oktober 1902 bis 30. Sep tember 1903 pnd für den gleichen Zeitraum bis 30. September 1904 sür das Heer mit je 20000 Mann lwovon 11450 Mann auf Oesterreich entfallen! und sür die Landwehr mit 4500 Mann festgesetzt. Budapest. Im Abgeordnetenhaus? brachte der Landes- vertbeidigungsministcr Fejervary eine Gesctzesoorlage ein bctr. das R e kr u t c n ko nt i n gen t und betr die jeweilige Inansvruch- nähme der Ersatzreservc zur Ergänzung des Jricvcnsttandcs des Heeres und der Marine. Paris. In der Teputirtenkammer Hot sich eine Gruppe, genannt „die Freidenker", gebildet, zu deren Präsident der Teputirte Hubbard gewäklt wurde. Tie Gruppe wird von der Opposition als „die parlamentarische Freimaurerloge" be zeichnet. Paris. Wie verlautet, hat der Dcputirtc Basly ein Tele gramm vom Präfekten des Departements Nord erhallen, nach dem die Kohlenbergwerks-Gesellschaften bereit sind, ein von BaSln voraeschlagcncs Schiedsgericht anzunekmen Unter diese» Umständen ist es möglich, daß der Kongreß der Vertreter des Bergaroellerverbandes der Departements Nord und Pas de Ealais. der morgen Abend zusammentrilt. die baldige Wicdcr- ausnahmc der Arbeit beschließt. Paris. Der „Figaro" schreibt über die Kandidatur dcS sozialistischen DeputMen Iaurös als Vicepräs ident der Kammer: Die Kandidatur ist ein Zeichen der Zelt. Man kann an ihr den Weg durchmcsscn. den die Partei der äußersten Linken in wenigen Monate» zurückgelcgl hat. M entone. Der trübere Prüside »t vonTransvanl. Krüger, ist beute Mittag hier eingctiossen und von einer zahlteichen Menge herzlich begrüßt worden Lissabon. Der König ist heute nach Poris abgercisl, wo er voraussichtlich am Freitag Mittag eintrestcn wird. Konstantln ovet Nach Angabe derP'vne bat vorgestern bei Varwnliticbn. nördlich von Smimdicha. ein Zusammenstoß zwischen einer Bnlgaienbande und Gendarmen staltgrsnndrii, bei dem 10 Mann der Bande und 2 Gendarmen getödket wurden. Der Rest der Bande wird in der Richtung aeacn Petriiicb verfolgt. K o n st c> n ti nop cl. Tie Pforte erklärt, laur Meldung des Kriegsininistcrs sei die Säuberung von dem Bandenunwesen zwischen Dschnma-i-Bala und Serres beinahe durchgesiihrt. Die hierbei gemachten Gefangenen, die Mannlichcracwebre und bul garische Uniformen kalten, werden als Bewcs sür die jüngst den Großmächten gemachten Mitthcilungen dienen. Belgrad Tic Aussichten ans Verbleiben deS Ministe- riums Wult sch im Amte haben sich verschlimmert. Ein Regierungswechsel dürste nach der heule erfolgenden Rückkehr des kvniaspaäreS aus Nisch criolgen. Liverpool Tie hiesige Schule stir Tropemnedizin hatte kürzlich dem Deutsche» kaiier eine vollständige Sammlung von Velösfenilichunqen über T r o v en kr a >r kb ei t e n üder«nndt Der deutsche Geichä'tSlräaer in Landon bat cher Schule in einem Schreiben miigetbcilt. er sei beauftragt, der Schule den Dank dcS Kaisers sür ihre liebenswürdige Ansmerksamkeit zu übermitteln. Newvork. Einem Telegramm aus Willnastad zufolge sind dort Berichte einaegangcn. noch denen die Schlacht von La Victoria am Montag begann und noch sortdauert, ohne daß es zu einer wirklichen Entscheidung gekommen wäre. Nur ein Theil der Aufständischen ,ei im Kamps verwickelt. Die Regierungütrupvcn verloren 247 Mann, die Aufständischen 310 Mann. Man glaubt, daß Valencia zerstört ist. Washington. Aus Einladung des Präsidenten Roosc - vclt kam Mitchell heute »ach Washington und batte mit ihm eine mehr als einstnndige Besprechung. Der Kommissar des Labor- Tcparlenients Wrigbt war bei der Be'precbung zugegen. Darnach begab sich Mitckell in das Bureau des Generalkommissars für die Elttwandcrung zu riner Besprechung. Hieraus batte er nochmals eine Unierrrdnng mit Rrwievelt. die dieiviertcl Stunden währte. Alsdann kehrte er »ach W'lkcsbarre zurück. Washington. Cchatzjekretär Gage hat seiner Ankündigung vom 26. September gemäß 5-prozentige Bonds a »gekauft, jedoch nur in Höhe von 23 500 Toll., obgleich für 1940000 Doll, zm Verkehr sind. Seinem spätere» Anerbieten zufolge, auch An gebote von 3- und 4-vrozeittigen Bonds zu berücksichtigen, erhöhte sich das Angebot auf 2 700 000 Doll Dies wurde aber ausae- schlagen. Beamte des Schatzamts erklären, daß die Gerüchte, Gage plane einen Bondsrückkauf in größerer Ausdehnung, wahrschein lich unbegründet seien. Washington Ter Sekretär des KliegsamteS Root mel dete um 1 Ubr. cs liege allgemein Grund zu der Annahme vor. daß ein Uebereinkommc» zur Beilegung des A usstandcs abgeschlossen fei. Peking. Mit Zustimmung der Mächte hat das Auswärtige Amt Sir Robert Hart angewiesen, den neue» Zolltarif am 3l. Oktober in Kraft ,n letzen. — Der Vertrag mit Portu gal ist unterzeichnet worden. Portugal erhält die konzcssron für die Macao-Canton Enenbahn. ierncr die Zollstation in Macao und nimmt die Tartsklaniel des Vertrages an. Hongkong. In Canto» ist die Reisernte mißratben. Es herrscht Hungcrsnoth. Unruhen droben. Sammlungen zur Unterstützung der Nothleidrnde» wniden eröffnet. OertUcheö und Sächsisches. Dresden. 1«i. Oktober —* Am Montag besichtigte Herr I u st iz n, > n i ste r Tr Otto in Begleitung des Herrn Geh. Raths Jahn die Gebäude des Ämtsger.chts in Pirna Herrn Siadlbauralh Scharen bcrg in Leipzig ist der Albrechtsordcn erster Klasse verliehen worden. —* Der Haushalt der Stadt Dresden hat in: Jahre IltOI zu Schlußergebnisscn geführt, d.e deutlich erlcvnen lassen, das; d cles Jahr bereits unter den Wirkungen eines wrrthschafllichen Rückganges stand. U Ä. ergab nch bei den Vcrmögensnutzungen und ielbtlständigcn Umernchmungcu ein Mlndcrertrag von 24 549 Mark >2543165 Marks und bei den Steuern, Abgaben und Gerechtsame» ein solcher von 271827 All. l7 661 244 Marks: nur bei den vermischten Einnahmen war durch rein zuiällige Zuflüsse ein um 35691 Mark höheres Erträgnis; zu verzeichnen. Erfreulicherweise werden aber diese Ausfälle be. den Ucberschüssen cbcnio, wie die bei einigen Geschäftszweigen >m Etat der Zuschüsse cingetrelenen Ucbcrschreitungen der hauehali- planmäßigen Ansätze wieder ausgeglichen. ^c> wurden weniger gebraucht: 66810 Mark für Verzinsung und Tilgung der Anleihen 12 556 550 Marks, 274 403 Mark sür den Tiefbau, die Garten anlagen und die öffentliche Beleuchtung nsw. >4 130559 Marks, 31330 Mark sür das Polizeiwesen >1 010 79!» Marks, 6906 Mark sür das Militärwcsen >20070 Marks, 27 795 Mark sür die höheren U»tcrr«chlsa»s1allen usiv. <649 287 Marks und 63 377 Mark für außerordentliche Ausgaben >142255 Marks, so daß die Rechnung noch mit einem, wenn auch nur geringen, lleberichusse hat abge schlossen werden können. Bei einer Roh-Einnabme von insgcsamml 28175Ü61 Mark 83 Psg. i— 778453 Mark 17 Psg.j und einer Roh-AuSgabe von zusammen 28166 498 Mark 35 Psa. >— 787 316 Mark 65 Psg.s beziffert sich dieser Ueberschuß aus 8863 Mark 48 Psg., der butter dem des Jahres 1900 »m 879076 Mark 73 Psg. zurückbleibt. - Einzelnen sei noch erwähn!: Der Ueberschuß der Gasfabrilen belief sich den etatmäßigen 119l 613 Mark gegenüber aus I 1955,18 Mark l-ff 3905, Mark Ter Gasverbrauch durch Privatabnehmer stellte sich infolge der ungünstigen wirthschastllchcn Verhältnisse um 1 808 224 kubik Meter niedriger, als angenommen worden war s— 229161 Marks. Das elektrische Licht werk ergab noch einen Ueberschuß von 13 214 Mark. Weniger günstig gestaltete sich der Abschluß der elektrische» Kraftwerke Während der Stromvcrkaus zu Kraft- zwecken an Private 14507 Mark mehr einbrachte, betrug die Houvteinnahmc der Kraftwerke — der Ertrag des Stromverkaufs an die Straßenbahngesellichoftcn — statt der vcranichlaalcn 1 560 000 Mark nur 1313 734 Mark l- 246 266 Marks Ter Ueberschuß an 237853 Mark, blieb trotzdem, daß eine Rücklage an den Erweiterungssonds nicht erfolgte, noch um 44 416 Mark hinter den haushallplanmäßigcn Erwartungen zurück. Die Ein- i o m menst euer ergab statt der erhofften 3915 000 Mark mir 3780462 Mark, d. >. 134 638 Mark weniger. Dieic Minder-Ein nahme ist aus die durch das Einkommensteilcraesctz vom 24. Juli 1900 veranlaßt«; Nichtbestcucrmig der ausschließlich kirchlichen, ge mcinnützigc», wohlthätioen, Bcsoldunas- oder Pcnsionszweckcn dienenden Stiftungen, Anstalten und Pcrjoncnvcrcine und auf die ungünstigen Erwerbsverbältnissc zurückzusühren. Bei der Eln- gangsabgabc von V c r z c h ru u gs g eg e n sl ä n d e n kommt der Rückgang der Kaufkraft gcivisser Bevölkcrungsjchichtcn inw'ern zum Ausdrucke, als im Berichtsjahre nur die Abgabe für die »och. wendigsten Lebensmittel — Mehl und Backwcrk — Mein- Ertrag- n.ssc geliefert bat, wäbrcnd der Ertrag der Abgabe für Gcnußmittel. wie Bier, Wild, Geflügel uiw. z»m Theile sehr erhebliche Miiider- Einnahmcn answeist. Es ergab mehr die Abgabe von Mehl und Backwcrk 12569 Mark >707 369 Marks, dagegen weniger: 17 64!« Mark die Abgabe sür das von auswärts cingcnibrte Bier >27! 350 Marks, 14 422 Mark die Abgabe von dem hier gebrauten Viere >121 777 Marks, 20.390 Mark die Abgabe von Wild >47009 Mark«, 7350 Mark d:e Abgabe von Gcslüael >38949 Marks, 11914 Mark die Aubgabe von Fischen >58 485 Marks, 20 846 Mark die Abgabe von Floschwerk, Kunstbuticr und Feinkost >114 954 Marks und Kunst und Wissenschaft. s* Mitthcilungen aus dem Bureau der König!, oftheater. Die König! Gcneraldircktion hat das dreiakttge rama „Manna Vanna" von M. Maeterlinck zur Ausfuhr- »ng sür das Känigl. Schauspielhaus angenommen. — Infolge der Vorbereitung der Dienstag, den 21. Oktober, im Opernhause zur ersten Ausführung kommenden Oper „ToSca" von Puccinl hat der Opernspielplan dieser Woche in folgender Weise nm- geändert werden müssen: Sonnabend, den 18. Oktober, wird „DieverkausteBraut", Sonntag, den 19. Oktober, „Lohengrin" gegeben. f* Hoskapellmeister Alois Schmitt ist, wie gestern bereits kurz berichtet, plötzlich und unter wahrhaft tragischen umständen ver- starben. In der im Vcreinsbouse abgehaltenen Generalprobe zu dem sür heute angesetzle» ersten Concert des Mozart-Vereins befiel ihn. gerade als die erste Programmnummer, eine dem Ge- dächtniß weiland Sr. Majestät des Königs Albert gewidmete Traurrmusik. beendet war, «in starkes Unwohlsein, der Taktstock entglitt seiner Hand, und ohnmächtig sank der 75jährige Meister hintenüber und zu Boden. Besorgt und entsetzt sprang Alles zu Hilfe, alle Sorgfalt und Pflege wurde dem Erkrankten, ganz besonders von seiner Gattin, dem anwesenden Herrn HosrathDr. mcd. Pusinelli und den Vorstandsmitglieoern deS Vereins zu Theil. leider aber war menschliche Hilfe hier umsonst — rin Schlagsluß war eingetreten und machte innerhalb einer kurzen halbe» Stunde dem Leben eur jähes Ende. Die Bestürzung war allgemein und wurde um so größer, als bekanntlich eine gesetzliche Bestimmung verfugt, daß die außerhalb ihres Heims Verstorbenen in dieses nicht zurückgebracht werden dürfen, sondern direkt nach dem Todten- hous« des Friedhofes gebracht werden müssen. Dies ist denn noch gestern Abend von Seiten der Städtischen BeerdiaungS-Anstalt geschehen. Seit gestern ruht der Todte an der stillen, der Auf bahrung der Tobten vorbehaltmen Stätte deS TrinitatiSfriedhofcs — ^ merz seiner Gattin, der früheren Großberzogl. Schwerrni- chm Hosopernsängerin Frau S «aum weniger bestürzt und erb Mozarlkverelns die m ^ tnrrurüdlichrn Fördere, dem fördern de» an», ,st grenzenlos, und ind die Mitglieder des gangmm dm Begründer und nmaeo, erern» verloren haben. Denn in jeder Beziehung groß und rühmenswerth sind die Verdienste, die Alois Schmitt sich um den Dresdner Mozart-Verein und dessen !ois Schmitt si3) um den künstlerische Bedeutung erworben hat. Vor zehn Jahren ries er ihn in s Leben mit scheinbar kleinen und unbedeutenden Faktoren, und was er seitdem ans ihm gemacht und gestaltet, ist so bedeutend und außerordentlich, daß der Dresdner Verein als die erste aller ozart-Pflegstätten gelten durfte. Es ist ein ideales und wie vom . . z> . . Vereins gesunden, aber es ist zugleich auch erschütternd und lies ergreffend, das; er so plötzlich, so unerwartet aus der vollen geistigen Frische herausgerisscn, daß er an fremder Stätte sterben mußte, und nicht weniger beklagenswert!, ist es, daß er die nahe bevorstehende Verwirklichung der Ausstellung eines Mozart-Tenk- mals in Dresden, für das er durch ein Jahrzehnt hindiirch uner müdlich geschasst und gesorgt, nicht erleben dürft sonst an licbem uni» Künstle . „ . . schätzten Pädagogen, den lieben, ehrlichen und treuen Menschen, macht uns seinen Heimgang um so schmerzlicher, als die Künstler seines Schlages selten sind. Ein unvergängliches Denkmal hat er sich selbst mit der Bearbeitung der Mozart'schen O-moll- Mcsse gesetzt, die man ihm zu Ehren schon längst die Dresdner >Mess> ' Mozart-' benannt hat. Hörerschaft. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit hält das Inter esse wach und förderte in jeder Weise. Unser ,,Eiscnbc>k»er"-Ehor, der aus etwa IM sangessreudigen Kräften besteht, genießt Itterzu den seltenen noch bedeutungsvolleren Vorzug, in Herrn Dia; Funger einen musikalisch tüchtigen, feinfüoligen Dirigenten aus eigenem Stande zu besitzen, eso erklärt es sich, daß der genannte Verein sich in Kurzem zur Höhe emporgcschwungen hat, sodaß er beute mit an der Spitze unserer Dresdner Männerchöre siebt. Der gestrige volksthümliche Vortragsabend im Gc- werbgauSsaale legte hiervon wieder volle» Zeugniß ab und hätte da» Recht gehabt, vor unbeschränkter Oeffentlichkeit als „Stuhl- concert" veranstaltet worden zu sei». In der durchscblagcudcn Kraft der Massenwirknng, in der Größe der künstlerischen Aus gaben wird der Eisenbahnbeamten-Chor zwar übcrtroffen, aber in der natürlichen und cssckiloscn. in der innigen und sinnigen Wieder gäbe des deutschen Liedes kann er cs mit jedem hiesigen und au-r- wärtigcn Sängcrvercm ausnehmen. besonders wenn er im An- u»d Äbscbwcllen der Töne noch weitere Fortschritte gemacht haben wird. Muslcrbaft war der herzergnickende Vortrag der seens Silcher'schen Volkslieder, deren letztes >„Tan^lied"i wiederholt werden mußte. Zu entbehren wäre nur das „rscklafliedcheii" ge wesen. weil Wiegenlieder dem Wesen des Mannerchores dire'l widersprechen. Achnlichcn und ebenfalls bcrccbtifllen Erfolges e> freuten sich die Chöre „Tanz und Gesang" sZandert. „Tari i» Diandl liabn'?" sZehngraft, dos allerdings im musikalischen Werthe den Vergleich mit der Schulz-Benthcn'schcn Vertonung dcS gleichen Textes von Rosegger nicht anshält, ferner „Einsamkeit" >Rietz>. „Abcndscier" sAltenhoscrs, „Meine Miiltersvrachc" sEngclshergj — das Bariionsolo von Herr» Mar Jahn wirftiiigsooU vorge tragen —, sowie „Im Winter" lkrcmserj, das gleichfalls eine Wiederholung erfuhr, obwohl es mehr auf den modernen Lieder taft'lcffekt zugcfchnitten ist. Das Soloquarieti des Vereins, ans den Herren «Lchröder, Marx, Zcrbka und Mühle zusammengesetzt, sang sich mit seinen reinen, sammclwcichen Stimmen, denen männliche Kraft allerdings abzugchcn scheint, sofort in die Gunst der zahlreichen Hörer ein lLicdcr von Earl Hafer und C H. Dörings, und kam auch nicht ohne Zugabe davon. Ais Solisten halte man .Herrn Kammersänger Gudebus gewonnen. Sowohl in der Wcrmann'schen Ballade „Wo sich zum Rhcinesstrom die Hügel zieh» hinab">, wie in dem Liedcslied ans der „Walküre" und i» Liedern von Fielitz ft.Die Rosen blühten") und von Schu mann >„Wohlauf noch getrunken"! begeisterte er immer noch durch seine in der Höhe sieghafte Stimm« und durch seine Ckaraklerisiruiig. Die Begleitung am Klavier führte Herr Organist Clemens Braun in gewohnter Gediegenheit aus. —p. f* „EliriftuS".Aussühr»ng in der Dreikönigskirchc. Znm zweiten Male crklanh gestern in Dresden Liszt's gewaltiges und bcrz- bewegcndcs Oratorium „Christus". Auch diesmal sungir- ten, wie bei der ersten Aufführung am 16. April d. I., als Ver anstalter des dankcnswerthcn Unternehmens Herr Waldemar v. Baußnern und sein stattlich emporgcwachiencr Dresdner
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