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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020413014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902041301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902041301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-13
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1902
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Verugrgedttdn ch« «»M»wii-»Lir «tt»I«t. «r»»u» «lau «I «-ch»»Na«. du «I S»mi - «der »«»erwa« !«>«». U twet Ld« ltELzavcn und ^W^.E«ÄÄL»^ »eruidr,»«»«»!»»: »«»I «r. U and «r. LeleirammAdrell«: Flnreigen^änf. Li» rcnnadme von A»kE>au.^-n »Nota, mderLauvtaetLau-uelle »>u> d->> Nttkimimalimcucllen u, tut RackimiNti«- 2 Ul» Sonn »n» tze.erlae» nur MarunNrak» » vo» li d »'/.» Utu Di« lwatnee tLru,?' »eile >cu « «Uvcu, uo P»o. 'a>! tundiaui^en aui Lei Pnv«l>k»e.^eiie S» Pi« . di« rwalltze äeile o!» .i!in«ciandl' «der au» LerNca^ bv P»a sin Nummern nuck z-onn unk, >>e,e,. lasen I- ve» »»vall.ue GrunLieUen 2». 40 der M und »o L's. nali deioiidcrem Laui. AusvLttioe Auiirase nur skzen Boraudbeindluns. Beleadiallcr weiden „,il w bucanitt k. Uv^vp, l'ilpioi'-vl'M-lirUNllllNA. /In» 8«« Iv^ R8ok«1«« l-»g«e »N^ Set« p»pl«e». p»pi»«» «o. Nie M,»u »>ä»ek. 1U» pnnnp, „US lU»»»«,,» v» «o» on«eL»» Illvl dt»in»i«u»»«o »lni öilliLit» fieew» — r»<l«U««« uns uckosllut« 1»,«k«NL^. . ^acherlin VvLt a»r Io I I«»,d»eo, »o I»I«Iti»iv ao»I>LoL«». karl Ticdemann. .Hvslieieiant. Gegi. 18.18. ÜÜeitaw.Heilung Parle- lUUü Güldene Medaille. r-i b Fuszbodenanstvici) Aiedema nn» Beinstein-Lettalt mit Halbe: Icbncll trocknend. miin nacdklcdeut. Maricuilr. 10, Amaliei.^r. 18. „'-»imckcrucr K>U. L2, Ht.üuiü>'u beladt Ävrilfi» MID tl» Mibüicli I-ogen- Uttv f'irurbcnh-iULlul'Ktli. Vs» Ltslivr tttr kdotvqchl« >. >»!or»t von feiid. W»I»«nk»u»,te. t«Iinst<!l nn-li >,«- Osurünstst l>-51. äouwoä »t-rzeröisost I'-Ivpliüll 4585. »n«! m ^iln»ili^t«li Ilstirtuct» prSwirt. l-icbtv«rk»lfv,z.-^u jetrl mii' fei'lliiisnllzii'. 11 rrriLidsn borst,naustplatr uust üürxvnc tööa. ltutraiist Vt.-it !il. ei, xrössoro sonnst« oul- dM'ckkntl. dipvoiuliUt: o->8« KortrLi r i» l'nntnll atv. — Trupps» unst tritiöoraul i.alunen in boucinstor-, p-ebixueten XKIi'i! DD» H ZßH Sozialpolitische Ein- u Ausblicke Hoinachrichkr», Geh Hulralli v->rie. Rciine». ?^»llimnßl. Wincumü 3 b» »» K VM.» «Leschenkc an WrWichk. herein Lparrinlracr ÄiunrsÄeivowe. Boiirnwvchettdericdl i nebelig und beiter. Abwechselnd warmer. Lonntag, 13. April N)0ä. Sozialpolitische Gin- und Ausblicke. Die deutsch« Arbeiterversicherung und Arbeiterschudgesrbgeb- ung schreiten in ihrem organischen AuSbaue stetig fort und e» fassen einen immer gröberen »reis von Derionen. aus die sich ihre Segnungen «strecken. Rach den neuesten Aahlenangaben über die rLmviSnger von Renten oder sonstigen Entschädigungen aus Grund der Unfall- lowie der InvalldilätS» und Altersversicherung darf angenommen werden, daß diese BersicherungSrentner tnSgeiamnit im Jadre 1902 eln Kontingent von l>^ Millionen darstrllen. Aus der llnsallversichemng «hielten im Jahre l90l nach den vom Reichsversicherungsamte vorgenommenen ZniamniensieUiingen /ü6 255 Perionen Entschädigungen, wovon 729259 aus die eigentlichen Rentner entfielen. Die Zahl der am l. Januar 1902 lausenden Invaliden». Alters- und Krankenrrnten bezifferte sich aus 875 095. io daß. wenn man auch nur die eigentlichen Nentenempiünger m Betracht zieht, deren GeiammUahl bereits für I90l die Höhe von 1.1 Millionen überschritten hatte. Die Sie gerungen, die sich in den verflossenen Jahren «geben haben, sind so groß gewesen, daß eine Echöbung der Gesammlzahl der reinen Rentenemvsüngcr aus I>, Millionen im lausenden Jahre als wabrschetnlich gelten muß. Im Deutschen Reiche werden alio im Jahre 1902 nicht weniger als 1>,» Millionen Perionen aus Giund der staatlichen Aibeiter» Versicherung Renten beziehen und dabei sind in diele Zahl noch nicht einmal die Empsänger von Kraiikenunterstützungrn mit ein- bezogen. Soweit die Arbeiterschuhgeiedgebung in Frage kommt, sind ebenfalls wesentliche Fortschritte und Errungenschaften gerade aus der jüngste» Zeit zu verzeichnen. Da ist zunächst die Novelle zur Gewerbeordnung zu «wähnen, in der den Angestellten in offenen Ladengeschäften der ihnen bisher fehlende gewerbliche Schub ge währleistet wird: fern« die Novelle zum Geweibegerichtsgeieh. durch welche die Einrichtung der Gewerbegerichte weiter ausgestaltet und ihnen insbeiondere der Charakter von Einigungsämtern ver liehen woiden ist, die mit weitgehende» Bestignissen auögcstattet sind, um ihrer Aufgabe der sozialen Friedeusvetmittelung zwilchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gerecht werden ,n löune» Weiter ist am l. April dieses JabreS nach Ueberwindung ganz erheblicher Schwierigkeiten bei den Vorarbeiten, die so groß waren, daß weite kreise bereits an dem Gelingen des Werkes überhaupt verzweifel ten. die bundesräthliche Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit der im Gast- und SchankwIrthichastSgewerbc beschäf tigten Perlon«« in Kraft getreten: hierzu kommen dann noch zwei andere wichtige Verordnungen zum Schutze der Arbeiter in ge sundheitsschädlichen Betrieben, nämlich in der Fabrikation von Gummiwaaren und in Steinbrüchen und Steinhaucreirn. E!» Gesetzentwurf, der die Beschäftigung von Kindern in der Haus- indllftrt« regelt, ist gerade jetzt, nachdem der BundeSroth seine Zustimmung ertheilt hat. veröffentlicht worden. Da indes gegen verschieden« darin enthaltene Bestimmungen von Seiten der be troffenen GewerdSzweige Einwendungen erhoben werden, insbesondere vom Verband« der deutichrn Bäckerinnungen, für den namentlich LaS AuStragen von Backwaaren durch Kinder in Frage kommt, so ist es wegen der nothwendigcu gründlichen Prüfung der geltend gemachten Bedenken nickt sicher, ob der Entwurf in der lautenden Tagung des Reichstags verabschiedet werden kann. Außerdem befindet sich noch «ine ganze Reihe von sozialvoliliichen Schutzmaßnahmen im Stadium der geletzaebe,siche» Vorbereitung: dahin gehören die Regelung des Rechtsverhältnisses zwilchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Handelsgewerbe. die Ordnung der ArbeilSverhätlnisse ln Kontoren. AnwaltSbureaus rc.. der Arbeiterschutz im Jleiichergrwerbe und in der Binnrnichiffiabtt. Auch iorrsi wendet sich da- öffentliche Interesse fortgesetzt den sozialen Fragen mit einer gewissen tiefgründigen Aufmerksamkeit zu, die deutlich erkennen läßt, daß die soziale AuffassungSweise uns in Fleisch und Blut übergegongen. uns zur zweiten Natur geworden ist und unser ganzes nationales und staatliches Wesen kraftvoll durchdringt. AIS bezeichnend hierfür mag nur der Umstand hervorgehobeii icin. daß in einer sozialpolitiichen Studie über die .Gleichberechtigung" der Arbeiter sogar das führende konservative Blatt der ReichShauplstadt kein Bedenken trägt zu er kläre». im Einzelnen lasse sich aus dem Gebiete der wahren Gleich berechtigung — im Gegensatz zu der falschen Gleichmacherei, ivie sie die Gegenwart beherrsche — bei zweckmäßigen. Vorgehe» gewiß Manches erreichen, was bisher »och frommer Wunsch geblieben sei ; io müsse ohne Weiteres zugegeben werden, daß Arbeiter ebenso gut Geschworen« und Schöffen sein könnten wie kleine Hand werker, Gastwirthc und ähnliche Elemente; die Gewerbegerichte lieferten den Beweis dafür. Bei dieser allgemeinen sozialen Schulung des öffentlichen Geiste» in Deutschland darf eS denn auch nicht Wund« nehmen, daß neben der sozialpolitischen ^klein- arbelt" auch noch wettaosichauende Projekte auftauchen und ernst- lmst« Befürwortung finden, wie z. B die Arbelter-Wittwen- und Daijenverfichemng. Grundsätzlich läßt sich vom Standpunkte der kaiserlichen Soziatbolschast gewiß nicht» gegen den Gedanken, auch die Hinterbliebenen der Arbeiter in die Woblthaten der sozial«, Versicherung einzubezteben. Vorbringen. Da aber die Verwirklich ung de» PtaneS etwa 100 Millionen Mart jährlich« Kosten ver-> Ursachen würde, io muß damit unbedingt gewartet werden, bi» die finanziellen Vorbedingungen nnzweiselhaft vorhanden sind. Keine». falls kann eine ernsthattc Finanzpolitik sich daraus ciulassen. ein Weil von solcher Tragweite mit der Zolllarifresori» zu verkoppeln und die ihrer Natur nach schwankenden und unsicheren Mrhr- erträgnisse aus den doch schließlich auch nur aus Zeit, nichl aus die Dauer berechneten Zöllen daiür als Grundlage zu nehmen. Ter Gesichtspunkt der finanziellen Belastung, die mii der Sozialpolitik verknüpft ist. wird überhaupt in Zukunst erheblich mehr in den Vordergrund treten müsse», wenn man nicht die Gefahr einer ernstlichen Schwächung der Welt- bewerbSkraft unserer Industrie auf dem Weltmärkte hecauf- beichwören will, ganz abgesehen von der bedrängten Lage der Landwirthichast. Einen recht eindringlichen Mahums nach dieser Richtung stellen die Ergebnisse der Nmlagcberechuuug für 1901 in der Steinbruchs-BerutSgenossei»chast dar. die das Fachorgan veröffentlicht. In dielcr Umlagebercchuung treten zum ersten Male die finanziellen Wirkungen der Neuerungen, die das Geiverdc-UufallversichemngSgeietz vom 50. Juni 1900 mit sich gebracht hat. voll zu Tage Die SteinbruchS-BcrufSgenosscnschast ist eine der größten, sie erstreckt sich über das ganze Reich. Die in ihr vereinigten Betriebe halten im Jahre 190l eine Gcsammt- lohniumme von 130 Millionen Mark. d. h. 7>/, Millionen Mark oder 5»/, Prozent weniger als im Vorjahre. Einen ähnlichen Rückgang der Geiammtlohniumme werden bei der Lage der wirth- Ichaillichen Verhältnisse die meisten Industriezweige zu verzeichnen haben: in manchen wird der Rückgang iogar erheblich höher sein. Im Ganzen wird man die dieSiährigen Ergebnisse der LtrinbnrchS- BerusSgenossenschaft unbedenklich verallgemeinern dürfen, und sie haben deshalb Anspruch aus besondere Beachtung. Aukzubrlngrn haben die Mitglieder der genannten BerusKgenossenschaft sür 190l etwa 3240000 Mark gegen 2 449 000 Mark im Variable, also etwa 79l 000 Mark mehr. Unter Beiücksichtigung des Rückganges der Lohniilinme erzieht sich eine Steigerung des Beitrags, die im Durchschnitt in der ganzen Genossenschaft 40 Prozent beträgt. Diese außerordentliche Mehrbelastung wird um so schwere: em- psunden. als sie zeitlich zuiammensällt mit der rückläufigen wirtb- schafllichen Konjunktur. Hiernach erscheint es wohl berechtigt, wenn von industrieller Seite die Frage aufgeworfen wird, ob der Gesetzgeber sich der finanziellen Tragweite der neuen Bestimmungen voll bewußt gewesen sei. In jedem Falle ergiebt sich daraus die Ledre. daß künftig bei der Auserlegung neuer sozialpolitischer Lasten mit der äußersten Voisichl verfahren werden muß. aus billig« Rücksicht sowohl aus die Industrie wie aus die Laudwirth- jchaft. im Interesse der gesummten nationalwirthschastlichen Wohlfahrt. Ein weiterer Uebelstand um«« Sozialpolitik, der sich immer unangenehmer fühlbar zu machen droht, ist die Neigung mancher behördlichen Organe zu dureaukratlichen Belästigungen der Arbeit gelier. So wird neuerdings wieder gemeldet. eS solle demnächst eine strengere Kontiole über die Einziehung der Beiträge für die Invalidität?- und Altersversicherung eingeführt werden. Es habe sich nämlich herausgcstellt. daß die Mißstände in der Heranziehung d« unständigen Arbeiter zur Versicherung und in der BeitragS- letstung noch immer nicht beieitigt worden seien Nach der Ansicht der Vorstände verschieden« Versicherungsanstalten werde man zu ein« Besserung aus diesem Gcdiele nicht eher gelangen, als bis die Wirksamkeit der örtlichen Kontrole «höht und die Stellung der Kontroibeamten gegenüber wivenvilligen Arbeitgebern gestärkt worden sei. Dies glaube man wieder nur dadurch erreichen zu können, daß vom Reichsversichernngsamte besondere Vorschriften «lassen würden, a» die sich die Beamten bei ihrem Eingreifen halten könnten. Das ReichsversicheruiigSamt beschästige sich gegen wärtig „recht eingehend" mit der Frage, und es sei „sehr wahr scheinlich". daß die Prüfung zu einem posilinen Ergebnisse sichre. Hoffentlich ist da» Gegentheil der Fall. Für die freudige Hin gebung der Unternehmer an das große Werk der sozialen Reform, die als moialffchn Fakkor ia nicht unterschätzt werden darf, könnte nichts gefährlicher und verhcingnißvoll« sein als eine sortgcictzte burcankratische Ueberipaimung des iozialpoliltichc» BogenS. Im Allgemeinen muß indessen trotz einzelner berechtigt« Aus stellungen und Beschwerden zugegeben werden, daß die Mängel, die sich bei der Verwaltung und Fortführung der deutschen Sozial politik heransgeslellt haben, bis jetzt wenigstens keinen solchen Umiang ausweijen. um ungünslig aus das Geiaiiimturtheil eiiizu- wirken. Vielmehr haben wlr als hervorragende Kulinrnation be gründeten Anlaß, einen edlen Stolz darüber zur Schau zu tragen, daß eS kein zweites Land des Erdballs giebt, das einer so groß artigen Fürsorge sür seine arbeitende Bevölkerung auch nur etwas annähernd Aehnliches an die Seite zu stellen hätte und sich rühmen dürste, nahezu 3 Prozent sein« gesammten Einwohnerschaft in de» Stand von staatlichen Vcrsichcmngsrcntncrn versetzt und allen Arbeitern ausgiebigen Schutz gegen eine d« Gesundheit abträg lich« und dein Sittengrietz widersprechende Ausbeutung ihrer Arbeitskraft verbürgt zu haben. TaS prophetische Wort: „Es wird kein gekröntes Haupt üb« Deutschland leuchten, das nicht mit einem starken Tropfen demokratischen OeleS gesalbt ist!" hat in der Gegenwart seine Erfüllung gefunden: in der staatlichen Fürsorge de» neuen Deutschen Reiche» sür die wirthschaftlich Schwachen, wie sie in der denkwürdigen sozialen Botschaft Kaiser Wilhelms l. vorgezeichnet wurde, ist jene Voraussage ivahr geworden. Neueste Dralftmeldun^en vom 12. April. Die Unruhen in Belgien. Brunei. iPrio-Tcls Tos charakteristische Merkmal dc gIrr.gen Tages ist der offene Bruch, der sich in der gestrigen Sitzung Vcr Repräsentant, nkammer zwilchen den Sozic. listen und dem Thcüe der Liberalen vollzog, der sich den Sozialisten angeichlossen hatte, um das allgemeine Stimmrecht zu erlang Ti> klerikalen Blätter zollen den Liberalen sür diese patriotisch, Haltung Beifall. Die» wird für die Regierung bei der energische? Berti,eidigung der Oronung eine neue Stütze icin. Die Grupp,: ung der fnr die Lrdnung eintrelenden Elemente vollzieht sich dun: die Gewalt der Dinge, und der Waffenstillstand der gemäßigten Parteien wird nur io lauge beliebe», als die Erregung andaue,' D,e Regierung, unteriliitzt von den Provinzial- und Kommunal bcbvrden. hat alle Maßregeln ergriffe», welche d,e Lage verlang! Die Berlbeidignng der Ordnung ist gesichert, Polizrigcndarine» und die Elitekorps Uno von bestem Geiste beseelt und bis jetzt ha ibr Eingreffe» allein genügt, »ui die Heißblütigkeit einiger Man, ienanlen zu zügeln und die Aiffammlunaen zu zerstreuen, die, cp ici geiagl. nicht aus ernsthaften Sozialisten, sondern aus Leuten be'iandc». welche durch die Straßen ziehen, mit Revolvern auf die Polizei schießen, Fcnslencheibcn cinschlagen und Verwüstungen anrichlcn, nicht um politische Rechte zu erlangen, sondern um Äus- schreslungen zu begehe» Die Bürgergarde ist ebenfalls von bestem Geist erfüllt und bestellt zum größten Theil aus Bürgern, die bcc einer Storung der Sronuny. welche die Geichäststhätigkcit hindert, nichts zu gewinnen haben. Die Bürgergarde wird ihre Pflicht mn Mäßigung, aber ohne Zögern ibnn. Die Armee, welche aus Gruuv gewffscr Vorrechte der Gemeinden nur verwendet werden darff wenn Polizei, Gendarmerie und Bürgergarde mcht genügen, ff- von der iozialistischen Parier stark bearbeitet worden. ES ist sicher, daß es in den Reihen der Truppen Anhänger der extremsten Ideen giebt: was können aber diese wenigen vereinzelten Leute ausrickten. die von Borgeßtzteil und Lvldalcn umgeben sind, deren Lovalilo: über jeden Argwohn erhaben ist Tic Erregung hat ihren Gipfcl- vuiili noch nicht erreicht, das wird rrst in der nächsten Woche ge schoben und zwar wabricheinlich gleichzeitig mit dem allgemeinen Russland. Aber es iei wiederholt: Alle Maßregel» sind getroffen und Uebrrraichungen sind nicb! mehr möglich. Die Regierung ist seit entschlossen, dem revolutionären Truste nicht iiochzugcben, und ihre energische Haltung findet die Billigung aller Ordnungs freunde. Das Parlament muß in aller Freiheit bcrathen können, »m tcinc Entschcidung über eine etwaige Revision der Verfassung und über das allgemeine Stimmrecht zu treffen. Brüsiel. lPriv.-Tcl.j Tie Regierung erklärt für u» richtig, daß sie beabsichtige, gegenwärtig noch zwei Jahrgänge Miliz außer den schon einbernicncn cinzuzieben. Ebenso erklärt dm Regierung es für falsch, daß sie nur »och für 8 Tage Kohlen süe dle Eisenbahnen besitze. Die Beschaffung ausreichender Kohlen vorräihc sei gesickert. Brüssel lPriv.-Tel.l Dos Ministerium des Innern er klärte dem Oberbürgermeister von Brüssel gestern in einer Konferenz, daß, falls bis nächsten Montag die Ruh in Brüssel nicht wiederhergcstcllt sei. die Ausrcchtcrhaltung Lee Ordnung der Militärbehörde übertragen werden würde Eharleroi. Für de» nächsten Montag ist im Becken von Eharlcroi der allgemeine AuSstond beschlossen worden. I. den Kohlengruben lind heute viele Arbeiter nicht zur Arbeit c: schienen, jedoch herrscht völlige "Ruhe. Morgen ioll eine griff Kundgebung zu Gunsten des allgemeinen Stimmrechts stattnndc. Alle erforderlichen Maßnahmen zur Unterdrückung etwaige. Ruhestörungen sind getroffen worden La Louviere. In der Fayence-Fabrik von Noch, in de: 1200 Arbeiter, darunter 5«» Frauen, beschäftigt werden, gin. heute früh ein Trohbries ein. in dem erklärt wird, die Fobri! werde, wenn die Einstellung der Arbeit nicht erfolge, mit Dono mit in die Lust geivrengl werden. T>e Direktion forLen. daraufhin die Arbeiter aiff. die Fabrik in Ordnung zu vcrlcffscv und die Arbeit wurde eingestellt. Mons. Hier ist man allgemein der Ueberzeuguna, daß di, Arbeiter in den Kohlengruben von Borinage am Montag in den AuSstand treten werden. In mehreren Gruben haben d, Arbeiter ihre Handwerkszcugc schon zu Tage gefördert. Run: slörungcn sind nicht voryckommcn. Lcssines iHcnnegaui. Tic Arbeiter der in der Umgegend gelegene» Steiikbrüche bereiten eilten AuSstand vor. Nach den gestern Abend obgekallencn Veiüammlungeii veranstaltete eine grv tzcrc Menge eine Kundgebung, warf Fcnstcricheiben ein und be ging andere Verheerungen. Gcndarmerieocrsiärkung ist b^> cingctroffcn. Berlin. Ter Kaiser stattete nach der Rückkehr von, Schießplätze zu Kummersdorl dem Reichskanzler Grasen v. Bülvu' einen längeren Bestich ab. Berlin. iPrio.-Tcl i Nao, den vom Auswärtigen Amu am. gehenden Mittheilungcn über die Unterredungen des Grafen Bülow in Venedig und Wien dar, angenommen werden, daß der Tr ei bnnd erneuert werden wird. Alle Abichwächnngoversucbe hin sichtlich der Bedeutung der Fortdauer dcS von den enrovaischeu Eenlralmächtcn geschloffenen FriedensbiindniffeS haben sich a! durchaus verfehlt crwie'cn. Was die Erneuerung der He>ndet.> vertrüge DeulschlandS mit Italien und Oesterreich llngarn betrifft, io wird angenommen, daß aus der Grundlage des von den verbnn deten Regierungen im Reichstage eingebrachlen Zvlltari'en»v»rsts der Abschluß neuer Handelsverträge erfolgen kann. Tie wirst, schastlichen Fragen sind jedoch dem Vernehmen nach in Venedig und Wien noch nicht eingehend erörtert worden während die politischen Bündnisse den hanpffächlichen Gegenstand Ser mit Herrn Prinett: und dem Grastn Golnchvwsln gepflogenen Unwrreoiina bildeten - Bei einem Festmahl, da? der Staatssekretär Herr v. Richllwstn kürzlich veranstaltete, traf der Kaiser auch mit dem Historiker Pro« Tr. Theodor Schiemann ziisammcn. dessen Name in Folge der Polendcmonslranon in seiner Vorleiung viel genannt worden ist. Der Kaiser sprach sich bei dieser Gelegenheit mit vollster Enlschic denheit für die Fortführung einer energischen Polenpolistk aus. ÄuS Rewvork läßt sich ein Londoner Watt melden, der dcutjche Kronprinz werde gleichzeitig mit dem Prinzen von Wales av> Gast der Newyorker Handelskammer erwartet. In Berliner Hof- kreisen ist davon nichts bekannt.
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