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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020427021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902042702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902042702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-27
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Dieie« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit« ol« Abend-Ausgabe zUgesteUt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen in emcr Gcsaum'tuusgabe erhalten. Verugrgedükr: VmeiiLbr»,«, »«>.«> V„.: d«r» dx ,»>> , «l. DI» .Dr«»k>»r NaäntckNei," ertN>»t»m i««U« d>k Binder I» Dr«»dni »nd d»r »Sidli«» ltmaedun,. »o dt» tzmrvauna dunt> »i»«n» Boten »der K»n,»nM»nare erlolai. nballen d«d Blau an W«d»»ia,»n. die »>LI Mil Bonn oder fteieNaa« tvl,en. » »Xi Ldellausaaden »de»»« und »<„,««« tiiaelitlU. NtN »ttckaade etn«e«a»dt»r LBrlN- Müte kem« BrilimdNLkeU. N»r»lvr»ilian><l,Iud: «»» I «r. U und «r. TOS«. L»I»aramm-Nd»»t>»: «»chrtch»»» De»««»» 185S Verlag von Liepfcl» L Ueichardt. Finrreigen TI- Annatan» oxii , i. - n erialat m du bomn>-,--r>ain He u:n, d'» NrdmaimadmeticU- u m T,rc-e-> dir Nachmittag r Uln Lviin- und fteienags nur Marmutrabe 38 von li dir ° ',i Ndr Tu l lpalnae Grund - »eile >ca 8 Loben, g Ply. Ln kündiauuren au> dcrPnvaNiU,- Ze,i- 2d Pi».! die rwlllli»r Zer!« a!i> ..E>ii»c>»udl' oder au> L«UteÜ! so P,a An Nummern nach Lome- und geiei tagen l- de« rlvaltige Gmndzellcn so, 40 bei. sc> und M Pi». i-e„, beloudenkm Larü. Luiwaril»? Ä'uiuäge nur ,egeu Lor»udvr»ab!uug. Vrlegblulter werdm mit ro Pi», berechnet. r-adEsu. ° lt. tUi krülljallrikiir I«m>n«»i ivir ctin in ibror t-rE.-rriil-on Cirlc»»!.' äureh nichts iidoilrotlonon eltiMj 88l,r Itt-manst-üilii-ixio» vrmxk- rmä IVrsssrdLäsr, soms HrssAZsil ^gt ^li»I - li lür vresäen mul vweeLellü Noritrstr. 6. dbI» « « ,^ >«,ni»n»l " Netteste T oh berichte. Hos»achr>ch>cn. Bett>ksa»slch>ik Kttitmiveith de, F'n». Cenirallhcaicr, GerichtSverbanoluiigen. > I »I» Aptriilt, Slanimds .Biel Lä»n »i» Bichls" Beilincr Lebe». vwLvLellü LMliüiili 27. ^pi ll i Renefte Dralitmeldnnnen vom 26 April Berlin. lPrlv-Tel 1 Die konservative Relchstaasliaktio» hol deute Mittag den Getchentiviut. betlessend die ge'chaillicbc Bkdanblting des Enlwlitis eines ZolltaiisS Diolen iu, die Mtlgl'edrl der ZoUtolittoniniiision, detollieo und sich mit:>i»,kii,l>t OUI die Borgängk von 1871 und 1876 giiliidttrtzliib Mit dieser Voi- lagr ciuversioudc» e»kläil Die Mehrheit de, Zolttaitikommiisio» ist. wie veiloutrt, geneigt, die S>V»»gcn u»uule>dioche». »»o olme Pautr. im Loiniuer svltjuleizcn, blS ctu gteisboles tLr^ebuij; eiiielt worden lit. Berlin. W>e nnmnehr keslgellellt ist. bot sich der Mo» gls>il»s'rk,elk>r Ltsklsmcisler. der bedeulendr ll n l e r«cd I n a > ungen bei der Lvotlosse begonnen bot geiler» ln temer Lroho ung durch einen Lchnh in die Bin» geldbirt Bteslan Wie die .Biest. Molg.-Ztg." ans Schwind tochlowih nielbet. enistood oeilelii Bochnliiioa in der lvuivr „Teut'chlond" om 226 Meier Lohle duich ^ohlloisigkeik ^ener Es geloog ober alten Leuten, sich zu leuen, wolneno 26 Bield, ellticki sind. M ünche n. (^enerolseidmailcholl chiok Wolderser w»ld> bentr Bouiiiltog >>>/, tllir vom Bii»z,Regenten in lsliidic»; eo: viongrn. Gin» 4riolde>ire >vor vom Ateoeloinobsmoiol v. vtetb jatiel begleitet, er trug die Urldinniirbolls lloiioim nno wo>d duich den Flügel,idinlonlen Gioien Eoslell eiogeinlut B,ub de, Budicnz solgle der ^eidinoricholl einer Mnlodnog des zkunNinoirl, v Lenbocb znin .erühnnct. Vr»>j-:>>'rgent L»i'l'vid vrrlnie dr> Grälen Walbcriee im .BanerOcve» d>vte" mil einem loogeie, Beinche. Ter ieeldmorichaU veobiichtigl. sicb von München iroch DreSsen zum Beiucde des Königs von Lochien zu begeoen. Karlsruhe. Ter Kaiser traf um 9sH Uhr mittels Sonderzngs hier ein und wurde auf dem Bahnhose vom Gros;. Herzog dem Grohsursten Michael Nikolajewasch von Rnkland, den Pcilnen Mo; und Karl von Bade», dem Neichskanzler Grafen Biilow, dem Staalsminister v. Brauer, dem Kommantirciidcn General von Bock und Polach. dem preuh schen Gesandte» v. Etsendeclier. dem Generaladjutanien des Grogherzogs General- leutnont v. Müller und den Flügeladjutailtc» Geuerrilmaior Jrür. v. Schönau und Oberst Gras v. Sponeck cinpsongen. Der Kaiser und der Grotzherzog begrüßten sich aus's Herz ichsie durch Um armung und ivicderholleu Kuß. Nach der Borstell.mg des Ge folges fuhren die Herrschaften unter dem anhaltenden Jubel der Bevölkerung nach dem Schloß. Auch aus dem Bahnhöfe Halle sich eine zahlreiche Menschenmenge einaesnncen. Ebenso bildete in den Strogen, die nach dem Schlosse sichren, eine v cltanscndköpsige Menge Spalier. Karlsruhe. Ter Großherzog. der Erbgroßherzog, die Prinzen Karl und Mar von Baden und die Herren der Umgebung erschienen um 9 Uhr Abends in der reich mit Guirlanden, Em blemen und Tanncugrün geschmückten " ' ^allc z» dem von der Stadt Karlsruhe veranstalteten Feslbankett. Die Kapere der Leibgrcnadicre concertirie und der Karlsruher „Licderkranz" trug Gesänge vor. Etwa 2009 Bürger. Karlsruher Stadenten »nv Ehrengäste, darunter die Minister, die Gcneraiiiät, und ans den Ga'crien zahlreiche Damen waren erschienen. Bei der Ankunst des Großher^ogs ertönten Hochrufe nno die badische Hnmne. Prof. Lechelhäuscr feierte den Großherzog in längerer Nedc, worin er «ine» geschichtlichen Rückblick aus seine Thäligkeit gab und ihn als Gönner der Rnnste und Wissenschaften, sowie aller Erwerösthäligkeit prieS. Er schloß mit einem Hoch aus den weisen Fürsten des Landes, de» Förderer der nationa en Bestreb ungen »nd Mitbegründer des Deutschen Reiches Das Hoch wurde mit nicht enden wollendem brausenden Hubel ausgenommen. Der Großherzog erwiderte mit weithin verständlicher Ansprache, in der er der Stadt Karlsruhe eine weitere gedeihliche Eutnockelung wünschte, den sich ausbrcilenden Großhandel in der Stadt hervor- hob, die auch sonst eine Großstadt zu nennen seü Ter Groß- verzog forderte am Schluß seiner Ansprache die Stadt aus, ihm ihr« treue und liebevolle Gesinnung zu bewahren und schloß mit einem Hoch aus Karlsruhe. Der Großherzog verweilte dann noch einig« Zeit auf dem Feste. Glk! Heute Nachmittag 1'/» Uhr winde nach einer gr- drimrn Sitzung des LandlagS bcla,»» gegeben, daß der Laudiag eie Regeiitlchaft an Fum Heinrich XIV. j. L- nbec nagen bat. Kiel. Ter Unfall auf dem Linienschiss „Kaiser Wilhelm der Große" entstand durch UndichNvcrden des Heizdampsrobres. was den Kommandanten vercmlaßtc, in die Werst znrückzilkehre». Die Revaratur wird acht Tage bean spruchen. Sodann wird „Kaiser Wilhelm der Große" der Uebungsslotte folgen. Saarbrücken. In der gestrigen Reichstagsersah- wahl im Wahlkrei'e Saarbrücken erhielten Geh. Justizralh Boltz stiai.-lib.f 17 957, Math sCcnIr.s 11290 und ^-parnol lSoz i 826 Ztimme»: Ü9 Stimmen sind zersplittert. Boltz ist gewählt. 'Bern. Der Nationaliach beendigte die Beicnbung des .Kollta riss und »abm ibn mit 97 gegen 13 Stlmme» an rer Taiil gebt nun an den Ständeialb der ib» im I»ni beraiben >v«rd Tie Tagung der Bnndesvei>ai»mlnng ist geiüblossen woiden . die nächiie Tagung beginni am 2 Koni Schloß L o 0 Heine wnidc folgendes Bulletin ansnegeben . Tie Hülie de, Abendleiiwcua nr bielt ivenigr, lange an Kn Folge 5,ivon ve,b>ncble die Königin einen Tbei! der Ükacht inbia was cn eiiviiiochien Eiicklnß ni» das Allgeineinbesinden der Kon gin uikilnend der Slnnden bat. in denen das Fieber niediiaer isi. K 0 n II a » I i n 0 P e l. Nack dim benliqen Lelawick wnrdeii ' er de» liebe B 0 t i cb a i t e r F>bc. v '.dba,ichalt mit der Fnisiin Hakuldt >ii,d dem He, co r und der Hcizogi» von Tlachen- >>rrg von, Sultan i» '.i>udien; e>np>a»gcn. So>ia Niiniiieioiasident Taneiv und der Fi»aii;i»!nisler sind nach Parts abaeieiü. Haibau ilub wi,ü velsichcit, laß de, Abichlnß der >,rncn d'l »leibe genchcit »t QcrtlichcS »lnd Llichsisches. k 1 e? d » n . 26 ?lpril. —* Zur heutigen Königs. Mittagstafel in Villa Strehlen ist Frau von M e h s ch - Ncichenbach geb. Frciür von Miluh mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Der FÜrst und die Für sti n von Schwarzburg, Rudolstadt besuchten gestern die Sonderausslellung Viktoria, sUaße 7 und das Hauptgeschäft Viktoriaslraßc 28/30 der Möbeb und Tekorationssirma Haitmann u. Eberl. —* ^nrAbnahmeder Gesellen-Prüsung im Bichdrucker-, Gelbgictzer-, Koch-, Kupferschmiede-, Maurer- und Zimmerer-, Mechaniker- und Opt ker-, Müller-, Slcinineb-, sowie Zimmer- malcr-, Lackirer- und Schriftmaler-Handwerk hat die Gemcrbc- Kauimcr zu Dresden für solche in den Bezirken der Kreisbaupt- mannschast Diesten und de» Aintshauptmaiinschasten Olrimma und Llchatz aushältliche Prüflinge, ivelche diese Prüfung niau vor einem bei einer Innunzr bestehenden Prüsungs-Ausschnssc ablege» können, Prüfungs-Ausschüsse errichtet und .m deren Vorsitzenden die Herren Buchdruücreibesitzer Oskar L'cgel in Dresden, Schäscrstraße ll; Oielbgicßermeister Elemcns Linke in Dresden. Zöllnerstraße 15: Hosira Icnr Mar Strohdach in Dresden. Ostra- Allee 13; Kupserschmiede-Obermcisicr Volkmar Hänig in Dresden, Zwickanerslraße 2^ Ralhsmaurcrineislcr Adalbert Mirus in Dresden, Bergstrcitze 16: Mechanikermeisicr Edwin Wincllcr in Dresden-Löbtau, Trcsdnerstrane 3: Müllcr-Obermeisler Georg Kirsten in HelbigSdors b. Wilsdrnsf: Slcninietz-Obermeister Oskar Hempel in Dresden, Holl-einsiraße 26, und Maler-Obermeister Oswald Schmidt in D>esden-Fr.. Bcrlinerslraße 20, ernannt. Äon dem Bestehen der Gesellen-Prnsang ist in Zukunft dos Recht zur Anleitung von Lehrlingen abhängig. —' v«r am srr't.a nn,er Porbtz des Ocrrn Amlsb.iiiplmaiins Kcb Ncirierr» asrarbcs Tr Swmiot sw» eslindcncn 6. osscirtlicde» Lwuna des Bezirks« »slcburleS dir Kürii.,1. Nriusbairvrniaunlcliast Tresd«»- Vllls! wt wr», e» a e 11 c b »i 1 g t: d>e beablicbiigte Nnsnellima zme cr Kail bNm„ ei i>, de> tzabr» von .g Slandlnk ui TSI len uiiler de,, tacboeoiiiii, vistcrleits acNellten Beding,,, gen : die Nebeniabmc einer dleibcoven Per, d'ndliwkeit Seilen der Stenieind; Siekich, Liraßkiibnu an» Lande«! ,lrnr renie l»eir . desgleichen einer wichen Leiten der «emeinde Mohär» bei E»t- wslierung de« ILiiendabiilorverS »ns der ,Gemeinde Lodt-in, die vertrag^, mAhige Fiillandballnna des Weiherihbettes be,ressend. Genehmigung wurc^ auch ert eilt den B,e>llencr, >iegiilativen slir Torna mio Kleinnaundori, nein Mmierceguinüve cnliorechenv. Dispenianon enbeilie der Bezirksa,,.. schnh zu, Dian,e,nb>al,oii dci Bla» 2 des Grundduches suv Msdichatz. W> w,e de, de» Blatten, 2. K »nd W des Gr„»d„ucheS iur Ooisebaude, Bau wecke beiresscud Zn einer Beiprechung gelangten die Bonchrüten tiber ileiiugiing und Svuinng von Tnnkgctnße» in Gab-und Schaut,vinhichaslen „es amiSbanplmannia„wichen Bczuts ähnlich den „1 Dresden bebcvendcn. der Nacht,ag z„m Nulagen-Regiil uiv srir Gonriir murre a b g e l e b n, gn a e b e 1 ni c r S i iz 11 n g käme,, zur Verhandlung die AoiueisionS- geiuck« der nerw. Dah» III Mockiuy. Nauiiianii's »I 2obt,iil. Noizsche's in Nnck-iv. Haßi„»er'S in Potichaovel. LowiNe'S in Tharandt. L!ai>her'S in Wnrawih der verw. Lchäs,r in Lobia», Kichincr's in Plauen. Kunze's in BUlmsbvrs und Ncnbauer's in Niedcei,dl>b. Ferner die Nelnrie gegen die Michäming z» ibemeinceabgaven der verchcl. NnoerS in St cipebcrwio. Lchncidn's »nd Ne„mcnei'S in Bnderih. Pievlch's in Lmiewiv, ÖenielEs »nd Prenl-er'» in To,na. Hengst's in Golliiit. Wunderlich's ebendaielblt und bnnhigps 1» Pxochaogcl. Tie Wahl de» invaliden WerimeibcrS Fuchs rn oamsberg ,r,m iäcmcnidcSltclien. der »iewei bedelricb der Nlnvaarenhäiidlerin Idomas r'oblan uno die Grrichiung einer ösfe,„Il1>e,i Slraße durch den Tadnet hgrnnv vou Tharandt »ach Hinleigersdors sausen ebensalls m ge heimer Livuug Grlediguiig. —* In einer össcnilichen Bersanimlung des Rcchlsschutzvcrcins sür Fragen sprach die Rednern, des Abends Frl. Else -Vasjc- Schandaii über das Thema „Der Kulturwcrth der Frau ei n st und jetzt". Der Vortrag weicht gedanklich von den sonsi übliche» Anssührungen in den Kreisen der Frauenrcchtsbewcgung io wesentlich 00, daß er in^ahohem Maße Beachtung verdient, zumal der raujchende^Ncisall der Zuhörerschaft bewies, daß die entwickelten Ideen lebhafte Zustimmung fanden. Nach einem gedrängten veberblick über die Entwickelungsgeschichte der! Frau schilderte sie die kulturellen Erscheinungen der Jetztzeit, ihre Eigenlhnmlichkeiten und Schäden, kleberoll schasst das moderne Leben Trennungen. Früher war der Mensch eng zusammengc schlossen mit Familie und Gemeinschaft und fand in den genossen- schastlichen Verbänden Alles, was er brauchte: Religion, Bildung. Politik »sw. Die Kultur haftete an dielen Verbänden und vor Allein om Menschen selbst. Heute hastet sic mehr an Dingen, an Büchern. Zeitungen. Institutionen, an dem ganzen unge heueren technischen Apparat des äußeren Lebens. Man hat ge meint, die Trennung durch Vertiefung und Verallgemeinerung der Bildung ausheben zu können. Aber die Erwartung, daß mit näherer B ldung auch die Kultur des Charakters und Gemüchs befördert werde, hat sich nicht erfüllt. Wir haben uns mit Ber it an des kuliur überlastet, die einseitige Pflege der Jn- Icllcctualiiät bat jedoch Inslinkt, Gefühl, Gcmüth, Charakter nicht 'einer und stärker werben lassen. Diese Erkenntniß hat in vielen Kultur-Pessimisten den Wunsch erweckt, die Kurbel der Entwickelung rückwärts drehen, den Menschen wieder in die alten Naturzustände hineingewöhne» zu können. Besonnenere haben ein besseres Mittel gefunden sie rufen nach den Frauen, denen sie die Befähigung Zutrauen, die Kultur vor Unnatur zu bewahren »nd das aus ibrcm cigenilichen Wesen heraus. Die Mütterlichkeit, gleichbedeutend mit Liebe, Fürsorge Uncigennützigkcit und Ver antwortlichkeit, ist der eigentliche Kulturträger. Diese Eigenschaften vermögen die Trennung zwischen Mensch und Menschen anszu- heben »nd die sozialen Klüfte zu überbrücke». Es muß der Frau ermöglicht werden, ibre im Nahmen der Familie erworbenen Tugenden nun auch hinanszutrogen in das öffentliche Leben. Cs gilt für »ns heute nicht, die männliche Kultur zu unterstützen wü männlichen Leistungen, sondern cs gilt, die Weiblichkeit slärler hervortrcten zu lassen. Unsere noch so äußerliche Kultur bcdor' der Beseelung, der Erwärmung »nd „hier warten Aller Augen aus die Ausglcßnng des helligcn Geistes der Weiblichkeit über das beutiae Kult irlebcn". — Wie anders mntbcn solche Ideen an, als die eienden Hetzereien der sozialdemokratischen Rednerinnen, die in der Frauenbewegung nur zu oft das große Dort führen. —* Der gestern im Centrol-Theater mit fröhlichem Feiern verlaufene Ehrenobend für den Kapellmeister des Hauses, Herrn Dominik Ertl, war ei» lebhaftes Zeuguii; für die reichen Sympathien, deren sich der IwbenSwurdige Künst ler bei dem Dresdner Publikum, sowie in Artistenkre.sen erfreuen darf. Reicher und herzlicher Bestall begrüßte Herrn Ertl schon >cim Erscheinen am -Dirigentenpulte, vor dem eine geschmackvolle Lorbeerdekoraliou zu sehen war. Natürlich hatte der Bcnefiziani. K tnlt «nd Wisse,ttlliast. f-*Mitthciluna aus dem Bureau der.Königl Hoftheater. Für Frl. Nast, die plötzlich erkrankt ist, hat ui der heutigen Vorstellung von „Figaros Hochzeit" Irl. Elsa Nei ch vom Deutschen Landestheatcr in Prag die Rolle des Cherub!» übernommen. Tie Vorstellung beginnt infolgedessen erst um M U h r. 7*Wockenspielvlan der Könial. Hostheatcr Opern Haus. Sonntag: .Tie.Hugciiotien" «ValentineFrl Günther Vom Skcrdlthealer in Bill»» als Gr»».) Montag: „Cliiani". TienS tag: »Der Firücdlitz". Mittwoch: ...Hoffmanns Eizählnnacn" Donnerstag: »Lohenäri» (Ella Fil Günther als Gast,. Ficiiag: »Die Zuibe,flöte". Sonnabend: »Sannon »nd Talila". Sonn tag: »Die Fledermaus". — Schauspielhaus. Sonntag: „Der Beilchensiksser". Montag: »Noseninütler und Finke". DienStag: »Die Malkabäcr". Mittwoch: „Es lebe das Leben". DonnelStaa: »Don Carlos". - Freitag: »Nathan der Weile" Sonnabend: »Miß HvbbS". Sonntaa: »Haiemaniis Töchter". Das Könial. Hosscha »spiel hat das am Wirne> Bnrgthenier mlt außeioidentltchrm Eisolge gegebene Volksstuck »Der Sonnwendtag" von Ka»l Schönhcrr zur Aus führung angenommen. i* Stanford « «Viel Lärm um Nichts". Ein musi kaliscbeS Ereignis! für Deutschland vollzog sich am 25. April Abend« im Neuen Theater zu Leipzig. An diesem Abend er- lebt« nämlich C. V. stanford'S, eine» Engländers in den besten ManneSjohren, neue Oper »Viel Lärm um Nichts" in diesem Theater die Uraufführung in Deutschland, nachdem das Werk bereits vorher in London, Glasgow usw. mit gutem Erfolg in Scene gegangen war. Zahlreiche Bühnenleiter und Musikkritiker von auswärts wohnten der Ausführung bei, natürlich auch viele Engländer aus Leipzig und dem übrigen Deutschland. Diesen seinen Landsleuten Kat denn wohl auch Stanford z» einem nicht geringen Theil den stürmischen Beifall, der dem Werke gespendet ward, zu verdanken: einen noch größeren Theil ober zweifellos seinem verstorbenen, aber, wie auch dieser Abend wieder bewies, unsterblichen LondSinann William Shakespeare, dessen Geist in wohlthuender Weise über der Vorstellung schwebte und dieser in der Hauptsache zu einem so ungewöhnlichen Erfolge auch in Leip zig verhol?. Von Shakespeore's Lustspielen sind bekanntlich Mci n meisterhafter Weise und mit bleibendem Erfolge von dentichen Koniponisten vertont Worten, und zwar „Die lustigen Weiber von Windsor" von Otto Nicolai und „Der Widerspenstigen Zähm nng" von Hermann Götz, crstöre 1852, letztere 1875 znm erster beater ansgcsührt: dafür Leipziger Stadtthc Mosenthal und Götz in Widinänn einen Male »nd seitdem oft tm L bat aber auch Nicolai in 8. . . . Librettisten gesunden, wie der eine, wie der andere ihn sich nicht besser wünschen konnte. So hat nun auch Stanford das Shake spcare'sche Lustspiel „Viel Lärm um Nichts" zu vertonen unter nommen, »nd^zwar mit recht großem Glück. Das vo» Julian S'urais für Stanford s -Oper nach Shakcspcare's Meisterwerke zurecht gezimmerte Libretto kann, soweit es sich nicht ganz - vielfach sogar im Wortlaut — an die Originaldichtnng an schließt, nicht gerade als eine hervorragende dichterische Leist ung bezeichnet werde». Die thcilweise halsbrecherischen Reime dcr ini llcvrigen flüssigen Vcrdeulschung von John Bcruhofs kommen allerdings — jedem Verdienste sein Ärönlein! — selbstver ständlich nicht aus Rechnung des Librettisten selber. Weshalb der Vcrdeutschcr des Librettos aus dem Shakcspcare'schen Don Juan, dem Halbbruder des Prinzen Pedro von Aragon, einen Don John macht, begreife ich nicht, wie auch im Uebriae» das Libretto — wenn auch noch lange nicht das Schlechteste, das bis- her einer Oper zu Grunde gelegen bat — und seine Vcrdeutschuna noch zu gar manchen, berechtigten Einwand Anlaß aicbt. Trotz- dem blieb ober glücklicherweise genug von Shakcspeare'scheiii Geiste übrig, »nd das entschied denn auch in der Hanpsiache den Erfolg deS Abends. Zum Theil freilich kann auch der liebens würdige Komponist selber sich dielen Erfolg znschreiben. Ein cigenartiacs Gepräge trägt seine Oper nun freilich nicht, soweit ihr dies Gepräge nicht vom Dichter Shakespeare ausacdrückt wird. Auf eine Ouvertüre, die gleichsam einen Ansziig ans der ganzen Over zu geben im Stande wäre, verzichtet Stanford überhaupt weshalb ihm nicht einmal ein Vorwort gemacht werden soll. Im Uebrigen ist er ein reckt geschickter Erlcmker. einen eigenen Stil hat er nicht. Die Zuhörer mit elementarer Gewalt hinzureißcn, ist ihm nicht gegeben, und mit den erwähnten Opern von Götz und Nicolai oder z. B. Cornelius' „Barbier von Bagdad" und Karl Rcinecke's „Gouverneur von Tours" oder gar mit ältere» komischen Opern, wie „Der Wasserträger" oder „Der Barbier von Sevilla" vermag sich Stanfords Werk nicht zu messen. In Einzelheiten dagegen bietet auch Stanford sowohl in den komischen Partien, so in den verschiedenen Austritten zwischen Benedict und Bcatrice und in den Austritten der Ge richtsdiener. als auch in den ernsteren, theilweiie das Tragück-.- hart sireisenden Partien manches Ancrkcnnenswerthe und zeigt sic» auch sonst als einen Meister von gutem Geschmack. Die Aiistübrnns: trug auch viel zu dem schönen Erfolg bei Kapellmeister Porst leitet, mit bewundernswcrtbcr Hingabe an die Sache sein vorzügliches Orchester, Oberregissenr Goldbcrg hatte das Werk in eben'v anc> kenncnswcrthcr Weste in Scene gesetzt, und die Darsteller waren ihre»Ausgaben sicher znni mindesten iogewachirn, wicdiciiiLondoi- Ob den dämlichen Gerichtsdiener Holzapfel überhaupt an irgend einer Vnbne ein Künstler besser iviederzngcbcn vermag, als Meister Schclper. bezweifle ich. Von den übrigen Darstellern seien in erster Linie nur Karl Groß als Benedict »nd llrlus ols Claudio, sowie Frl. Weidt als Hero und Frl. Gardini al - Beatrice mit Anerkennung hervorgehoben. Alles in Allem war eö, anck wen» das Werk sich ans die Dauer nicht an» dem Spie! plan behaupte» jollte. ein interessanter und genußreicher Abend, wie wohl auch andere 'Bühnenleiter im Reiche ihn ihrem Publikum durch Ausslihruna dieses liebenswürdigen, wenn auch keineswegs hochbcdcutcnocn Werkes nicht werden nmlnnkönnen zu bieten. Prost Dr. Karl Siegen, s* Tie src> nzösische OPcr, die im Neuen Königs. Opern thcater in Berlin gastirt, hat ihre Vorstellungen infolge gänz sicher Tlicilnahmslosigkeit des Publikums ein stellen müssen Berliner Leben. O. Berlin, 2-1 April. „Vergraben ist in ewige Nackt — Der Erfinder großer Name zu oft. — Was ihr Geist grübelnd entdeck«, nutzen wir: — Aber belohnt Ehre sie auch?" So fragte Klopstock vorwurfsvoll, indem er den Ruhm des Unbekannten sang, „welcher dem First Flügel erfand", nämlich die Schlittschuhe zum Eislaus. Seit dem sind 110 Jahre verflossen, und das Bild hat sich wesentsico verändert. Heutzutage wird der Name der „Erfinder", bevor noch die Erfindungen selbst erprobt sind, durch die Presse in alle Welt hinnusposaunt. Leute, die sich arnbclnd. wenn auch per-
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