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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020315026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902031502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902031502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-15
- Monat1902-03
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Dkesr« Matt wkd dev Lrsm» von Dre-dra «d Umgebung a« Lag« vorher bereit« als üerugrgedllhr: rrrlt» «d d«r »100», Um««»«»«, v, di« S-nra«»»« d»r» «^«« ve«»n oder »l»imnMo»tr» «toi«». «Balten dal Blau a» Sack»iUa,»». die lliLt aui B«u>. oderFnerla^ tol^. o ->>«t »eUaii««^» «»—»« m» 2lbeud-Zlusgabr Z'lr >«»>"»» einae<a»d««r EchM. till.. ui« v«d«dU«L fter«>»r«»a»'ai»»: Ami I «r. U und «». «»»» rele,rom»->dr«tt«: Rache«»«»» gugestcllt, während et die Post-Abonnenten am Morgen in einer G sanmitansgabe erhalten. Anreizen HegvünSet 18LG Verlas von Alepsrh Neirhardt. s!e Tiiwadm» von Lvkmldio.,i>,.s» rrlslal ii>I>erSLu>u«e>a>LN«tirt!eure de» Nedenannabmeuellei! u> Dresden di« NaLanttaa« 2 Udr. Lorm- und NeikNaat nur Maneniuate » von U bi«v.r Uhr. Du > tpatnae Grwa> »eile lca. S SiLem « P>a. Ln kü»d>awraen aui dar Privat'«!« Lertc D Bi«.: die zivilst«« .4»il« ,i« ^hnukiaildl oder aui Lertieite so Pi, In Nummern naih Svim- und geier lauen I- de«, rtvatstae Kna>die,I«n 20, «k> Kerl no und «a P>« »«o> betondcrem Larir. Audwärliac Auiträae nur ,e««i BorauLde^abluna BrleybläNer werden mit ro M, berechnet. ild nrcl »»»« »er kri s ök E UttU-, KUIUit- MUt «k-rrlinilvt "o nenr»ekluderei. E ^.r owictn^hom. »^0^»°^ § tür?sr8onen, Vasrev. Lpekei» eto. .... t runiinusaiooa- uns Unackbotriob. «r. 73. Neueste D ahtberichle. Hvsiinchrichieii. Beschränkima des zrel1neiilnieuwese»iS. Stadtverlirdnelensitzung. Hauptücilhwmeue. Äcrichlsveltiaiidllmneii. lebe das ^ebtu". Petri-Ltielchaucutetk-vlbettd. Lon»al»e»r> Sie reisten 10 Ur 1 . lL. Miir; Iststck. 5 Minuten nach Attenbura berw. Neueste Dralitmetdnnqen vom 14 März Berlin. sBriv.-Tel.) Der Inhaber der 2>rma Paul Döring tritt am l- ?lpr,l in die Direktion der außerhalb des SpirituS-Ringe- stehenden Berliner Sprttsabrlk ein. Bremerhaven. Der Kaiser ist um 11 Uhr aus dem ..ioyddampier „Kehrwieder" an der Lloydhallc gelandet und jo- »ort nach Bremen weiter gefahren. Bremen. Ter Kaiser ist gegen '/j-1 Uhr Mittags hier n „getroffen und vom Bürgermeister Dr. Pauli am Babnhose em- vsangen worden. Ferner waren zum Empfange erschienen die Chefs des Militär- und des CivilkabinetS und Oberst Sasse. Kommandeur deS hanseatischen Jnsonterie-Regiments Nr. 75. Die Tochter des prasidrrenden Bürgermeisters Dr. Gröning über- reichte dem Kaiser einen Blumenstrauß. Hieraus bestieg der Katter mit dem Bürgermeister Dr. Pauli den Wagen und suhr 'mier den lauten Zurusen der vieltausendköpfige» Menge nach dem Ralhskellcr, wo dem Kaiier von jungen Damen ,uS den ersten Familien der Stadt lostbarc wurden. Tie Suite kviHie ln einer " "' tellrr begrüßte der P ästbent des Givning den Kotter. An der Fiühstückstalei naliinen außer dem Geiolge neun Mitglieder des Lenais. Oberst Satte, der Vicc- vraiideiit und der Generaldirektor des Noiddeul>chen Llvnd. Koinnl AcheOs »nd Wiegand, lowle Odeibandnettor Fraorius Tlie'l Bremen. Der Schnelldampfer des Norddeutschen Llohd ..Kronprinz Wilhelm", der am Sonnabend gegen Mittag non Newvork abgegangen war, ist nach einer außerordentlich ichnellen Reise beule früh 6 Uhr 10 Minuten in Plpmouth wohl- «halten eingetroffen. Die erzielte Durchlchnittsgelchwindigkeit beträgt 29,3 Seemeilen in der stunde. Wien. Die Telearrten der Nohzuckersabriken und Raffuierien faßten den Veichluß. ein neues Karlellübcrcinkom- men für die Dauer vom 1. November 1992 bis 3l. Oktober 1903 ibzuichliehen, jedoch mit der Maßgabe, eS für den Fall einer Ratisizirung der Brüsseler Konvention schon am 31. August endigen zu lassen. Ueoer die Bedingungen des Kartells wurde unter Berücksichtigung der geänderten Sachlage eine Einigung erzielt. Wien. Ter frühere preußische Handc'smiuister Freiherr o Berlepsch hielt in der österreichischen Geiellichast iur Ar beiterschutz eine» Vortrag über die Dnrchsühniiig der Aus gabe einer internationalen Vereinigung für gesetzlichen Arbeiter- 'chutz. Dem Vortrag wohnten derHandclsministcr. der Präsident ees Obersten Rcchnungshoses, zahlreiche hohe Beamte. Reichs- raths- »nd Landtagsabgeordncte, sowie llniversitälsproscssorc» bei. Prag. Die Untersuchung in der Millionenunter- ichlagung des Budweiser Bürgerlichen Vro>iha»ieS ergab, daß die Unterschlcise zehn Jahre zurüareichcn und etwa 2's Millionen Kroneir betragen. -V, aller Tantiemen und Dividenden >ind seit >891 auf Grund der gefälschten Bilanzen ousgezahlt worden, in einem Jabre allein über 200 000 Kronen. De plitz. Die gesamntten Bclejischatte» der Johanni-Zeche bei Wuttersgrün, der Adolf- und sophicnichächle sind wegen Lolmrednktiönen in den Generalstreik getreten. Die Bcleg- chastcn der Egerwerke erklärten sich mit ibnen solidarisch und ver langen die Zurücknahme der Lobnvcrlürnmg. Budapest. Wie „Pesli Navlo" meldet verschiedene Kolonnen ginge» in mestlicher 'Riaitung aui Wolvc hock vor, zwei Ossiziere mit einer Kavalleric-Atheuung overirten vor den Truppen und suchte» dos Nhenoslerthal ab. hierbei wurden neun Baren gefangen genommen^ die sich >.L noblen ver steckt hatten. Leider gelang cs aber der Hauptmacht der Buren unter Mentz zu eutkvmmen. Die Buren trieben wieder eine Herde wild gemachter Rinder gegen die Blockhaus-Lriue zwischen Heilbron und Wolvehoek und brachen i» der enfflaudenen Verwirrung fast alle durch Jnsgeiammt wurden 50 Buren ge langen genommen ^ , ... London. Der Feldmarschall Wolseley begiebt sich morgen in privater Anae'egeiiheil nach dem K a p. Lvndon. Tie „Times" melden aus Peking: T>e ch i.ne >0 Udr 30 Minuten nach Prinikena» zunick iinb wnrven vom Kömgl. Eerenionienineiiler Gras v. Rex. sowie von den rum Ehrendienst befehligten Aaminerherri, v. Wincklcr und Ritt Meister Gros v. Schimmclmaiin nach der Bahn begleitet. Mn Zug 10 Uhr 58 Minuten Vormittags traf die Frau Erbvrin zessin von Anhalt zu Besuch des KönigspoareS am hiesiy"- Reustädtcr Bahnhof ein. Ihre Majestät die Kömgin begrüß» die Erbprinzessin am Bahnhofe und geleitete sie nach dem Re- sideiizschlofse. —* Ter Kaiser hat bestimmt, daß ie ein Exemplar diu neuesten von ihm entworfenen Schifsstabellen über die Schisse der russische» Ostseeslotte, der japanischen Marine und bei Marine der Bereinigten Staaten von Amerika den städtischen fische Regierung erhielt die Mitthritung, daß zwei ironzostsche ^ V,,hprt>x„ zu Dresden, Leipzig und Ehemmtz zu überweisen stu Offiziere in Kwangsi a» der Grenze von Tongtmg ermordet Durch dos sächsische Ministerium des Innern sind den ge worden seien. — Die „Times" melden ouSTokto: Der Gesetz- nannten Staaten je drei Zeichnungen zugeiertigt worden eingesetzte besondere Ausschuß sich dasür. den Ausländern die selben Mincnrechte zu gewähren, wie den javanischen Untcr- thanen. London. Die „Times" berichten aus Peking unterm 13. d M.: Heute fand eine Berjoriimlung der Gclcmdte» Englands, Frankreichs. Denlichlands, Italiens. Japans und Ruichmds statt, deren Bertreter die provisorische Verwaltung von Tientsin bilden, um die Antwort in Erwägung zu ziehen, die aus eine Tcveiche des chinesischen Auswärtigen Amts ertbeilt werden soll weiblicher Bedienung Die Beremigung erstrebt die Beschränkung des Kellnerinne nunwesens und di> Gewährung eines nachhaltigen Schutzes des durch dieses Unwesen arg bedrohten Kellnerslandes. Durch das Ueberhandnehmen dm Lokale mit weiblicher Bedienung in den größeren Städte» de: Landes werde das männliche Bedienungspersonal immer mehr verdrängt. Eine Besserung dieies Mißstondes erhoffen die P> teilten durch das Verlegen der Polizeistunde für die Lokale, wo weibliche Bedienung besteht, aus II Uhr Abends, womit einzeln' größere Städte, z.B. Leipzig, bereits vorgcgangen wären. Private ^cveiche des am meisten aber Lcmdwirthe, führen Klage, nicht genügend weil, in der dieies f'Eobt. wann di>., uuE>>Wech- , Hauspersonal finden zu können, dagegen werden in allen Ä Über Tageblattern Kellnerinnen wie eine überproduzirte Waare aui Be ichlu ß. ^ ^ Gcia n^ttnwaru, miß er blande, über de -«äidem Markte angepricsen. Tie Petition bezweckt nicht die ganz n Modm, der ^'^^i'bcrgobe ju .nl'chmdmp^ . der weiblichen Bedienung, aber sie will da. schloffen. ° Unwesen der sogenannten „Animirknciven" abgestellt wissen und Genernlen vor,ulcae». -fsi,^V'che dieicm würde »nt einem Äsebereinstellen einer früheren Polizei re», villigkeit stunde der Todesstoß versitzt werden. Wirthe solcher Wirth der ---tadt innerhalb e,ner aumi>>' >ncn , ,hrc Existenz nur durch das Halten weiblicher Bc Petersburg. ./dienung fristen können, und nach Ansicht der Petenten eben nich! Kobulin und Maxim Gorki wurden .m Ehrmiakademikern ^js^>nzderechtigt. Der Einwand, der Erwcrbsthätigkeit der gewählt. ^r-- Frauen dürfe dieses Feld nicht entzogen werden, wird durch dir B ost^i i!,. ^em .liivstaud der Frachtveikad>.r habui sich Warnunz,e» der Frauenvcreine und der inneren Mission vm auch die schisksauslader angeschloiicm — Die Bertreter mehrerer - . - Arbciterverclnigiliigcii haben sich für die Beendigung des Ausstaw des ausgesprochen und empfehle» den Arbeitern, die Arbeit am 14. früh wieder ousz»nchmcn. Ocrtlikhes >md Sächsisches. Dresden. 14. Mar; —* Seine Majestät der König ^nd Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein begaben sich gestern Abend gegen 7 Ubr nach der Kaserne des Königlichen Gordcrciter - Regiments und wo'uucii im Offizier-Kasino einem Vorträge des Lberleuinonts K Esten tt empiina der König vom 2. Königin-Hularei,-Regiment dir. 19 über dessen Dienst- den Minister u. Fejervary in Privataudienz. Das Blatt l,äst leistungcn und kui'aller.slnche Enabrungen beim LstapaMchc', .rvhdcm die Meldung aufrecht, daß der Minister die Dc»»inon ^edUwi.skorPS be. Nach dem rsin ruge ° w:. n ^ noch nicht gegeben habe. Ma,estat und der .Herzog m> dem Off';,crkorps nnd kehrten > Bukarest. DaS Zuchtvolizeigcricht vcrurtheilte vier ^ licgcn lO^UHr m s Rcstdenzschloß zuruck. ^ , ----- --- - Hauptansristcr der vor dem Kammergcbäiide am 24. Februar slait-! Majcsläk Oer König empiina beule Vormittag > xrbittliche Tod habe aus seinen Reihen einen lieben Kollegen gehabten Unruhen zu 4 Monaten und 37 Angeklagte zu 3 Monate» ! ICH Uhr den zum Hosiaplan ernannte» Konsistorialrath und ! hinweggenommcn, der in seiner stillen, freundlichen Art sich bald Gesängniß: 12 Angeklagte iv-irdcn srcigcsvrochen. Pfarrer Plewka und nahm einige militärische Meldungen ent-i hsi Neigung und die Achtung iämmtlicher Kollegen erivorbeu - ------- gegen. Daran anschließend hörte er che Vorträge der Herren s harte. Er war auch in dieser seiner ruhigen und stillen An Staatsminister und des König!. Kabinetssekrctärs. > ein treuer und fleißiger Mitarbeiter des Kollegiums. ES be- — Ihre Maiestät die Königin und Ihre Hoheiten der > wahre ihm ein ehrendes Andenken. — In der Registrande befand Herzog von Sa cd se n - tc » b »rg und die Frau.>g er- sich u. A. ein Schreiben des Herrn Landgcrichtsdircktors Dr zo g I» E r n tt " " diesew Berufe hinreichend tviderlcgt und im eigenen Interesse de: Mädchen, die meist nur durch Vermittlerinnen im Dienste der bc treffenden Wirthe zum Kellnerinnen-Berufe verleitet werden, lieg« die Unterdrückung dieses ganzen bemitlcidcnswcrthcn Berufes, der Tausende vorher braver, aber unerfahrener Mädchen anderen solideren Berufsarten. insbesondere dem Dienste bei Privathcrr ichostcii, entzieht und sie zu Grunde gehen läßt, anstatt daß sic ehrbare Hausfrauen werden. Die .Hunderte sehr häufig die Stell nngcn wechselnden Kellnerinnen zahlen fast gar keine Steuer», lallen aber der Stadt vielfach zur Last und verursachen ihr große Kosten. An Stelle dieser Kellnerinnen könnten Hunderte von Kellnern, darunter viele Bürger. Faiiiilienvcilcr. Steuerzahler, cbrliches Brvt sinden. In einer Zeit großer Arbcitsnoth. wie der jetzigen, fällt das doppelt in s Gewicht. —* In gestriger Stadtverordn etensitzung widmete der Herr Vorsteher Dr. Stöckel vor Eintritt in die Tagesordnung d. M. verstorbenen Mitglicdc des Kollegiums, .chriftstcllcr und Bnchdrnckereibesitzcr G. Füllborn, einen ehrenden Nachruf, den das Kollegium stehend anhörtc. Der un Paris. Der »otionalistisch-antiscmitische Tcputirte Firmin - ... .... Fanre hat au Dclcassö ein Schreiben gerichtet, das er ihn am Höchsten Montag in der Kammer über die Rolle interpelliren werde, die die französische Diplomatie in der Frage der Bagdad- Bahn gespielt habe. London. Die Abendblätter berichten aus Heilbron vom 12. d. M.: Am Sonntag wurde ein neues großes Treiben ver anstaltet. Die britischen Linien dehnten sich von Frankfort auf sich ' Be , ntt G ü nthcr zu Schleswig-Holstein beiuchien gestern j Kecker, i» welchem er bittet, den Tag zu bestimmen, an dem von Abend die Aufführung: „Der Tiomverer von Säkkingcn" in der s ihm eine öffentliche Berichterstattung-mit nachfolgender Disknfftvn Over. Heute Vormittag habender Hcizog von Altenburg und der j — über den Werth der Baugenossenschaften vom Stand Herzog und die .Herzog!» zu Schleswig-Holstein Dresden wieder punkte der Hausbesitzer Vereine gegeben werden 'vll. und in Knust und Wissenschaft. r* Utitnigl. Hofschausviel. .Hermann Sndermann kann zufrieden lei» mit dem Dresdner Publikum. Was ihm. dem rührigen Dichtersmann, weder in Beilin. »och in Wien glücken wollte, mit seinem lüngsten Bnhnenwelk wenigstens einen glänzen den äußeren Eikolg ;» cuingrn, er hak'S gestern bei uns er reicht: .ES lebe das Leben" fand die begeisterte Zustimm ung eines auSve,kauften Hausrö, das sich wieder einmal durch die ohne Frage blendenden Effekte eines findigen Bühnen,vuti»ir,s täuschen ließ und wie so oft schon romaiiknste Thealeikunst sür lebensvolle Dianialik nahm. TnS war — leider! — inimcr so. srikdrm n»f der Bühne neben der hoben, ernsten Kunst das fleißige Handweik sich rülnt. nnd es starke Talente nicht verichmähen, sich willig und gern in den Dienst der Birlzuvirlen zu stellen, die nur am farbigen Abglanz das Leben eitriinen. nicht Höhen «klimmen, nicht Dieken durchmessen wollen. Denn ein .siaikes Talent" ist Sudeimann: da- läßt auch sein jüngstes Drama ganz offensichtlich erkennen. Keiner von'nllen zeitaenölsilchen Schriststrlleui bringt io viel kür die Bühne mit. wie er. keiner beherrscht so sicher die theatralische Technik, wie er. Nur schade, daß er in rascher, ausreibender Arbeit nach und nach die große Innerlichkeit seiner ersten voerlschen Werke verloren har. daß er. der bei Dumas in die Schule arannae» und von den Modernsten gelernt, immer mehr in öde Effekthnlcheicl verfallen ist und die spcmiiendcFabrl. die verblüffende Wirkung i» seinen Stücken über Alles stellt. Dabei zwingt ihn überdies t» den letzten Jahren allem Anscheine nach das Rollenbedürsiiiß einzelner Star», das lebensvolle Element seiner Helden und Heldinnen immer mehr ans Kosten grober Wirklinge» zu unter drücken. den Gang der Geschehnisse zu Gunsten einzelner du,steue rlicher Höhevunkte nach Willkür z» lenken nnd mit den Borauesetz- unaen der Charaktere wie Situationen nach Belieben z» icballcn und walten. wte'S ihm gerade gefällt. So fehlt seine» Arbeiten da- Stigma aller echten Kunst: das Zwingende und Ueberzrugende. Das lvrtcht auch deS Autors neuestem Fllnkakter das TobeSurtheil; das Werk geht an der Unmöglichkeit der BoranSselrungenzn Grunde, die innerlich unwahr sind, wie die Charaktere, dl« das Werk tragen spNen. Nm eine Rolle, nicht um eine Heldin, ist das Stück ae- sci ffel Grösst' ^eate ist et»" Wimberffau: sie we" Alke? sie kann Alles. Sie ist die beste Gattin, der Gral Kellinghausen tünlzehn glückliche Jahre verdank«, die beste Geliebte, die ihrem Ritter ohne Furcht und Tadel sogar ein ReichSlagsmaiidal er- tärnpst. und überdies noch die „Egeria der Hockkoiiseivaliven". um deren Divlomaieinchlaiikett sie ielbst die selige Herzogin von Marlborough in Scribe'S „ÄlaS Wasser" beneiden tonnte. Das möchte Alles »och angehen. wenn auch schon hier der Autor der Leichtgläubigkeit des Publikums etwas kehr viel zumiithct. Aber neben dieser Wrindrriran steht rin Wundcimann: Richard von Bölkerlingk. Ei» inerlwürdtgcr Herr, dieser konservative Wahl- landidnt für den Kreis Lenacscld. Er hat vor süntzehn Jahren intime Beziehungen z» der Frau seines besten Freundes, eben jener Beate Gräfin KelllnAiainen. unterhalten, ist durch sie. die in dem Nebermeniche» von sudrrman»'S Gnaden ihr mit brünstiger Wrh- mnlh erträumtes Ideal sieht, von Stufe zu Stufe gestiegen „nd steht bei Beginn des Stückes an der Schwelle seiner soziale» Carriore. Leiber eriährt der Zuschauer nie. warum denn dieier Richard von Bölkerlingk ü tont prix der große und interessante Mann iein soll, den Beate aus ihm macht, nm den sich eine lemmo supörieurs vom Range Beatens unablässig bemüht Im Gegenlheit: die Katastiopde des Dramas zeigt den Herrn in einem sehr srogwiirdlaenLichte Wundcilichrr Wette droht nämlich derKIalich. der fünfzehn Jahre lang das Verhältnlß Bötkeilingk'S zu Beate in der Gesellschaft cinsach ignorirt hat. gerade i» dem Moment an die Oefsentlichkrit zu treten, als der .vornehme Amateur" cs endlich dahtn gebracht hat. auf seine Visitenkarten das- ominöse ..Ll. v. tt " drucken lasse» zu können. Die Indiskretion einer sozialdemokratischen Zeitung scheint einen Skandal hcrauf- zubcscdwöre». der aber im Jnteiesse der Partei unterdrückt wird, obwohl alle Interessenten ans'S Schwerste in ihrer Ehre betroffen sind, ja betroffen sein müssen. Schon scheint der Dichter, der unterdessen mit Lille eines von Edelmuth triefenden Sozialdemo kraten dem Konflikt die Stütze abgebogen l,n». die Parole „Alles verstehen, heißt Alle« verzeihen" auSgeden zu wollen, da besinnt sich Beaw daraus, daß .ein Ovler fallen muß". Sie vergiftet sich an der FrühslückStaiel. die Ihr Gatte zu Ehren Bölkerlingk s giebt. um der Außenwelt gegenüber sich und ihn, das Zcugniß treuer Freundschaft und lauterster Ehrenhaftigkeit auszuslellcn. während die „Egeria der Partei" einen leider in dieser Situation ganz un- mst-Kstben Toast ansbrinat. der mit de,, 'Worten schließt kbe das Leben!" Was a»S dem dunklen Ehrenmann Bölterlingl wird, das verschweigt Sndcimanifs Höflichkeit. Der bochkonscr vative Rcichsboie des Kieiies Lengeield erklärt siciimnig mit den Wollen eines indischen Faliis seinem betrogene» Fiennde Kelling Hainen „Du siehst ein. daß ich leben muß. nickt will. Le.eil weil ich gestorben bin", und darnach sollt der Vorhang Und wie die äußeren Vorbedingungen für die Geschehnisse des Dramas lediglich koiislrnirt sind, so steht cs mit der innere» Wahrheit der Charaktere. Nirgends giebt uns der Dichter für sie die Beglaubigung, die den Trägern der Handlung allein die Aiilhcilnahme der Zuschauer sicher» könnte Wir scher, weder, wie Beate das gewoiden ist. was sie ihrer ganzen Umgebung be deutet, noch giebt Bölkerlingk irgend einen Beweis seiner biel gepriesenen Männlichkeit. Immer werden wir aus eine Ver aaiigenheit verwiesen, die im Verlaufe des Drain atz ziemlich ncbel hast bleibt, znm Mindeste» nicht lo deutlich in de» Koirlkaneirzen ihrer Tbalsache» heivorlritt. »in der Heldin und iinem Helden die Siimnathien zu sicher», die sic uiinmgänglich brauchen, trenn sie nicht durch den au loml durchaus ehicnivertbcn Gras Kellinghausen arg in de» Schalten gestellt werden sollen. Ett'reulicher Wenc sind wenlgstens die Evst'odenlräger tebensvallcr gezeichnet '.'Ins der Umgehung der führenden Männer der Partei, in deren Mitte sich die Fabel des Dramas onspinnt. ist mancher Cliaralteikobt klug und glücklich iiizzirt. wen» auch gerade die Einfuhr»»» des Mannes, der schließlich den gordischen Knoten des komplizirtcn Konfliktes zerhaue» muß. das Auftreten des sozialdemokrati schen Agitators Mcttncr, der die kombroniittireiide» Briese der Gräfin Beate Richard von Bölkerlingk ansliesert. wieder eine starke Ziimnthung an die Glaiihcnssreudiakest des Publikums stellt Ob freilich all"dictcs Evüodenwerk nicht viel mehr tst als ein billiger Borwand. die Schwächen der Hanpffabel zu verdecken, die dem Drama leinen Konflikt geben soll, dessen Schürrung und Auslösung sonst kan», iür füm Akte langen würde, soll dahin gestellt bleiben. DaS überflüssige Erscheinen des Siiesbmders des Helden, deS Staalsiekretäis Ludwig von Völkclliiigk. an gewissen tobten Punkten deS Stückes spricht daiür. daß Sudelmann auch diesmal aus der Noch eine Tugend macht, mag er es auch noch so Mt verstehen, die Handlung durch scheinbare Zufälligkeiten vorwKs zu schieben, eso z. B. am Schluß dek zweite» 'Aktes, da der jnvae »„ Norbert von Völkerlingk. der ein Buck »brr dos
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