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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021002017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-02
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1902
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SerugrgedW: z»e» TdeuauOgaden «»»«»,< z»we näckkenchm, I durch «Oßm otgl. erdaln» >»««. d„ oe Anreizen-carll. Innadin« von «nkündiaunaen bis NackmUta»» » Utir Sonn- u„!> ftmna«» nur Maneniuake 38 vm> N di» >/,iUdr Die iwaliwewrund- seile lra, 8 Sildenl ») Ml> , An- luudiaunaen aui der Pnvall«ue ZeUe »P«,.! die rlvaliwe Zeile als .gm- neiaud»' oder oui lerlieil« eo vn Nummer» nach Sonn- und liein lasen > de» rlvaltiue (drundielleu M,l1dtuui>«rrn nur m,i otuii>a,er i M ^ f ^ k-4ti>"V4?b'i,.Dr««d Raa»I M ^ ff Achväalick« Lsaorak. ^ üi>>» rücke »leiden iinbenimickliat: ^ nnveruu»»!«. Mqn»>tru»e Welt« nickl auidewadn. K- isrs, I Nvxer's MMt« woilix«, 8ek>uki'S<kv 8elilak>'«< k VI«) er, kr»«en8tr.7. Hau»!-GeickLsirllellt: ^ Marlenftr. 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Nollekkw- Mntbmaßl Witterung: > ^1111,11«»* » Ausstellung. Ldervcrrvallungsgeuchr. Empfang der Burengenelale L nn Pable. Kiilil, zu Neuen neigend.! l L Zar inneren Lage Rußlands. In Rußland ist eS eine außergewöhnliche Erscheinung, daß der Zar persönlich an seine Unlerlhoncn Ansprachen richtet. Am allerwenigsten ist der jetzige Zar, Nikolaus II.. seinem Tempera ment und seiner ganzen Veranlagung nach geneigt, mit oralo- rischen Willensäußerungen verschwenderisch umzugehcn. Wenn er daher in letzter Zeit wiederholt das Bedürfniß gesuhlt hat, an Vertreter verschiedener Beoölkerungsschichten Ansprachen ju kalten, so läßt dies daraus schließen, daß seine Worte dem Drange schwieriger,' wenn nicht zwingender Verhältnisse entsprungen sind Die Wirkung rednerischer Kundgebungen monarchischer Per- sönllchkeiten steht im umgekehrten Verhältnisse zu der Häufigkeit, mit der sie erfolgen, Je seltener und je weniger ein Monarch redet, um so eindrucksvoller pflegen seine Worte zu sein Das gilt besonders beim Zaren. Auf der ganzen Erde giebt es wohl kaum einen zweiten Menschen, in dem sich eine so gewaltige Macht- fülle vereinigt, wie in dem Kaiser von Rußland. Von unge heuerlicher Ausdehnung ist sein Gebiet, aus weit über hundert Millionen beläuft sich die Zahl seiner Untcrthanen, und keine Schranke hemmt den Einfluß, den er über sie ausübt. Gegen den ausgesprochenen Willen des russischen Selbstherrschers hat ui seinem Reiche noch keine inncrpolitischc Bewegung, die einen Sysiemwechsel anzubahnen sucht, auskommen können. Das Zaren- lhum verfugt überdies noch immer bei schrankenloser, fast un nahbarer Machtvollkommenheit über ein« unermeßliche Popu larität: es ist zugleich politisch und kirchlich die höchste Instanz der Nation, und auch heute bedeutet es für Millionen die letzte Zufluchtsstätte der Gerechtigkeit gegenüber der Willkür und Ge setzlosigkeit der Verwaltung, So begreift cs sich, daß die Zarcn- worte, die jüngst bei verschiedenen Anlässen gesprochen worden sind, berechtigtes Aussehen hervorgerufcn haben und zum Theil als bedeutsame Zeichen des Anbruches einer neuen inncrpolitischcn Acra begrüßt worden sind. Die zwar äußerst knapp gehaltenen, aber prägnanten An sprachen des Kaisers Nikolaus zeigen zunächst insofern einen ge meinsamen Grundzug, als sie Warnungen und Mahnungen ent halten gegenüber den revolutionären Umtrieben und den dema gogischen Verheißungen der Umstnrzapostel, Wie er kürzlich in Kursk die Vertreter der Bauernschaft eindringlich ermahnte, Ihörichten Gerüchten über Landverlheilung nicht Glauben zu schenken, so hat er vor wenigen Tagen gegenüber einer Deputation der Handwerker und Arbeiter der Baltischen Werst die Pflicht der redlichen Arbeit und ruhigen Betragens betont und vor der Verwirrung durch schlechte Leute gewarnt, die ebenso Feinde dcS Zaren wie der ehrlichen Arbeit sind. Wenn auch solche Amber- ungen immerhin sehr bemerkenswcrth sind als Ausdruck der Zarenstimmung und als Symptom der gegenwärtigen inner- politischen Situation, die hauptsächlich durch die bedrohliche revo- lutionäre Propaganda und die hierdurch hcrvorgerufene Währung in den breitesten Schichten des Bauern- und Arbeiterslandes charakterisier wird, so liegt doch das Schwergewicht der kaiserlichen Kundgebungen in den mehr programmatischen Kaiscrwortcn, die sich aus die Semstwos, die Gouvernemcnts-Adcls-Landtage oder Landschaften beziehen, die einzigen Selbstverwaltungskörperschasten, die Rußland besitzt. Diese Semstwos, Landschaften, bilden das erste konstitutionelle Moment, das im Zarenreiche vorhanden ist. Sie wurden von dem Zaren Alexander kl, in s Leben gerufen und sollten gleichsam daS Fundament wcitgreifcndcr Reformen dar- stellen. In ihnen vereinigt sich, was der russische Adel und land- wirthschoftliche Grundbesitz an intelligenten und politisch vorwärts drängenden Elementen bietet. Der unerbittliche Despotismus der moslowitischcn Bureaukratie hat indeß naturgemäß in diesen Organen der Selbstverwaltung sofort seinen Todfeind erkannt und von Anfang an dahin gestrebt, ihre gedeihliche Entwickelung zu hemmen oder unmöglich zu machen. Um so bedeutsamer ist es, daß jetzt der Zar den Landschaften Berechtigung und Anerkennung zugesprochen hat. In Kursk hat Kaiser Nikolaus dem Adel und der Landichast für ihren Dienst bei der bäuerlichen Verwaltung gedankt, der „nichts aus selbstischen Motiven, sondern aus Ucberzeugung geleistet wird". Der Zar hat weiter bemerkt, daß ihm die schwere Lage des adligen Grundbesitzes und die Mängel des bäuerlichen bekannt sind. Zur Beseitigung, versicherte er, werden im Ministerium des Innern die erforderlichen Maßregeln erwogen. Zur Bctheiligung an diesen Arbeiten sollen die Gouvernements-Komitees berufen werden, zu denen Ver treter der Landschaft gehören. Den Großgrundbesitz nannte der Herrscher „das alte Bollwerk der Ordnung und der sittlichen Kraft Rußlands". Seine Befestigung, sagte er, wird der Gegenstand meiner unaufhörlichen Sorge sein. Den Vertretern der Landschaft bezeichnet« er ferner den Haushalt der Landschaften als einen Gegenstand von höchster Wichtigkeit und erinnerte daran, daß es die Aufgabe der Landschaften ist, die Befriedigung der örtlichen wirthjchastlichcn Bedürfnisse zu regeln. Hierbei wurde noch aus die monarchischen Sorgen um die Vereinheitlichung der Thätigkcit oller örtlichen Behörden hingeimesrn. Um einigermaßen die Tragweite dieser KurSker Kaiserworte »u ermessen, muß man sich zunächst vergegenwärtigen, mit welcher Entschiedenheit Kaiser Nikolaus II, unmittelbar nach seiner Thron besteigung die aus Einführung von Reformen gerichteten Wünsche abgewiesen hat. In mehreren Adressen der Landichasten war damals auf die Unzulänglichkeit des autokralischcn Regiments und aus die ungesetzliche Willkür, der sich die aussührcnden Organe des kaiser lichen Willens fortgesetzt schuldig machen, hingcwiesen worden. In der Ansprache, die Kaiser Nikolaus im Thronsaale des Winter palasles in Petersburg an die ihn zur Thronbesteigung beglück- wünschenden Deputationen aus allen Theilen seines Reiches hielt, nannte er die in Londschaslsversammlungen laut gewordenen Wünsche noch einer Betheiligung der Landschastsvcrtrclcr an den Angelegen heiten der inneren Staatsverwaltung „sinnlose Träume", Ter junge Kaiser erklärte damals, er werde das Prinzip der Selbstherrschaft ebenso fest und unentwegt aufrecht erhalten wie sein Vater, Heute steht jedenfalls Nikolaus II, den Bestrebungen der Landschaften, in denen die Opposition des Adels und des agrarischen Grund besitzes gegen den bureaukralischcn Truck und die polizeiliche Willkür verkörpert und der berechtigte Drang nach einer freieren, selbst- ständigen Entwickelung und einer praktischen Resormthätigkcit aus den vorhandenen Anfängen der Selbstverwaltung heraus vertrete» wird, nicht mehr so fremd und ablehnend gegenüber, wie es zweifellos noch bei seinem Regierungsantritte der Fall war. Be zeichnend ist es, daß es der russischen Presse, die sonst zu inner- politischen Fragen überhaupt nicht das Wort ergreifen durste, nicht verwehrt worden ist, die Kursker Kaiserworte zu commentircn. Aus diesen Eommcntaren geht deutlich hervor, welche Hoff nungen und Erwartungen die neuesten kaiserlichen Kundgebungen erweckt haben. „Nichts ist kostbarer," sagte u A, der „Swet", „als ein unmittelbar vexnommenes Zarcnwort" Es unterliege keinem Zweifel, daß die tiefgreifenden Willensäußerungen in Kursk in den Herzen aller Russen tiefe Wurzel fassen werden. Die Thatsache, daß es zwischen der Landschaft und der Verwaltung mehr als einmal zu einem Antagonismus gekommen sei. lasse sich nicht be streiten, Tie Gegner der örtlichen Selbstverwaltung hätten aus Grund'dieses Antagoisismus die Landschaft im Allgemeinen ange griffen und ihre Vernichtung gepredigt. Nichts dem Aehnliches liege in der Absicht der obersten Gewalt, Seine Majestät sorge für die Vereinheitlichung der örtlichen Behörden, Und das sei das W chtigste: denn die ernannte Behörde und die erwählte kommunale seien in gleicher Weise Organe derselben einigen zari- schcn Gewalt und verpflichtet, einander in allen Dingen zu fördern und zu unterstützen. Ohne diese gegenseitige Unterstützung wäre die nationale Sache, von der der Herrscher mit solcher Herz lichkeit in Kurst geredet hat. etwas Todtcs, Tie „Now, Wremja" kommt in längeren Ausführungen zu folgendem Schluß: „Man kann es kühn behaupten: keine einzige Maßnahme wird zu so segensreichen Folgen im Sinne der Hebung unseres nationalen und staatlichen Wohlstandes führen, wie eine zweckmäßige, wohl- erwogene Reform der Lokalvcrwaltung, und cs giebt kein ernste- res Thema für die geistige Arbeit unserer Gesellschaft, als die Frage der guten Organisation der Lokalverwaltung," Ein her vorragendes Moskauer Blatt bemerkt zu den Kursker Kaiserworten: „In diesen Worten ist also das klare, politische Programm der Kaiserlichen Regierung ausgedrückt, welches jeglichen Mißverständ- nissen und falschen Deutungen in Bezug aus die lokale, rein wirth- schastlicke Tbäligkeit unserer Landschaften ein Ziel letzt, Tie Klar heit und Festigkeit des politiichen Programms erscheint als das größte Glück für einen Staat, und deshalb sind jetzt nicht nur der Adel und die Landschaft Rußlands, sondern auch ganz Rußland von dem Gefühle tiefer, treuuntcrthänigcr Dankbarkeit gegen ihren Monarchen erfüllt, der geruht hat, Rußland einen Theil seiner zarischcn Sorgen und seinen Herrschcrwillen in Bezug aus die Vervollkommnung eines der wichtigsten Lebensorganc des russischen Staates zu offenbaren," Ein Petersburger Blatt end lich knüpft an die Kaiserworte Hoffnungen auch für die städtische Selbstverwaltung, indem es schreibt: „Mil besonderem Frohlocken wird die Thatsache, daß der landschaftlichen Wirthschast die „höchste Wichtigkeit" beigemesscn worden ist, auch von der ganzen Bevölker ung unserer Residenz begrüßt werden, die vor der Revision ihrer Städteordnung steht. Ist einmal der landschaftlichen Wirthschast so klar und bestimmt die höchste Wichtigkeit beigcmcssen worden, so wird man damft rechnen dürfen, daß dieses landsckmftliche Wirlh- schastsprinzip in seiner ganzen Fülle und Reinheit auch der bevor- stehenden Reform unserer Städteordnung zu Grunde gelegt werden wird." Neueste Dralitmeldnnqen vom 1. Oktober. (NachtS eingehende Dcvcschcn befinden sich Seite 4.) Berlin, (Priv.-Tcl.j Der Kaiser trifft am 5, oder 6, dieses Monats aus der Rückreise von Romintcn nach Kabinen zu einem kurzen Besuche de« Grenadier-Regiments Ne, :i, dessen Chcs er ist, in Königsberg i, Pr, ein. — Die „Neue Politische Eorr," schreibt: „In Posen droht ein neuer Skandal schlimm ster Art, In der sattsam bekannte» Afsaire des Majors Endell wird jetzt durch den Genossensckiastsrevisor Büring eine Broschüre sZur Abwehr und Ausklärung! Von MagnnS Büring Posen, 1902, Buchdruckerei der „Pos, N, N,"> G, m, b, H s veröffentlicht, die neue Anklaacn gegen Endell und seinen Anbang entkalk Es erscheint räthselbaft. wie sich in der Provinz Posen in den setzten Jahren Zustände entwickeln konnten, die an die Camorra in Neapel erinnern. Es kann nicht ausbleiben, daß die Beleucht- ung dieser Zustände schwerwiegende Folgen für die geiainniie Provinz nach sich zieht," — Der amtliche „Staatsanz," schließt seinen Nachruf sur den verewigten Oberpräsidenteu v, Go vier wie folgt: „In Gustav v, Goßlcr hat der preußische Staat eine» treuen und hervorragenden Diener verloren. Durch das Vertrauen seiner Könige zu den höchsten Verwaltungsämtcrn Hernien, Hai er bis an sein Lebensende durch unermüdliche Schaffenskraft und vollste Hingebung an seine dienstlichen Pflichten sich ans- gezeichnet. Seine außerordentlichen Verdienste sind von seinen Königen durch die höchsten Auszeichnungen, zuletzt im Jahre 189b, durch Verleihung des Schwarze» Adicrordens anerkannt worden. Wie ihm als Beamter ein ehrenvolles Andenken gewiß ist, so hat er auch in weitesten K reift» sich durch seine gewinnenden persönlichen Eigenschaften ein Irenes Gedenken gesichert." Berlin, IPriv,-Delft Die Zoll tariskom Mission des Reichstags hielt heule die Getreidemuiimalzölle nach de» Be- schlössen der ersten Lesung onirechl. Auch für die Viehzöllc wurde an dem Beschlüsse jeftgekalien, sie durch Minimalzöllc zu binde». Die Sätze wurden jedoch, gegenüber den früheren Beschlüssen, mehrsach herabgesetzt, Bon den Sozialdemokraten lagen eine ganze Anzahl Anträge zum Zolllarifgesetze vor. Eine längere Debatte oeranlaßte der Antrag aus Äuiiiabuie einer Bestimmung, wonach der Bundesrath verpflichtet sein soll, die Zölle sür die vom Anstande eingehenden Waarcn auszuhebcn und deren zollfreie Einfuhr zuzulassen, wenn die gleichartigen Waarcn von deutschen Verkaufs-Vereinigungen, Syndikaten, Trusts, Kartellen, Ringen oder dergleichen nach dem oder im Auslände billiger verkauft werden als im deutschen Zoll gebiete, Schatzsekrctär Gras Pofadowsky erklärte, es sei die Wicht jeder Reg erung, den Trusts die größte Aufmerksamkeit zu schenken. Eine Umsrage habe ergeben, daß in Deutschland mehr denn 409 Kartelle bestünden. Es werde beabsichtigt, kontra- diltorische Ermittclnngen onzustellen unter Hinzuziehung von Ver- lrekern der Kartelle und von Konsumenten, Die Wirkung der Kartelle äußere sich bis in den vierten und sünsten Abnehmer, Vielfach hätten sich die Kartelle entgegenkommend gezeigt: durch die beabsichtigten Erhebungen werde icoenfalls Beruhigung in der Oesfentlichkc t cintrclcn. Weiter sei zu untersuchen, wie die Kartelle in Zeiten des Aufschwunges und wie sie in Zeiten des Nieder ganges wirkten. Eine Vollmacht zur fortwährenden eingehkiden Kontrole sei für die Regierung unannehmbar. Besonders werlh- volles Material zur Bcurlhcilung der Kartelle geben die Ergcb- u sse in Prozessen zwilchen Kartellen und Abnehmern, Die Er hebungen seien im vollen Gange, weshalb er bitte, vor Abschluß derselbe» non irgendwelchen Maßnahmen abzusehen. Aus Einwand Brömcl's fügte der Staatssekretär hinzu, die Regierung thue schon beute, was sie könne, »m eine Schädigung der heimischen Industrie durch die Kartelle des Auslandes zu verhüten, Co sei sic schon von diesem Gcsichisvuiiklc aus daraus bedacht gewesen, Vergünstig ungen sür den Vcredclungsvcrkchr stm weiteren Umsange zuzu- lasien, Ehe aber in der Frage der Syndikate seitens der Regier ung bestimmle Maßnahmen crarisftn würden, wtiift das nötbige Material gesammelt werden. Bevor dies nicht geschehen, könne er unmöglich erklären, ob und was aus dem Wege ver Gesetzgebung geschehen solle, um Ausschreitungen der Kartelle zu verhindern, Gras Kanitz meinte, die Syndikate mühten von alten staatlichen Lieferungen ausgeschlossen werden, Tie badische Regierung beziehe ihre Kohlen viel billiger, als die preuhftche Eiscnbahnverwallung, diese beziehe ihre Kohlen von den Snndikatcn, Baden direkt von den Zechen mit Umgehung der Syndikate. Bei den weiteren Beralyungen wurde cu> Antrag aus Erricknung einer Zollauskunsts- stellc mit 11 gegen 12 Stimmen abgelchnt, Friedrichs Hasen, Der König empfing gestern kcu in außerordentlicher Mission entsandten sächsischen Staatsministcr v, Metz sch in Audienz, um aus dessen Händen ein Schreiben König Georgs cntgegcnzuncbmcn, >» welchem dieser seine Thron besteigung anzc:gt. Daraus wurde der sächsische Gesandte, Freiherr v, Friefcn, zur Ucbcrrcichnng seines Beglaubigungsichrcibcus enip'angen. Im Lauft des Nachmittags brachte die Königliche Moloryacht die sächsischen Gäste nach Lindau, von wo sic nach München wcitcrrcistcn. Hamburg, Die „Hamb, Börsenhalle" meldet vom Ans stand in Haiti : Die Prioalmcldungen, die mit letzter Post ein- gegangen sind, bestät'ac», daß der haitianische Admiral Kilück »nt dem „Cräte » Picrrol" nntcrgcgangen ist, und zwar aus eigenem Entschluß, nachdem er seine Leute ausgcschissl hatte. Mit dem Schissssuhrcr sind, wahrscheinlich in Folge dcr^vorzciligcu Explosion, auch der Schift'sarzt, die Köchin und der Steward er trunken, Die Mannschaft zeigte Ansangs Lust, aus die Deutschen zu feuern, wurde aber daran von dlftlick mit dem Revolver in der Hand verhindert, Uebrigcns soll das amerikanische Kriegs schiff „Cincinnati" trotz dcs ErsilchcnS des deutschen Konsuls es abgelchnt habe», bei der Fcslhaitungund Durchsuchung der „Mar- komannia" zu intervenirc». Der Befehl sür dicie Durchsuchung ist von dem Rcbcllcnsührcr Finnin selbst ausgegangen, der dabei der Ansicht Ausdruck gab, man brauche nur aus Amerika, nicht so sehr auf Deutschland Rücklicht zu nehmen, Frankfurt a, M, iPriv-Tclft Zu dem internationalen Kongreß zur Bckämvsunq des Mädchenhandels, der vom 7, bis 10, Oktober hier stattsindet, sind angemeldet: aus Dcuiftb- land 42 Thcilnchmcr, aus England 10, darunter der Eari vs Aberdeen, dann Montesiore, Morgan, aus Frankreich 10, dar unter Senator Börcngcr. Polizeivräsckt Lcvinc, aus Italien io, aus den Niederlanden 1. aus Norwegen 1, au^ Oesterreich 1, ans Rußland 6, aus Schweden 1 und aus der Schweiz 2, Den Vorsitz führen abwechselnd Graf v, Beruftorsi-Dculschland. Earl os Äbcrdcen-Enaland. Senator Börangcr-Frankreich und Senator Sabourow-Rnßlaud, Stendal, lPriv,.Delft Bei einem Schabcnftncr in dem Dorfe Lüdcritz bei Stendal verbrannte der 60jährige Alt sitzer Lanbvogcl, Tan gerb ütte, sPrio-Tclft Gestern Abend verbrannte in dem Dorfe Scheeren ein sechsjähriges Mädchen beim Ab- brcnnen von Kartoffelkraut, Wien, Dic^„Ncuc Fr, Pr," meldet: „Der Ausgleich ist in ein aknteS Stadium getreten, »nd der Kaiftr hat die Theil- nahmc an den Hochwildsagbc» aufaegcbcn, Die Schwierigkeit liegt in einer slaatSsiiiaiizicllcn Frage, in der der öftcrre chische Finanzmniisicr Dl. Böhm v, Bawcrk aus seinem Standpunkte beharrt." «L ISIS-llM
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