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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020904028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902090402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902090402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-04
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I »-I« I»I>«,„ IN7. tsir »»inntire» »Uüliriirlilirli. >I»Ri iu>.»ie liier« in j«I«r ke/u-Iilm»! iitrear »grd il«n xegetriietieii 4ai>rdritt«ti im tciliiioreteti lt«,«ra rttu.mt sjgil ,m,i /„ idr«r Ilnidtnlluiii: itti^rtilin«ilir!i II»>i»t«>>. II« I«- ,uul ^ c>«-^«i »cki isl il. Illllilzciiei's jf. lritbor r . 44noti->niutl> NrVÄ44. §>«!:" Vornorllstrus.-iv 8 Luleo^euerei n. IruelüLovIsdrUl 8peeisl-Fabrik für lmiet r»r ks^lnktiikuitt' ck>w >n «i'iwi» iVorlc rur I'«-i»on«»»- »i I HH »>»i «»ttl»«»1öi «I« ,miL (Iic-ittuiiion nvuoslon, maclorndtc-u Llvlrtrisvkkn LulrüKv mit Iriettnoiilzlmriiis tu mänuidt ein. Neueste Daklberichtr. Grnrratleulnant a D. Lconhaidi ß. Monstre-Eoneert zum Beste» der Militärvereiiie Dresdens GriickilSveihandlunaen. St. Petersburg im Sommer. Tvnnerstaz, 4. September 1W2. Neneste Dralitmeldnn^cn vom 3 September Die Kaisertane in Pose». Posen, lim 7,45 Mir begab sich der Kaller an brr Spitze der Fabnenkompaguie. die vom ÄrenadierRegimcnl .Gral Riem von Nollendorl" gestellt war. nach dem Parade selbe bei Lawica. mit ilim zu Plerdc der Kronpriilz. Um 8 20 Ulu iolgten u» Wagen die Kaftecili, eslvrtirt van einer Schwadron niger zu Pferde, desgleichen die bier einaeilvssenk» Prinzen. Bei Ednardsselde batten die Kriegerveieine der Provinz Pale» Aus stellung genommen. Das Weller ist prachtvoll Posen Das Kaiscrpaar lras kurz vor 9 Uhr aus dem Paradeselde bei Lawica ein. Die Kaiserin, ui der Uniform istrcS stiirassier-Rcgimenls, stieg zu Pferde. Der Kaiser ritt mil den Fahnen vor die Front der Parade, wo General v Stulpnaael den Frontropport meldele. Der Kaiser übergab mir einer An- spräche den Obersten der Regimenter die neuen Fahnen. Als- dann ritten das Kaiserpaar, der Kronprinz. Prinz Albrcchl von Preußen, Prinz Friedrich Leopold von Preußen und Prinz Ludwig von Bauern und Herzog Ernst Günther von Schleswig- Holstein. sowie der Gouverneur von Warschau, General Tscherlkoss, die Fronten ab. Es fand ei» zweimaliger Vorbei- marsch statt. Der Kaiser führte beide Male das 7. Königs- Grenadier-Regiment, Prinz Ludwig von Bauer» sein 47 Regi ment vor. Zum Schluß war die «taubenlwickeluna ziemlich arg. Die Kaiserin ritt, bevor sie zur Stadt zurückkehrte, die Front der Kriegervereine, der Kaiser die der Todtenkopsbrigade ab. Die poli»rilichen Anordnungen, betr. den Verkehr, waren mustergiltig. Nach der Parade des 5. Armeekorps und der Kavallerie-Division ö kehrte das Kaiserpaar nach der Stadl zurück, die Kaiserin zu Wagen mit Eskorte, der Kaiser wiederum a» der Spitze der Fahnenkompagnie. Die Schulkinder und Vereine bildeten Svalier. Kurz nach 1tz4 Uhr tras der Kaiser vor dem Generalkommando ein. Berlin. Das „Armee-Verordnungsblatt" veröffentlicht folgende kaiserliche Ordre an das hiestge Kriegsminiilerium, datirt Posen, 3. September. Auf einen Mir gehallenen Vortrag bestimme Ich, daß die Stadt-Umwallung von Postn. aus dem linken Wortheufcr, einschließlich dcS Forts Hake, aufgelassen wird. Der Kricgsminisler hat hiernach das Weitere zu veranlassen. Leipzig. sPriv.-Tel.) Leutnant Weiß vom Jnsanicrie- Reaiment Nr. l07 wurde wegen widcrnalürlicher Unzucht, Fahnen flucht und Falschmeldung durch das Kriegsgericht zu 13 Monaten Gefängnis, und Dienslenilassung verurtheill. Kiel Die monche Kancinachl ., Stand art" hat heute Morgen durch den Raster Wilhelms»»»! die Reise fortgesetzt. Wien. In Leoben hat der Hansdesitzer und Oekonomic- Vjichter Joicpb Koster einen gräßlichen Selbstmord veiübl Der Geiiannlc. der vor Jahre» wegen Geistesstörung unter Be obachtung stand, stieg ans den Mossenberg, nahm eine Dvnamit- varrone in den Mund und steckte dieselbe in Brand Mit zer schmettertem Schädel wurde Roller als Leiche ausgeiundc» Lussin-Piccolo. Kaiser Franz Jofeph ist gestern Nachmittag hier eingctrossc» und wurde von der Bevölkerung stürmisch ocgsiüßl. Später unternahm der Kaiser eine Rund fahrt durch ven Hasen. Abends fand an Bord der Jacht „Miramar" ein Tiner statt, zu dem die Spitzen der Behörden eingeloden waren. Agram Tie Wuth der Menge bei den gestrigen Kund gebungen richtete sich gegen das Haus des Hauvimanns Wittas, der aus die Demonstranten geschossen hatte. Tic Menge errichtete Barrikaden und warf alle Fenster ein Das Militär säuberte die Straße. Später kehrten die Deinonslranlc» zurück und drangen in das Haus ein. Sie demolirien die Wohnung und warfen die Möbel auf die Straße. Es gelang WittaS. mit seiner Frau unbe merkt aus dem Hause zu entfliehen. Die wülhendc Menge zog alsdann nach der Medulichgafse und verwüstete dort die Wohn ungen der Serben. Auch m anderen Straßen sollen Verwüst ungen vorgekommen sein. Agram. Wie verlautet, sammelten sich Bauern am oberen Jlica an und verübten nächtliche Ausschreitungen Meld ungen aus der Provinz zufolge fanden äknlichc Kundgcbungen in den Städten Rurlstadt. Vinkvvci. Oguliii. Gosvic Eiavica statt. In Gvspic sollen hierbei einige Pernnien verwiindei mehrere ver haftet und zu Fikiheitsslinse» venirttieilt worden sein Bei den vorgestrigen A»Sich»eiiungen wurden 2!, Penonen verletzt, darunter <> schwer. Die Verwundung eines Polizisten durch einen Schuß bestätigt sich nicht Die ganze Rundgebuiig muß vorbereitet ge wesen >ein, da einzelne Guiope» genaue Listen vnn ierbischcn Wohnungen hatten Die serbischen Kauslenle sind bovkoltirt, ieibiiche Angestellte würben aus den kroatischen Geschäften ent lassen. Die meiste» serbiichen Geschäfte sind gefpenl. — (Keilern Abend sammelte sich eine Menschenmenge ans oem Ietlachichpiatze an. der von der Poti,ei gesäuben wurde. Ans dem kapitewiatze trieb die Menge die Polizei zurück und schlug die Fenster ein. Gleichzeitig sammelten sich auch an anderen Stellen große Menschenmassen an, die i» den Wohnungen von Serben die Fenster zerschlugen Der pensionirtc Haiivlniann Wikas schoß aus die Menge und veiwnndele einen Schlächleraebilfen. Tie Lage aus dem Kapiielplatze wird stets bedrohlicher M ilit 8 r ist zur Räumung beordert worden Agram Nach Mitternacht plünderten umberziebende Rotten die serbischen Kaufladen, zündelen die Einrichlungen an und bausle» in mehreren von Serben bcwohnien Gasten wie die Mordbrenner. Heute früh wurde der pcnstonirle Haupnrrann Wittas bei seiner Rückkehr nach Hause aus seiner Wohnung und durch die Gassen aeschlevvt. Ter alle Mann ivrirdc irvtz seines Flehens fürchterlich geschlagen und mußte schwerverletzt in das «vital gebracht werden. Es wurden zahlreiche Verkostungen vorgenommen, darunter die mehrerer plündernder Weiber, sowie zweier Journalisten, die die Menge ausreizlen. Gegen Mittag ist Militär eingetrossen und in allen Gossen ausmorschiri. Toulouse General Bmgore gab den auslänviichen Offi zieren und französischen Generalen aus 21 »laß der großen Manöver ein Banket, an dem der Prinz von Asturien Ibeilnahm Bnlgere trank aus die souveränen Ztaatsoberhäupler Der Prinz von Asturien dankie im Name» der srcinde» Lstsizicre ft» die ihnen bereitete Aillnalimc und trank ans den Pründenien Loubek »nd ans die raptere iranzösnche Armee, deren Manöver bei- zuwohncn er sich zur Ehre anrechne. Als die ftemdcn Ostiftcre „ch aus dem Balkon zeigten, wurden sie von der unten versammel ten Volksmenge lebhaft begrüßt. Bern. Vom Berg Les Plans bei Bcx 'Ranion Waadt) ist der 24iährige Tourist Eduard Mastard beim Edcliveißiuche» ab- gestürzt Man fand ihn als Leiche Barcelona In Dcnia sind sömuttliche Auslader in den Aus st and getreten. Die Schisse können deshalb dm Hafen nicht verlassen. London. Wie die „Morningposi" aus Pretoria vom 2. September meldet, wurde im Buren» für einheimische Auge- legenheiken eine H ä n v i I i n g s v e r s a in in l u » g abaehalic», der gegen 400 Hänvilinye beiwokme» In dieser Versammlung wurde ihnen eine Proklamation bekannt gegeben, wonach sie alle in ihrem Besitz befindlichen Waffen und Munition abzulicfcrn haben. Petersburg. Der „Regierungs Anzeiger" meldet: Vor einigen Monaten zeigten sich im Zustande der Kaiserin Ver änderungen. die eine Schwangcrichasl vcrmutden ließen: jedoch endete diese ln Folge Ablcnlcns von dem normalen Verlause mit einer Fehlgeburt, die ohne Komvlikationcn. bei normaler Tcn'veratnr »nd Puts, stattsand Belgrad. Zwischen den Vertretern des Syndikats und den serbischen Delegirten ist auch über die E»izc!hesten >m neuen Anleihe-Verträge eine Einigkeit erzielt worden, Ter Ver trag wird morgen in Paris unterzeichnet werden, wofür die serbischen Delegirten schon die Ermächtigung erhallen haben New Jork Nach emem Telegramm aus Vrainmell lWcst- virginiem haben die dortigen Ausständigen die Kohlengruben der Pocabviitas-Ginbeiigesellschast an der nach Virginien zu ge legenen Sette in Brand geietzt Batie-Terre (Guadeloupes, Nach Meldungen aus Martinigue sind bei den letzten Ausbrüchen des M ont Pe >« e 1060 Mcnlche» umaekommen und 1500 verletzt. Worcester iMastoschiisetlss. Präsident Roosevelt hielt hier eine Rede über den Trust, in der er die Zuhörer ersuchte, sich die völlige Dhorheit desjenigen Mannes zu vergegenwärtigen, hn Idee zu haben, was er thalsochftch machen will Er selbst würde mit einem Manne zujaininenarbciien, wenn dieser ans Acrnichi- ung des Uebcls in den Trusts bestünde: indessen würde er dieiem Manne seine Unterstützung nicht biete» wollen, wenn dieser L Trusts aus eine Weise beseitigen wollte, die die Wohlfahrt de:, Landes vernichten würde. Ei» Mann, der die Vernichtung der Trusts durch Maßnahmen einpschtcn würde, die die Induftri» des Landes lahm legten, wäre im besten Falle ein Eharlatan, im schlimmsten Falle ein Feind der Republil Der Präsiden! gab zuin Schluß seiner Rede der Hostnung Ausdruck, daß durch dm nationale Gesetzgebung etwas in der Angelegenheit der Trusts geschehen werde. ^ertliches «nd Sächsisches. Dresden. 3. September —* Heute Vormittag N Uhr wurde aus dem ivcucn katho- tischen Friedhoft einer der ältesten Ssjizierc der sächsischen Armee, der im 85. Lebcnsiahre verstorbene Generat-Leulnnnl a T. Bernhard Auanll 21 lbau v. Lconbardi, zur ewigen Rübe bestattet. Inmitten des schwarz ausaei'chlaaenen Altai vtatzes, bedeckt mu dem Degen und dem Reihcrsedcrbusch geschmück len Helm des Verstorbenen, zu Fußen das schwarziammcliie Ordenskisicn, stand zwischen herrlichen Blattpüanzen und Loi- beerbäumcn der mit kostbarem Blumenschmuck überschüttete metallene Sarg,-an welchem auch Sc. Majestät der König dura, seinen Generaladiulanten, Gcneralleutnanl o, Broizcm. einen grünen Kranz mil weißer Schleife und dem königlichen Namens- zugc O hatte niedcrlcgen tasten Ihre Maiciia! die Königin vertrat deren Lberhofmelsier, Wirkt. Geh. Raih. v Malvrlie Weitere Kränze hatten u. A. gewidmet: das Offizierskorps de- 8. Jistantcrie-Reaiinenls „Prinz Johann Georg" Nr 107, dessen Oberst der Verstorbene war, und tue Festung Kümastcirn welche der Dahinaeschiedene während der leisten Jahre seiner Aktivste als Kommandant be'ehligie. Außerdem waren erschienen Seine Excellcnz der Krieasminisier General der Infanterie Freiherr v Hauten, Siadllonimandanl Generalmaior Freiherr v. Slraleii- heim, der Generalilabschcf Generalmajor Grat Vitzthum, Ge neralmajor v. Dpalieholtz, eine Deontation von Lfttzicren und Unterosftzisren des 107. Regiments, an der Spitze Herr Major v. Tettenborn ferner die Gencrolleutnanls und Gcnerolinaiorc z, T. Baricky, Larraß, v. Wurmb und Andere mehr. Eingc- leiict wurde die ernste Feier mit dem „Usoi-z-me»!-»" gesungen von dein katholischen Knabenchor: dann sang der Präses des katholischen geistlichen Konsistoriums, Herr Hoskaplan Maaz, das ,,!>>' >»'<iteinsti» ,'IilUüivi uel Io. Oomiii,'" und hielt daran an- lchlicßcnd die Gedächinißredc, i» welcher er den Hciinacganaencn als «oldat, Familienvaicr »nd Ehrisl schilderte und mit ciniachei. schlichten Worten cliva FolaendeS aussührtc: „Fern von der Heimath. aus dem Gute seines Sohnes gestorben, sei der Ver ewigte, seinem letzten Wunsche entsprechend, nach seiner thcurcn Heimath Sachsen gebrach! worden, uni hier an der Seile der ihm vorausoeganffcnen Gattin die letzte Ruhestätte zu sindcu Wenn eine so bochaniehnlichc Traucröersammliiiia einem Heim gegangenen die letzte Ehre erweise, io müsse dieser schon zu den Männern gehört haben, deren Eigenschaften und Tuacndc» solche Ehre gebühre, lind in der Thal, der verstorbene General war eine iotchc Persönlichkeit, eine ritterliche Erscheinung voller Mnth und Energie, ehrenhaft, von nobler Gesinnung. Sein Na- turcll wies ihn aus den Soldatcnstand. den er mit Feuer cr- grsts und mit ganzer Seele aussiilltc AIS Militär zeichnete er sich aus durch stete Fürsorge für seine Untergebenen, treue Kameradschaft, und vor Allem durch Unerschrockenheit >n der Gefahr. Lic machte ihn z» einem Hcerftihrcr. der mit der schon slen Tugend des Soldaten, der Tapferkeit, geschmückt, den Er- folg an leine Fahnen heften durste. Drei Königen hat er bei allem Wechsel der Zeiten in Treue und Anhänglichkeit gedient, drei Feldzüge gaben ihm Gelegenheit sein Geschick als Führer zu beweisen, und, mit Muth und Umsicht eingreifend, zum Siege beizutrapen. Tie aebiibrcnde Anerkennung bade er dafür ge sunden im Vertrauen icincr königlichen Kriegsherren, die seine Brust mit Orden schmückten und ihn emporhoden zu den höchsten Stellen im Heere. In seiner Familie der liebevolle Gatte und Knnst und Wissenschaft. Mitthelluna aus dem Bureau der Königlichen ftheater. Im Königlichen OperMause ^ , na Hoftheater, Im Donnerstag, den 4 September, das Ga st spie sonne rin Frau Ernestine S chum a n n-H ei n k vc lichen Hofoper in Berlin. Frau Schumann-Heink Gastrolle die Gräfin in Lorhing's dreiakttger stb gute beginnt cl der Kammer von der König singt als erste , , ,. Oper „Der Wildschütz". Die übrige Besetzung der Oper ist die folgende: Baronin: Frau Wcdclind: Grclchen: Frl. Nast; Gras: Herr Geißler: Baron: Herr Gießen; Bacchus: Herr Grcdcr szum ersten Male); Pankratius: Herr. Erl. Die Vorstellung beginnt halb 3 Uhr. — Die Königliche Generaldircktion Hai das drama tische Gedicht „Unsterblichkeit" von Köniasbrun-Schauv tzugchörige Musik von G. Taverniers zur Ausführung für das Königliche Schauspielhaus angenommen. — Für den erkrankten Herrn Anihes wird Herr Ernst Kraus von der Königlichen .Hosover in Berlin Sonnabend, den 6. September, im „Sieg- fried" und Dienstag, den 9. September, in der „Götterdämmer ung" die Partie des Siegfried singen, 4* In dem Befinden des Herrn Kammerfänaers Anihes ist, wke uns seine Gattin mittbeilt. wesentliche Besserung ringetreten. Nach Ausspruch des AizteS liegt eine starke Nervenstörung vor, die eine sorgfältige Pflege und Ruhe erfordert. In der Aufführ ung des Nwclungenrinaes. die gegenwärtig im Königl. Hofovern- hausr stattfindet, kann Herr AntheS nicht Mitwirken. Auch ein in den nächste» Tagen in Aussicht genommenes Gastspiel im Münchner Prinz-Regenten-Theater mußte abgesagt werden B.-C " meldet: Der General-Intendant Gras Hochberg habe den Kaiser abermals um seine Entlassung gebeten. Der Kaiser fei diesmal geneigter, den Wünschen des amts s* Der „B. »chberg habe ^ eten. Der Kaisc , „ - , , müden Hofbühnenleiterö zu entsprechen. Ans Wunsch des Kaisers werde der Wiesbadener Intendant Georg v. Hülsen werde der Wiesbadener Intendant Georg v. Hülsen die Leitung v«r Berliner Königlichen Bühnen übernehmen. s?j s* Aus Wahnfried verlautet, daß die Ausführung des „Par- kifal'' und des „Ring" für die Bayreuther Fcstspiele 1904 tn sichere Aussicht genommen sind. WaS außerdem noch ausge- stwrt werden wird, steht noch nicht fest Lt. Petersburg im Lommer. li Einige Worte der Erwähnung verdient daS Restaura tionswese» von Petersburg Man kennt drei Arten von Schankwirthschasts»: TraetierS (Bierstuben desto größere Steh- bierhalleiO. Restaurationen und Hotels Erstere. in denen man eigentlich leine Gelegenheit Hai. Hut und Paletot abznsegen. sind >ctzt bis Abends 10 Uhr. die Restaurationen bis 12 Uhr und die 2 Uhr bcz. unbeichränki offen. Hotelrestaurants bis Nachts Da die Restauratiimsperbältnissc regelt werden, so trete» fast mit jedem Perftmenmcchsel auch Aciidcrlingcn in den Bestimmungen über das Restanrationswcse» ein. I» keinem öffentlichen Lokal Peteesbnrgs darf dem Kartenspiel gelnildigt weiden. Auch würde eS gegen die Landcssitte verstoßen, wenn eine Fra» eine Bierstube oder Restau ration beträte. Man findet darum höchstens in den Hotel restaurants einmal eine Dame mit am Tisch sitzen, und dies ist dann sicher eine Fremde. In den großen, zum Tbeil mir Garten reftanrants versehenen Beranüaiinaslokale» begegnet man dagegen weiblichen Besuchern wie bei uns. — Bei diemr Gelegenheit will ich den Wodki, der im Leben so manches Russen leider eine io unheilvolle Rolle spielt, nicht unerwähnt lassen Ganz so schlimm, wie man sich die Verhältnisse i» der Regel vorstclU, sind sie nnn. wenigstens in den letzten Jahren, nicht mehr, obwohl noch Manches rur Minderung des SchnapskonsnmS geschehen konnte Die russische Regierung ist erfreulicher Weite bestrebt, das Volk immer mehr von der Wodki-Leidcnschaft abznbnngen. Namentlich mit der vor etwa vier Jahren durchacietzte» Einführung des Branntweinmonopols ist hierin ein guter Schritt vorwärts ge schehen ; verloren doch damals allein in Petersburg gegen 000 Restaurationen und Tractiers ihre Schnapskonzession Jetzt bat die Regiening Verkaufsstellen eingerichtet, i» denen der Wodki in amtlich versiegelten Flasche» verknust wird. In diese» Verkanfs- stätte». die Sonntags von 12 bis 8 Uhr, Wochentags von frnb 7 Uhr bis Abends tO Uhr offen sind, darf der Branntwein jedoch nicht getrunken werden. Namenttick an Sonntagen siebt man in den vvrzuaswcise von der armen Bevölkerung bewohnten Stadt vierteln die dem Alkohol Ergebenen oft zu Dutzenden vor solchen Kaufläden in Reih und Glied stehen, die es kaum erwarten können. bis der Braiintweinverkaus geöffnet wird Eigenthümlich beruhet eS. daß man beim Bettele» eines solchen Schnapsladciis das Rauchen unterlassen und den — Hitt abnelnnen muß. Daß unter solchen Umständen in Petersburg der Alkohol gegner- und M ä ß i g k e i ts b c w cg u n g ein weilcs Arbeitsfeld offen steht, ist selbstverständlich Znglrich ist man bestrebt, dem 'Volke durch Darbietung guter Eoncerte »i potlslhümlichcn Preisen Anihcii an edlerer Bildung zu verichaffen Der Prinz von Tilden bürg, der Präsident des MäßigkeiisvercinS, hat vor etwa ftms Jahren ei» Unternehmen gegründet, das „Voikshaus Raiter Nikolaus !I." („Narodni Dom"), das allen Mäßigkeitsbestrelninaeii zum Mittelpunkte dient In diesem sehenswert he» Eiablissemeni werden weder 'Wein, Vier nnch Branntwein verabreicht, sondern nur alkoholfreie Getränke. Geboten werden unter Mitwirlnna guter Krätte. die sich ziim Tbeil ans den Truppen der lästerlichen Theater rckrntireii. kurze Oper» oder Schanspielvorführnnaen iaegen rin besonderes mäßiges Entree', Eoncerte. Pariotövorstcll nngen rc. sin ein Eintrittsgeld von 10 Kopeken. An Sonntagen ist das .Volkshaus" besonders stark besucht, auch von Mitgliedern der besseren K reise Das n e s cl l s ch n s t l i cb e Leben delutt sich weit über Mitternacht ans. Aus diesem Grunde sind viele Bergniiailnasorte. wie Zvologstcher Garten, Krcstvwski :c., bis 'Nachts 2 Uhr osten: bis um dieie Zeit halten auch die Straßen bahnen, Newadcimpfer -c. ihren Betrieb nnsrecht Von den zahlreichen und meist sehr sehenswerthcn Kirchen in Petersburg bat mich neben der imposanten Jiaakskathedralc am meisten die Kirche in der Festung Peter Paul intcreisiri. Sie ist die älteste kaiserliche Begräbnißstätie, die zu dem an und für sich prächtigen Innern in den Kranzspenden für den Ictztgestorbe- nen Kaiser Illerandei III. einen hervorragenden Schmuck erhalten hat. der sich an Pfeilern und Wänden hoch hinaufzieht. Die Kränze, zumeist a»S Silber angeserliat, enthalten einen 'Metall wcrth von melir als 10, Millionen Rubel Sie sind prachtvoll in ciselirter Arbeit ausgeführt und stammen ans allen Tbeilen des weiten russischen Reiches: denn jede größere Stadt und Regier ungskürperschaft, jedes Regiment, viele Gilden re. Pflegen beim Tode des Zaren iotchc Silberkränzc dem Andenken des verewigten .Herrschers zu widmen. — Im Wintcrpalais und im Sommcrschlosse Peterkos sind cs andererseits die Hu»derte von goldenen und silbernen Tellern und Schüssel», die das Auge des
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