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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021026018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902102601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-26
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1902
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Fü»' e»»«o»» L/oriaö skeitt sic/» tte»' FcsttAS/iveis ü» F»««ke»» ««««i povoFe»» -er tter FauptAeso/iä/tsstette au/ 90 be» äs» Lais«-/. Foskanska/ter» »m Feic-§As-»cke au/ L LkL. u«<i ü» Oeeke»^e»e^-k/nFae,» au/1 L»'. L9 Fette?. SssoLLttsstsUs üsr „Vresäuvr llLvkrtodtM". Poslaustraggeider. Dörrobst, Börfenwochcndericht. LSL'L?r?n.?L > Loutttaq. L«.Okto»cr I U<>2. Zur inneren Politik Englands. 'Bor den schweren Sorgen der auswärtigen Politik muhten in den letzten Jahren in England die innerpolitischen Fragen und Aufgabe« vollständig in den Hintergrund treten. So lange es sich während des südafrikanischen Krieges darum handelte, die Weltmachtstellung Grohbritanniens aufrecht zu erhalten und vor allen Gefahren sicher zu stellen, konnte naturgemäh die innere Politik nur ein untergeordnetes Interesse beanspruchen. Ter nationale Egoismus unserer Bettern jenseits des Aermelkanals erweist sich als so stark, dah es auch die oppositionellen Elemente als ein selbstverständliches Gebot erachten, innerpolitische Mein ungSverschiedenhe.ten nicht aufzuwersen und auf die Spitze zu treiben, wenn das vaterländische Gesammtwohl auf dem Spiele steht. In den letzten Wahlkämpfen vor zwei Jahren ist zwar von dem radikalen Flügel der liberalen Partei die imperialistische Politik de» AabinetS Salisbury scheinbar mit grohem Eifer be sehdet worden, besonders auch durch den Hinweis auf die viel fach reformbedürftigen inneren Zustände; indeh lagen hier doch mehr wahltoklische Manöver vor. Einen ernst gemeinten Bcrsuck, die schicksalsschweren Entscheidungen, die sich im Süden des afrika nijcheu Kontinents vollzogen, durch das Aufrollen innerpolitischcr Problem« zu durchqueren und zu erschweren, hat die Opposition nicht gewagt. Bor den großen Aktionen des Chamberlain'schcn EhauviniSmu» war e» anders. Ta dominirtc die innere Politik dergestalt, dah man sich in den weitesten Bolkskreiscn mit den aus- wärtigen Angelegenheiten wenig oder gar nicht befaßte. Zu Gladstone'S Zeiten, dessen schwächste Seite die auswärtige Politik bildete, beherrschten fast ausschließlich die inneren Fragen, wie z. B. die irische und zuletzt die ObcrhauSfrage. die Kemiither, und vor wenigen Jahren noch wurde das öffentliche Interesse von dem wirthschast-politischen Streit absorbirt, ob steigende Staats auSgaben durch indirekte oder durch direkte Steuern aufgebracht werden sollen. Nachdem der Jriedensschluß von Vereeniging England von dem schweren Alpdruck, der bald drei Jahre lang aus ihm lastete, befreit, seine bedrohte Weltstellung gerettet und sein bereits bedenk ltch schwankendes Prestige auf's Neue gefestigt hat, gewinnt die öfsentlich« Meinung allmählich wieder Interesse für die unmittcl baren eigenen Angelegenheiten des Landes. Das Recht der äußeren Politik auf Alleinherrschaft hat aufgehört, seit das große imperia listische Ziel in Südafrika erreicht ist, und dem politisirenden Schelle de» britischen Volkes kehren in'S Bewußtsein zurück die Bedürfnisse und Sorgen des innerstaatlichen Lebens, das in viele« Beziehungen zurückgegangen ist» weil hier seit Jahren jeder Fortschritt aufgehört hat. In der gegenwärtigen Parlament»- tagung wird da» konservativ« Ministerium zum ersten Male auf innerpolitischem Gebiete eine Probe auf seine Befähigung und die Festigkeit seine» Bestandes abzulegen haben. Di« zweisevv» bedeutsamen Erfolge, welche die gegen- wjrtig« Regierung in Südafrika errungen hat» bieten kein« uubedtn« sichere Gewähr» dah sie auch den innerpoli tisch«« Anforderungen, die nunmehr an st« gestellt werden, gewachsen sein wird, zumal sie noch keine Gelegenheit gehabt hat, ihr imwrpolitische» Programm zu entwickeln. Auf die fest ge schlossen« Einheitlichleit, mit der ihre äußere Politik von der konservativ-pnionistischen Partei unterstützt wurde, darf sie von vornherei» b« inneren Angelegenheiten, abgesehen von den irischen Fkaaen. nicht mit Zuversicht rechnen; auf innerpolitischem Gebiete schließt die Regierungspartei vielmehr mancherlei unausgeglichene Meinungsdisserenzen und Interessengegensätze ein, die Klippen bieten, an denen das Ministerium trotz seiner vorläufig die Opposition an Stärke weit überragenden Gefolgschaft scheitern kann. Zunächst ist cs vorwiegend die Untcrrichtssragc, oic das Hauptthcma der zu erwartenden parlamentarischen Kämpfe bildet. In der Lcrtretnng und Durchführung der Schulresormvorlage, die er von seinem Onkel und Amtsvorgänger Salisbury über nommen hat, wird sich Balfour als neuer Ministerpräsident zu bethätigen haben. Bis zu der Schulbill des Jahres 1870 be fand sich das Volksschulwesen in England auf einem weit tieferen Niveau, als in allen übrigen europäischen Kulturstaatcn. Tie Hälfte der schulpflichtigen Kinder erhielten so gut wie gar keinen regelrechten Schulunterricht. Erst die Schulakte des Jahres 1870 zwang die Gemeinden, zur Herstellung und Verwaltung der nöthigcn Elementarschulen Sorge zu tragen. In diesen Gemcinde- schulen darf zwar die Bibel gelesen und erklärt werden, dogma tischer Religionsunterricht ist jedoch ausgeschlossen. Neben den Gemcindeschulen bestehen sog. „freiwillige" Schulen' svoluntar^ kdioolch, und zwar in solcher Anzahl, daß etwa die Halste der Schuljugend in ihnen unterrichtet wird. Diese „freiwilligen" Schulen werden von der Geistlichkeit geleitet und wurden bisher aus freiwilligen Geldbeiträgen der Äirchengemcinden erhalten. Sie haben daher einen streng kouscssionellcn Charakter, während in den Gemeindeschulen der Religionsunterricht, wie bereiis bemerkt, nicht nach streng konfessionellen Grundsätzen ertheilt wird, so dah daran alle der anglikanischen und der katholischen Kirche nicht angehör'gen Schulkinder — Nonconformistcn, d. h. mit der anglikanischen Staatskirche nicht Uebereinstimmendc — thellnehmen können. Nach dem vorliegenden Schulgesetzentwurfe sollen fortan auch die „freiwilligen" Schulen als öffentliche Anstalten anerkannt und in Folge dessen wie die Gemcindeschulen staatliche Zuschüsse erhalten. Ter Hauptwidcrstand gegen diese Schulresormvorlage geht vorzugsweise von den Nonconformiften oder dissidentischen Sekten aus, deren Einfluß nicht unterschätzt werden darf, da sie über Millionen von Anhängern verfügen. In diesen Kreisen, die par- lamentarisch hauptsächlich von den Liberalen und den Unionistcn ver treten werden, befürchtet man, daß vermöge der staatlichen Unter stützung die konscssioncllcn Schulen, also diejenigen der anglikanischen Hochkirche und der Katholiken, allmählich über die nichtkonfcssionellen Gemeinde-Schulen das Ucbergewicht erlangen, sodaß sich schließlich viele Nonconformiften gezwungen sehen würden, ihre Kinder in d'e anglikanischen Schulen zu schicken und sie dort nach dem Katechismus der Staatskirche unterweisen zu lassen. Tiefe Befürchtung begründet man damit, dah der Staat das natürliche Bestreben haben werde, die Schulen der Staatskirchc vor den Gcmcindcvolksschulcn zu bevorzugen und so das Untcrrichtswcsen der anglikanischen Geistlichkeit zu über antworten. Hierzu kommt noch die weitere Bcsorgniß, daß das neue Unterrichtsgesetz außerdem dazu beitragen müsse, den ohnehin wachsenden Einfluß der katholischen Kirche zu erweitern und zu verstärken. Dieser Umstand aerleiht den gegenwärtigen Bcrach- ungen über den Unterrichtsgcsehcntwurf insofern ein besonderes politisches Interesse, als die katholischen Iren in das Dilemma ge- rathen, ob sie die Vorlage, von der sich ihre Kirche Vortheile ver spricht. unterstützen oder ob sic cs vorzichcn sollen, ihrem nationalen Haß gegen die englische Negierung Rechnung zu tragen und gegen das Kabinct Balfour zu ftimmcN. Eine praktische Bedeutung würde die Stellungnahme der Iren nur dann erlangen, wenn sich die Hoffnung, die die Liberalen zu hegen scheinen, verwirklichen sollte, daß nämlich die Schul- rcsormvorlage die Gelegenheit bietet, die Reihen der liberalen Partei, die sich in den Fragen der äußeren Politik gespalten hat, wieder zu schließen und hiermit zu einem wirksamen Ansturm gegen die Regierung zu befähigen. Die Opposition erwartet überdies, daß sie im Kampfe gegen die Rcformbill von einem Theile der Konservativen und vornehmlich von den Unionistcn unterstützt wird, die bisher einen so festen Bestandtheil der Re- gierungSpartci gebildet haben. Allerdings würden mindestens 100 von den Gefolgsmanncn der heutigen Machthaber abtrünnig werden müssen, wenn die Opposition die Mehrheit erlangen sollte. Dabei wäre vorauSzusehcn, daß auch die Iren gegen das Kabinct votiren; und doS würde wohl der Fall sein, wenn sich ihnen wirk- lich die Aussicht erschlösse, das Ministerium Balfour zu stürzen. Bor den'politischen Interessen der nationalistischen Irländer würden dann sicher die kirchlichen zurücktreten müssen. Aber e» ist zunächst doch wenig wahrscheinlich, daß die Unterrichts- Vorlage zu der Klippe wird, an der daS Kabinct scheitert. Denn frag lich bleibt eS. ob die liberale Opposition gegen den Schulgesetz- entwurf geschloffen ouftreten wird und Wester, ob die Unionistcn ihrem früheren Führer Joö Chamberlatn die Gefolgschaft per- weigern werden, zumal daS Ministerium von Haus au» erklärt hat. dah «» mit dem Schulgesetz steht und fällt, andererseits aber bereit ist zu Aenderungen und Zugeständnissen. Diese werden dann voraussichtlich so beschaffen sein, daß der Widerstand im eigenen Lager verstummt. - Renette Dralrtmeldmissen vom 25 Oktober. lNachts eingehende Depeschen befinden sich Leite 1.1 iPriv.-Tcl.I Reichstag. Bei anfänglich ganz der Zollvorlagc, Berlin schwacher Besetzung wird die Bcralhung Best.mmunacn über die Mindestsätze, svrlgeietzis bei Ocmftaüe R i n d vieb. ,Die Regierungsvorlage enthält hierfür keine Miu-»?' Zollsätze und setzt die Sätze des autonomen Tarn'-« wie ia<q> sesu Bullen und^Kühe pro Stück 25 Mk.. Jungvieh N, Mt., Kälvev 4 Mk. vro Stück, ferner Ochsen 12 Mk. pro Toppclcentnrr Lebend gewicht. T>c Kommission hat beschlossen, sür Rindvieh unter- tchiebSlos 18 Mk. pro Toppelceutncr Lebendgewicht, und a!o Mindestsätze 20 Prozent wcin.ger, also 14.40 Mk. pro Toppe ccntner Lebendgewicht. Ein Antrag Wangcnheiut verlangt als Mindestsatz 18 Mk. pro Topvclcentncr Lebendgewicht. — Ter Re ferent, Adg. Herold, erstattet ausführlich Bericht über die Verhandlungen der Kommission und empfiehlt dann deren Be schlüsse. Ter Antrag Wangenheim habe der Kommission ineft Vorgelegen, er lönne aber nur empfehlen, >lm abzulchnen. Abg. Bebel lSoz.j: Nachdem das HauS schon bei den Miildesizölle» für Roggen und Weizen, Gerste und Hafer das „Unannehmbar" der Regierung unbeachtet gelassen habe, müßte eigentlich in einem konstitutionellen Staate die Folge die sein, der Reichskanzler müyte beim Kaiser entweder aus Auflösung des Reichstags drin werde, seine Entlassung nehmen, sei es dock bei der jetzigen Lage gen, oder, falls dies abgclebnt Für die Mitglieder des Hauses der Dinge eine reine Menschcnquälerei, Reden zu halten und Reden anzuhörcu. tBeiiall. Heiterkeit links.s Seine Freunde würden keine Obstruktion machen, sondern nur aus eme erschöpfende, sachliche Behandlung jedes einzelnen Punltes der Vorlage dringen lHeiterkeftj, damit das Volk >m Lande ganz genau erfahre, um was cs sich hierbei handele, und sie würden auch überall aut namentliche Abstimmung dringen sHcitcrkcit links), damit das Volk die Namen Derjenigen erfahre, die in diesen wichtigen Fragen für und wider gestimmt haben. Eine Nothlage der Landwmhschaft werde von feinen Freunden nicht völlig geleugnet, aber erstens werde die Notklage übcriricocn und dann sei sie zum großen Theile selbstverschuldet. Ter Betrieb der Landwirthschasl uiiißlc der sorgsamste sein, und die Landmirthc müßten ihre Lebenshaltung mehr mit den Erträgnissen ihrer Betriebe in Einklang bringen. In Dänemark iei die aus landwirthschastüchen UnterrlchtSanstaiten er- wordene Intelligenz der Landwirthe eine weit größere als be! uns, und auch das Genossenschaftswesen sei dort weit mehr ent wickelt. Bei uns sei die Landwirthschasl das verzogene Licblings- kind der Regierung lSchr richtig links), sonst hätten die Herren v. Könitz und Genossen cs gar nicht wogen dürfen, der Regier ung eine solche Opposition zu machen. lGraf Kanitz ruft: Tie Großindustrie ist Ihr Licblingskindlf Herr Gras, ich bestreite das! Wenn Sie im Fortgang dieser Bcrathungen Ihre Anträge auf niedrigere JnduslriezöUe cinbringcn werden, werden Sie uns stets an Ihrer Seite sinken. Tic Landwirthschait. führt Redner aus, sei nicht im Absteigen, sondern im Aufsteiger, zumal hinsichtlich der Viehzucht. Ai an könnte deshalb ruhig d Zölle herabictzcn. anstatt sie zu erhöhen. lSchr richtig links) Redner wendet sich dann zur Flcischnoth und bestreitet, daß bei den Einfuhrverboten lediglich sanitäre Gründe ousschlaggcbenv gewesen seien. Vom April 1902 ab ständen weitere Eiuiuht veibote siir Lebcm, Herren »iw. bevor ;nm Ruin der einschlägigen Wurstfabritation. Sic schützen freilich sanitäre Gründe vor. war rcnd Sic Ihren Arbeitern aus dem Lande wer weiß was sür Zeug Vorsitzen. .Hat doch in Mecklenburg eine Frau v. Lcvctzow ihrer Leuten daS scheußlichste Fleisch essen gegeben. Was sur ein gemeingefährliches Besitz haben Sie erst wieder zur Durchführung des Flcisaischaugcsetzes in Preußen gemacht! Sic verstehen cs, in der rasfinirtcslcn Weise ihre nacktesten Klasfenintcresscn wahrznnchui» ^Lebhafter Widerspruch rechts) Charakteristisch sei es. wie men fetzt den Grenzverkehr beschränken wolle, obwohl er zu keiner!. Verseuchungen und geinndbeitlichen Schädigungen geführt habe Wenn Herr v. Podbielski könnte, wie er wollte, würde er siche; die Mindestzölle für Bich annchmen. Als Minister dürfe er da aber nicht. Ein absolutes Ocsfnen der Grenzen verlangen aueb wir nicht, wir wollen aber Einfuhr unter loyaler, nicht schikcmöie, Kontrolc. Redner wirft dem Minister v. Podbielski vor. sich zuu Agenten der Viebeentrale gemacht zu hoben. Ein Skandal se: es, daß die Kommiisiansbelchlüsse gerade das relativ gcnngwe' thtgste Fleisch am meisten belasteten. Das Maß von Habgier, das die Agrarier hier bewiesen, gehe weit über alles lnsve. Tagewcscnc hinaus. Sic seien es. die auf solche Weise Haß und Verachtung gegen den Staat säen; aber sic würden bei dcu nächsten Wahlen auch etwas erleben. Jeder Arbeiter, der nock einem Anhänger des Zolltarifs seine Stimme gebe, sei ein Mvr der der Familie. Weiler bestreitet Redner, daß der kleine Ba„e> von höheren Rindvichpreiscn, und somit von höheren Rindwel, zollen, Nutzen habe. Das Rindvieh des kleinen Bauern, das ^4 ^ 3- ?k- L«r L ' L. MA» Sv »L« kk ** Lr » Wollten wir aus der Linken das mitmachc», wären wir wcrto daß die Arbeiter uns aus diesem Hause hcrauswiescn. sBeifall links) — Landwirthschaftsministcr o. Podbielski weift di vom Vorredner ausgesprochene Unterstellung, daß die Tbierärzi. aus dem Lande Agenten der Agrarier wären, als eine durchaus unberechtigte Verdächtigung zurück. Bebel irre ferner, wenn er behaupte, daß heutzutage ine Rindvichzncht rentabel sei. Auch die Milchviehzucht sei unloynend, wenn der Preis der Milch ein so niedriger sei. Auch über die Höhe der Landarbciterlöhnc habe sich Bebel geirrt. Einschließlich 3 Mark Borlohn betrage der Lohn, wenn man die Naturalien hinzunchme, mindestens 540 All. lieber die Flcischnoth fänden noch Erhebungen statt. Ter wert!' volle Viehbestand Deutschlands müsse jedenfalls geschützt werden Aus Rußland seien von Januar bis einschließlich September 54400 Schweine eingesührt, und davon seien immerhin 23 als trichinös, sowie 875 als ont Finnen behaftet befunden worden. Das ze>gx, daß man vorsichtig sein müsse, wenn auch allerdings bei sofortigem Abschlachtcn die Gefahr sich verringere. Auch sonst mahne die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche bei Schweinen und Rindvieh in Rußland zur Vorsicht. Bebet selbst wolle ja nur eine bedingte Ocsfnung der Grenze mit Kontrolc; aber, so wie der Verkehr «roß werde, sei die Kontrolc schwierig. Bebel berührte dos Borsäurevcrbot, aber auch anderwärts, so in Frankreich, sei
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