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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020522025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902052202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902052202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-22
- Monat1902-05
- Jahr1902
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Diese» Vlatt wird den Lesern von Dresden ^ M Ol L ^ und Umgebung am Tage vorher bereit» al» ^dTEMEAOH Vv zugestellt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer GesammtauSgabe erhalten. SerugrgedM: vicrlMLlirN» , Mt »o BI,.; dimb dt« Bo» » Mt IN, .^nddnei Nlntirtldie»' eilchelnen «»r»»««! di« Benedei tn D>««den und d«r iiLchlien 1lin,edumi, w« dt« Zulmaunn diirck eiaene Bolen oder ttommllllunüre «total, erdaNen da« Bla» an Wochen laa«n, dt« i„«di aut kann oder »eieriaa« lolaen. in <w«i Ldeilau-aaben Aden»» und «>««,««» »uaetlelll. gtik Siuckaatx etnaeiandler kidrllt» duck« Iktne Berdiiidlichlc». Nernlvreldantckluli: «««I Nr. 11 und «r. 2«»«. N»I»-ramm-ildr«II«; N»«»«ch»*A »r » /ln^eigett-tasif. Dt« Annalmie von ?Inlündianm>ez »ilolal >n der HauvlaelchlNiclleite nnd den Siclnrmnnalm>k!lellen in Dresden In» Nnchniitiaa» slllir Sonn nnd »eierino» nur Ätarjentirau« o« von N dioV.lUIu Die ltpatiine Grund «rite <ca 8 Sttbcnt so Pt, . Än tttndtnnnae» anl der Vrivaitetlk Rette »8 Ptn.t die ütvaliioe Zette al» .tjinaeiandi oder a»> Tcrileii!: du Mn. In Nummer» nach Sonn nnd Arier- Ionen > de«. sUnUiige Äumdteiien M. an der. w nnd nu Pt,, nach besonderem Tarif. Auswärliae ?luilrane nur a>t><» Poranodeialiluiia- Belcadtitllcr werden i„tl io Pf,, dercclmel. ». EL. steiiixiEliLiitlltiii». Idi L Vel^n. '«I8VV I. s'miiil»!. LvrUv»l»L-, ILUvla- twcl AledNvlHVvi»«,, I-«»j,vrl,,«riuv, «I«uk»tvl»Q cuist Nr. 139. vmeu Neueste Tvahtberichle. Hosnachrlchten. Gesumm rathssitznna. Deutsche Lrhreiverlammliiiig Tbeateraufführungrn durch Studirrudr Hotel,virlhichastliche E>sahr»»gen. Tlmnerstasi. 2ä. Mai Neueste Drahtmeldungen vom 21 Mai. Kürzel. Der Kaiser traf heule Vormittag hier ein. In filier Begleitung dcsanden sich der Chef deS Eivilkabincts von Lucanus, der Ches des Miliiärkabincts v. Hülscn-Häseler. Generalmajor v. Löwenseld, der Gesandte v. Tlchirschky u Bögen- dorss u. A. Zum Empfange waren auf dem prächtig geschmück- ren Bahnhose u. A. erschienen der kommandirendc General des Ui. Armeekorps, Generaloberst Gras Häseler, der Bezirkspräsi- dcnt von Lothringen, Gras Zeppelin. Vertreter der Gemeinden von Kürzel und Uroille, sowie die dortigen Kricgervereinc. Eine Adtheilung des KönigS-Jnsanlerie-Reaiments Nr. 115, und Schul kinder bildeten Spalier. Nach Begrüßung der Anwesenden begab sich der Kaiser durch den mit Fahnen und Guirlanden geschmückten Ort nach Ucville. Kürzel. Heute Vormittag trasen der Statthalter Fürst Hohenlohe-Langcnburg, Staatssekretär v Koller, sowie der Prä sident des Landesausschusses Tr. v. Schlumberger mit den beiden Bicepräsidenten Jannez und Tr. Gunzcrt und den Schriftführern dcS Landesausschusses hier ein. Dicsc'ben begaben sich Mittags »ach Schlok Urville. wo die Vertreter des LanbeSausschusseö vom Kaiser um s/,1 Uhr empfangen wurden. Berlin. Die nächste Sitzung des Abgeordneten hauses ist aus den 27. Mai anberauml worden mit der Tages ordnung: Polenvorlage. Berlin. Ter deutsche Kreuzer „Gazelle" ging am 20 Mai von Earupano nach Santa Lucias der Kreuzer „Falke" traf am 20. Mai in Earupano ein. Berlin Tem Landtage ging heute ein Gesetzentwurf zu bctr. Maßnahmen zur Forderung des Deutschtdums in den Provinzen Wesipreußen und Pose». Danach wird der der Negierung zur Verfügung gestellte Fonds von 200 aus 25,0 Mill. Mark erhöht. Außerdem wurden der Negierung 100 Millionen Mark zur Verfügung gestellt, um in Westnreusieit und Posen Güter zur Verwendung als Domänen, oder Grundstücke zu Forsten anzukaufen. K ö l i>. Ter Rhein ist seit gestern abermals »m über 1 Meter gestiegen. Ter hiesige Pegel zeigte heute lrüh 1,90 Meter lgestern 3,78 Meters. Von den Nebenslüssen wird mit Ausnahme des Neckars weiteres Steigen gemeldet. Köln. Ueber das Ergebnis! der Zeichnung auf 5000 zu schassende Vorzugsaktien der „Aktien-Gescllschast für elektrische Anlagen in Köln" wird von der Direktion mitgetheist: Innerhalb der gestern abgelausenen Frist sind etwa 3650 Vorzugsaktie» gezeichnet worden. Tos Recht zum Bezüge der noch übrigen 1350 Vorzugsaktien steht nunmehr ausschsietz- lich denjenigen Aktionäre» zu, die ihr Bezugsrecht ausgcübt haben Zunächst kann cs als vollkommen sicher bezeichnet werden, das; diese restlichen Vorzugsaksien sämmtlich bezogen werden, das; so mit die Sanirungsbeschlüsse in ihrem vollen Umfange zur Aus führung gelange». Franksurt a. M. Tic „Franks. Ztg." meldet aus Buenos Anres vom 20.: Zwischen Argentinien und Chile ist die Abrüstung auf folgender Grundlagc vereinbart: Argentinien ver- zichtet aus die i» Italien bestellten Panzersch ffe und übernimmt dafür die Hälfte der von Chile in England bestellten Schisse, lieber den Schiedsgerichtsvcrtrag dauern die Verhandlungen noch fort. Kiel. Das Kanonenboot „Panther" trat heute Vor- mittag seine Reilc nach Rotterdam an, von wo cs die Rheinfahrt nach Düsseldorf zur Ausstellung machen wird. Antwerpen Tic „Mötropolc" schreibt: Wir sind von authentitchcr Leite zu der Erklärung ermächtigt, daß die aus Brüssel an den „Standard" gelangte Nachricht, wonach die belgische Regierung aus die Ablehnung der Zuckcrkonvcntion seitens der Parlamente mehrerer Länder gefaßt zu sein scheine, daß ferner die Möglichkeit der Einbcrusung einer neuen Konferenz vorliegc und das; neuerliche diplomatische Verhandlungen zwischen den Kabinetten eingeleitet würden, um die Konvention abzu ändern, vollkommen falsch ist. London. Ter hiesige chinesische Gesandte Losengluh er- hielt, wie die „Times" erfahre», ein Hosamt in Peking in unmitlel. barer Umgebung des Kaisers. Eine derartige Stellung führe ge wöhnlich zu einem Verwaitungsawt von höchstem Range. London. Nach einer bei „Lloyds" cingeaangenen Meid- ung aus Aden bat sich der Dampfer „Wißmann" aus die Suche nach den vermißte» Personen von dein am 9. Mai untcr- geganaenen deutschen Tampser „Ehrensels" begeben. Petersburg. Im Rathhauje fand gestern Abend zn Ehren der sranzösische» Marineoffiziere ein Fest statt, dem Admiral Rousland, der Verweser des Marincministeriums Viceadniiral Tyrtow und der Botschafter Gras Montebello beiwohnten Ter Bürgermeister Scljanow brachte einen Trinkspruch aus den Prä- sidenten Loubct, die französische Flotte und die Gäste aus. — In Odessa beschloß die Slaolverordnelenversammluna, eine Strotze zur Eriuneruiig an de» Besuch des Präsidenten Loubct „Boule vard de France" zu nenne». Petersburg. Tie „Nowosli" schreiben, die gestrigen Trin ksxrü che in Zarskoje-Cclo hätten sich burch cmc be sondere Herzlichkeit ausgezeichnet. Die Worte des Kallers Nikolaus und des Präsidenten Loubet würden in den Herzen beider Völker den gebührenden Widerhall finden. Unter Be- lonung des friedlichen Eharakiers des Zweibundes führt das Vlatt aus, daß der Bund Rußlands mit Frankreich seine Stärke nicht nur durch seine politische Bedeutung, sondern auch durch die Gesühle der Liebe und des gegenseitigen Vertrauens erbalte, wie sie in rein politischen Kombinationen selten anzutressen seien. Washington. Präsident Loubet hat gestern von Kron stadt aus an Präsident Roosevelt ein Telegramm gerichtet, i» dem er ihm die ausrichligsten Glückwünsche anläßlich der Proklamirung Eubas als Republik unter der mächtigen Aegide der Vereinigten Staaten anSspricht nnd den besten Wünschen für die junge Republik Ausdruck gicbt. Fort de France. Durch Hochiluth wurde gestern Vor- mittag ein Theil von Le Carbet zerstört. Ter slKlvertretende Gouverneur Senator Knight schiffte sich ans dem „Suchet" ein, »in über die Lage im Norden der Insel sich zu vergewissern. Die Bevölkerung ist '» großer Auslegung nnd räuml Fori de France. Ein Theis geht nach Guadeloupe, ein anderer nach den südlich gelegenen Ortschaften. Peking. Die Gesandten haben beschlossen, die aus die Entschädigungssumme cingeaangenen TheilZahlungen vorläufig zu vertycilen. Ferner beschlossen die Gesandten, den Bankieransschuß auszufordern, dein Tcwtai von Shanghai mitz»> lheilen, daß seine Ansicht, die Entschädigungssumme sei in Silber zahlbar, unhaltbar sei. Ter Generalinsvektor der Seezölle Sir Robert Hart trat dieser Ansicht bei. Die Bankiers ersuchten kürzlich den Taotai, sie davon zu benachrichtige», welche Fort schritte die Einziehung der Entschädigungssumme gemacht habe OertlicheS und Tüchsisches. Dresden. 21 Mai. —* Ihre Kaiser!, u. Königl. Hoheiten Frau Prinzessin Friedrich August und Erzherzogin Margarethe von Toskana besuchten heute die Dresdner Kunstgewcrbehallc des Hoflieferanten Bernhard Schäfer, Pragersiraßc 7, um Einkäule zu uiachen. —* Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg, welche mehrere Tage zu Besuch beim Königspaare in Sibyllcnort wellten, sind heute früh von dort nach Dresden zurückgekehri. —* Ihre Königl Hoheit Piinzrlsin Heinrich von Preußen ist mit ihren beiden iniigsten Söhnen, den Vrinzen Sigismund und Heinrich, heute Voimittag 10 Uhr 18 Minuten, von Kiel kommend, aus hiesigem Neustädter Bahnhose eingetroffc» L ie Helilchasten begaben sich lowit z» Wngen nachdem Lahmann- ichen Sanatorium ans dem Weißen Hirsch. Die beiden süngsten Punze» sollen dieselbe Kin, wie seinerzeit Prinz Waldemar, dmch- mache», und vieler soll im Heibil noch einmal zu längerem Ausei,thalte nus dem Weißen Hirsch eintrcsfe». —* Sc. Excellcnz Staatsmimstcr v. Metzsch isl »sii Familie in Schandau eingelrosfcn und hat in Sendig's .Hotel Ouiillano Ouarlicr genommen. —* M i t t he ilun ge n aus der Gesamintratlis- Sitzung Ter Rath wählt als zweiten Stellvertreter des dein Vvislande der städtischen Grundrenten und Hypothelcnanslalt an gehörende» RathKmiiglicdes Stndtialb Königl Baurach A dam und beschloß den Schalgelveiiinchincr Wehn ert für 1 Juli seinem Auinchen enljpiechend zu pensioniren, ihm iu Anerkennung seiner langiährigen treuen Dienste de» Titel „Sekretär" verleihend. — Ter Aniwäiler beim Krankeuhause Johannsindt Pinkcit, icmsie der Bote beim K ra n ke n p l l e g - »nd Stistsamte Schreck wurden nach Abians der Probediensizcit vom 1. April an endgiltig mit Pens>onSbe>cchtig»ng angeslellt — Von dem Vorstände des >täk>li>chcn Aimcnamles. Stadlrath Kuhn, ist eine Petition z» dem Geictzentwurse über die Zw a n gs e rz i e h n » g Minder- jäh r i q e r ansgearbciiet worden. Ter Rach crlläit sich mit vieler Petllion iachtich eiaveritande» und genehmigt ihre Abiend- nag an die Erste Kammei. welcher der eiwähnle Geietzculwurf zur Zeit vniüegt — Ter Rach verlieh »ach den Vorichlägen des Aus schusses für die Wohsihätigkeiisauslalten erledigte, beziehentlich nenbeginndcie Stellen im Güntz-Hnule dem Dienst»»;»» Böhmer und seiner Ebenau, dem Schneider Höntze nnd seiner Ehenaii, sowie dem Sch»l»iiachergcicllcn Myling und dem Arbeiter Eilik, im M a t e r n i h o j v i t a l e der Tienslniannswitlwc Tietze. der Willwe des Fedeochniückers Ochs;, der Wiikwe dcS Pvrlieis nm Hosiheater Küchenmeister, der Lehrerin Ouaas, der Steuer amsehklswiitwe Müller, der Wäichcrin und Plätterin Baumann im B a r t h o l v m ä i h o s p r t n I e der ManrerSwIllwe Pellninnn, im B n r g e rh o sp i ta l dem Agenten Wohin und dem Schub machermeisier illegeinann. — Anl Vorschlag des Ausschusses sin das Volksschiilweien genehmigte der Rath die Ausstattung des Neubaues der Veznfschnle am Fieibeigec Platze, der am l. Oktober in 'Benutzung genommen werden soll, nach dem vorliegenden Anschläge nnd erllärte sich damit einverstanden, daß die eisordcr- licben Mioel. circa 29 700 Mk., dem Betriebsvermögen der cva» aclll'che» Schnlgemeindc eimwmnien werben. — Zu den Verträgen, die zwilchen der Schulgemeinde Dresden cinerieits und den Schn! gemeinde» Seidnitz, Eotta und Naußlitz andelerseiis wegen Vereinigung der Schulbezirke dieser Geincinden vcreinbnri worden sind, saßie der Rath in der Hauptsache beifällige Ent- >chließ»»g. —Ans den amtlichen Bekanntmachungen. Mi! dem Hauplschlcmscnumbau in der Drehgasse^ in ganzer Länge, und in der Kleinen Plaucnichcn-Gojse, zwifchc» dcr Joscphinenstraße und dcr Straße Am Sec. mit dcr Umpllasicrung der Könncritzsiraßc, zivilche» dcr Maxslroße und Osira- Allee, soll am 2. Juni begonnen werden. —* Der erste Hauptversaniinlungslag dcr gegenwärtig in Ehcmnitz sialtsindcndcii Deutjchcn - LehrervcrsammIun g wurde mit begrüßenden Worten des ersten Vorsitzenden Lehrer Elausnitzcr.Fricdrichsscldc bei Berlin eröffnet. Von Sachsen sei 1818 dcrGedanke znrElnbcrnfang dcr ersten Tcuischcn Lchrcr-Ver samnilnng ausgegangen. Die hentige Vcilammlung werde de; historischen Bedeutung der gastfreundlichen Indiiiincsiadt Chemnitz eingedenk icin und im Gcillc der Einigkeit, des Friedens und dcr Versöhnung an ihre Berathungen gehen. Es »ahm alsdann daS Wort Kultusminister Tr. v. Senveivip: Die sächsische Staats- reaiernng theilc »n Allgemeinen die Bestrebungen der denlichc» Lehrerschaft, die Volksschule zn heben und die wirthschanlichc Lage dcr Lehrer zu bessern. Sie stimme auch darin bei. das; die Volksbildung sehr wesentlich zur Hebung dcr PolksiiOljchkeit bei trage, verkenne nicht die Bedeutung dcr Kunst Nir die Erziehung der Jugend und unterschätze incht den Werth dcr Ausbildung der Mädchen im Hanshallnngsnnlcrricht. D;e sächsische Regierung habe dcr Volksschule sicts eure ganz besondere Fnrwrgc angedcihcn lassen. Sie lei bemüht, den Lehrern a»f den Seminaren die e>- sorderlcchc Ausbildung zu geben, er sei aber der Meinung, datz den Volksschulllchrern das Recht aus Univcrsitätsbesuch inctil voi- enthalten werden dürfe. Wir leben in einer trüben Zeit. Er habe nicht nölbrg, dies näher auseinander zu setzen. Die An forderungen, die das Leben an jeden Einzelnen stelle, ici cs Hoch oder Niedrig, werden immer größer. In einer solchen Zeit könne Knust nnd Lvisscnschast. f* Mitkhcilung aus dem Bureau derKönigl. Hoftheater. Im S ch a u sp i clh a u se gelangt in der Zeit vom 29. Dias bis ;uin 8. Juni d I. lunler Vorbehalt etwaiger nöthig werdender Aenderungenl an den nachstehend angegebenen Tagen ein Cyclus Mo livre' I chcr Werke zur Anssühriing: Donnerstag den 29. Mai: „Der Misanthrop", „Gezierte Frauen"; Sonntag den 1. Juni: „Tartüss", „Der eingebildete Kranke"; Donnerstag den 5. Juni: „Gelehrte Fronen". „Schule der Frauen"; Sonntag den 8. Juni: „Schule der Ehemänner", ,'Tcr Geizige". Zu diesem EycluS wird sür die nachstehenden Plätze zn den bcigesügten ermäßigten Preisen ein beschränktes Abonnement letwa 4M Plätzef ausyegebcn. Darnach kostet ein Platz sür alle vier Abende un 1. Rang, Amphitheater, 10 Mk.: 1. Rang, Logen, 10 Mk.; I. Pargnet 10 Mk.: 2. Parquet 7 Mk.; 2. Rang. Logen, 7 Mk.; 3. Rang Balkon 5 Mk.; 3. Rang Mittelgalerie 3 Mk. In den Logen des 1. Ranges müssen beim Abonnement zwei Plätze zugleich lein Vorder- und ein Hintcrplatzl entnom men werden. — Die Plätze aus die ein Abonnement nicht eröffnet wird, können unter Wegfall des Bestellgeldes abgegeben werden, wenn der Abnehmer Platze sür alle vier Vorstellungen zugleich entnimmt. Die Ausgabe der Abonneincntskarten erfolgt Montag, den 26., und Dienstag, den 27. Mai, an der Tageskasse des Schauspielhauses von 10 bis 1 Uhr. tz* DaS „Leipziger Tageblatt" schreibt: „In auswärtigen Blättern ist telegraphisch die Nachricht verbreitet, daß gegen das vom akademischen Scnat der Universität ausgesprochene Verbot von öffentlichen The ater-Ausführungen durch Studi- rcnde die Betroffenen beim Kultusministerium in einer Audienz vorstellig werden wollen. Ein solches Vorgehen würde vollständig zwecklos sein, da, wie wir zu wissen glauben, der aka demische Senat seinen Beschluß im Einverständniß mit dem Königlichen Kultusministerium gefaßt hat. Die Veranstaltung von öffentlichen Theater-Aufführungen durch Studirende ist, wie der akademische Senat hervorhebt, von außer gewöhnlichen Fällen abgesehen, unvereinbar mit den Zielen und Zwecken des akademischen Studiums. Es kann ja auch nur zu unzuträgiichkciten sichren, wenn ein Theil der kurzen Studienzeit aus der llniversität gewohnheitsmäßig zur Vorbereitung studen- tischer Aufführung-» verwendet wird. Die vor Kurzem veranstaltete „Tournäe", bei der Leipziger Studirende in „Rciuber"-Aufführ. ungen mitwirkten sdie Leiter de- Unternehmens waren keine Stlldirendenl. hat die Bedenken, die in akademischen Kreisen gleich Anfangs laut wurden, nur noch verstärkt: sie sind in erster Linie mit dazu Veranlassung gewesen, daß eben dcr akademische Senat die Ausführungen verboten hat." Hotelwirthschastliche Erfahrungen. Auch eine Reise-Plauderei von Hermann Floriä. sNachdruck verboten ) Von dem Ersahrungslatze ausgehend, das; das Reisen vor der „Hochsaison" v;el mehr Reize und Annehmlichkeiten bietet und obendrein billiger ist. bin ich schon seit geraumer Zeit unter wegs. Allerdings machte mir dieses Mal der sogenannte Frühling einen bösen Strich durch die Rechnung. Ich brach anscheinend zu früh auf dieses Jahr; der Winter war zu mild gewesen. So sitze ich denn einsam im Speisezimmer meines Hotels und schaue zum Fenster hinaus. Trotzdem muß ich mir sagen, auch bei dem häßlichen Wetter bietet die sich entwickelnde Natur ein eigenartiges Stimmungsbild von seltenem Zauber. Seit zwei Tagen habe ich einen Gefährten: Einen Hotelier, einen ganz charmanten Herrn. Er erscheint erstaunt, mich bereits auf dem Kricgspfade zu treffen. „Sehen Sie." sagt er, „ich bin Fachmann, ich reise jo nur in den Monaten Mai und Juni, dann wieder im Herbst. Aber wundern muß man sich, daß nicht noch viele Andere diese schöne Zeit ausnützen. Es ist richtig, solche, die Kinder in "der Schule haven, mögen ja an die eigentliche Saison gebunden lein, aber wie viele Andere giebt es nicht, die sich ein- lach nicht loszureißcn vermögen aus dem Hergebrachten. Und das ist doch so sehr ihr eigener Schaden. In dcr Hochsnison kann doch, ganz abgesehen von der prächtigen reinen Luft, die wir jetzt hoben, oft nnt dem besten Willen nicht jene Sorgfalt ob walten. Ueberall ein hastendes Gedränge, überall so viele Menschen." „Und jetzt? Wo man hinkommt, wird man mit offenen Armen ausgenommen, trachtet man darnach, dem Reisenden jeden Wunsch zu erfüllen, reißt sich um ihn. wie man zu sagen pflegt, bald die Beine aus." Der joviale Herr ist a, D. „Ich möchte auch kein Hotelier mehr sein " sagte er. „Die Zeiten werden immer ungünstiger für unser Geschäft, Einst — ja einst — da konnten noch Vermögen erworben werden, heute werden sic verpulvert — durch großartige Anlagen und dann — das Schlimmste " Die schlechten Tage halten noch immer an. So kommen wir öfters ins Gespräch, und ich muß gestehen, ich fand immer mehr Gefallen an dem charmanten Herrn, dcr mir ganz neue Gesichts punkte eröffnet«:. „Schauen Sie. cs geht uns so ungefähr, wie den Herren von der Landwirthschast. Tie hatten auch einst einträglichere Zeiten. Jetzt müssen sie gleich dein Kaufmann im Ertrag auch mit dem Pfennig rechnen, sehen, wie durchkonuncn. Dabei darf nichts schief gehen — genau wie bei uns. Uns frißt jetzt, wie gesagt, die kostspielige Einrichtung und die noch kostspieligere Regie au». Fortwährend neue Aiiswenduiwen, »m modern zu sein. Immer wieder baarcs Geld L Be triebsspeien. Das war früher nicht. Umgekehrt wieder isl der Zug unserer Zeit das Billige. Alles möchte nichts koste». Man spricht da fortwährend und sehr gern von „die Menge muß es bringen". Ja, wo soll denn die Menge immer Herkommen bei dcr Menge von Geschäften. Da lieg! cs. Nun gar in Kur- und Touristcnortcn, wo oft kaum sechs Wochen ordentliche Saison. Nun schauen Sic sich einmal das große Publikum a». Man möchte da sagen, die Meisten wollen gar nicht verstehen, das: wir auch kaufmännisch rechnen müssen. So ein Geschäft zum Bei gnügen zu haben, dafür würden sich Jene zuerst bedanken 'Nun beobachten Sic wieder einmal, wie merkwürdig schnell ein großer Theil der Gäste berei! ist. mit peinlichster Gcwilscnhoftigkcii aus- zurechnen, so viel verdient der Wirth allein an dem Kaffee, dieser Limonade, dieser Gurke, diesem Käse. Unglaublich schnell rechne» sic das aus. Hingegen vergessen sie mit genau derselben Gewissen- Halligkeit, welche hohen Regie- und Abnützungskosic» daraus zu schlagen sind. Was braucht man nur jährlich an Wä'che. an »ciiem Geschirr. Und sehen Sie, richtig genommen, muß doch dcr Wirth, vom hohen Pacht angefcingen, diesen sür — einen Anderen heraus — sagen wir — drücken. Der Andere fragt nicht, wie er es macht. So würgt Mancher sein ganzes Leben lang nur sür Andere." Er machte eine Pause und wurde dann plötzlich lehr erns> „Es ist richtig, das ist schließlich bei anderen Gcschäffslcute» ebenso. Aber nun will ich Ihnen sagen, was das Schlimmste ist. Wohl nirgends ist das große Publikum schneller und rück- sichlsloser bei der Hand, zu sage», da sind wir übervortkicill worden. Das sind noch die Anständigeren. Andere sprechen sofort von Prellerei. Betrug. Sehen Sic, das ist das Allcrschlimmste, sic schneiden dem Wirth sofort mir nichts, dir nichts, die Ekrc ab. Nun möchte ich Ihnen einmal sagen, zu welchem Resultat icki gekommen bin. Erstens ist dem Wirth gegenüber stets ein großes Borurtheil vorhanden, und zweitens tritt der im Menschen steckende Egoismus wohl nirgends fühlbarer und nackter zu Tags
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