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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020503024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902050302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902050302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-03
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Diele» Blatt wird de« Lesen, von Dresden , rmd Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abend-Aurgab- zugestellt, während e» die Post-Abonueuten am Morgen in einer GesammtauSgabe erhalte». SerugrgedM: «Mttliwma , Ad',. - km» DI» .DrcstnerNackttckicn" eckckcinui »»lick ^ dic V-acter In Dresden und der nitcktlen N,n,»dun,. wo dt» dnr» »I^rii» Volk« od«r KoinmNIionärr «1ol,i «IxNlen das Via» a» Woche»ia>ien, dta nickl aui Eom, oder Scieiia-e lolgea. m zwei rdktlanduad«» »de«»« und M,r„u« »uakliellr. «tlk Nückuad« »Ina»»a„dl»r Gckrttt» Ilttcke lein» Verba,dltckkit. ck»rn«vrrckanichlui>: »«> I «r. u und «». »ooa l»I«arammAdieIl«: Mckchrt««»» »r«»d«». KegvLrnSeL 18LV Vertag von Liepsct, ^ ReiUiavdt. /Inreigen, carif. ^ Di» «nuadm» von Aukiind>«»uae» «rtotat in d»r bauvt,-.'at>!>!tsii>Üe und dru Rebeiiauimdmetiellea >» DikLdrn dir Nachinitloa» slldr Lomi- und siclkriass nur Marreiilrrab? L« vou I> bis>/g Uirr Die Noatti,» Arund «eile 'ca s Silben) so Pis. Ä» ttndlamigtii aui der Privatlen,- Zeile » «lg.: die Sivallige Zeile sie .Einsciaadt' oder aui L«rtah-. Sv PI». In Nummern nach Sonn- und ,,e>e> lauen ». de» sivallige iilrund-cilcn rv> so dre V) und «o P'a. »Lid beivuderem Tarif. ekuLwärliae Auitriiae »Uk aeaen ÄvrauLdejLdlmlL. vrlegblaller werden m>l tv Vk». berechn». I n»»In»4«i"«nNI tn DL Vrü»,-1ek, u«,I so, i'AmIIl Iklllö? ^8u8^ä2I^LII. Kvdl'Luciiz- unl! ^xur-l-süsi^LMN. Auüll IÜ2Iks l.sllLmsmn-Sliscisl-KösetlLsl »e, >. 2N I'rakkl 2U. II. T». IVtti n. lVeiiiximiiliAiiillWL AI«I i,88V I. kenbii». 33?s». ILvrelv»!»»-, IltivI»- iwit FIs»»vtHv«Inv, I^tliorer, «lvulrsvl»« imcl ti »iiLüsirsvN«; ^IirTnepazxuvr. Nr.lÄI.-pltükt: Neueste D»ali berichte. Hosuachrichken. Stndwewrbiieteiisib"»«. Biktmia-Lalmt. (^erichlcvelhattdlttttQen. Ttellkler Cvucen. L^a§ttei-2uiineullinell. Etlidcntcn.Ällssuliuttt.i der Nänber. Lonnabcnv» ?5. Mni Neueste Drahtmeldunnen mm 2 Mai. Berlin. Reichskanzler Graf Bülow ist aus Düsseldorf hier wieder ringe rossen Berlin. <Priv.-Tel.> Die Zolltariskommissio» dcS Reichstags erledigte heute die Positionen Mineralien von Schiefer ab nach der Vorlage. Steinkohlen nfw. bleibe» frei. Line längere Debatte entw ckelte sich zur Position Mineralöle, Pelrolerun n>iv, doch kam cs hierüber noch zu keiner Abstiininung. — Die Budget- kom Mission des Reichstags trat heute von Neuem in die Be- rathung des vom Plenum an die Komissio» znrnclverwiesenen Ge- setzentivurfs, betr die Uebernahine einer Garanlie des Reiches zum Bau einer Eisenbahn von Dar-es-Salaain nach Mrogorolv ein. Zu einer Abstimmung kam cs auch heule nicht. Leipzig Das Reicbsg','ichl veiivaif die ülevision der Redaklenre Schmidt und Job» vom ..Vorwärts". die am 2 Dezem ber v. 2 wegen Beivisenklichnng von .. H u n » e n b r i e f c n " z» 6 bezw. 7 Monaien Geiänginh venirlbeilr worden sind Ter vom KriegSmiiiisier gestellte Sirnsanirag wmde als giltig aneikannl. da dem Krlegsmtnisler die Anistellnüg des ErvedilivnskvrpS über- tragen war und das letzinc ielbst in Folge der ettheillen 2ndem- nitLl anl aesttzlicher Guindlage bcuibie. Schl oh Loo. Der heute früh ausgegebenc Krankhcüs- bericht besagt. Die Avnigin hat die Rächt in ruhigem Schlas verbracht: auch alle anderen Siimvtvmc geben Grund zur Be friedigung. London. Prinz Hernrich von Preußen kam gestern bei Buncrana an Land und begab sich, von einem Offizier dcS Stabes begleitet, aus dem Rade nach Londouderry, wo er unter Führung von Mitgliedern der städtischen Behörden eine Rundfahrt um die Mauern der Stadt machte und sodann die alte Kathedrale besichtigte. London. Dein 'Daily Telegraph" wird ans Pretoria vom 29. April gemeldet: Die Bnrenfnhrer stellen die Friede» s- srage bei den Bnrghers offen und ohne Borbehalt zur Be- rathnng. Nach neueren Meldungen soll Dcwet sreimiithig seine Meinung dahin ausgesprochen haben, das, der igaiups jetzt hass- uungslos sei und dosi die von der britischen Regierung ange botenen Bedingungen billig und groskniütliiq s?> seien. Delareb solle beabsichtigen, sich dem Beschluß der Mebrheit anznschlretzen. Auch die Oranje-Negierung erkläre, sich diesem Beschlüsse z» lügen. Die Bureusrauen in Klerksdorp und im Westen Drans- oaakS erklären, das?, wenn ihre Männer sich nicht für den Frieden auSsprechen, sie es selbst thun und sich für die Rückkehr nach den Farmen entscheiden wollten. — Der „Standard" erlährt, daß die Versammlungen der Buren bis jetzt eine dem Frieden günstige Mehrheit ouswiesen. Es sei jedoch nicht unwahrschein lich, daß die Unversöhnlichen standhaft bleiben werden, waS auch immer für großmüthige Bedingungen gesielli werden. London. Im Krieg samt wird mitgetheilt, daß Vor kehrungen getrossen seien, um über 10000 Mann, darunter Aco- manry, sowie 2000 Remontm in 14 Fahrzeugen von jetzt ab bis Ende des Monats einzulchisien. Londonderr» An Bold eines Schisses dcS in Lonah «will» liegenden deutschen Geschwaders ist anülich ei» Fall von Elkiankiing an Scbnilaeb sestgeiiellt woideu. Der Er krankt', Leutnant Löwe, bat hier im ^oivital Antnahme gesunde» Langer Der Sultan hat den Mächten bekannt gegeben, daß er im Hinblick auf die gute Ernte den Ausfuhrzoll auf Weizen für 1902 um ein Drittel herabgesetzt habe. QertUchcö und Sächsisches. Dresvcii. 2. Mai. —* Se. Majestät der König kam heule Bormiltag 10',ö Uhr >n S Residenzschloß, eriheckle hier zunächst dem Ministerialdirektor, Wirll. Geh. Rath Dr. Diller, dem Kanzleivorsland im Ministerium des König!. Hauses. Kanzlerratb Münch und der Borsteherin der höheren Fach- und weiblichen Gewerbeschule in Leipzig Frau Auguste Busch Audienz. Später Hörle er die Bortrüge der Herren Slaalsmrrüster, der Departemcnischess der König!. Hofstaaten und des Königl. Kabrnetssekrelärs und kehrte Nachmittags nach Strehlen zurück. —* An der heutigen Mittagstafel beim KonryS- paar in Villa Strehlen nahmen Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich Augusl mit ihren beiden ältesten Söhnen, den Prinzen Georg und Friedrich Christian, Iheil. —* Ihre Majestät die Königin wohnte gestern 'Abend der „LohengnM-Aussuhrung ,m König!. Opernhaule bei. —* Am Mittwoch ivlgie Se. Königl. Hvheir Prinz Fr red- ri ch Augusl einer Einladung des Königl. Badekommissars Herrn Oberst z. D. v. Sehdewitz in Elster zum Abendessen, an dem 12 Per- soncn Dhcil nahmen. Das gesammte Iagdcrgcbniß des 'nrh- lickien Jägers und seines Begleiters bclanit sich aus sechs Aucr- hähne und vier Birkhähne. —* Frau Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen besnchle heute das Wäsche- und Anssiaunngsaeschäti der Firma Müller n. E. W. Thiel, Inh. Richard Müller. Prager- slraße 3b. und machte Einkäufe. —* Fürst und Fürstin Heinrich XXIV. zu Reuß- Küst ritz trafen heule hier ein und nahmen inr Hotel Eonlinenlal Wohnung^ —* Tie diesjährige Maifeier ist in Dresden sehr lautlos verlausen. Waren, wie berichtet, die Borniittagsverlamnilnngen mit Ausnahme der »n Trianon durchweg schmact, bchicht, so war dies am Nachmittage bezüglich der Betheilignng an dein rm Großen Garten veranstalteten Jiendezvons erst recht der Fall. Die Zahl der Theilnehmer dnrsic kaum mehr als 700 betragen haben, denn nur ganz vereinzelt sah man kleinere Arbcitergrnppen durch den Großen Garten wandeln. Der Berkehr in den dortigen Wirth- schäften stoch von dem Alliagsverlehr kaum ab. nur iir der Großen Wirlhichatt halten sich gegen 4 1>hr einige Hundert Mniieiernde znsanimengesiindeu. die sich aber rniolge der rurgnrrsiigcn Witterung in die bedeckten Räume zuriickzichen mußten, wodurch auch bier der erbosne Esiekl einer Demonsiralion verloren ging. Der Betuch der Abendkommerle in den Säle» des „Trianon", des „Gam- brinus", Löbtauersiraße, der „Deutschen Eiche" in Vorstadt Striesen und des Gasthoscs zu P'eschen >var namentlich in den späteren Stunden, wo ArbcitSruhe nicht mehr in Frage kam, etwcks besser, doch durste der Erfolg den Erwartungen der Veranstalter auch hier nicht entsprochen haben. Die Fesllotale waren wie ge wöhnlich mit Büsten sozialdemokratischer Führer und den Welt- seicrtag verherrlichenden Sinnsprüchen dckorirt, von einer ge hobenen Feststimmnng war aber nirgends viel zu merken. Mag nun in dieiem Jahre die wirthschastliche Krise in cnvas von Einfluß gewesen sein, so maebte es doch im Allgemeinen den Eindruck, als ob sich unter der Arbeiterschaft die Begeisterung für den Welt- fcierlag ganz bedeutend abgckühlt hätte. —* In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten gelangte zunächst ein Schreiben des Ratkcs -,nr Verlesung, in welchem mitaetbeilt wurde, daß die von der siädtüchen Grund renten- und Hnpotl'eken-A'-siolt ansnegebenen viervrozentigen Grnndrentcnbriese seitens des Reichüban! - Direktoriums zur Beleihung im Lombardverkehr der Reichsbanl in crsier Klasie zugelasien ivordcu seien. Kollegium nunmi hiervon cbensoKenntniß, wie von dem Schreiben des Evangelischen Arbeitervereins für Dresden und Umgegend, mittel» de'sen eine Anz-chl Abzüge einer von ihm an den Rath und tue Stadtverordneten gerichteten Petition, die Woknnnosverhallnisse und das Untermiekhewesen in Dresden betr., übersendet wwd. Tic Petition wird mit der Bitte um Entschließung an den Rath abgegeben — Bor Eintritt m di« Tagesordnung giebt Lt.-B Dr Scheven^ eine Erklärung hinsicklltch des Inserats über die Anzahl der Sozialdemokraten i»r Micthbewohnerverein ab, aut Grund desien er den St.-B. Hartwig wissentlicher Unwahrheit geziehen haben sollte Er habe bei nochmaliger genauer Durchsicht der Zeitungen das Inserat gesunden und gäbe hiermit an der Hand des Blattes die betreffende Wendung wieder Er bitte den Herrn Borsteher, zu entscheiden, ob er un Unrecht sei vder Herr St.-P. Hart wig. Stadtv.-Borsleher Dr. Stöckel: Ich tann und will diese Dlsserenzen nicht entscheiden, bin auch dazu nicht bciugt, aber ich bi» der Meinung, daß solche überhaupt nicht vor dos Stadl- verordnclen-Kollegium gehören. sAllgemcine laute Ruse: Sc!» richtig h 2t.-B Ahlhelm spricht wiederholt sein tiefstes Be dauern ans. das; immer und immer wieder -Fragen persönliche, Natur hier cur Sprache gebracht würden. Die Stimmung in, Kollegium dokumenlirc ans das Entschieden»,: die Ablehnung solchen Gebahrens Man möge derartige persönliche Streitereien von der Stelle entscheiden lasten, vor welche sie gehörten. sSeta richtig.) St.-B. Hartwig erblickt in der Erklärung Dr. Scheven- einen neuen Angrisi geaen seine Person und verlangt Erüsinung der Debatte. Stadrv.-Vvrsichcr Dr. Stöckel tragt das Koisi gium, ob erne Debatte gewünscht wird: er tür seinen Thcü habe derartige perlvnlichc Dittcrenzcn, die dem Kollegium in keiner Weise nützen könnten, herzlich satt. lLaule. an haltende Znsliinninng.s St.-V. Hartwig: Mit Rücksicht au' den Wunsch des Herrn Vorstehers beschcide er sich, nur solle man es ihm aber dann auch nicht verübeln, wenn er den Weg der Lessentlichkeit beschreite. Sladlv.-Vorsieher Dr. Stöckel: Eine Debatte wird vom Kollegium nicht gewünscht. Damit ist der Gegenstand, wie ich hoske, definitiv erledigt. lBravo'j Punkt 1 der Tagesordnung, Antrag der St.-V. Elans und Genossen, über alle Vorlagen und Anträge, bei denen Person siche Verhältnisse von städtischen Beamten und Bediensteten, so- wie ihrer Hinterbliebenen in Frage kommen, in geheimer Sitzung zu berochen, erledigt sich durcl; die Erklärung des Stodtv.-Vor- slehcrs Dr. Stöckel, daß er von vornherein derartige An- gelcgcicheiten in die geheime Sitzung verweisen werde Zu Punkt 2 wurde die Bewilligung der aus die Stadtgenieindc ent- lallende» Kosten der Pslasierung der nördlichen Platzslraße des Fnrltenplatzes ausgesprochen, dagegen verwies das Kollegium auf Grund eines Antrages des St.-B. Ahlhelm den Vertrug- entwurs über die Versorgung der Gemeinde Blasewik mit elel- irischem Strom zu Belenchtüngs- und anderen Zwecken an den Rcchts-Ansschiiß zurück, bezw. gab denselben, da St.-B. Ahlhelm seinen 'Antrag als ans rechnerischen Gründen gestellt bezeichnete. zur Mitbericyterstatinng an den Finanz-Ausschuß. Bei Punkt 4. Einreibung von weiteren acht Lehrern der städtischen höheren Unterrichts-Anstalten in höhere Tienstklassen, welcher genehmigt wird, svricht Zt.-B. Ahlhelm a» den Rath die Bitte ans. den Verlaus von Photographien städtischer Schulgebäude, sowohl von außen und innen und mit Gruppenbildern der Schüler, wie er jetzt im Waarenbaus Hcrzkeld siattsinde, zu verbieten. Stadt» Vorsleher Dr. Stöckel bittet sich hierzu einen Antrag aus Derselbe wird am Schlüsse der Sitzung zur Debatte gestellt Unterdessen genehmigt das Kollegium Position 2 des diesjährigen Hanshaltplanes, den Grundbesitz betreffend, mit einigen un wesentlichen Zusätzen, bezw. «treichungen bei den Anträgen 49—52. Bei der allgemeinen Debatte hob St.-V. Hartwig aus Grund des mit vorliegenden Drnckberiaüs hervor, daß es, wie von gewisser Teile ostentativ gepredigt würde, keinen Mangel an kleinen W o h n n n g e n zzabc. denn selbst beim Rathe machten sich, nach den von Herrn «tadtbanrath Bräter in einer Sitzung des Finanz-Anssaittsscs abgegebenen Erklärungen, seit einiger Zeit Schwierigkeiten bei der Vermicthung von Wohnräumev bemerkbar: die Nr. 104 des ..Dresdner Anzeigers" enthalte von der städtischen Gnindiliicksverwaltnng Angebote von 21 kleineren Wohnungen im Preise von 260 dis 47? Mark, welche zum Tbci! schon sofort zu beziehen seien, alio leer stünden. Gegenüber einer Bitte des «t.-B Schumann an Len Rath, mit Erwerbung von Grundstücken recht vorsichtig zu Werke zu gehen, Werst Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzrath a D. Beutler daraus hui. daß die weilten Grnnditücksankänse des vorigen Jahres sich arü Grundstücke erstreckt haben, die in Folge des allgemeinen Bebau ungsplanes zu Straßenland fallen und daß zum Ankäufe diese, Grundstücke zum Thell die Anregung von den Stadtverordneten selbst ansgegangen ici. — Alsdann bewilligte das Kollegium zu; Deckung des Answandcs für die Ausstellung von Gegenständen aut der »n nächsten Jahre slattsindenden Deutsche» Städtc-Aa.- stelluiig cm Berechnungsgeld von 50000 Ml., genehmigte die Ein ziehnng der Betriehgaisistentensiclle beim Eiektrizitäts-Wesikrast werke und der Zählerkontroleurstelle für die elektrische Beleuchtung, und erklärte seine Zustimmung zur Bewilligung einer letzten DicnsialtcrSznlagc an Herrn Stadtbaurath Hasse. Nach Erledig- K.tttst und 4VMci»si<»nft. f* August Bungert weilt geaki»vältig in Dresden zum Zwecke der Besprechung über die Annnhiiing des 4- tletzten) TheileS seiner „Odussee", „ Od »sfe» S Tod", der lm Herbst im Königl. Hosvpcii'haule erstmalig in Scene geben wird. Nach der Aussnbinng des Tbeiles soll dann die .Odyssee" im EbelnS lau vier Abenden) gegeben werden. Tie beiden eisten Theilr „Kirke" und „Naufikag" werden schon in Kuire in das Nepcitoir der Hclloper wieder ausgenommen. Bungert bat sich übrigens eine Iahresivvhnung am Terrassenufer gesichert, um. wenigstens vor läufig in Dresden dnnernde» Wohnsitz ru nehmen. ß* Trrnkler-Eoucert im Königl. Belvedere. Mit gestern haben die täglichen Eoncertc des Königl. Belvedere ihren Anfang genommen Diese allgemein beliebten und geschätzten Eoncertc bedeuten seit Jahren bekanntlich den Sammelpunkt der Musikfreunde der vornehmen Welt und der Fremden, die sich mit Borliebe auf dem weltberühmten Fleckchen Erde der Brühl- schen Terrasse eriifinden, um hier de» immer trefflichen musika- lilchen Aussührunge» unserer anerkannt besten hiesigen Ervrl- kapellc zu folgen und Erholung unter den lauschigen Bäumen und in den neuerdings auf das Eleganteste ansgeslattcten Räumen des Belvedere zu suche». In dem einen, wie in dem anderen Falle hat sich der Besuch immer reichlich gelohnt. Ganz be sonders ist ober auch diesmal wieder für die Vortresflichkcit des Orchesters und für Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Programme «arge getragen worden. Mit dem feiten Bestände semer Gewerbehauskapclle bietet der Königl. Musikdirektor Trenkler die bette Garantie eines sichere» Ensembles, dos sich aus einem gleich ausgezeichneten, stark besetzten Streichquartett, wie zuverlässigen Bläscrchor zulammensiellt, und in den führen, den Stimmen erprobte Solisten aufweist, die sich Künstler zu mennen berechtigt sind. Zu TrenNers Direktion ein neues Wmck des Lobes zu sogen, dürfte ebenso schwer wie überflüssig gtzrtqmet hat er sich als solcher nicht nur in seinen nach d«l zahlenden Eoncerten, sondern auch in der Begleitung der ersten und berühmtesten Virtuosen, die nicht selten die bedeutend- sten Anforderungen unter den schwierigsten Umständen zu stellen pflegen. Dazu ist er ans allen Gebieten der Mnsiklitteratur wohl bewandert und belesen: er berücksichtigt in seine» Programmen mit gleicher Sorgsalt und Hingebung die Klassiker, wie die Modernen, die großen sinfonischen Werke, wie Stücke heiteren Genres, und nicht am Wenigsten besitzt er hervorragendes Ver ständniß für die clektrisirende 'Ausiührnng der Tanz- und Marschwcisen. In seinem Eröffnungs-Programm lieferte er von dieser Vielseitigkeit neue Beweise »nt der An'inhrnng d Ouvertüren zu „Dell", der „Eittsiihruiig ans dem Serail', „Athalia". dein „Einzug der Gäste ans der Wartvurg". -er viilnvs ansgeführten Balletmnsik „Die SckimetterlinaSiagd" iKeler-Belaß einer mit großem Beifall au'gcnvmmenen Fantasie aus O»en> bach's graziöser Oper „tzosiniaiin's Erzählungen", einer Svcnd sen'schc» Romanze für Violine svon Herrn Eoneernueisier Stendebach vorzüglich gespielt), dem Händcl'schen Largo und verschiedenen, zündend wirkenden Tänzen und Märschen. 2 sehr zahlreich erschienene» Hörer zeichneten das erste Evnccri aus das Lebhafteste aus, und auch au sichtbaren Zeichen der Anerkennung und Verehrung (Kränze und Blnmengebinden) bat es gestern nicht gefehlt. Wenn man diese genußreichen und »itc» essaittcn Eoncertc von Neuem wieder ans das Wärmste empfiehlt, leitet hierzu nur die angenehme Pflicht. II. 8«. Wagtler-Erinuernttgett. Die „Bayer. Blätter" veröffentlichen n. A. folgenden Brief Wagner's an seinen Freund Dr. Anton Pusi»clli: Tribsche». 12. Januar 1870. Mein lieber, guter alter Freund! Dir einmal recht viel von mir zu schreiben, ist in guten erreg ten Stunden oft mein Bedürfnis! gewesen. Du weißt, es sollte immer einmal meinerseits z» einem Besuch in Dresden kommen: eS war einmal nahe daran, aber gerade der Ansatz zu einer kleinen Erinnerungsrundreise mißglückte immer. Um das zu erklären, müßte «ch gleich biographisch zu Werke gehen, da wenig auS meinem Leben so ex ubrupta zu verstehen ist. Es hat mit diesem meinem Leben eine höchst sonderbare Bc- wandniß. Wer cs genau durchgeht, inuh finden, daß in ihm nur eui Bedürfnis;, ein Trachten sich ausspricht, nämlich: Ruhe und Ungestörtheit z» finden, allerdings mit einigem Behagen ausge- stattet, wie es dein künstlerischen Schassen nöthig ifk. Dagegen stelll sich nun der äußere Verlaus meines Lebens so dar, daß der aus Abenteuer ollerveriessensle Sonderling es sich nicht unruhiger und wechielvoUcr hätte gestalten können. Die Gründe dieser widei wruchsvollen Erscheinung stelle» sich dem Aufmerkiauien bald deutlich heraus: sie und idealer und realer Art. Im erster«« Sinne liegen Sie »' meiner jvcziellen Kunsllcndcnz, weil ich — gerade als „Lvcrnkvmpvnisi" — dem allertriviolsten ziunftwcscn für meine Lebcnetbätigke» zugetheilt bin. und gerade hier cm Kunstwerk zu verwirklichen »n Sinne bave. welches alle übrigen Kunilgallungen dnrchans über!»««. Die reale» Gründe zeigen zw« Haupthemm nii'e meines Lebens: meine abiolute Vermögenslosigkeit und meine zu »uibc. >v sehr ungeugncte Heirath. Die Besitzlosigkeit war jeden falls das Allernliel'le. Das ererbte Vermöge» inag groß oder klein lein, so giebt es dein Menschen, der etwas Ernstes und Aechtcs will, einzig die nöthige Selbstständigkeit: mit meinem Wollen, mU, namentlich in der Sphäre meiner Wirksamkeit, ist die Rölhigiiug. sich das Geld znui Leben zu verdienen, ein vollständiger Fluch. Und das habe» Viele und Große schon empfunden, und sind daran unlergegangc». Ich bin überzeugt, daß ein auch nur mäßiger Vermögcnsbesitz mich für das Aeußere meines Lebens durchaus stabil gemacht und jede Unruhe von mir fern gehalten hätte Das vollkommene Gegenthcil mochte auch mich jedoch gegen den Wert!» des Geldes gleichailtig. gleichsam als hätte ich aewußt. daß, ich doch eigentlich nie Geld mir „verdienen" könnte. An den Folgen hier- von Hobe ich, bei meiner anderweitigen idealen Lebcnsiendenz. »nfächich zu leiden gehabt. Durch welche außerordentliche Wege des Schicksals ich endlich in bereits so gereiste» Jahren erst dazu gelangte, eine Art von Ersatz für die Besitzlosigkeit zu gewinnen, hast Du au meinem Schicksale mit dem fangen König von Bayern erlebt. Daß die Vorthcile dieses Gewinnes zunächst durch den Neid, und durch dos zanze Ungewöhnliche des Verhältnisses mir nur neue, ganz un« Hörle Beunruhigungen zuzog. ist nun wohl auch nicht unbekannt tebltebcu. Erst sehr allmählich gelange ich dazu, die wahre» Vor teile dieser, allerdings vom eigentlichen Erwerb mit der Zctt mich gänzlich befreienden Unterstützung, zu Gunsten meines Lebens-
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