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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.09.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060915021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906091502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906091502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-15
- Monat1906-09
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e da» hnen? > d«« Art. „Yen h««n- ve». eißon schön i-r« awf. -ne» icker Ent- alle ühlte A 7F e eS nem «lnd Das irrte nicht «der Du rich tige '.sie «der au» hm. , dle »gen «in« »lieb die de» das t sie men ren alen vor- und eder emo DKK» Matt wird d» Lesern von Dre-de« «rd Uvtgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-2lusgabe -«gestellt, während e» die Post-Abonnenten am Morgen tu einer Gesamtausgabe erhalten. dl »anzer »lung. r verugzgebllbk: «nMckbi«««»»»»»»«, b«l u>-N» U»rtmaU,er Z«tta«una durch unten Boten und ««,««». an Bonn- und Monttmen nur etnmav »Mt. »0<> durch audluLrtiaeKom. »Wonär, , PN. be., , »N. »o Bei einmaliger Sutlellung durch di« Voft»Mk. iobnevetlellgeldi. im«u»> land mit enitvrecheudem Sulchiage. N achdruck aller tlriitei u. Original- M'tteUungen nur mit deutlicher O»»U«»an,abe(.Dre«d Nachr.") tuUiitig Nachträgliche vonorar» «ntvrtiche bleiben unbcriicNickttLt: «verlangt« Manullrivi« werden nicht autdewalitt. ret»,ra«m.»dritte: AegvLrrr-eL 1888 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. MLesgen-carik. Nimalmie von Sliilündlgunae» bi« nach,,,,»»,« r Mir. Sonn- ui» Ucieriag« »ur Marientirabe ss von II bi« '/«Nliir. Die livallia-Brund. »eile Ica. » Silben« 20 Psg.. iln- kündigiingcn aus derVrivatielt« Zelle rs Pig. ; die 2-nattiae Zeile aus Tert- seiie so Pl>>.. als Eingesandt Zeile so Psg In Stnmmern nach e»nn- und Feiertage» 1 wattige Lrundjeii« so Psg.. aui Privatteite «0 Psg.. Llvallige Zeile anf Teiileiie und al» Eingeland! »0 Psg. Auswärtige ilui- traae »ur gegen Voranübeialilung. Beiegbiäiler kollen 10 Pfennige. Fernsprecher: Rr. 11 und LOSE. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr.SL Krinrich L«lm 2 kt»rer Strsirv 2. Loks VLl»aiNuli>«tr>uv. Lrvsster LpeLiLljesedttl kür Nerrsa . Lasdeir- u. liacker vLrAerobs»! nsusslsr I-Ierbst-Pa!slols kür Zerren llorvorraxoncko Auswahl fül' Finals 2»,- 2V,- »3,-. Wappen-^n/.llxe, 8eI>llk1eln«n-IttU8vn, ^n^llmlintol, Itnl-ksrit'ke vte. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Sonntaasarbeit in Kontore», Streiks und Aussperrungen, Gerichts-1 1 7» iLe»tt4»,nke»d' lEtzGdGL AGT» Verhandlungen. Zum Tode des Prinzen Awrecht, Der Ausstand ia Cuba. Kunstgewcibeausstelluug. j Vvtllltillklik», R»D» I v vV» Neueste Drahtmeldungeu vom 14. Septbr. Zum Lode des Prinzen Albrecht. Camenz, Von seiten deutscher und ausländischer Sou verän« sind Beileids-Telegramme «ingcgangcn. Die Trauerfeier ist ans Montag vormittag 10 Uhr festgesetzt und findet in der Hofkirche statt. Zur Lage in Frankreich. «Paris. Nach «der amtlichen «Statistik der Direktion der Zölle beträgt der Wert derEinf ich r in den acht ersten Mo- naten des Sichres 1906 3 477172 000 Francs aeaen 3 159078000 Francs im gleichen Zeiträume des Jahres 1905, der Wert der «Ausfuhr 3242593000 Francs «egen 3 073915 000 Francs. Paris. Am Departement Herault sind die Fuhrleut e in den AuSstano getreten, weil ihnen die gemeinsame Sonn tags rvhe verweigert wurde. Durch den Ausstünd ist die durch die anhaltende Trockenheit ohnehin schon in Mitleiden schaft gesogene Weinlese stark gefährdet. Paris. Wie verlautet, werden die Bischöfe in ihrem Hirtenbriefe, der Sonntag, den 23. d. Mts., in allen bischöflichen Kathedralen verlesen werden wird, ihr rückhaltloses Einvernehmen und ihre Unterwerfung unter die in der päpst lichen Enzyklika enthaltenen Weisungen bekunden, sowie die Hauptzüge der von der letzten BischosSocrsammlung getroffenen Entscheidungen bekannt machen. Der Hirtenbrief wird nach seiner Verlesung der Presse übergehen werden. Paris. Der Arbeitsminister Berteaux erklärte einem Interviewer, daß er die Forderung der Eisenbahnange stellten betreffend die Gewährung der Sonntagsruhe in wohlwollendem Sinne prüfen wolle. Verdun. Einem Lokalblatte zufolge veranstaltete «ine atze Anzashl von Nes erv i sten «ine antimilitärische Kundgebung, indem sie die Internationale vor ihren Om»lerea fangen, welche dagegen nicht «inschrciten konnten. Zur Lage in Rustland. «Petersburg. Nach Darstellung des Meaievungs- boten" haben am 18. September in Siedler Revolutionäre auf ein Polizeibureau und Patrouillen geschossen. Truppen umschlössen infolgedessen die Stadt: Patrouillen durchsuchten die Häuser, aus denen geschossen worden war. Indessen wurde auS dem Judenviertel auf Patrouillen geschossen. Die Truppen gaben Salven auf die Häuser ab. Das Schießen dauerte den 8. September ununterbochen an. Da die Bevölkerung die Aus- lieserung der Schuldigen verweigerte, wurde Artilleriefeuer er öffnet. Sieben Häuier wurden durchschossen. Auf seiten der Revolutionäre find etwa 40 gefallen. Tie Zähl der Verwundeten ist noch nicht festgestellt. Verhaftet find etwa 200 Personen. Am 10. September, nachmittags 5 Uhr, trat Ruhe ein. Petersburg. Nach Blättermrldungcn ist in S i edle« der erste Schuh von einem Orthodoxen, dessen Leichnam sich in einer Kaserne befindet, abgefeucrt worden. Bon jüdischer -Seite wird die Gesamtzahl der Toten mit 142, der Verwun- deten mit 430 angegeben. — Wie aus Odessa gemeldet wird, kommen dort täglich Iudenmißhandlungen vor. Die Polizei weigert sich, diesen eine ernste Bedeutung beizumessen. Berlin. Dem „Lokal^Anz." zufolge erklärte fener Pariser Iuwelenhändler. der die Ed e l st e i ne v om Z a r e n erworben hat, es bandele sich um ungefaßte Steine, wie solche allgemein an den Meistbietenden verkauft würden. Zum Aufstand in Cuba. Havana. Hundert bewaffnete Matrosen vom amerikanischen Kreuzer „Denver" landeten gestern abend und lagern gegenüber dem PalaiS des Präsidenten rn der Voraussetzung, dass in Havana der Aufstand ausbrcchcn könnte. Havana. Eine Depesche aus Cienfuegos meldet: Das amerikanische Kanonenboot „Marietta" traf hier ein und landete eine Abteilung Marinemannschaftcn. Cren- uegos ist von Insurgenten belagert. Mehrere Befesligungswerke ind bereits beschädigt. Washington. Meldungen aus Havana besagen: Als die Mannschaften des „D enver" ans Land gesetzt wurden, suchte ein Emissär in Vertretung des Führers der Liberalen. Zayas, den Kommandanten auf und übergab ein Schreiben, in dem der General der Insurgenten, der in der Provinz Havana befehligt, scine^Uevcrgabe anbot unter der Bedingung, daß die Vereinigten «Staaten sich für ein rechtmäßiges, gerichtliches Verfahren verbürgten. Der Schissskommandant versprach, «die Vorschläge nach Washington zu übermitteln. Washington. Offiziell wird in Abrede gestellt, daß die vom amerikanischen Kreuzer „Denver" gestern abend in Havana gelandeten, aber bald darauf grösstenteils wieder an Bord zurückbeorderten Matrosen die Ausgabe gehabt hätten, die Negierung des Präsidenten Palma oder irgend welche anderen als amerikanische Interessen zu schützen. Washington. Die vom Kreuzer „Denver" in Havana gelandeten Matrosen sind an Boro des Schisses zurück gerufen worden. Nur «ine kleine Wache zum Schutze der Ge sandtschaft wurde an Land zurückbehalten. Newyork. Die Kaufleute und Zuckerplantagenbesitzer auf Cuba erklärten sich neuerdings für eine Intervention durch die Vereinigten Staaten. Die Landguts besitzer der Provinz Santa Clara wurden durch die Ankündigung der Insurgenten, diesen eine bedeutende Steuer zu zahlen, da sonst ihr Eigentum zerstört würde, sehr beunruhigt. Der Post dienst ist auf ganz Cuba Unterbrochen. Di« Lage ist kri tisch. Pino Guerra setzte die 310 Meter weite Brücke von Calabazar, 15 Minuten von Havana, in Brand. Alle Tele graphenlinien der Bahn und der Regierung sind zerstört. Breslau. Der Kaiser ist heute vormittag R/s Uhr im Automobil über Ohlau nach Camenz gefahren. Berlin. Das ..Militärwochenblatt" berichtet: Zum Generalmajor wurde ernannt Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein unter Belastung L Ia suito des In- fanterie-Regiments Nr. 95. — In Genehmigung ihres Ab schiedsgesuches mit gesetzlicher Pension zur Disposition gestellt v. Stülpnagel, kommandierender General des 5. Armee korps, Generalleutnant Freiherr v. L-angermann, In spekteur der 1 Kavallerie-Inspektion, v. Kroah. Kommandant von Königsberg i. Pr.. Del ins, Kommandeur der 2. Fyß- artillerie-Brigade, Major PrinzFriedrich Wilhelm ist vom 1. Oktober ab unter Enthebung vom Kommando zur Dienst, leistung beim Großen Generalst-ab auf ein Jahr beurlaubt. Oberleutnant P r i n z A ug u st W i lhe l m ist vom 1. Oktober ab zum Besuche der Universität Bonn beurlaubt. Berlin. Dem Lokal-Anz." zufolge begann gestern im Reichsschatzamte die kommissarische Beratung über die Auf stellung des neuen Kolonialetats unter persönlicher Teilnahme des Kolonialdirektors Dernburg. Gutem Vernehmen nach sind aus den einzelnen Verwaltungen sehr erhebliche Mehr- fordcrungen beim Reichsschatzamt eingelaufen. Köln. lPriv.-Tel.) In der gestern stattgehabten , außer- ordentlichen Generalversammlung des Deutschen Arbeitgeber- Verbandes für das Baugewerbe in Köln wurde beschlossen, am Mittwoch die Generalaussperrung aller im Bau gewerbe Beschäftigten, mit Ausnahme der arbeitswilligen, un organisierten uns christlich organisierten Schreinereiarbeiter, vorzunehmcn, wenn bis dahin die Streitigkeit im Dachdecker- nnd Glasergewcrbe nicht beendet ist. Letzteres ist kaum zu er warten, sodaß, wenn nicht die gemeinschaftliche, am Sonnabend stattsindende Sitzung der Elfer-Kommission mit den Führern der beteiligten Arbeiterorganisationen eine friedliche Einigung hcrbeiführt, in der nächsten Woche eine umfangreiche, das ge samte Baugewerbe umfassende Arbeiteraussperrung zu erwarten steht. Der Vorsitzende der Versammlung teilte mit, daß das Ziegelsyndikat seine Unterstützung zusagte und gleichfalls am Mittwoch alle Lieferungen einstcllt. K ö l n. iPriv.-Tel.) Gegenüber der Erklärung des Pro- essors Hauser-Erlangen in der „Münchner Medizinischen Zeit christ" über die Krebsforschungen des Kölner Arztes Dr. Otto Schmidt versichert letzterer, daß die Kritik, die Mitte dieses Jahres veröffentlicht wurde, sich auf seine erste Arbeit bczichc, daß Kr aber inzwischen im Dezember vorigen Jahres im Komitee für Krebsforschung zu Berlin einen Vor trag gehalten habe, in dem er bereits über sünf Fälle berichten konnte, in denen echter Krebs bei Tieren erzeugt worden wer. Dem Urteile Hausers, erklärt Schmidt, stehe das Urteil einer ganzen Anzahl erster Pachalogen entgegen, von denen einer nach genauester Prüfung meiner Präparate vor einem Kreise mit- anwcscnder Professoren der betreffenden Universität den Aus spruch tat: „Was ich hier gesehen habe, grenzt geradezu an das Wunderbare. Wenn es mir jemand erzählt hätte, würde ich ihm niemals geglaubt haben." Schmidt erklärt ferner, er werde an seinen Forschungen weiter arbeiten, spricht aber dem Prof. Hauser-Erlangen jede Berechtigung ab, über die von ihm erzielten therapeutifchen Resultate eine Kritik zu fällen. Frankfurt a. M- sPriv.-Tel.) Zu den Meldungen, wonach der frühere Handelsministcr Möller gleichfalls bei seinem Eintritt in das Amt sein in industriellen Unter nehmungen angelegtes Kapital nicht zurückgezogen habe, er klärt die „Franks. Ztg.". Möller habe, als er Minister wurde, einen Teil seines Gcichäfts seinem Sohne, den anderen einem langjährigen Direktor vollständig abgetreten und verkauft, und zwar so, daß er nach seiner Verabschiedung als Minister nicht mehr die Möglichkeit gehabt habe, das Geschäft zu übernehmen. Möller habe aus diese Weise seiner kurzen Minislerlaufbahn ein beträchtliches materielles Opfer gebracht. Sein Verhalten sei mit dem Podbielskis durchaus nicht zu vergleichen. Münster. iVriv.-Tel.j Die Untersuchung des beim Bahnhofe Beckum-Ost stattgehabten Eisenbahnunglücks, bei dem ein Lokomotivführer getötet und bedeutender Material schaden verursacht wurde, hat unzwenetbast ergeben, daß has Unglück durch verbrecherische Hände herbeigesüyrt worden ist, die die Weiche umgestellt und dadurch den Zug zum Entgleisen gebracht hatten. Dieselbe ruchlose Tat wurde am verflossenen Sonntag gleichfalls auf der westfälische» Landeseisenbahn aus den letzten Personenzug der Strecke Lippstadt-Warstcin, unweit der Station Ervitte, verübt. Auch hier wurde die stets ge- schloffene Weiche zerstört und umgeworfen, wodurch der Zug entgleiste, ohne daß jedoch gröberes Unglück herbcigeführt wurde. Trebinje. Am Vormittag traf Erzherzog Franz Ferdinand hier ein. Er -wurde am Bahnhof von den Be- Hörden empfangen und fuhr zum Gemeindehaus, «wo der Emp fang durch Vertreter der Behörden und Korporationen statt- sand. Auf die Huldigüngsvnsprachen des Vizebürgcrmcistcrs von Trebinje und des Bftchoss -von Mostar erwidernd, gab er seiner Freude Ausdruck, auf herzegowinnchem Boden -unter -der tapferen Bevölkerung zu verweilen und sich von den Fort schritten auf allen Gcdieten persönlich überzeugen zu können. Der König wende Bosnien und der Herzegowina jede Fürsorge zu. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt, während «welcher der Erzherzog von der Bevölkerung lebhaft begrüßt wurde, kehrte er nach Gravosa zurück. Cham onix. Die Bevölkerung der Stadt wurde gestern Augenzeuge eines schrecklichen Dramas, das sich aus dem Dome du Goutez absvielte. Man beobachtete lange Zeit einen allein gehenden Bergsteiger, der nach der Grands-Mulets-Hütte hinab zusteigen versuchte. Um 3 Uhr nachmittags verlietzen ihn die Kräfte, und er rollte einige hundert Meter hinab, um schließ lich in einer Gletscherspalte zu verschwinden. Es ist eine Nettungskolonne abgcgangen. Man glaubt, daß der Verun glückte ein Deutscher ist, der vorgestern mit einem Kameraden vom Bellevue-Voza nach der Töte Rcmsse ausbrach. Gestern trennten sich beide am Refuge des Bossös, und spater wurde der eine allein gegen den Gipfel steigend gesehen. Madrid. Ein KriegSschiss hat Befehl erhalten, Fum Schutze der spanischen Interessen nach Mogador abzugehen. Kunst und Wissenschaft. ch* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hof- tbeater. Im Opernhaus« geht morgen, Sonnabend, Gluck» „Orpheus und Eurydike" mit Frl. v. Chavanne (OrpheuS), Frau Abendroth «Eurydike) und Frl. von der Osten (EroS) in Szene. Im Anschluß daran wird Eugen d'Alberts ninsikaltscheS Lustspiel „Flauto solo" gegeben. — Sonntag, den 16. September, gelangt die dreiaktige romantische Oper »Der Freischütz" von C. M. v. Weber zur Aufführung. Die Besetzung ist die folgende: Agathe — Irl. Serbe. Aen»- chen — Frau Nasi, Ottokar — Herr Perron. Max — Herr Jäger, Kaspar — Herr Pnttlttz (zum erstenmal), Eremit — Herr Lankow' (zum erstenmal) usw. ch* W ochen-S pi«lplan der König!. Hosthcater. Opernhaus. Sonntag: „Der Freischütz". l>/-8.) Montag: -Der fliegende Holländer". (>/,8.) Dienstag: „Salome". (>/r8.) Mittwoch: „Joseph in Egypten". t'/,8.) Donnerstag: „Zar und Zimmrrmann." ('/,8st Freitag: „Hoffmanns Erzählungen". (>/r8.) Sonnabend: „Die Zauoerflöte". (7.) Sonntag: „Der Evangeli- mann". (»^8.) — Schauspielhaus. Sonntag: „Der Kauf mann von Venedig", ft/,8.) Montag: „Der reiche Jüngling". 048.) Dienstag: Zur Erinnerung an Heinrich Lanbe: Neu ein- «ndiert: „Graf Essex". ' ' " CÄ8.) Donnerstag: . „FtgaroS Hochzeit. (Vr8 . tag: Zur Erinnerung an Th. Körners Geburtstag: „Zriny". (>/s8.) Dritte Deutsche Kunstqewerbeausstellung Dresden 1W6. Profane Raumkunst. (7.) Die Beteiligung Württembergs und namentlich der Landes hauptstadt Stuttgart an der Ausstellung ist nicht so glänzend auSgesallen, wie man es nach dem hohen Stande des kunst- aewerblichen Leben» innerhalb der schwqrz-roten Grenzpsähle hätte erw<rrt«n können. Wie G. Salzmann in Nummer 12 ^UuUtellungszeitung" mitteilt, haben sich viele der zur Beschickung der Ausstellung aufgeforderten Firmen ablehnend verhalten; insbesondere aber verneinte der Verband der süd deutschen Holzindustrien«», zu dem sämtliche groß« Möbel» sabriken Stuttgarts gehören, die Teilnahme an der Ausstellung. Da nun Stuttgart allein 27 leistungsfähige Möbelfabriken be sitzt. so ist durch diese Absage eine höchst fühlbare Lücke in das von der Ausstellungsleitung erstrebte Gesamtbild des deutschen Kunstgewcrbes gekommen, eine Tatsache, deren man sich be- mußt sein muß, um nicht falsche Schlüsse zu ziehen. Was wir zurzeit von Stuttgarter Arbeiten in der Abteilung für profane Raumkunst zu sehen bekommen, geht in der Hauptsache auf entwürfe zurück, die von Vankok und denjenigen Künstlern, die mit ihm gemeinsam an den dortigen kunstgewerblichen Lehr- und Versuchswerkstätten wirken, herrühren. Da wir Pankoks Festraum schon eingehend gewürdigt haben, bleiben nur noch die von Paul Haustein, Hans v. Heider und Rudolf Rochga entworfenen Räume zu be>prechen übrig. Sie gehören, um es gleich im vorhercin rund heraus zu sagen, nicht zu den besseren Schöpfungen der Ausstellung und reprä sentieren ihre Urheber wenigstens nicht so, wie man es ihrem Rufe nach hätte vermuten können. Die erste Enttäuschung bringt das Gesellschaftszimmer von Paul Haustein. Der im Jahre 1980 in Chemnitz geborene Künstler, der über München und Darmstadt nach Stuttgart gekommen ist, hat schon vielfach von sich reden gemacht. Er ist «in tüchtiger Spezialist im Buchschmuck, was seine zahlreichen Titelblätter und Initialen, die er für den bekannten Verlag von Eugen Diederichs in Jena und Leipzig gezeichnet hat, beweisen; er versteht sich, wie man sich durch die Betrachtung der in drei Vitrinen unter gebrachten Silberarbeiten, Teekannen, Blumenschalen. Kelchs u. a. m., überzeugen kann, vortrefflich auf die Herstellung ge- schmackvoller Gebrauchsgegcnstände aus Edelmetall und leistet schließlich als Keramiker Hocherfreuliches. Ferner sind sein« üereits ziemlich zahlreichen Zimmereinrichtungen von der Fach presse anerkannt und als äußerst solid, schlicht und anspruchs los und deshalb als besonders gediegen bezeichnet worden. Solid ist das hiesige Gesellschaftszimmer Hausteins -allerdina-s auch, aber dies« Solidität wirkt schon beinahe zyklopenhast. Seine Lcdersosas und sonstigen Möbel sind ganz unnötig schwer und massig, wenn nicht sogar klobig. Dazu kommt, daß die Ranmeinteilung wenig geschickt ausgefallen ist, und daß die Wahl der weißen Grundfarbe und einer hellgrauen Wendver- kleionng in Linkrusta zu der Wahl der Möbel nicht passen will. Etwas behaglicher sieht es in dem mit einer rotgemusterten Wandverkleidung versehenen Billardzimmer desselben Künstlers auS, für das die Rücksicht auf die möglichste Bequemlichkeit der zur Verdauung spielenden Gäste maßgebend gewesen sein dürfte. Doch sollte man meinen, daß man sich auch auf weniger plumpen Ledcrstühle». als sie hier vereinigt sind, gehörig aus ruhen könnte. Das auffallend niedrige Privat-Kupferstichkabinett von RudolfRochga, dessen Möbel und Bücherschränke aus ganz Hellem Eschenholz gearbeitet sind, leidet unter dem großen, in der Mitte des Zimmers ausgestellten, bundesladenartigen Mappenschrank, der jeden Ucberblick über den Raum verhindert. Auch fehlt hier ein großer Tisch, aus dem man die Mappe» mit den Kupferstichen und Radierungen bequem ausbreite» und betrachten könnte. Professor Ha n n s v. He ider hat dann ein Bad mit Dorraum entworfen, das von den Schülern der keramischen Mteilnng an den Königl. Lehr- und Versuchs werkstätten ausgeführt worden ist. Glücllich ist er dabei nicht gerade gewesen. Die sehr tiefe granitne Brunnenschale mag zwar in bezug auf Haltbarkeit recht praktisch sein, ihre gelb graue Farbe sticht aber unangenehm von dem bunten Durch einander dieser Badestube ab, und ganz lächerlich macht sich der steife Badethron in Form eines kurulischen Sessels. Darmstadt, das mit seiner Ausstellung ini Jahre 1901 so verheißungsvoll einsetzte und sich zu einem Vorort der modernen Bewegung emporzuschwingen anschickte, hat nicht gehalten, was man sich damals von ihm versprach. Mit Ausnahme von Olbrich hat keiner der damals dort Aufsehen erregende« Künstler länger auf der Ludwigshöhc ausgebalten, und, so viele seitdem auch an ihre Stelle getreten sind, so viele haben auch dem Ort nur zu bald wieder den Rücken zugekehrt. So kommt es, daß, da sich Cissarz von der Ausstellung fern gehalten hat, Joseph M. Cl. Mich neben dem mit einem in keiner Weise hervorragenden Empfangszimmer eines Arztes vertretenen Alexander Koch allein das Ansehen des Darmstädter Kunst- grwerbcs bei uns aufrecht erhalten muß. Es scheint ihm jedoch
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