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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020530023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902053002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902053002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-30
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». p« tt um > «der ir am lhm- fort. > ord- lütter - «ich, t aus. nach, selber «lassen lade«, te am ? Sir n? » G«. in mal dieses « laß. in die Hörle h und )änge. , am „glück e ver- Sie e wog l. 'hr ug sie. indeln Platz ochene einer sie zu mbild, rheit. Kalte >. lies, ginge, i. ihr« gelegt, liegen üdung imiiiel migcr -arten lichter ungeu ihreni :rnd«r ichtcn Diese« Blatt wird de» Lesern von Dresden »nd Umgehung am Tage vorher bereit« als Abend-Ausgabe zugestellt, während c« die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesculmitau-gabe erhalten. ng: s« »f. L« »f IS Pf. 10 Pf. idtgebtet» Serugsgebllhr: »MtErtt» ,««. «»«,.: »itrck »i« Volt » AN Dt» .DnttuerStnchrtcSten'n4»6n«, «»»»»»«! di» ««t>k»«r t, und der »Scktin, Um,»dun«. ux> di» 3«»r«,«ia dar» »tarn, vot«, ^»r KimlnilNouLrr erto>,i. erbalt»« da» via» an «o»»u«a,»», di» ai»I a»t «oiu, - od»r krUriaa» >»>,»». i» Uniianaaade« »»«>>»» und tzilr NlNkaab« einariandirr Echrttt- tttUtr «rin» vrrdtiidli»«,,«. tz«rnt»r»»ani»lud: «Mt I «». u und «r. M»»» r»>,,ra»«.»dr»II«: «achetchta« Verlag von AtepfUr S Netchardt. Mreigen-carlf. Di» N»uni»»» van Nnkündiaunoeu »riol«« i„dcrk>l>u»lacIchüliStielle und d»„ ?!»>>»,>an»ntini»i»llk» >» Dreadrn t»» Siachuiinaa» sllln Sonn „nd Nknuaa» nur Uancuiirahc M von li ius',»>llln. Die iipalliac <t)cund- »ciic «ca. s Ttidcni ro Pia. Kn- Itmdimmacn a,u dci Prtvnlicii» Keile ii» Pt».« di» rtvalit,» Zeile a>« .Ulnaciandi' oder aut Lcriteite so Pta An Nummer» nach Ton» und Feier- taa»«i l bk«. Ltpatita» GrundjeUen so. 40 de,, w „ud « Pt», „ach bctondkni» Tartt. NuLwärttae Nutlraa» nur »eg» Porauöbkjavluua. veleablStter wrrdkn mit ro »s. drrechnet. ködert kökmv juu. ampSsklt klviävritottv in rrmter liizmiii VooreplLlL 16. II E». V«I I» iVeil>xr«88liiliitjIiigx, »I'«sel«n, AI«rItLStr»ss« I. ke»,8,,r. M DW^ LIvrel«»!»»-, LLI,«iu- iuiä HvmvlvVl»«?, el«u1«vl»v iwä 1r»iiLü»l«»vsI»« "MG gl» I «47 4«Üa,1' Zur Eteuerresonn. Neueste D'ahtberlchte. Hofnachrichten, Preußllch-säckisilcher Eiseiidahnkrieg. Deutsche-Bauernhaus. I LIH Rs»«» F»N»r», Gecicht-verhoiidlliiigen. Zur Psychologie der Seekrankheit ! -plkllUA, eZ"» VtzllI Lelve-» Zur Gteurrrrform. Da» steuerpolltische „FiiedenSweik". um niit dem Herrn Finanzmlnister zu rede», nähelt sich seinem nrdeibliche» Abschlüsse. Zunächst hat die Erlte 5t a 1» mer ihr Votum abgegeben nnd ct»sttmmig die Vorschläge der Vereiniguiigsdeputatioii a n - genommen. Der wesentliche Inhalt dieser Bereinigung- Vorschläge besteht in Folgendem: Der Einkommensteuer-Tarif ist derjenige de» Reglerung-entwnri- also eine durchgängige 25proze»tlge Erhöh >i»g de- alten Tarif- unter Fortfall der Horizontale, d. h. de- Rubens der Progression zwischen den Einkommen von 9400 und 25000 Mark. Gleichzeitig sind die seinerzeit von der Zweiten Kammer hinzugcjüglen Abmilderungen angenommen worden, näm sich die tzrrnbletzung de- Satze- in Klasse !i l70O bi» 800 Mark) vo» 5 auf 4 Mart und die VergünstioungSbesliniinung für Familienväter in folgender Fassung: .Für jedes nicht besonder- zur Einkommenstrurr veranlagt« Familiengtled. welche- da» 8.. aber noch nicht da» 14. Leben-iahr vollendet bat. wird von dem steuerpflichtige» Einkommen des FamtllenhaupteS, da- e» unterhält, sosern dlrleS Einkomme» den Betrag von 3l00 Mail nicht übersteigt, der Betrag vo» öOMark in Abzug gebracht, mit der Maßgabe, daß bei Vorhandeniein von drei oder mehr Familtenglirdrrn dieser Art mindesten- eine Ermäßigung der Steuer um eine Klasse stat>fi»det. Für die Berechnung de- Leben-alter- ist der Zeitpunkt der Einichätzung (8 16 Absatz 4> maßgebend." lieber die Geltungsdauer de- neuen Tan!« wird bestimmt, daß er mit Schluß de- Jahre» 1907 wieder außer Krast treten soll. An seine Stelle tritt. loser» nicht durch Gesetz eiwa» Andere- bestimmt wird, vom 1. Januar 1906 wiederum der alle, bisher giltige Tarif. Die Vermögenssteuer soll Ergän, ungSstxuer heißen und daneben dt« G rundste u«e bribehalten werden. Die Ergänznngßstruer betrifft demnach nur da» nicht zur Grundsteuer herangezogene Vermögen nnd entipricht somit den Gesichtspunkten, die in dem seiner Zeit in der Zweiten Kammer eingebrnchle» finanzpoliltichen Anträge Dr. Mehnert-Georgi niedergrlegt worden sind Die Steuer soll betragen bei einem Vermögen: von über 10000 bi- ,2000 Mt. 5 Mk.: von über 13000 bis 14 000 Mt.. 6 Mk.. von über 14 000 bis 16000 Mk. 7 Mk.: von über >6000 bi» 18000 Mk. 8 Mk.. und ebenso tn allen weiteren Klassen »/, vom Tanlend de-ientgen Vermögen-, mit welchem die vorau-- gehende Klasse endet. Die Klassen steigen von Klasse 4 ab bi- zu 100000 Mk. »m je MOO Mk . von da bi« zu 200000 Mk. »m je 4000 Mk.. von da ab um je 10000 Mk Für Per- Ionen, deren ergänziina-steuerpslichttge- Vermögen MOOO Mk. nicht übersteigt, ermäßigt sich der Steuersatz, wenn sie zur Ein kommensteuer überbauvt nicht oder in Klasse I» oder I derselben veranlagt sind, auf 1 Mk.. wen» sie tn Klasse 2. 3 oder 4 derselben veranlagt sind, auf 2 Mt . wen» sie i» Klasse 5, 6. 7. 8 oder 9 der- iclben veranlagt sind, auf einen um 5 Mk unter der veranlagten Einkommensteuer verbleibenden Betrag, kofern sich nicht nach Absatz 1 ein niedrigerer Betrag ergtebt oder die BesreimrgSvorschriste» i» 8 5 Zister 4. 5 oder 6 einichlagen. Befreit non der Steuer sind diejenigen Personen, deren ergänznng-stenervstichtige- Ver möge» ven Geiammtiverth vo» 10000 Mk nicht überstetgr: die- leiiigen Personen, deren nach Maßgabe de- Einkommensteuergesetze- zu beiechnende» Jahreseinkommen den Betrag von 950 Mk nicht übersteig», soll» da« ergänzung-stcuervflichtlge Vermögen derselbe» nicht mehr »IS 20000 Mk beträgt; weibliche Persone», welche minderjährige Familienangehörige zu unterhalten habe», sowie seiner vaterlose minderjährige Wallen und Lrwerb-unsähige. sali- da» rrgänzung-stknervstichtige Vermögen der bezejchneten Personen den Griammtwerth von 30000 Mt und da» nach Maßgabe de- Einkommensteuergesetze- z» berechnende Jahre-etnkvmmen derselben den Betrag von 1250 Mk. nicht übersteigt Die Frage der K 0 ntingenltrung der Steuer hat im BrreiniguiigSversahrrn dahin Erledigung gesunden, daß durch da- Jinanzgriktz bestimmt wird, ob die Einkommensteuer mit de» vollen geiktzlichrii Beträge» (Normalste»«) oder nur »lit einem inZchntheilen a»-z»d>lickenden Bruchlheil derselben zur Erhebung gelangen ioll Dir Ausdehnung dieser Borschrist aus die ErgänzungSsteuer ist demnach fallen gelassen worden Die Erhebung von Zuschlägen regelt solgende GeietzeSvorschrift: .Reicht der Ertrag der im Artikel II brzcichneten Steuern <d h. der Einkommensteuer, der Grundsteuer, der Ergänzungsstelier und der Steuer vom Gewerbe betriebe im Umherziehen) mit ihren vollen gesetzliche» Beiräge» zur Deckung de- durch direkte Steuern ausznbringende» ThetleS de» StaalSbedaisS nicht au», so wird der Fehlbetrag lediglich durch Zuschläge zur Einkommensteuer auigebracht. In welchem Umfange Zuschläge zur Einkommensteuer zu erheben sind, wird durch dnS Finnnzgesetz bestimmt." Nunmehr hat noch die Zweite Kammer da- letzte und ent scheidende Work ,» sprechen. Möge r« im Sinne der Ersten Kammer an-falle». damit die finanzpolitische» Stürme anibören Mid da- Land sich wieder der gleichmäßig ruhige» ersprießlichen Aibeit seiner Volksvertreter in vertrauensvoller Wechselwirkung mit der Regierung erfreuen kann. Neueste Drahtnieldnngen vom 29 Mai. (Zur gestrigen Abendtafel beim K a^er waren der hes des Marinekabinets, Tafel Halle der Kaiser Berlin Reichskanzler Gras Äiilow und der C v. Senden-Bibran, geladen. Nach der eine Besprechung mit dem Reichskanzler. Heute hörte er die Vorträge des Ehess des Gencralstabcs und des Chess des Militär- kabinets v. Hülsen-Häscler. Mittags empfing der Kaiser im Neuen Palais den Kronprinzen von Siam. Berlin. Prozeß Landen und Genossen. In der heutigen Sitzung erklärie der Bücherrevisor Reuter, der gestern beaustragt worden war, in Gemeinschaft mit Kommerzienrath Lucas das ziffermäßige Material dnrchjiigchcn und zu prüsen. er habe nach dem im Gcrichlssaal vorhandenen Material nicht fest- teilen können, ob die Berccyliuuge» des Äommerzienraths Lucas stimmen, oder ob die Angaben des Angeklagten Eduard Sauden richtig sind. Der Gerichishos beschloß, einen Sachverständigen zu beauftragen, aus der Bank selbst Unterlagen zu schaffen, um zu entscheiden, welche Hlipothekcu valutalos sind. Potsdam. Ter Kronprinz von Siam ist heute morgen 9 Uhr hier eingetroffen. Prinz Eitel Friedrich und Prinz Paribatra von Siam waren ihm bis Eharlotlenburg enlgcgengercist. Aus dem Bahnhöfe war eine Ehrcnkompagnie des 1. Garde-Regiments zu Kuß. die Generalität »nd die siamesische Gesandtschaft zum Empfang erschienen. Der Prinz begab sich alsbald nach dem Stadtschloß. Kiel. Durch Kaiserliche Kabinetsordre vom 27. Mai ist Contreadmiral Fritze, Inspekteur des Torpedowesens, für die Dauer der diesiahrigen Herbstübungen der Flotte zum Chef deS zu bildenden Geschwaders der UebuiigSflotte ernannt worden. Contreadmiral Galster, Inspekteur der Marineartillerie, ist -um zweiten Admiral desselben Geschwaders und bis zum Zu sammentritt desselben zum Chef der Knsteupanzer-Reservedivision ernaimt worden. München. Amtlich wird gemcldet: Gestern entgleiste der Expreßzug Karlsbad—Ostende bei der Aussahrt aus Station Markt Redwltz. Verletzt ist Niemand, der Materialschaden un- bedeutend. Der Personenverkehr nach Nürnberg wird durch Um- steigcn ausrecht erhalten. Die Ursache der Entgleisung konnte noch nicht festaestellt werden. M c tz. Die „Lothringer Nachrichten" berichten über einen Grenz-Zwischensall, der sich am Sonntag in Deutsch-Oth »getragen hat. Danach wurde der luxemburgische Staatsangc- örige Goury aus Billerupt bei dem Versuche, die französische Grenze aus Umwegen zu überschreiten, wahrscheinlich um Schmuggel zu treiben, von französischen Grenzwächlern au) deut- Jn vergangener Nacht wurde der Albula-Tunnel schein Boden festgenommen, mißhandelt, und am folgenden Tage gegen 500 Francs Kaution freigelassen Das Amtsgericht Dieden- hosen nahm gestern den Thatbestand an Ort und Stelle auf. Madrid. Der Senatspräsident beschloß, da er es für nöthig hielt, die Kammer wieder zusammentreten zu lassen, weil kein Tekrec über ihren Schluß zu erhallen ist, den Senat für nächsten Montag einzuberuse». Nunmehr hat Saaasla entschieden, dem König den Schluß der Kammer vor-uschlagen, aber man glaubt, daß der König den Schluß nicht verfügen wird, ohne vorher mit politi schen Persönlichkeiten Rücksprache genommen zu habe», Neapel. Der hier cingelaufcne Lloyddampser „König Albert" hat 6 Mann von den Geretteten des am 9. Mai gestrandeten Danipsers „Ehrenfels" an Bord. durchgeschla). London. Der Kabinetsrath, der noch gestern Abend in aller Eile einberusen war, trat heute Morgen zu einer Sitzung zusammen. Auch der Kolonialmiiiister Chamberlain war an wesend, obwohl er an einem Gichtanfall leidet. Petersburg. Großfürst Konstantin Konstantinowitsch ist, wie verlautet, in Folge von geistiger Ueberanstrengung an einem neuralgischen Kopfleiben erkrankt, dessen bisheriger Ver lauf noch keinen Anlaß zu ernstlichen Besorgnissen bietet. Bukarest. Anläßlich des 25. Jahrestages der Beschießung von Ealafat, bei der der König hervorragende Beweise persön licher Tapferkeit gegeben batte, veranstaltete gestern das gesammte Ofsizierkorps der Artillerie ein Ranket, an dem der König, die Königin, der Thronfolger, dessen Gemahlin und sämmtliche Artillerieoffiziere deS Landes theilnahmen. Dem Könige wurde ein künstlerisch ausgesührte Bronze-Nachbildung der Batterie Carol, bei der er sich während der Beschießung von Calafat befunden hat, überreicht. Washington. Tie Leichenfeier für den verstorbenen briti schen Botschafter Vaunccsote in der St. Johnskirche trug einen nationalen Charakter, als Zeichen der hohen Achtung, welche Amerika dem Verstorbenen entgegenorachte. Der Leichenzug wurde von amerikanischen Truppen aller Wosscngattungen eSkortirt Präsident Roosevelt, Vertreter der Behörden und das diplomatische Korps wohnten der Feierlichkeit bei. Habana. Präsident Palma erließ eine Botschaft an den cubanischen Kongreß, in der er die uneiaennützigen Bemühungen der Vereinigten Staaten bei der Unterstützung Cubas in dem Kamvse für die Freiheit anerkennt und Maßnahme» zur Fördcr- ung der Viehzucht und des Ackerbaues, besonders zur Vermehrung des Anbaues vo» Tobak und Zucker, emvfiehlt. Die gegenwärtige Krisis des Zuckermarktes sei eine Folge der außerordentlichen Produktion von Rübenzucker in Europa. Das Nächstliegende Heil mittel sei eine Herabsetzung des Zolles auf cubanischen Zucker, die z» erreichen die Regierung nach Kräften bestrebt sei. Die Bol- schast erwähnt ferner mit Genugthuung die Anerkennung der Republik Cuba durch England und Frankreich und spricht die Hosfnuna aus, daß die übrigen Staaten Cuba ebenfalls anerken nen werde». OerlttcheS nnd Sächsisches. Dresden, 29. Mai. —* Zur Mittagstafel bei Ihren Majestäten dem König und der Königin im Schlosse Sibyllenort waren am Dienstag der Bauinspektor Knoth und am Mittwoch der Herzog und die Herzogin zu Trachenbcrg mit Einladungen beehrt worden. —* Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich August begaben sich heule Nachmittag 2 Uhr 26 Minuten, einer Einladung Sr. Maiestät des Kaisers zu den Frühjahrsparaden in Berlin und Potsdam folgend, vom Dresden- Neustädter Bahnhose aus nach Berlin. In Begleitung der Prinz- lichen Herrschaften, die im Neuen Palais zu Potsdam Wohnung nehmen und am Sonnabend nach Äachwitz zurückkehren, befinden ich Ihre Excellenz Frau Oberbosmeisterm Freifrau v. Fritsch, Hofmarfchall v Tümpling und Adjutant Hauptmann v. Zeschau. —* Herr Hernando de Soto. welcher während der letzten 10 Jahre als Deputy-Generalkonsul dein hiesigen Generalkonsulat tS-i Zk- l«l»« Zur Psychologie der Grekraukhett. Die Reise-eit zu Wasser und zu Lande steht vor der Thüre, Mancher, aber, der gern Erholung und Kräftigung zur See suchen und vielleicht sicher auch finden würde, schreckt nament lich wenn er in dieser Hinsicht schon traurige Ersahrung gemacht, vor dem Ungeheuer Seekrankheit zurück. Heilmittel sind in sie längst bekannt. sind nur vorüber .den Ausbruch der Seekrank- heit noch beschleunigen. Wie verschieden die Rathschläge sind, die den zu einer Seefahrt sich Rüstenden mit auf den Weg gegeben Champagner, The«, Aetehr gehende Palliativ-Mittel, die häufig den Ausbr werden, hat man Gelegenheit im Salon au-fahrender Dampfer, wenn man der Unterhaltung zwischen Zurückoleibenden »nd Ab- reisenden zuhört, -u vernehmen. Der Eine räch bei Ausfahrt de« une tüchtige Mahlzeit zu nehmen, der Zweite, man ersten Lage nicht« essen, der Dritte, eine ante Flasche rmpagnerS helfe immer, und der Viert« schwört auf »uhört Dampfer« eine möge io am geeisten Che , beißen Thee, da kaltes. Getränk da» Seekrankwerden nur be schleunige »sw. Selbstredend verhindern alle diese Mittel ebenso wie Medizin den Beginn der Seekrankheit nicht, sobald da» Fahrzeug einigermaßen roll« oder schlingert. damit zu thun. Im Allgemeinen werden schlecht geuährte und im Zwischen- deck reisend« Leut« infolge engen Raume« und weniger guter Luft leichter seekrank, als solch«, dir sich aus Oberdeck bewegen oder in eiaeoer bequemer Sabine sich aus dem Sopha au«strecken können. Aoer beide Thrile werden seekrank, wenn sie Neigung ^ur Seekrankheit haben kaiserlichen Marin« haben gewiß da» Würde genügend in sich, um moralisch N Wurde gen« ,«kämpfen, und doch kenne ich deren, t die Se« hochgeht, und lfs»kommandanten der der persönlichen gen di« «Seekrankheit an- e, wenn sie einig« Zeit an Land Dienst gethan, sobald sie wieder auf See kamen, seekrank wurde». Auch Schifsskapitäne der Handelsflotte und Schifssärzte, die jahrelang auf See fuhren, habe ich bei hohem Seegang schwer see krank gesehen. Moral und persönliche Würde haben also mit der )enn ich heute Seekrankheit gar nichts zu thun. Wenn ich heute mit einem unfehlbaren Mittel gegen die Seekrankheit komme, so ge- jchieht eS nicht, um mir, wie so viele „Erfinder" damit zu helfen, denn eS ist keme Patent-Medizin, die zu einer Ausgabe veranlaßt: ich verabreiche daS Mittel gratis in der Hoffnung, daß es seinen Weg durch die Presse der Welt finden möge, weil ich aus lang jähriger Ersahrung sicher weiß, daß es Dauscnden von Men schrn Helsen wird. Durchaus nicht behaupte ick), daß das Mittel unbekannt oder neu sei, aber Andere haben mir noch nie davon gesprochen, Die jenigen, denen ich cs empfohlen und die Nutzen daraus zogen, hatten nie davon gehört. Das Mittel, ein sehr einfaches, wie Sie gleich lesen werden, habe ich bei sehr schwerer See in den verschiedensten Theilen der Welt bü oft ganz hilflosen Mitpassagieren, darunter auch SchissS- ärzten und Schifssofsizieren, angewandt, eS hat auch nicht einmal versagt: eingetragen Hot es mir nur fühlbaren Händedruck und ab und zu ein Dankschreiben der Erinnerung. Im Indischen Ocean, im Rothen Meer, in der Behring-See. im OchotSkischen Meer, läng- beider Küsten Patagoniens, am Kap Horn, im Meerbusen von vi»caya und noch an vielen anderen in nicht sehr tem Rufe stehenden Punkten der Weltmeere Hab« ich diese- üttel mit dem größten Erfolg« in Anwendung gebracht. „Unfehlbar" ist da« Mittel nur dann, wenn der Patient nicht gleichzeitig ein andere« oder mehrere andere Mittel versucht, Speisen zu sich nimmt oder Getränke, raucht, oder sonst wie gegen mein« Vorschrift verstößt. Wer sich nicht seefest zu fühlen glaubt, lege sich möglichst flach aus den Rücken auf's Bett oder da« Sajutsopha. Beengende Sleider, fest »»geschnallte Westen und Hosen, bei Damen vor allen Dinge« da« Sorset, müssen beseitigt werden. Sine Schüssel kockend heiße» Wasser und zwei Handtücher genug««, um die Seekrankheit zu bekämpfen. Das Wasser muß mindestens 80 Ceniigrad haben, das Hand tuch wird in Stirnbrcite -usammengesaltet, in's heiße Wasser getaucht, ausgcrungen, so heiß wie nur ertragbar fest um die Stirne gewunden, mit einem Stück Holz, Schuhlössel, Handschuhknöpfer, Zahnbürste oder was zur .Hand ist, so fest wie möglich nm den Kopf geknebelt. Dieser im ersten Augenblick kaum zu ertragende heiße Um- schlag wird nach kurzer Zeit durch einen zweiten ebenso heißen ersetzt. Die Prozedur wird fortgesetzt, bis der Patient ein Ge fühl des Behagens empfindet. Der Umschlag wird nicht aus- gesetzt, auch muß er stets möglichst beiß um den Kopf gelegt werden. Trinken, essen oder rauchen während der Dauer der Umschläge hebt den Nutzen der Behandlung auf. Das Gefühl des Wohlbehagens, dos sich durch Gähnen »nd das Bedürfniß, den Körper zu strecken, äußert, bedeutet den An fang vollständiger Uebcrwindung der Seekrankheit Dieses Wohlbehagen tritt bei Vielen nach einer halben Stunde, bei den Meisten innerhalb einer Stunde, vorausgesetzt, daß obige Vor schrift streng beobachtet wird ein. Das Benutzen von Woylgerüchen, das Parsümircn des Körpers oder der Kabine ist zu vermeiden. Das Stadium der übentandenen Seekrankheit äußert sich in Durst, der keineswegs gestillt werden darf: der Patient bleibt ruhig liegen, bis er Hunger verspürt. Sobald letzterer sich sehr stark einstellt, trinkt man heißen, unaezuckerten, dünnen, hellblonden Thee in leichtem Ausguß, ohne Milchzusatz, und ißt hinterher trockenes, ger-stetes Brot sToaslj ohne Butter, Marmelade oder dergl. Zwei Stunden später kann man ungestraft die SchissSmahlzeitcn einnehmen, Die ganze Kur dauert nicht länger, als ich Zeit brauche, sie c:. -c. wer sie von Anfang an eise, und wenn die See noch niederzuschrciben: sie ist „ befolgt, bleibt für den Rest der - jr Wenn man mich fragt, welche Erklärung ich dafür geben kann, daß diese- einfache Mittel so probat ist, so ist «S in kurzen Worten etwa diese: Der im Körper des Menschen sich frei oe- wegende Magen gerätst infolge Rollens und Schlingern« de«
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