Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020727016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902072701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902072701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-27
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vmtgsgebllhr: nd^l »LiLsikN Um g»«-durck riaen» Volm «onSn-ertöt,, «rtialtin tair an wockn-nlaaen. du ,>ud> aul»««n- odtr ^eitri»«' tolaen. m ««> kd»>>0u«a«ü>rn«»,» » t und «»»,»»« tuarlirül - ketearamm ->dr«tt«: «schitch«,» ^ Vrü»»t«» unel 8z»l«I«aareu » U«»« I>rv«ä«ii-^. 8. ?iin.'vr-itr.3L ^0U>t»l- k»t»cü«. NulUclvrUüI. LsNkU-Vaoals-LusskalliulL 8po,1- »»>> Xp1vl^«>n» vu-I»r«t»,tt»tv mit c». 40Ü ^ddllätwtivu soot-uu orscltjvtioit. DM^ Ko,lon^oio ^m.«u6uilx. L«I»L V>L O« »aNtvt«n>a»r» Sr. »>j—un -4» r»u>n, r»o Ga^iiiu». L7Looo2»cks«, Liorelverknuk IIi-»»«!«!», XUwsrjlt 2. Hauvt-GelebLstästelle: M«rte»ftr. 38. Anreizen-can's. >»nakme von A»tündt,un»en bi« NaLmillaa« s Udr Lonn und »cirrlL«« mir Marirnlrrabk » »ca >>bi«'/»l Ndr Die l Ivaittae Grund -eile >ca s Silben« so ittta. An kündiaunae» aui der VrivalleiieZeile rs Psg : die sipaltioe Zeile als ,.(?in- ueianol oder aui Terlieil« so Mo In Nummern nach Tonn »nd Nein lauen r b« oivaittae Grund-eilen 30. »o bc, oo uiid so Pla »ach be- londerem Laril, AuLivdrliac Aui> Iraae nur aeaen üjarausdcialiiuiia. Belegblüller werden mit wMa. berechnet. fternlvrechanlchlu^: «m« I Rr. U u»k> Nr. ««»«. Lv«t a«r t» » t«,ol»va» «-« »oudLoxei». ^«Iiu8 8ek«6Ii«ck 8 ^10 8«e I«, pa, t. «. I. lut. eleiicktilliM-irexellülililllo kür 62s, slolltr. Diodt, Letrolouw, lisrrsn. VollsILnälkv Iour!8teu-Lu8rü8tullLvll in x,.«we rjxxILl l'iinl >vrblil emptikliit 8vkl0888tr. 23. psrt. Ullö I. L1S86. 205» ^"Etsciibahne^^^t' ^osnachlichten.^Kalhol Hoskirihe. Picnsssiche Uiidsächsiiche 1 Miithninßliche Witterung: Geflügel, Struvpener Eliuneiung Kn»v Fischer. --LSLLS.-..! Soiinta». 27.F,»i I!»t»2. M die Mt- unS Kkiseztit. Die geehrten Leser der „Dresdner Nachrichten", welche unser Blatt durch die hiesige Geschäftsstelle beziehe» und dessen Nachsendling »lach den 8on»>i»v«- S«I«»»8»N»oi tva wünschen, luollc» der Unterzeichneten Geschäftsstelle rechtzeitig darüber Mütheilung zngche» lassen, damit die Neberweisung beziv. Weile, sendulig durch die Kaiser!. Post pünktlich erfolgen kann. Dkl» IIel,ern>eisiing»antragc ist deutliche NauienS», OrtS- und WohnuugSangnbc beizusiigr», auch ist die im Deutsche» NeichSposlgelücte — Oesterreich berechnet iwch besondere Gebühren — ersorderiichc Ncbcrwcis«»gSgel>iil»r von l Mt. sür ein Kalender-Bicrleljahr, 4(» Ps. sür l Monat nebst etwa »och zu entrichtender Bczug-gcbi'chr vor der Abreise an nnS cinzu.- schicken. Für Ucbcrweisungeir, lveiche inmiltrn eines Monats beginne» und inr Lause des nächstsolgenden Monat« ablaufen, sind, die llebcr- weisungsgcbühren für 2 Mvnale 80 Ps. zu entrichten. Die lleber- weisungen verstel-en sich postlagernd, können i,n Denischcn Reichspost- gcbicle aber auch mit Zustellung deS Blattes biS in die -Löhnung beantragt werden; das Bestellgeld von >e 14 Ps. sür den Monat würde dann gleichfalls vorher an n»S mit zu zahle» sein. Für Diejenigen, welche die „Dresdner Nachrichten" täglich ans Reisen zu lesen wiinschcn, aber ihren Ausenlh,illeort häusig wechseln, sind besondere Meise-Kreuzbandsendnngen ciugerichict und beträgt bei täglicher Versendung nach ledcm Orte iin Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn (bis zu UX) Gran»»> monailich L Mk. 80 Pf., nach de» Ländern das WcltpostvcreutS nwuatlich ^ Pik. HO Pf. Di« Leser, welche die „Dresdner Nachrichten" durch die Post empfangen» wolle» dagegen sich in gleicher Nngctegenheit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihre lausende Bestellmig crsolgt ist. Ucbcrweisungeu innerhalb des Deutschen Reichspost- gcbietcs ivcrden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von ütt Ps., im Verkehr mit Oesterreich und fremden Länden« gegen eine solche von l Mk. ausgcsührt. EtsWMk in.Hlksim Wlilstk«' Marienftraftc 38. Zollpolitische Berärgernugeu. Der Zolltarif wird nachgerade zum Schmolltarif; denn einer der betheiligten Faktoren nach dem anderen zieht sich in den Schmollwinkel zurück. Zuerst setzte die radikale srcihöndlcrische Linke mit Obstruktionsversuchcn cm. Tcmnüchst kam der plötzliche Umsall des Centralverbandes deutscher Industrieller, der in seinem Organ, der „Dentschen Jndustriczeitung", der Negierung empfahl, sich der ganzen ZoUtarisplackereicn kurzer Hand dadurch zu ent ledigen, daß sie den Entwurf preisgcbe, uitverzüglich Bcrtrags- verhandlungen mit dem Ausland cinlcite gnd .mit de» neuen Tarifanträgen in der Mappe unter der geschmackvollen Devise: „Fritz Vogel oder stirb!" vor den Reichstag trete, der dann nur die Wohl habe, die Verträge im Ganzen entweder anzunehmcn oder abzulehnen. Dieser Vorschlag wurde indessen glrich daraus m einer Gcgenkundgebung des Verbandes als ein blotzer „ge legentlicher Ausbruch des Unmnths" bezeichnet, der nichts Ernst liches zu bedeuten habe und insbesondere keine grundsätzliche Schwenkung der maßgebenden tarifsreundljchen Kreise der deutschen Industrie darstelle. Neuerdings hat sich nun auch der Herr und Meister des Zolltarifentwurfs selbst, Graf Posa- dowskp, zu einer pessimistischen Aeutzerung im Affekt verleiten lassen. Das kam so: In einer der letzten Sitzungen der Zolltariskommission war eine Erhöhung des Zolles aus Pflastersteine beschlossen worden, ob wohl der Staatssekretär des Innern sich bestimmt dagegen aus gesprochen und u. A. erklärt hatte, eine solche Maßregel „verstoße gegen das LandcSkulturinteresse". In der Debatte darüber gab cs ziemlich scharse gereizte Auseinandersetzungen. Der national- liberale Abgeordnete Paasche machte soggr dem Grasen Posa- dowsky indirekt den Vorwurf des Manchesterthums, indem er spöttilch bemerkte, die Gründe deS Ministers ließen sich schließlich gegen jeden Zoll vcrwcrthen. Der Widerspruch gegen die Poso- dowsky'sche Auffassung sand auch in den Reihen der Bundcs- vertreter ein unerwartetes Echo. Der sächsische Vertreter versagte ebenfalls ausdrücklich den Gründen des Staatssekretärs seine Zustimmung, wenngleich er die Vorlage picht geradezu bekämpfte. Der badische Bevollmächtigte hingegen trat offen gegen den Stand- Punkt des Entwurfs auf und die nach seiner Meinung zu leichten Zölle auf Steine wurden ihm zu schweren Steinen des Anstoßes. Der hauseatische Vertreter suchte die erregten Äemüther zu be schwichtigen und theilte dabei die interessante, bislang fast allge mein bezweifelte Thatsache mit. daß der Entwurf im Ganzen s. Z. im BundeSrath einstimmig genehmigt worden sei. Das jetzige Vorkommmß beweist aber jedenfalls wie schwer es gehalten haben mag. eine solch« Einigkeit herzustellen; wird doch von den Gebeickenspähern und Gcschichtenträgern mit unverkennbarer Schadenfreude behauptet, die Vertreter der Einzelstaaten hätten sich die Sache vielfach anders überlegt und steckten sich behufs der Erzielung höherer Sätze hinter die Abgeordneten, um die Re- gicrungsvorlage zu bekämpfe». Formell ist die persönliche oppositionelle Meinungsäußerung der Vundesrathsvertreter keinesfalls zu beanstanden. DaS gab auch Graf Posadowsky bei dieser Gelegenheit unumwunden zu^ indem er ausdrücklich das verfassungsmäßige Recht der Bevollmächtigten aus Vertretung der Sondcrwünsche ihrer Regierungen in der Zolltarifkommission an erkannte. Er beklagte indessen den Gebrauch, den die Vertreter der Einzelslaate» von diesem Rechte machte», um in der Kom mission Anträge durchzubringen, mit denen sie im Bundesrath unterlegen seien, und ließ sich des Weiteren zu einer verärgerten Auslassung hinreißen, die nach der einen, angeblich von sozial demokratischer Seite stammenden Versio» gelautet haben soll: „Ich fürchte, aus dem Zolltarif wird überhaupt nichts!", nach der offiziösen Darstellung hingegen npr den Inhals halte, daß Graf Posadowsky besorge, unsere zolipölitische Rüstung werde uns bei einem derartigen Verfuhren zu schwer werden, als daß wir noch brauchbare Handelsverträge darin abschließen könnien. Im Anschluß hieran hat sich unter den politischen Gelehrten eine hitzige Debatte darüber cntsponnc», ob denn nun mit dem Zoll- taris wirklich Alles aus und vorbei sei, oder vb man noch immer Hoffnung hegen dürfe. Von großem psychologischem Interesse ist es, zu beobachten, ivie sich jt'de politische Richtung die Ant- wort auf jene Frage nach ihrem besonderen Iilteressenstandpunkte zurechtmacht. Tic Offiziösen nchmen den ganzen Vorfall aus die leichteste Achsel und erklären nsil. der Miene väterlichen Wohl wollens: „Kinder, regt Euch doch um solche Kleinigkeit nicht un nütz aus! Auch Munster sind schließlich nilr Menschen, denen mal die Galle übcrläuft und die daim ebenso ivie gewöhnliche Sterbliche etwas reden, das nicht auf.die Goldwaage gelegt werden darf." Die radikale Linke suhlt sich durch das Vorkommnis; äußerst aufgcmuntcrt und entpuppt sich ass Verfechterin der unbedingte» Regierungsautorität. Der Reichstag sei. überhaupt nicht „be fähigt", einen guten Zolltarif sertigzustelleu; das könne nur die Regierung aus dein Wege von Handelevertragsverhandlungen. Die Herren arbeiten, wie man sieht, nach berühmten, aber sonst immer streng vyn ihnen verpönten Mustern: „Die Regierung absolut, wenn sie unseren Willen thut!". Eine nette Kategorie von „Frei- heits- und Vcrfassungswächtern"! Die schärfere Richtung unter den Schubzöllnern verkündet, daß die Drohung des Grafen Posa dowsky sie kühl bis an s Herz hinan lasse. Diesem Zolltarif, so wie er nach dem Entwürfe ist und auch in der Gestalt, die er in der Kommission bisher erhalten hat, werde die Landwirth- schast reine Throne nachweincn. Scheitere er, so sei höchstens die Industrie die Leidtragende. Si? möge daher zuschcn, daß sie einen besseren, auch der Landwirtschaft gerecht werdenden Taris bei der Regierung durchbringe. Das hat natürlich wieder die industriellen Kreise verschnupft und so dars man sich denn nicht wundern, wenn es aus dem Walde so Heraiisschallt, wie es hinein gerufen worden ist. Es finden sich u. A. Andeutungen über eine alle anderen Zweige des Erwerbslebens umfassende Koalition gegen die Landwirthschast, wenn diese nicht die Herrschaft des Bundes der Landwirihe von sich abschüttele. Derartige gegen- seitigc Liebenswürdigkeiten sind selbstverständlich nicht tragisch zu nehmen. Immerhin können sich die Vertreter der gemäßigten schutz- zöllnerischen Richtung, die im slöesentlichsn auf dem Boden der Regierungsvorlage einen Ausgleich der Interessen herbeigeführt sehen möchten, eines gewissen Gefühls der Beklommenheit ange sichts so unliebsamer Vorfälle »nd unerguickljchcr Erörterungen nicht erwehren. Selbst wenn man cs als ausgemacht betrachtet, daß Graf Posadowsky lediglich von der Gewalt des Augenblicks sortgcrissen worden sei und daß er, falls er überhaupt eine be stimmte Absicht mit seiner Aeußrrung verfolgte, nichts Anderes bezweckte, als einen Druck auf die-Kommission auszuüben, indem er sich so pessimistisch wie möglich ausließ, selbst dann wird auch der unvoreingenommene Benrtheilcr. nicht »uMn können, das Er- eigniß als ein nicht gerade günstiges, Symptom der zollpolitijchen Lage zu bewerthen. Die Freunde eines gleichmäßigen Schuhes der nationalen Gütercrzeugung müssen nothtvendig stutzig werden, wenn derartige Aeußcrungen gerade von der Seite kommen, aus der man bisher doch allem Anscheine nach an der Zuversicht fest- gehalten hat, durch ernste und geduldige Arbeit zu einem Ergebniß der Berathungen zu gelangen, ijas den oft därgelegten Beding ungen eines Ausgleichs aus mittlerer Lime entspricht. Reißt jetzt auch dem Staatssekretär des Innern der Geduldsfaden, so kann man Denen nicht Unrecht geben, welche die Frage aufwerfcn, bei wem er denn eigentlich noch halten soll. , Auf der anderen Seite darf aber auch nicht verkannt werden, daß die Stellung der schutzzöllmrischen Mehrheit in der Kom- Mission durch die hier erörterten Vorgänge jedenfalls insofern eine Verbesserung erfahren hat, als durch dag kritische Verhalten der erwähnten BundeSrathsvertreter der Regierung die Haupt- Waffe, mit der sie gegen jede Erhöhung der Zollsätze über die Borläge hinaus zu fechten pflegst, aus der Hand gewunden ist. DaS.hilft Alles nicht«, die angebliche lückenlose Einmüthigkeit der Regierungen über den Inhalt deS Entwurf« in jedem «in- zelnen Punkte ist jetzt nur noch Legende, und die Neichsregieruw, ist nicht mehr in der Lage, ihre Vorlage als eine solche hinzn- stellen, der gegenüber alle Abänderungen schlechtweg unannehm bar seien. Vielmehr erscheint die Folgerung durchaus schlüssig, daß die verbündeten Regierungen, wenn sie selbst die Kommissions- Verhandlungen benutzen, um den Tarif in ihrem Sinne und nach den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Interessentenkreise zu ver bessern, auch der Kvinmissioilsmehrheit gegenüber nicht scrner die Fiktion aufrecht erhallen dürfen, das: die Tarisvorlagc in ihrer ursprüngliche» Gestalt ein unbedingtes Kräutlein Rührmich nichtan darstclle. Angesichts dieser Wendung der Tinge kann man dem schroffen „Unannehmbar!", das von den maßgebenden Persönlichkeiten der Reichsregicrung unter Berufung ans die an- geblickze Einigkeit deS Bundesralhs der Kommission wiederholt zugernsen worden ist, nachträglich keine besonders günstige Censnr erthcilcn. Inzwischen dürste Graf Posadowsky schon selbst eingc- schcn haben, daß allzu scharf schartig macht. Er hat nämlich die Freitagsitzung der Kommission benutzt, um sür den Tarif eine Lanze zu brechen, indem er den Sozialdemokraten eine gründliche Lektion über das Falsche ihres sreihändlcrijchen Standpunktes las und ihre Behauptung, daß die srcihändlerischen Staaten in höherer Blüthe als die schutzzöllncrischen ständen, widerlegte. Die. von den Sozialdemokraten geforderte Zollsreiheit würde nur de» Erfolg haben, daß im wirthschastlichen Leben Deutschlands die Ruhe des Kirchhofes herrschte. Der Minister wurde bei seinem Vorgehen gegen die Sozialdemokratie bcmerkenswcriher Weise sogar von freisinniger Seite unterstützt, indem der freisinnige Redner aus gewisse Folgewidrigkeiten i» dem zollpolitischen Ver halten der Sozialdemokraten huuvies. Hiernach scheint also Graf Posadowsky in der Kommission wieder fest im Sattel zu sitzen und der Zwischenfall darf als beigelcgt gelten. Im klebrigen liegt auch in solchen vorübergehenden Verärger ungen, in deren Zeichen die Kommijsionsbcrathung des Zolltar»- entwurss gegenwärtig steht, noch nicht die eigentliche und unmittel bare Gefahr für das zollpolrtischc Werk überhaupt. Diese beginnt vielmehr, erst in dem Augenblick, wo die 964 Positionen deS Entwurfs den regelrechte» Sturmlauf der Obstruktion im Plenum auszuhaltcu haben. Dann erst tritt der psychologische Moment sür tue Vor- läge ein, bei dem Sein oder Nichtsein die Frage ist. Der Ausfall dieser Entscheidung wird davon abhängen, ob die Mehr- heit nicht blos Energie genug besitzt, um einer unsachlichen Ob struktion ein zielbewuhtes Paroli zu biegen, sondern ob sie auch über eine hinlängliche Dosis realpolitischer Einsicht und Mäßig ung verfügt, um die Zustimmung der verbündeten Regierungen zu den von ihr gefaßten Beschlüssen nicht auf das Spiel zu setzen. Neueste Deahtmeldungen vom 26 Juli (Nachts einachendc Depesche» befinde» sich Leite Berlin. lPriv.-Tel.s Die Annahme, daß durch den Erlas; des preußischen Kultusministers vom 23. Juni d. I. die Zn- lassungsbediiigungcn für die gkussinne» an preußischen Universitäten anders, und zwar schwerer, gestaltet seien, als siir die sonstigen ausländischen und inländischen Hospitailliiiiien wirb offiziös sür irrig erklärt. Es sei nicht im Entferntesten daraus abgesehen, die Russinnen ungünstiger zu vchandeln, als andere Aus länderinncn, vielmehr gelte für alle Ausländerinnen ohne Unter schied der Grundsatz, vaß sic unter denselben Bedingungen zu- zulcisscn seien, wie die Inländerinnen. Bezüglich der Russinnen habe nur die besondere Frage Vorgelegen, wie die Reifezeugnisse der russischen Mädchengymnasieil im Vergleich zu unseren Lehrer- lnnenzeugnisscn zu bewerthen seien. Lediglich aus diese Frage dürste der Erlaß bezogen werden. Hamburg. Die „Hamburger Börscnhallc" schreibt: Tic Unruhen in Haiti haben letzthin eine» recht bedrohlichen Charakter angenommen, und es ist zu befürchten, das; es zu ernsten Kämpfen zwischen den verschiedenen Prätendenten kommen wird Wenn das eintrisst, wird a»ch das Hab und Gut der fremden Firmen in Gefahr kommen, unter denen die Deutsche» bekanntlich eine hervorragende Stellung cimiekmen. Die i» Washington er hobene Vorstellung zur Entsendung eines Kriegsschiffes, hat be reits Erfolg gehabt. Nach einem heute hier eiiigctrvffencn Privattelegramm, hat das amerikanische Kriegsschiff „Machms" Ordre erhalten, von Eolo» nach Kap Haiti z» gehen, »nd hat am 25. d. M. Colon bereits verlassen. !o daß es am 27. d. M i» Kap Haiticn eintrcssen kann. Auch das Eintreffen eines deutschen Kriegsschiffes ist dringend erwünscht. Bremen. lPriv.-Tel.s Obwohl die Versuche, den Lloyd dampfer „Trier" abzu bringen, noch fortgesetzt werden, hat man an maßgebender Stelle sehr wenig Hoffnung aus Eriola Die Meldungen von Sccräubcrci werden für übertrieben erklän. Main z. lPriv.-Tel.s Ter Leutnant Vogt vom 13. Husarcu- Reaiment. der vor einem Inhre wegen Duells zu zwei Jahren Festung verurtheilt wurde, ist begnadigt worden. München. lPriv.-Tel.s Der Priiiz-Regent empfing heute außer dem sächsischen Gesandten Freiherr» v Friesen auch den spanischen Botschafter in Berlin zur Ucbcrrcichuiig seines neuen Beglaubigungsschreibens. München. sPriv.-Tel.s Der bayrische Gesandte in Wie», Freiherr von P odewils, ist heute Vormittag nach Wien zurück- gereist. Benthen. (Priv.-Tel.I Der Landwirthschaftsmlnlster hat den Antrag der oberschlesischen Fleischerinnungen, die Anfuhr lebender Schweine aus Oesterreich-Ungarn zu gestatten,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite