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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192502283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-28
- Monat1925-02
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1925
- Autor
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Februar 1871 in Heidelberg ge- boren. Er besuchte dort die Volksschule und erlernte dann das Sattler handwerk. Nach Beendigung der Lehrzeit ging er auf die Wanderschaft und kam nach Bremen. Tort übernahm er bereits 1892 eine Redakteur stelle. Kurze Zeit betrieb er dann eine Gastwirtschaft und übernahm darauf das Bremer Arbeitersekretariat. 1905 wurde er zum Sekretär im Vorstande der Sozialdemokratischen Partei gewählt. Nach dem Tode Bebels (1913) wurde Ebert Parteioorsitzender. Dom Prinzen Max wurde er als parlamentarischer Staatssekretär in das Kabinett berufen. 1i),15 Uhr, ohne das Bewusstsein wieder Sterbelager weilten seine Fran, die Kinder Staatssekretär Dr. Meißner. die damals das Vaterland reiteten, haben zu Ebert volles Vertrauen gehabt, wenn sie auch manchmal noch schärferes Durchgreifen von ihm forderten. So erschien es durchaus natürlich, daß Ebert zum Reichs präsidenten gewählt wurde. Dies geschah zunächst provisorisch durch das Parlament; aber auch als die Verfassung die DolkSwahl vorge- schrieben batte und im Juni 1920 das Wahlgesetz verabschiedet war- schienen die Zeiten noch zu unruhig. UebrigenS wäre EbertS Wahl damals sicher gewesen. Ter Kapp-Dutsch im März hatte die Schwäche der RechtSopposition enthüllt. Erst später gewann diese allmählich Boden. TaS Reichsgesetz, das die Präsidentschaft Eberts bis zum Sommer 1925 verlängerte, fand noch die Zweidrittelmehrheit im Parlament. AiMkliUlWlW »es WWWklim. Berlin. (Funkspruch.) Bei Beginn der beute vormittag um 11 Uhr einberufenen KabinettSsitzung richtete Reichskanzler Tr. Luther an die Mitglieder des ReichsminifteriumS sowie den gleichfalls er schienenen preußischen Ministerpräsidenten Marx folgende Worte: „Heute vormittag 10,15 Uhr ist der Präsident des Deutschen Reiches, Herr Friedrich Ebert, sanft entschlafen. Auf den vorgestrigen Tag ernstester Sorge, den wir mit Dangen verlebt haben, und auf den gestrigen Tag, der neue Hoffnung brachte, ist nun doch der leben vernichtende AuSgang gefolgt. Ich bin gewiß, daß nicht nur das deutsche Volk, sondern weit darüber hinaus die zivilisierte Welt auf richtigen Anteil an dem Schicksalsschlage nimmt. Das Deutsche Reich verliert in Friedrich Ebert seinen ersten Reichspräsidenten. Von seinem Wirken für das deutsche Volk und von seiner Führerschaft in schwerster geschichtlicher Zeit zu sprechen, wird meine Aufgabe in einer späteren Stunde sein. Heute im Kreise dec ReichSrcgierung bringe ich in Verehrung-- voller Erinnerung an Friedrich Ebert zum Ausdruck, wie vortrefflich der Heimgegangene seines Amtes als Reichspräsident gewaltet und wie glücklich und erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen Reichspräsident und Reichsregierung dnrch seine sachliche Arbeit und vaterländische Hingebung sich gestaltet hat. Wir stehen erschüttert an der Bahre des Staatsoberhauptes, dessen große menschliche Eigenschaften so tief ge holfen haben, sachlich schwierige Fragen zum Nutzen des Deutschen Volkes zu lösen. Vielen von denen, die in die Negierung des Reiche; berufen morden sind, war er Freund geworden. In tiefer und auf richtiger Trauer gedenken wir alle des Entschlafenen. Von sachlichen Verhandlungen wurde in dieser Sitzung des Reichs kabinetts Abstand genommen. Friedrich Ebert. BN. Ter Präsident einer Republik steht'nicht so wie der Monarch jenseits des parteipolitischen Streites; das macht schon die Wahl und etwaige Wiederwahl unmöglich. Aber zu einem gewissen Grade kann er dem Getriebe entzogen, sein. Ebert hat das Unglück gehabt, in den letzten Monaten seiner Präsidentschaft mehr und schärfer angegriffen zu werden als während der vorangcgangenen sechs Jahre, die er auf dem höchsten Posten des Reiches — zunächst als Vorsitzender der VolkS- . beauftragten, dann als Reichspräsident — zugebracht hat. Aber die meisten Waffen, von denen manche vergiftet waren, hatte man herbei- geholt, nm die Wiederwahl zu verhindern. Blicken wir jetzt aus Friedrich Eberts Leben zurück, so brauchen wir nicht Blößen zuzudecken. Nein: wenn wir uns nur dessen bewußt bleiben, daß auch dieser Mann durch seine Lebensumstände und seine Zeit bedingt war, dann können wir ihn positiv und aufrichtig anerkennen. Er mar einer der besten deutschen Sozialdemokraten, ein Politiker von ruhigem, klarem Verstände, ein durch und dnrch anständiger Mensch und ein Man» mit deutschem Empfinden. „Ich will als Beauftragter des ganzen deutschen Volkes handeln, nicht als Vormann einer einzigen Partei. Ich bekenne aber auch, daß ich ein Sohn des Arbeiterstandes bin, aufgewachsen in der Gedanken welt des Sozialismus, und daß ich weder meine Herkunft noch meine lleberzeugung jemals zu verleugnen gesonnen bin." So sprach Ebert nm 11. Februar 1919 in der Nationalversammlung zu Weimar, als er von dieser zum Reichspräsidenten gewählt worden war. Ten zweiten Teil dieses charaktervollen Bekenntnisses hat er bestimmt eingehakten. Er blieb der schlichte Manu aus dem Volk — im Gegensatz zu mancher prunkenden Revolutionsgröße — und besaß Takt genug, deu repräsen tativen Pflichten seines Amtes gerecht zu werden. Ebenso blieb er der überzeugte Sozialist. Ob Ebert deu „Vormann einer Partei" stets bei seinen politischen Handlungen anszuschalten vermocht hat, ist umstritten ; aber der gute Wille dazu soll nicht geleugnet werden. Jedenfalls wurde Ebert in den ersten Jahren seiner Amtstätigkeit mehr von den Links radikalen als von den Rechtsstehenden gehaßt und ongefeindet. Weshalb? Der Präsident der Nationalversammlung Tr. David sagte an dem ge nannten Tage: „Daß die deutsche Revolution dem Beispiel der russischen nicht gefolgt ist, daß sie nicht, wie dort, in ein blutiges Chaos ausartete, Laß sie nicht zur Zerrüttung alles politischen und wirtschaftlichen Lebens geführt hat, das ist zum größten Teil das Verdienst des Mannes, den Sie heute an die Spitze des Reiches berufen." Das ist wahr. Und das werden die Kommunisten ihm nie verzeihen. Vor sechs Jahren! Wie schnell ist die Zeit verflogen, und wie schwer fällt es doch schon manchem unter uns, sich jene Tage wieder lebendig vor Augen zu stellen! Gerade Friedrich EbertS Taten und Schicksale können uns ein anschauliches Bild der nachrevolutionäreu Entwicklung vermitteln. Die Lähmung der Köpfe und Herzen war im November 1918 so stark, daß es allgemein als Beruhigung empfunden wurde, als Ebert (mit Scheidemann und Landsberg) den „unabhängifen" Revolutionsmachern zur Seite trat, und noch mehr, als er sie nach den WeihnachtSkämpfen beiseite schob. Die Nätediktatur war schon acht Tage vorher durch die Mehrheitssozialiften auf dem Reichskongreß ab gebogen worden. Aber noch monatelang Lauerte der erbitterte, teil weise blutigOKampf der Spartakisten und der Unabhängigen gegen den demokratischen Gedanken der Nationalversammlung. Die alten Offiziere, (Funksprnch vorm. 11 Uhr.) Der Reichspräsident ist heute vormittag erlangt zu haben, sanft entschlafen. Am und der Schwiegersohn Dr. Jenicke, sowie
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