Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192507316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-31
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt und (LUMM und Anzeiger). Srahtanschrtftr Tageblatt Mesa. Fernrus Nr. SS. DaS Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der «mt-hau-tmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschast beim Amtsgerichte «nd de- Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meißen. Postscheckkonto» Dresden 183» Girokaffe Mesa Nr. 82. 17S. Freit««, St. Juli 19LS, abends. 78. Jahr«. Da» Mesa« Tageblatt erscheint fetzen Ta» abend» '/,» vhr mit Aulnahmt der Eonn- und Festtag«. PeweSpret«, gegen Borau»zahlung, »ür einen Mona» 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch AoNn Für den Fall de« Eintreten» von Produktion»verteu«rungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Prei«erhöhung und Nachforderung vor. Anzeige!» «Lr die /Wurm« de» Unsgab'tag«« find bi» S Ubr vormittag» auszugeben und 'm >orauS zu bezahlen; «ine Gewähr kur bas Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für dre ü> ww aaeit«. -» ano hob« Grunoschrist-Zelle (S Silben 2L Gold-Pfennige, di« 8S um breit» Neklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/^ Aufschlag. Fest« Tarife, bewilligt«» Rnkat» erlischt. >oenn o« öetrag ««fällt, o»rrck Klage «ingezoaen werden mug oder der Auftraggeber n Konkurs gerät -Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler <.» uer Elbe" - Zur Falle höher« Gewalt - «trieg od« sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druckerei, der Lieferanten oder der Peförderungseinrichtungen — hat der Bezieher lein« Anspruch aus Lieferung od« Nachlieferung d« Zeitung od« aus Rückzahlung de« Bezugspreise». Rotationsdruck und Berlag: Langer ü Winterlich, Riesa. Geschäft»stell«: Goethes»rahe »st. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemana, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. Flottcnkampf i« England. Die Legende vom deutschen Militari-mu-, dessen angeb liche Agrcssivität in seiner Flottenrüstung zum Ausdruck gekommen sei, ist als Mantel über das Verbrechen des Weltkrieges gebreitet worden. Alle Welt, so hieß es, wolle im Frieden leben. Nur das Deutschland der Vorkriegszeit strebe nach Weltherrschaft und zwinge die Staaten zu nur ungern getragenen Rüstungen. Die Folgerung aus dieser Legende war leicht zu ziehen: der Kreuzzug gegen Deutsch- land und seinen Rttstungstrieb ist ein verdienstliches Werk. Ist Deutschland niedergezwungen und seiner Waffen be raubt, so werben von selbst die Rüstungen in allen Ländern aushüren. ES ist erheblich anders gekommen. Der Hohl raum, der in Europa durch die Entwaffnung Deutschlands geschaffen worden ist, hat alle Nachbarn zu verstärkter Rü stung veranlaßt. Frankreich hat sich sein militärisches Ba- sallensystem geschaffen und als letztmögliche Folgerung auS dem Rüstungswillen einen Gesetzentwurf vorbereitet, der die gesamte Nation, die Wirtschaft in vollem Umfange in den Dienst des Weltgedankens stellt. Die Beweggründe Frankreichs und seiner europäischen Hilssvölker liegen einigermaßen klar. Man fürchtet rein zahlenmäßig schon das zukünftige Deutschland und die Ver geltung der vergewaltigten Vernunft. Wer auch England denkt nicht daran, seinen Flottenpanzer auözuztehen und mit friedlich aufgekrempelten Hemdsärmeln sich nur den Geschäften zu widmen. Nicht weniger als 88 Atillioneu Pfund fordert die Negierung, um ihr Flotteubauprogramm durchzuführen. Angesichts der sehr ungünstigen wirtschaft lichen Lage Großbritanniens mutet dieser Rüstungsplau nicht gerade harmlos an. Man fragt sich unwillkürlich, gegen wen nach der Erledigung Deutschlands die Flotte ausgebaut wird, und versteht die außerordentliche Unruhe, die aus den UnterhauSverhandlungeu und besonders auö den Reden der Oppositionsführer spricht. Den Verhand lungen im Plenum sind leidenschaftliche Auseinandersetzun gen im Kabinett selbst vorausgegangen. Mit erstaunlicher Schärfe ist die Tatsache in Erscheinung getreten, daß die konservative Partei eigentlich in zwei Parteien zerfällt, in einen rechten Flügel, der aufs schärfste für RüstungSaus- tausch eintritt, und in eine gemäßigtere Gruppe, deren An sichten sich mehr denen der Liberalen in dieser Frage nähern und die das Bestreben hat, die Rüstungsausgaben einigermaßen der wirtschaftlichen Lage und der Leistungs fähigkeit des Landes auzupassen. Zur letzteren Gruppe ge- hört der Premierminister Baldwin. Die Admiralität hat im Laufe der internen Auseinandersetzungen sogar mit dem Rücktritt gedroht. Die Opposition hat sich den äußerst be- guemen Agktationsstofs nicht entgehen lassen. Sie stellt die peinliche und in offener Sitzung natürlich nicht zu beant wortende Frage nach dem Feinde von morgen, gegen den England sich wappnet. Macdonald wird von Lloyd George >ast noch an Leidenschaftlichkeit des Tones überboten. Es fällt aus seinem Munde das Wort von der ..Strauchräuber politik der Admirale" und manche andere Wendung, die an den Parlamentsjargon unserer Kommunisten erinnert. Und Macdonald spricht in rednerischer Ktthnheit von der „beru higten internationalen Lage", wobei er natürlich weiß, daß die Negierung nicht daran denken kann, ihre Sorgen hin sichtlich der amerikanischen Machtentwicklung, der Schwierig, ketten im Osten und der immer deutlicher in Erscheinung tretenden Zersetzung des britischen Imperiums von innen heraus offen darzulegen. Die Regierung antwortet, ihrer Mehrheit gewiß, auffallend ruhig. Sie vertritt den Ein mächtestandard, d. h. die Notwendigkeit der englischen Flot tenstärke im Gleichheitsverhältnis zur Stärke irgendeines anderen Landes. Bedeutsam ist der Hinweis gerade der Oppositionsreb- ner auf die einzige akute Bedrohung Englands, nämlich auf den Ausbau Ser französischen Luftmacht. Und die englische Admiralität erklärt sich natürlich, warum sollte sie nicht, grundsätzlich zur Abrüstung bereit aber nach dem Motto an die anderen: Geh Du voran! Deutschland ist zum Vovan- tritt in der Entwaffnung gezwungen. Aber, abgesehen von einigen skandinavischen Kleinstaaten, denkt niemand daran, -ii folgen. Die deutsche« Optanten i« Pole«. vdz. Berlin. Trotz aller Bemühungen der deutschen Regierung ist es nicht gelungen, die polnische StaatSreaie- rnng von ihrer grausamen AuSweisungSpolitik der deutsche»» Optanten abzubringen Die Zahl der deutschen Optanten, die am 1. August da» polnische Staatsgebiet verlassen müssen, beträgt rund SO OOO Personen; davon sind in den letzten Tagen etwa 7000 Personen schon ausgewandert. Die Zahl der deutschen Optanten, die »ur Abwanderung Frist bis zum 1. November haben, weil sie in den Gebieten von Festungen und in den Grenzgebieten Grundbesitz Habben, beträgt 2500. Der Rest der deutschen Optant«», die gröberer» Grundbesitz haben, müssen bi» »um 1. Juli 1926 abwan dern: ihre Zahl beträgt rund 4S00. Die Abwandernden bestehen »um größten Teil au« kleinen Landwirten. Land- arbeitern und Handwerkern. Sine besondere Härte bei der Vertreibung au» der Heimat liegt darin, daß dadurch viel fach die Familien zerrissen werden, denn di« älteren Leute haben »um groben Teil nicht für Deutschland optiert, sind also Polen geworden, während die jünger« Generation jetzt ohne ihre Verwandten in die Fremde abwandern muß. Zu bedauern sind namentlich die kleinen Landwirte, die wegen der hohen Transportkosten ihr Dieb nicht Mitnehmer» können und es »u jedem Preise absetzen müssen. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, 30. Juli ES. Präsident Loebe eröffnet die Sitzung mit erheblicher Verspätung um 2 Uhr 40 Min. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort zu einer Erklärung der Abg. Henning sBölk.f, in der er sich gegen die Zeitungsnachrichten über einen Zwischenfall aus dem völkischen Elberfelder Parteitag wendet. Er gibt zu, daß er die Redewendung gegen Stresemann gebraucht habe, aber auf Grund rein sachlicher Erwägungen und Ausfüh rungen. Von dem angeblichen Zwischenruf: „Und er lebt noch!" sei ihm nichts bekannt. Eine zustimmende Handbcwe- gung seinerseits komme also nicht in Frage. (Gelächter links.) Als bei dieser Stelle der Rede Beifall einsetzte, habe er lediglich die rechte Hand hochgehoben zum Zeichen, daß wieder Ruhe eintreten solle. (Erneutes Gelächter links.) Auch andere Teilnehmer an der Veranstaltung hätten einen solchen Zuruf nicht gehört. Nur einem der Teilnehmer sei erinnerlich, baß dir in ironischem Sinne gemeinte Bemer kung „er lebe hoch" gefallen sei. Das Haus tritt in die Tagesordnung ein und wendet sich der zweiten Beratung üeS Körperschaftssteuergesetzes zu. Präsident Loebe teilt mit, daß der Aeltestenrat eine weitere Zusammenfassung beschlossen habe. Beim Körper schaftssteuergesetz seien für die allgemeine Debatte drei Viertelstunden Redezeit und für die Einzelüebatte drei Gruppen mit fe zwanzig Minuten vorgesehen. Abg. Meier-Vaden (Soz.) erklärt sich mit dem Grund gedanken der Körperschaftssteuer einverstanden. Die kata strophale Entwertung der Aktien sei ans die geradezu anar chischen Methoden der Gesellschaften zurückzuführen, um sich ihren Verpflichtungen zu entziehen. Mit dem vorgeschla- gencn Tarif könne sich die Sozialdemokratie nicht einver standen erklären, da er für die Kapitalisten gegen früher eine Ermäßigung um 42 Prozent bedeute. Auch das große Heer der Konsumenten müsse bei der wirtschaftlichen Be trachtung der Steuergesetzgebung berücksichtigt werden. Dem Versuch, die öffentlichen Betriebe zu besteuern, kündigt der Redner den schärfsten Kampf der Sozialdemokratie au. Als dann der Abg. Korsch (Komm.) das Wort erhält und von rechts einige Zurufe ertönen, ruft Abg. Kreutzburg (Komm.): Sei ruhig mit Deiner versoffenen Stimme da oben! — Präsident Loebe ruft den kommunistischen Abge ordneten zur Ordnung und macht ihn unter dem Beifall der Rechten darauf aufmerksam, daß er wegen derartig roher Zuruse sofort auS dem Saal gewiesen werden könne. Abg. Korsch (Komm.) erklärt, das Körperschastssteuerge- stztz sei nichts anderes als eine Fassung der Steuerdrücke bergerei in Paragraphen. Damit schließt die allgemeine Aussprache. In der Ein zeldebatte werden zunächst die 8Z 2 bis 19 behandelt, in denen die steuerpflichtige« Einkommen und Einkommens arten umgrenzt werden. Von der Beratung ausgeschlossen werben die Bestim mungen, die sich mit der Besteuerung der Versorgungsbe- trtebe befassen. Sie sollen erst gemeinsam mit dem Gesetz, entwurs über die gegenseitigen Besteuerungsrechte behau- delt werden. Abg. Dr. Rosenberg (Komm.) wendet sich gegen Steuer ermäßigungen für die kirchlichen Körperschaften. Die Abstimmungen werden ausgesetzt. Beim Steuertartf beantragt Abg. Höllem (Komm.) Er höhung der Steuersätze und öffentliche Auslegung der Kör- perschastssteuerlisten. Bet der letzten Gruppe, die das Verfahren betrifft, weift Abg. Döbrich (Dnat.) Angriffe des kommunistischen Redners gegen den Landbund wegen angeblicher Steuer sabotage zurück. Die Vorlage wird in der Ausschußsassuug angenommen. Ein sozialdemokratischer Antrag auf Aendernna des Steuer tarifs wird in namentlicher Abstimmung mit 267 gegen 144 Stimmen abgelehnt. Es folgt dann die zweite Lesung Le» Vermögens- und Erbschastsstenergesetzes. Abg. Ströbel (Soz.) wirft auch bei dieser Vorlage den Besitzenden Stcucrscheu und Steuerdrückebergerei vor. Der Redner sucht durch Zahlenmaterial den Nachweis zu führen, daß in England die Besitzenden viel schärfer herangezogen werden als bei uns. In England bestehe eben eine andere Steuermoral. Eine schamlosere Steuerpolitik wie bei uns habe «S niemals in der Welt gegeben. Staatssekretär Popitz tritt der Kritik des Vorredners über die Besteuerung der Besitzenden entgegen. Bezüglich Englands bemerkt er, man könne nicht die Steueraufkom men zweier Länder vergleichen, die wirtschaftlich so verschie den seien. In England bringen ganze 85 Personen nicht weniger als ein Fünftel der ganzen Einkommensteuer auf. Das sei ein Beweis für den Reichtum Englands. Der Besitz sei in Deutschland wirklich stark genug belastet. Abg. Neubauer (Komm.) behauptet, im Gegensatz »u der Lohnsteuer sei die Befltzsteuer völlig unzureichend. Nach einer Rebe des demokratischen Abgeordneten Dernbnrg wird die Aussprache über 8 1 geschlossen. Nach Ablehnung der AenderungSanträge werden die 88 1—3 in der Ausschubfassung angenommen. Um v Uhr abends beantragt Abg. Hertz (Soz.) Ver tagung. Abg. Dr. Brüning (Ztr.) schlägt vor, wenigstens die Vermögenssteuer zu Ende zu bringen. Abg. Müller- Franken ist damit einverstanden unter der Bedingung, daß j höchsten» bis 10 Uhr aetaat und an den weiteren SitzunaS- tagen mindestens um S Uhr Schluß gemacht wird. Es sei aus die Dauer nicht möglich, auch den Beamten des Reichs, tages eine mehr als 14stündtge Arbeitszeit zuzumuten. Abg. Koenen (Komm.) erklärt, die Kommunisten würden eine überlange Ausdehnung der Sitzung cvent. mit wirk licher Obstruktion beantworten. Während der Geschäftsord nungsdebatte kommt es zwische« Kommunist«, und Zent- rumsmitgliedern im Saale zu heftige« Auseiuandersetznn- gen. Bon den Kommunisten fällt der Ruf: Tas war wieder der Pfaffe, der das angerichtet hat! Abg. Leicht (B. Vp.) protestiert gegen Liese Bemerkung. Äbg. BcyersLörffer (B. Vp.) schlügt entrüstet auf den Tisch des Hauses und wendet sich gegen die Kommunisten. Abg. Hörnle (Komm.) geht gleichfalls erregt aus ihn zu. In einem dichten Knäuel dränge« sich die Abgeordneter» -nsammen. Durch das Dazwischentreten verschiedener Mit- glieder wird ein Handgemenge vermieden. In dem allgemeinen Lärm unterbricht Präsident Loeb« «m 1Z1Ü Uhr die Sitzung und beruft sofort den Aeltestenrat ein. Im Saale geht während der Pause der Wortftreit zwischen rechts und links noch geraume Zeit weiter. 10.30 Uhr eröffnet Präsident Loebe wiederum die Sitzung und schlägt vor und empfiehlt, da die Sitzung beS Aeltestenrates so lange gedauert habe, diese Zeit durch mög lichst frühen Beginn der Freitagssitzung einzubringen. DaS Haus vertagt sich auf Freitag» 10 Uhr. Notetat, Steuergesetze. Schluß Nil Uhr. , Der Aeltestenrat des Reichstages prüfte in seiner gestrigen Sitzung di« Möglichkeiten der Erledigung der varlamentarischen Arbeiten in de« gegenwärtigen TagungSabschnitt. Bei der Beratung dec Steuergesetze soll behus» Beschleunigung noch eine weitere Zusammenfassung von Paragraphen, über die eine gemein same Debatte ftattfindet, vorgenommen werden. Im übri gen ist daran festaehalten worden, daß trotz der Verlänge rung des Notetats, die in der Freitag-Sitzung in »weiter und dritter Lesung beschlossen werde» soll, auch noch di« ausstehenden ErgänzungSetatS sowie die dritte Lesung de» EkatS und ebenso auch die Zollvorlage erledigt werden. Bis wann alle diese Vorlagen erledigt sein werde»), läßt sich auch heute noch nicht absehen. " -- W ... T, - SchwacheanfSlle bei zahlreichen Reichstagsabgeordnete«. vdz. Berlin. Wie wir au» parlamentarischen Kreisen hören, nehmen infolge der ausgedehnten Verhandlungen des ReichStagsplennmS die Erkrankungen unter den Ab geordneten zu. Einzelne Abgeordnete müssen bereits früh morgens um 9 Uhr im Handelspolitischen Ausschuß sein und können das ReichStagsgebäud« erst um 11 Uhr nachts, nach Schluß der Plenarsitzung, verlassen, sodaß sie täglich eine vierzehnstündige Arbeitszeit durchzuhalten haben. Der sozialdemokratische Abg. Dr. med. Moses, der schon seit Jahren in eiligen Fällen seinen Reichstagskollegen ärztliche Hilse leistet, hat jetzt täglich acht bis neun Schwächeanfälle von Abgeordneten zu behandeln. Verfaffungsbruch der Franzosen. vdz. Berlin. Das Journal Off. veröffentlicht nun mehr die Verordnung, von der schon etwas verkantete und die dahingeht, daß die Einfuhr von Kable «nd Koks dentschen Ursprungs nach Frankreich einer besonderen (Senebmigung unterliegt. Aus der Verordnung ergibt sich also, daß diese Maßnahme ausschließlich gegen Deutschland gerichtet ist. Bei der Unterbrechung der deutsch-sranzösischen HandelSvertragsvcrhandlungen haben aber der Staatssekretär Trcdelenburg und der französische Handelsminister Cbaumet durch gegenseitigen Notenwechsel die Abmachung getroffen, daß jede der beiden Parteien es unterlassen würde, auf hie Dauer der Unterbrechung der Vertragsorrhandlungeii irgendwelche Maßnahmen »u treffen, die sich ausschließlich oder in der Hauptsache gegen den Handel des anderen Landes richten. Die neue Verordnung der französischen Regierung stellt demnach einen eklatanten Bruch dieser Abmachung durch die Fraurosen da«. Esten — besetzungsfrei! )( Berlin. Der Vorwärts meldet au» Essen: Die Desatzungsbehörde teilte mit, daß Esse»» am Freitag 8"/. Ubr vormittag als besatzungsfrei gelte. Auch Mühlheim wird nach einer Mitteilung der BesatzungSbehörde an die Stadtverwaltung beute vormittag geräumt sein. Essen. (Funkspruch vorn». 10 Ubr.) Hellte früh um 9 Ubr haben die letzten Jnsanterietruppen der Franzosen Essen in südlicher Richtung nach Werden zu verlassen und die Trikolore ans dem seit mehr al» 2'/, Jahren besetzten Industriegebiet hinauSgetragen. Erfolge der Junkers-Flngzenge. * Berlin. Auf de» mit JunkerS-Flugzeuge» beflöge- nen Linien der TranS-Europa-Union. der Nord-Europa- Union und der JunkerS.Luftvrrkebrs.A..G., sowie auf den ausländischen Junkers-Strecke» haben 6 Flugreugsührer dir nnherordentliche Leistung von SOOOOO im regelmätzigen Luitverkebr »urückgelegten Flugkilometeru zu verzeichnen. Flugleiftmwe^ von 10000« Kilometer «nd dgrüder er.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite