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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.11.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131113023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913111302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913111302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1913
- Monat1913-11
- Tag1913-11-13
- Monat1913-11
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n n n e )4.- ir. lalber mit irr '.Hüben* lit ßöleceit len Beauf* P1062 Sa., jaffenö ju iljnijofe ge il. fetten Orte een beit»fröfte, i, bin td) like. idungen Ml 104 en 42t>!> Ott furje >er jurud- je 5. »74* ir billig 31.- Weßnert. •3638 : Brünes u ßbaum ietjr biU. LI. r. *8541 e, örl cf). a. c.28,11.1(8. fcfiiuen b. :3,pcirt.r. tun?, ir. 23üßtt, tbel.,ungt< topfftr.3,1, •3511 teHs'Jiäß» Bettfteac i, Jliißb., 2, III. I. E 202 J I. U. ®Qt. ,lx K2213 Ecßliltid-., nft.12.HI. ig t billfgft. 139. gt228 ,Vlu«font* rjchtvorj. >,t>rei«ro.A. II. *3518 ehren 1 dem ich- idel. 1111111111111111 iker ptpenbab. Litt* fibend*/luggobe AoxfirtAnrolfo* unA ©oreet« Aue«) Mfm trtate y O pt Kl| K • UB j eptAlfrar« 8n>al tägtldi In» ftau» gtbradjti m»n»tUA i.U oi»rt«l)äbrtld> 3.73 HL Cd &»t ®ifc>äfl»n«Ut, anftni fUlalro mA RusgabiRtUtn abgtbetti monattld» 1 Ul.. BlcrtdlCbrlld) 3 UL OntA Al» Pofli innerhalb 0cut|d)lan6» und A»r 6cuttd>»n Xolonltn ■wnatllib 140 m. oltrtrliäbrlldi «40 UL. au»)<bll»BU« P»ftb«n»UetlA. Da» l*lpjlgn<agtblatt «rfdidnt verttag» 2mol,®onn.u. jcttrtag»lmaL 3n ttlpjlg, Arn tlacbbarorttn and 0»n Orten mit tigrntn $lllaltn wtrA Ai» Rb«nAau»gab» na« am RbcnA Ae» Crfd>titi«n» tue bau» geliefert. Prtllnet ReAaltioaiJn Aen Jetten 17, $ernfpre<t>*RngbluB: Moabit Ur. *47. •• ——— - - Öt. 578. Amtsblatt bes Kates uni) bes Polbeiamtes bet Stabt Seipjio ReAartlen mA SeftbAftefteUci ^ebMnlegaffe Ur.8. • Jernfpredi’RufdiUiB Ur. 1*645. 1*643 unA 1*644. Donnerstag, den 13. nonembet. 107. Jahrgang Rnjeiaenpnife: »oa au»a>Arte 30 Pf., Reftamen 1.20 01.. $amlllen« a. »eine Rnjelgen Ale Petitjetle aurMpf.,3nfetate »eaOtbörAtn im amtlld>en<eil Ale Petitjelle 30 Pf. eefd)Aft»anjelgen mit piaBaorfd>rift im Prelle erhöbt. Rabatt nad) Karif. OeilagcgebUbri Selamtauflage 3 81. pro Kaufend extt. Postgebühr. Rnjelgen.Rnnahme > ^obannlogafTeS, bei fämtlldien filialen de» leipziger Cageblatte» und allen Rnnoncea*<xpedltlonen de» 3n» und Huolande». Scf<bAft»fteU» für Serlin a. die Pr. Orandenburg: Dlreftion Walter $ lieget, SerUn W. 10, margaretbeaftraB* A. $ernfpre*.Rnfd)lu8i tüboa* 8071. 1913. Die Eröffnung des Sächsischen Landtages. 3m Gßronfaak tasKefltanjIcßtoffes. (Bon unferer D r e ö b n e r 91 ebafti0n.) Tresbcn, 13. Boocmbcr. Die feierlidje Gröffming bes 35. ort»entltd}en Vanb» tages Ijat heute mittag 1 Ußr im Ißroujaalc bes ßk» figen Xe|ibeKj|ctjlo|fcs öuraj ben König periönlid) ftattgefunben. 2Bie üblicß, mar ©ormittags in Der eoangeliidjen £>of= unb Sofientircße ein öffentlicher Gottesbienft ge» halten worben, bei Dem djofprebiger Dr. 5 r i e b = r i d) preDigte, unD an Dem Die Winifter unD 3Jiit= glieDer bciDer Kammern Des ßanfbtags teilnaßinen. Später bitten Dann im Slejibenjicßloifc Die beiDcn ^räjiDenten Der Kammern, Cberitmaricßa'll Graf B i ß t ß u m 0. G d ft ä D t unD Dr. Bogel, Den im § 82 Der Serfaffung twrigefdjricbcneii Gib in Die jpänDe Des Äönigs gcleiftet. Um 3 / t l Uhr iwrjammelten jid> im Sturfjaale Des JleiiDenjidflofies Die ÜJiiniiter, fowic öiq, (jenen oom löntgl. grüßen Dieiqi uiro Die niujr im -Dtenit bejino* lieben kammerljerren, mäljrenD Die JJCitglieDer Der beiDcn StäniDetammern im groben '-Balljaale jujanv mentraten unD Das Diplomatie Äorps nebft aaljb reidjen anoeren getreu ßur |clben 3eit jicfj in Den 'paraDeJälen üerfammclte. Unten in Der SJorfjalle Des Dreppenljaujes erwies eine 'Abteilung Snfcnterie Die militärifdjen Gbrcn, im Sßorjimmer jur franjöücn Saleric tat Das gleiche eine 'ParaDcmadjc Der 6>arDcrciter. 'Und) im Xurmjimmer ftarcD eine foldje. Durd> Den 3er c monicnmef|'ter rourDen D>crauj Die Teilnehmer in Den XVoniaal geführt, wo Die iDiit« glieDer Der beiben Sammern Dem Ih rünc gegenüber, Das Diplomatijche Äorps unD Die fronrben (jenen lints oom Throne fttufftellung nahmen. Der König, Der Äronprinj unD Die ^rinjen gtieD» rieh Chriftian, (Ernft (jcinrid) unD 3°^ ann ®eorg waren unterbeffen im Studjaale erfdjienen unD be» gaben fiif> unter fßortritt Des großen Dicnftes in feierlichem 3wg<. an Defien Opi^c Die Seibpagen gin* gen, in Den Ihronfaal. 'Beim Durchichrciten Des Turmjimmers intonierten Die Trompeter Des (üarDe= reiter-Siegiments Den 'ParaDemarich, unö beim Gin» tritt Des Königs in Den Thronfaal brachte Der 'Prd|i» Dent Der Griten Kammer, Graf Sitjthum 0. Gajiäot, ein Dreifad)es (jod) auf Den König aus, in Das Die Serfammlung lebhaft cinftimmte. Der König nahm fofort auf Dem Throne fßlab, toährenD bie '-ßrinjen rechts oom Throne Jid) airitcfl» ten. 2ints neben ben Thron traten bie 'JJlinifter. Der König, ber grofjc Generalsuniform mit Dem ÜSanbe bes Drbens Der Jlautcnfronc trug, begrüßte bie SJerfammlung Durch 53erneigen, feßte Dann Den (jelm auf unb nahm aus ben (jänDen Des oorfihenben 'JRinifters im Gcfamtminiiterium fjrhrn. o. Raufen bie X^ronrcbc entgegen, bie er alsbann oerlas. Sie hot folgenbcn SBortlaut: 'JJleine (jerren StänDe! Sic treten biesmal ju einem 3eitpuntte ju= lammen, in bem fid) ein an uaterlänbifdjen Grinncrungstacjen reiches 3 a hr feinem Gnbe naht. Sn feinem Verlaufe mar es Dem Deutidjcn iRcirfjc befd)ieDen, Das fünfunb» jmanjigjährige Slegicrungsjubiläum Seb ner 'iliajeität bes Deutjdjcn K a i f c r s, kleines lieben greunbes unb SBunbesgcnoffen, ju begehen. 3d) unb Ulein Bolt haben Daran Den roärmften ilnteil genommen, unb es ift SJlir eine hohe greube gewefen, im Vereine mit ben anberen SBunbesfürften unb beit ißertretern Der freien Stäbtc Seiner 3Rajeftät Dem Deutschen Kaifer per fönlid) (5lüd> unb Scgensroünfchc Darjuringcn. Die glänjenb ©erlaufene 9Veihc bes Sölferfdjlachtbentmals in Seipjig hat 2J?ir hochwillkommene Gelegenheit gegeben, bie SBunDesfüriten unb 23ertreter ber fjrcien Stabte, an ihrer Spitze ben Deutjchen Kaifer, weiter aber aud) fßertreter ber erhabenen Souoeränc oon Oefterreidj; Ungarn, JRußlanb unb Schweben, in Weinern ßanbe begrüßen ju tönnen. 5Bie wir Deutjchen bei bem erheben ben 21 n I a fj angefichts bes oon treuer unb patriotlf(her Gefinnung aufgebauten Ghrenbentmals uns er neut bes Deutjchen Reiches unb aller uns Daraus erwachjenen geiftigen unb wirtidjaftlidjen Güter oon (jerjen erfreut hoben, fo hot Die Seier burd) bie 2lborbnung hcroorragenber fßertretungen ber tapferen (jeere Oefterreid)»Ungarns, iRußlanDs unb Schwebens noch eine be= jonbere SBebeutung erhalten. Glicht minber höbe 3$ cs mit Genugtuung empfunben, um Das Denlmal SSertreter bes SBunbesrates unb Reichs» tages wie Weines fianbtages unb 2lnge» hörige aller Sdiichten Des beutfdjen unD fädjftichen Sßolfes perjammelt ju jchen. Die Wir in biefen unoergeßlidjen Tagen unb and) bei ben fonitigen großen oatcrlänbif^en Seiten biefes 3 a h" res bargebrad;teu (julbigungen hoben Wid) oon neuem bie treue 'Unhänglichteit Weines ißolles in wohltuenber SBeije empfinben laffen. Tic Berftärtung Der 2ßeljrmacfjt bes Slciibes hat, fo Gott will, unferem beutfdjen ißaterlanbc Das toftbareGut fortbauernben Stiebens gejidjert. Weine Regierung hot baljer bie 2ln» nähme Der Üßehroorlagc im SBunbesratc unb im Jicidjetage mit Genugtuung begrüßt unb an ihrem Teile eifrig niitgeroirlt, bie Decfungsmittel bereit» aufteilen. 'Jlicht ohne ernfte Sorge crblidt aber Weine ^Regierung in ber aut Decfung eines Teiles Der laufenDen 2lusgabcn gewählten 23 e r = mögcnsauwachsfteuer eine Durch 1 brechung bes Grunbfaßes, baß ben GliebTtaatcn Des jRctdjes aur Grfüllung ihrer bebeutfamen Slufgabcn bie Direkten Steuern ungefdjmälert ju bclaffcn finb. Weine ^Regierung wirb es Daher als eine ihrer roidjtigften 2lufgaben betradjten, im Ginoernchmen mit ber SReidjsoer» waltung weiteten 'Beeinträchtigungen ber bunbesftaatlichen Sinanarcdjtc auf bem Gebiete Der bireften Steuern entgegenjutreten. Die Sinanjperiobe 1910/11 ftanb unter Dem 3eid)en eines großen wirtfchaftlichen 21 u f» f d) w u n g e s unb fdjloß mit einem fahr erfreu» liehen Uebcrfchuß im Staatshaushalte ab. 2ludj im erften 3ohte Der feßigen Sinanjpcriobe jeigten bie Staatseinnahmen nod) eine befriebigenbe Gut» widlung. Dagegen macht ber feit Dem laufenDen 3«hic bemerkbar geworbene Rückgang in Der Sefd)äftigung einer tlnjahl oon 3nDuftriejweigen neucrbiiigs mehr unb mehr feine 2Birlungcn geltenb. Da in biefer rürfläufigen 'Bewegung ein Still ft anb noch nicht eingetreten ift. hotte Weine ^Regierung bei ber Ginitellung ber Staats» einnahmcji für Die SinanjperioDc 1914/15 Der oer» änderten 2Birtfdjaftslage '.Rechnung getragen. 3d) hoffe, baß bies 3hcc Billigung finbet unb baß Sie Demgemäß 2Bünf<hc nad) Wehr ausgaben im Staatshaushalte jurücf ft eilen werben, Die nur mit einer Grhöhung Der Staatseinnahmen gebeeft werben könnten. Der Srriberget Bergbau, bem Sadjfen in früheren 3ahrhunberten reichen Segen ju oerDanfcn hatte, ift burch bie planmäßige Ginitellung Des Betriebes auf ben ftaatlichen Gruben jum Grliegen gekommen. 2Benn 3)1 ich biefe Tatfache mit tiefem Bebauern erfüllt, fo gereid't es Wir Doch jur Befriebiguirg, uaß burd) bie 2lue»behnung ber 2lbrüftung auf einen längeren 3eitraum Dem Gintritt eines wirtfchaftlichen 'Jlct» ftanbes in ben beteiligten Gemeinben iiorgebeugt roeroen tonnte. 2Iuf bem Gebiete ber Bcrggejeßgebung geht 3hncn ber Gntmurf eines Rnappfchaftsgefeßes ju. Das bie einfehlägigen Beftimmungcn bes 2lH» gemeinen Berggefeßes mit Der 31 e i d) s 0 e r f i d) c» rungsorbnung in Ginllang ju bringen beftinunt ift. Scrner wirb Sie ber Gntwurf eines Stfcn» bahngefeßes befd)äftigen, bas nicht nur Die oon Weiner Regierung fdjon früher in '.llusfidjt ge» [teilte gefeßlidje ^Regelung Des Kleinbafjnroefens jum Gegenftanbe hat, fonbern für bie öffentlich» rechtlichen Berhältniffc ber mit elementarer Kraft betriebenen Giienbahncn überhaupt an Stelle bes jetjt oielfadj nod) gcltcnbcn Gewohnheitsrechts eine klare gefctjliihc Grunblagc fdjaffen foll. 3m Gtat erjeheint jum erften Wale ein 2lnjatj für Die bisherige Slrfcnal» unb 2lrmee» f a m m l u n g, Das künftige Königlid) Säd)fiid)e 2lrmeemufeum. 3n ihm lebt eine oaterlänbifchc Ginrichtung auf, Die einft als Teil bes alten Kurfürftlidjen 3®ug» haufes beftanben hat, aber Durch bie Kriegsftürme in Der jmeiten (jälftc bes 18. foroie im 2Infange bes 19. 3«hrhunberts augrunbe gegangen war. 2Bic in Den übrigen Bunbesftaatcn mit eigenen Kontingenten ift hier burd» Das Kriegsminifterium mit (jilfc prioater 3uwenbt/nacn eine Sammlung oon hohem allgemeinen unb für bie Gcfchichtc unb Gntwicflung ber 2Irmee befonberem 2Berte ge» jehaffen worben, Die Dem ßanbe erhalten bleiben möchte. Wit aufrichtiger [Jreubc habe 3d) ber feier» Htf>en Ginweihung Der 2Beißettß = TaIjperre in Walter beigewohnt. 3« bem glüdlid) ooll» enbeten Bauwerke begrüße 3d) für Wein ßanb bie erfte Berroirklichung bes fruchtbaren Gebankens, geregelte SBafferlaufsocrljältniife au eraielen burd) Grrirfjtung großer Staubecken, bie geeignet finb, einerfeits jd;<iblid)e (jochwäfier aufjunehmen, anberfeits in 3eiten bes Sßaffer» mangels bie Unterlieget planmäßig mit 2Baffer ju oerforgen, jum Schüße unb jum 5lußen weiter Kreife ber heimijehen Beoölkerung. Weine 3te» gicrung ift cntfchloffcn. unter Bertneibung fprung hafter Wchrbelaftungen bes Staatshaushalts a u f bem betretenen 2Begc fortjufchrei» ton; fie wirb hierbei, geftüßt auf bie bisherigen Griahriingeti. and) Darauf bejonbers bebacht fein, baß bei ben Ceiitungen für ben Taliperrenbau ein angemeffencs Berfjältnis jroifdjcn ben Beiträgen ber 3 nt(, r f ffe n t‘‘ n l, nb Den bie SUlgcmeinheit Der Steuerjahlcr treffenben Vaften crjielt wirb. Die in unfrer ernften 3ett bebcutjame 2Iufgabc, Oie fruchtbringenbe Gntfaltung bes kird)lid)en hebens Durch Bcieitigung ihr entgegenftehenDer Dresdner Gheater. (23on unferem Dresbner Theater» r e f e r e n t e n.) Dresben, 12. Jlooember. Gs [teilt jid) mehr unD mehr heraus, wie notwen» big hier eine jweite ernjt ju neljmenDe Stätte für moberne Sdjaufpiellunjt gewefen ift. Iroßbem Das , 2llberttheater unter Wajimc iRenös Ceitung projpc» riert, hot Das K ö n i g l. S cßa u f p i e l h a u s in keiner 'ißeife Schaben gelitten. 3 m Gegenteil, bie 1 Bejud)erjal)l hat im Oktober gegen ben gleichen Wo» nat in anberen Soßren gehalten, einen ganj betracht» ließen 3uwad)S aufjuweijen: 36 522 Bcrjonen haben bie 23orjtellungen Des neuen (jaufes in Diejem ertrag» reichen Wonat befueßt. 2Benn aud) biefer außerorbent» ließe 'Änbrang jum Teil auf Rechnung Der allgemeinen 'Jleugier ju feßen ift, fo bleibt Das '-Rejultat im (»in» blid auf Das gefteigerte Kunftleben unD Die 3unaßme bes 3ntereffes Docß ßocßerfreulid). 3u Schillers Ge» burtstag brachte man bie „2Ba 11 e n ft e i n“»Trilogie in fajt neuer Bejeßung heraus. Weben Votßar W e ß» ne r t s 2Ballenftein unb (jermine Körners Gräfin Terijli) wirkte noeß als Wa? Gmil ß i n b n e r, ein junger Gßarakterffpieler oon 3«telligenj unb Gejtal» tungffkraft, ber nut Die Weigung ju kleinlicher Tiftelei ju überwinben hätte. Wit ber Weueinftuoierung eines alten, aud) im ganjen Stil oeralteten ßuftfpiels oon Baillerons „D 1 e 2J3 e 11, inberman fieß langweil t“, oerDiente fieß bie ßeitung ben Dank älterer Generationen. Baulins U l r i d), bie 2Utmeifterin, trat als (jetjogin oon Weoille, in einer früheren GlanjroHc oor Das Bublikum, Das bie Künstlerin in Grinnerung wert» oollcr Gaben lebhaft feierte. Gs war erftaunlicß, was biefe greife, aber energifeße unb ßumoroolle Dame nodj ju geben hotte, fließt immer hielt fie ben oerfihlungenen j^oben bes Dialogs fejt, aber ißre Bointen „faßen", unb in fürftlicber Grfcßeinung unb glängenber Wepräjentation übertraf fie alle 2Belt. Da» Bublifum naßm um bet tbeatergefchid)tlichen Werkwürbigtcit willen bie ßangeweile ber Bühnen» hanbarbeit Baillerons mit in ben Kauf. Das 211 b e r l h e a t e r hat injwijeßen in fte» tigern, faß unheimlichem „Das ftärkere B a n b “ oon 3 e l i 5 Salten unb „Die l e ß t e n Dinge“ oon ßubwig Gangßofer herous» gebracht. Das ßujtjpiel Saltens jeigt ben geijt» reichen ißiener Blauberer nießt auf ber $öhe feines eigentlichen Könnens, woßl aber ein auffallenbes Berftänbnis für bie Gcfchmarfsridjtung bes pp. Bu» blitums. Gin Grbprinj erlieft eine junge refdie Sdjneiberin aus erjter Samilie als Gefponjin. 3lacp» bem er ben Ißron befliegen hot, madjt er fie ju feiner Gemahlin, Da ein regierenber (jerr ja nirf)t nur eine „Wechte“, fonbern — hoßolja! — aud) eine „Vinte“ ju ©ergeben hot. Wan möchte Salten fajt •cßütteln, weil er jid) ju foldjem Kitjd) ßerbeigelaffen ijat — ließt man aber näßer ju, fo [teilt ließ an» geneßnietweije heraus, Daß Das beffere Talent bes jeuilletonijten nießt oöllig jcßlafen gegangen ift. 3n bem geioanbtcn Dialog finben jid) oiele ßübfcße 2lnmertungcn, unD bie Gljaraktere finb luftipielartig flott entworfen. Das Bublitum Dresbeng ift „rein weg“, wenn (jebwig 3ogelmann mit ißten lieben Kleinen nicht in bie Berbannung jießen muß, fon» Dem bei ißrem heißgeliebten regierenben (jerrn blei» ben Darf. Wee, fo was Scßönes! Jranjisla Wene» (jilpert jeigte jid) in ber Hauptrolle als Scßaufpie» lerin oon jartem, edjtem Gefühl unb gutem Kunft« gefdjmack. Das 3ußu ber Berge hot in Dresden, wo man ja bie Vofchwißhößen unb bie Tßa» ranbter Berge in nädjfter Wäße hat, immer einen ftarfen £ßiberßall gefunben. Vubwig Gangßofer ift baju eine populäre Berfönlidfyfeit, ber man mit großer (jerjlicßfeit jugetan ift. Seine Bortrags« abenbe finb ausoerkauft, unb Die 3uftimmung, bie er finbet, ijt feßr roarmßerjig. 2luffallenb war troß biefer günftigen Borausfeßungen ber Sturm oon Be» geifterung, ben bie Dorfkomöbie „Die lebten Dinge“ auslöfte. Die Seele bes Bu^ltkum» wat befreit — fo hat man hier lange keinen Boeten geehrt. Die Stüde finb gut, fie betauten entfdjieben einen Jyorticßritt im künftlerifcßcn Schaffen bes Bolks<bid)ters. Das „ I e ft a m e n t" ßanbelt oomt frößlicßen Sterben eines reießen Gebirgsbauern, ber turj oor feinem Tobe nod) einmal gtünblidj Die liebe Sippe feiner Grboettern narrt. Das nicf)t gerabc ganj neue Ttjema ift gefdjidt ©erarbeitet — bas Stüd ßat 2lufftieg, Bewegung, Wßqtßmus. Die JJi» guten finb lebenstreu unb tünjtlerifd) eeßt gejeßen. Die Darftellung half Dem Dicßtcr. 2lutß in ber jwei» ten Komöbie „Tob unb Vebcn“, bie jer aud) in V e i p j i g bekannt ift, empfinbet man bie breite, gefunb angelegte unb ausgejtaltete (janblung burd)» aus als edyt. Brutal ift cs ja, wenn ber konnentio» aellc Traum fo rajd) abfällt unb Das natürliche Vebensgefiißl jid) jäh aufredt — brutal woßl, aber Veben ift cs, gut geießautes Veben. Gcfpielt würbe ausgejeirfjnet gut. Stella D a 0 i b cntwidelt fid) ju viner ganj ßcr©orragenben Daritellerin weiblicher Gßaralterc unb 2Billt) Kleinofdjegg feßeint nach feinen bisherigen urgefunben kräftigen Veiftungen oor bem 'Jlnfang einer großen Karriere ju fteßen. Direktor Wenne hatte bie Bcrbienfte einer forgfälti» gen Wegie. Fx. Runß unb tDißenjcßaft. * Tas oerbtedjerijtfie Gaftfpiel. Brofeffor Wag 31 e i n ß a r b t hatte 'JBcißnacfjten 1911 im B r e s = lauer 3ükusgebäube ein G a ft f p i e l feines Deutfdjen Theaters mit „3 ebetman n“ ©er» anftaltet, ohne eine befonbere K 0 n j e f f i 0 it hier» für ju hoben. Sßegen Bergekjens gegen bie Ge» werbeorbnung würbe er mit einem Strafbefehl über 20 Wart bebaeßt, erhob Dagegen G i n f p r u d) unb würbe oom Schöffengericht freigeiprodien Wunmeßr oerurteilte bie Breslauer Strafkammer als Be ruf ungsinftanj Weinharb ju 20 Wart Gelbftrafe. * Ter oertagte Broteft. Der SBettbewerb für bas Botfchaftsgebäube in 2B a f ß i n g 10 n follte, wie aus Berlin gemelbet würbe, am Sonntag mittag bie beutfdie 2lrd)iteltenfehaft in einer B r 01 e ft 0 e r» a m m 1 u n g befd)äftigen. Die oon bem gemein» amen 2lusfdhuß ber Berliner 2lrd)iteftenoereine örtgefeßten 3lad)fotfchungen haben jebod) noch neue Womente ergeben, bie eine.oorläuftge Bertagung ber Berfammlung notwenbig gemacht haben. * Gine Qrktauhing Beter Wanfeu» weiß bie „Boff. 3eitung“ ju beridjten. Danach befinbet [ich ber liebenswürbige 3Jleifter bäniießer Grjählungs» kunft, ber neuerbings aud) auf ber Büßnc mit Gr folg ju '-IBorte kam, infolge einer nicht unbebenk- lidjen Grkrankung jurjeit in einem beutidjen Sana» torium an ber See. Die 'llerjte hoffen, ißn ganj wieberßerjuitellen. bod) wirb bie Heilung ooraus» ficßtlid) lange 3eit in 'llnfprucß nehmen. * Tie Barifer Dpernkrife unb bie beutfeßen Sänger. Der 3ufommenbrud) ber Direktion 'üftruc in Baris hat aud) beutfdie Künftler betroffen. Gtwa 70 Berfoncn waren burd) Bermittluna Des Brof. Wübel für Die ©on 2lftruc geplanten „Barfiial“» 'Aufführungen oerpflid)tet worben. Gcftern fanb in Der '.'Ingelegenheit im Beijein bes Sijnbitus bet Bühnengenoffenfchaft Dr. Sdjlefinger unb oom Wcidjs» ©erbanb Deutfcßer Büßnenmitglieber Hoffdjaufpielcr Hartmann in Gßarlottenburg eine Bor« f a m m l u n g fta11, beren Grgebniffe Das 31 e d) t s « icßußbureau ber Bühnengenoffenfchaft bemnächft befd)ä|tigen werben. 3unäd)ft foll ©erfueßt werben, burd) bas beutidje Generaltonfulat in Baris Gr» mittelungen über bie Berhältniffe bes Direktors 2lftruc anjuftcllen. * 3ulcs Glaretie als Dffijier ber Gßrenlegion. 21 us 'Baris wirb gemelbet: Der Winiiterpräfibcnt unb Winifter Der feßönen Kiinfte Bartßou überreichte geftern abenb bem jdietbenben Beiter ber Gomebie 5ran<;aife, 3ules Glar^tie, in einer im ^oper bes Theaters abgehaltcnen feierlichen Berfammlung bas Großotfijierstreua ber Gßrenlegion. * Georg fiareßubarian f. Bot einigen Tagen ftarb, wie uns gemelbet wirb, in Tiflis im Kaukafus ber bekannte armenifdjc Sdjriftfteller Georg Bardju» bariän, ber fowohl burd) feine Veßrtätigteit als burd) feine ausgebreitete fchriftftellerifcßc Tätigkeit unge« mein befrueßtenb gewirkt hat. Gr war im 3aßre 1835 in Tiflis als Soßn eines armen Scßneibers geboren, ßat alfo ein 2llter oon 78 Rohren erreicht. 3lad) 2tbfoloierung bes ruffijehen Gnmnaiiums in Tiflis betog er bie Unioerfität Dorpat, bie bamals eine beutfdie Unioerfität war. hat er feine hiftorifdbpßilologifcßen Stubien begonnen. 3n ber Gefd)id)te ber armenifeßen Literatur ift er burd) feine Ueberfeßung berbeutfeßen Klaffifer bekannt geworben. Bon Schiller bat er „Die Jungfrau oon Orleans“ „2Bilßelm Ten“, „Waria Stuart*', oon Goetßc „Sauft“ unb oon Veffing „3latan ber SBeife“ ins armenifeße überfeßt.
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