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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320318011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932031801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932031801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 11, Seite 13-14)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-18
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1932
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Sttklao, 18. «Srz 19Z2 kll GegrÄnöek fSSS »rxl«. BeNao: Aepsch S Vekchar«, Dresden. V»stlcheck-»to. 10«» Lretdra Nachdruck nm mit deutl-OueNenangar« lLrrldn. Nachr.) »ulisilg. Underlangl« Schriftstück« «erden nicht «usbervahrt »richtanschrlst! Nachrichlm »reiden Vernlprecher-Sammelnummer: iditt Nur >ür «achtgewrstch«! Nr. roolt Schrislleitun, u. HauvigeschästtsteNei ibresden««. 1, wartrnstraß, «S/1» Bezugsgedü-t I«t tt-Nch zweimaliger ZusteNung «»naMch ».«> vlk. (etnIchlleßNch 70 Pf,, siir Lrckge» lohn), durch Vostdeiug >.ro Mk. elnlchliebltch d» Psg. Vollgebühr <ohne Post«ustellung«gebühr) iei 7 mal vbchenUIchem verland. Nnzelnummer lo Psg„ außerhalb Eachlenl lb Pfg. «nzeigenpreile: Li« einlpaltige »o mm dreil« Zeile » Vlg„ lür auswärt» «0 Psg., die so mm breile Veklamejeile S00 Vlg» außerhalb »L0 Vlg. ad», ltrilenablchlag lt» Tarif, lkamilienanzelgen und Siellengeluch« ohne diabatt « Vls„ außerhalb »» Pfg, Olsertengebühr »0 Psg. «ulwäriige «ultrüge gegen Vorau1be»ahlm>» rardleus Sonaupolltik ln -er öaüMe MMMteGesprechuMn m Genf veWoffen Kens, 17. MSrz. Die Besprechungen, die aus Anregung Tardiens über die Pläne einer Wirtschaftshilfe jür die Donanländer hier in Kens zwischen den Vertretern einzelner an der Frage interessierter Länder in diesen Tagen stattgesnnden haben, sind größtenteils ab geschlossen. Als vorlänsiaes Ergebnis dars festgestellt «erden, daß man sich nunmehr entschlossen hat, die Frage aus diplomatischem Wege weiter zu behandeln mit dem Ziel, das, zunächst einmal die vier interessierten europäischen Groll möchte — Deutschland, Frank reich, Italien und England — zu einer Vereinbarung z« kommen suchen. — Das bedeutet» daß Tardiens Absicht, die sttns beteiligten Donaustaaten — Oesterreich, Ungarn, Tschechoslowakei, Sttdslawien und Rumänien — unter seiner Führung unter sich zu einer Einigung über ein System gegenseitiger Vorzugszölle kommen zu lassen, zunächst am Widerstand Deutschlands und FtalienS gescheitert ist. — Die Frage einer finanziellen Hilfsaktion, eventuell aus dem Kege einer Völkerbundöanleihe, wird zur Zeit erörtert. Sie dürste im Benehmen mit dem Finanzkomitee deö Völkerbundes, das zur Zeit in Paris tagt, weiter behandelt «erden. Ministerialdirektor Dr. Posse und LegationSrat ». Heeren hatten heute nachmittag eine Unterredung mit dem französischen Ministerpräsidenten Tardie«. Bei Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung deö MemelstatutS könnten die Unterzeichnermächte höchstens an Litauen mit der Bitte um Aufklärung herantreten. Selbst eine Auflösung des Landtages dürste zu einer Meinungsverschiedenheit mit den Unterzeichnermächten nicht mehr führen, da diese diesbezügliche Hinweise im VölkerbundSrat ohne Widerspruch zur Kenntnis genommen hätten. Der Fall Böttcher müsse von den übrigen Memel fragen getrennt werden. Falls der Landtag dem Direktorium daS Mißtrauen aussprechen sollte, würde es schwer sein, mit einem solchen Landtag «eiter zu verhandeln. Was dann mit dem Landtag geschehen würde, könne sich jeder selbst vorstellen. Im übrigen erklärte Zaunius, daß alle Maßnahmen, die im Nahmen des Statuts lägen, eine rein litauische Angelegenheit seien. Deutscher Memelschrttt tu Lenöon London, 17. März. Der deutsche Geschäftsträger Graf Bernstorff hat am Donnerstag im englischen Außen ministerium die ernste» Auffassungen der RcichSregierung Uber die Lage im Memclland zum Ausdruck gebracht. Nallen billiit »le »eullibe Einstellung Rom» 17. März. Die deutsche Antwort auf den fran zösischen Donauplan findet in der italienischen Oefsentltch- leit große Beachtung und Zustimmung. Das halbamtliche „Giornale d'Italia" hebt hervor, daß die praktischen Vor schläge der Reichsregierung ganz mit der Antwort Italiens übe rein stimmen. Es liege im Interesse der Donan länder selbst, in ihre Verhandlungen von Anfang an die wichtigsten Abnehmerländer, Frankreich, Italien, England und Deutschland, einzuschaltcn. zaunius «rWnt »le llnterzelchnermiWe Sowno, 17. März. Der litauische Außenminister Zau nius äußerte sich Douuerstagnachmittag zu Vertretern der in- und ausländischen Presse über die Memelfrage. Er be- st r i t t energisch, daß ihm von einem in der deutschen Presse viel erörterten Schritt der Unterzeichncrmächte etwas be kannt sei. Bis zur Stunde habe die litauische Regierung weder «ine Note noch einen Hinweis erhalten. Er nehme daher an, daß cs sich bei diesen Veröffentlichungen entweder um eine Provokation oder einen Ver trau enSbruch handele, durch die die Stimmung der »Deutschtümler" im Memelgebiet gehoben werden solle. Hoover sogen Kriegschulöennachlaß Washington, 17. März. Senator Reed, der ermächtigt worden ist, aus das schärfste zu dementieren, daß die Negierung die Kr ic gs schu l de n reg e ln ng neuer dings zu behandeln wünsche, hatte darüber eine Aussprache mit dem früheren Schatzsekrctär Senator Glaß. Need erklärte, Hoover wünsche keinen Kriegsschulden- n ach laß. Glaß meinte darauf, es könnten Umstände ein treten — wenn sie nicht schon etngctreten sind —, die es in Amerikas eigenem Interesse zwangsläufig mit sich bringen würden, daß die Kriegsschuldcnfrage einer Revision unterzogen werde. Nehmen Sie an, sagte er, daß die euro päischen Staaten glatt erkläre», sie können nicht zahlen, was würden Sie dann tun? Würden Sie diese Erklärung akzeptieren oder würden Sie sie mit einem Krieg beant worten? „Krieg selbstverständlich ausgeschlossen!" war die spontane Antwort Needs. im nun« terhauS die Zusammensetzung der englischen Abord- sür die Lansanner Konferenz wie folgt bekannt: erpräsident Macdonald, Außenminister Simon, Gnglan-S A-or-nung für Lausanne London, 17. März. Macdonald gab am Donnerstag Unterhaus i s" " Min fterpräsldent Schatzkanzler Neville Chamberlain und Handels minister Runcima«. RelMeMimg verWl Sllerbmstsrle»« Verschärfung -er Polizeizenfor für Plakate un- Flugblätter Berlin, 17. März. Amtlich wird mitgeteilt: Aus An regung der Oberbehörben der evangelischen und der katho lischen Kirche hat der Herr Reichspräsident eine Verordnung erlassen, durch die — ähnlich wie es für die Weihnachtszeit durch die Verordnung vom 8. Dezember 1SS1 geschehen ist — auch für die Oste »zeit das innerpolitische Lebe» befriedet werden soll. In der Zeit vom Palmsonntag bis zum Weißen Sonntag mittags IS Uhr dürfen keine össentlichcn politischen Versammlungen und keine politischen Versammlungen und Auszüge unter freiem Himmel stattsinden. Für die gleiche Zeit ist jede Art der öffentlichen Ber, breitung von Plakaten, Flugblättern und Flugschristen politischen Inhalts verboten. Die RcichSregierung ist nicht gewillt, die in den letzten Wochen beobachtete maßlose Verhetzung durch Flugblätter, die in den Häusern verteilt worden sind, noch weiterhin zu dulden. Nach den bisher geltenden Vorschriften ber Ver ordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom S8. März 1SS1 brauchten nur solche Plakate und Flugblätter politischen Inhalts der Polizei zur vorherigen Kenntnis nahme mitgeteilt zu werben, die an oder aus össentlichen Wegen, ««raßen oder Plätzen angeschlagen, ausgestellt, ver. breitet oder der Oessentlichkeit zugänglich gemacht Werben. Nunmehr ist diese Vorschrift dahin ergänzt «orden, daß die VorlegnngSpfUcht aus alle Plakate und Flugblätter politischen Inhalts ausgedehnt ist, die in irgendeiner Art, also auch durch Verteilung in den Häuser«, vssentlich verbreitet «erden. * .Mr die Agitation zur NcichSprästdentenwahl werden Vach Ablauf des Burgfriedens nurnochsechSTagezur Verfügung stehen. Die Negierung glaubt jedoch, wie unsere Berliner Schriftleitung meldet, damit rechne» zu können, daß alle Vorbereitungen bis dahin so abgeschlossen seien, daß der eigentliche Wahlkampf in wenigen Tagen burchge- sochtcn werden könne. Schon heute steht nach Mitteilungen ber Berliner Negterungspresse fest, daß sich der Reichs kanzler und die N e i ch s m i n i sie r ebenso wie beim ersten Wahlgang auch eifrig an der Wahlpropaganba für den zweiten Wahlgang beteiligen werben. Das Kabinett genehmigte in seiner heutigen Sitzung neben anderen kleineren Vorlagen die Senkung der Bier steuer in der Form, wie sie unlängst vom NeichSrat be schlossen wurde. Die Arbeiten -es Retchsrats Berlin, 17. März. Im NeichSrat verabschiedete sich am Donnerstag der sächsische Ministerialdirektor Dr. Pocvsch- Hefster, der einem Ruf als Professor für öffentliches Recht an die Universität Kiel folgt. Er gab dabet dem Wunsch Ausdruck, daß der NeichSrat recht bald die Reichs reform in Angriff nehmen könne. Außer einigen kleinen Verordnungen genehmigte ber NeichSrat dann die Verordnung über Handels klassen für Hühnereier. Sic soll die deutschen Geflügelhalter zur Erzeugung hochwertiger Eier erziehen und sie dadurch konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt mache». Ferner genehmigte der NeichSrat die Verordnung zur Vereinfachung und Verbilligung der Arbeitslosen, Versicherung. Auf Vorschlag des Vorstandes ber Versicherungsanstalt er weitert diese Verordnung die Zuständigkeit des Vorstandes ans Kosten des BerwaltungSrateS. Ferner vermindert sie die Zahl ber Mitglieder des Vorstandes, des Verwaltungs- rats, ber VerwaltungSauSschüsse, ber Landesarbeitsämter und Arbeitsämter. Eine materielle Reform der Ber- sicherung ist von ber Verordnung nicht beabsichtigt. « Schließlich stimmte ber NeichSrat auch ber Ausprägung von Drei» und Fünfmarkstücken mit dem Bildnis Goethes»«, DonauPläne Wenn man den Mißerfolg der eigensinnigen Be mühungen TardienS beobachtet, die Nachfolgestaaten der Habsburger Monarchie in einem Wirtschaftöblock unter französischer Oberaufsicht zusammenznschlicßen, und an das Schicksal znrttckbenkt, das Frankreich im vorigen Jahre dem Plane einer deutsch-österreichischen Zollunion bereitet hat, dann möchte man glauben, baß es doch noch so etwas ivie ausgleichcnde Gerechtigkeit in der Politik gibt. Auf Grund der bisherigen Verhandlungen und der »nnmchr vor liegenden Stellungnahme aller beteiligten und interessierten Länder ist es nicht gewagt, zu prophezeien, daß TardieuS „Donauföderation" an der Macht der wirtschaftlichen Tat sachen ebenso scheitern wird wie BriandS „Konstruktivplan", der ja nur zur Torpedierung ber natürlichen Lösung der Donausrage durch den deutsch-österreichischen Zusammen schluß konstruiert wurde. Aber wenn uns auch die Tat sache, baß das französische Intrigenspiel auf unüberwind liche Schwierigkeiten stößt, mit Genugtuung erfüllen kann, so darf doch nicht übersehen werden, daß Oesterreich in zwischen zum Opfer dieser politischen Machenschaften wird. Die Unmöglichkeit seiner wirtschaftlichen Existenz auf dem verengten Raum ist nun seit Jahren nachgcwiesen. Auch die Mächte, die seinerzeit unter dem Eindruck des Kriegs hasses dieses unglückliche Gebilde gcschafscn haben, sind sich im klaren darüber. Sie haben zunächst versucht, mit An leihen durch Vermittlung des Völkerbundes auSzuhelfen- aber diese Art von Hilfe zögerte den Ausbruch der akuten Krise nur hinaus und verstrickte unterdessen Oesterreich in immer gröbere Abhängigkeit. Die natürliche Lösung im Verein mit Deutschland wurde gewaltsam verhindert; Frankreich führte mit seinem erfolgreichen Angriff auf dis Kreditanstalt den Todesstoß gegen die österreichische Wirt schaft. Dieser Zusammenbruch liegt nun bald ein Jahr zurück, und seitdem versucht sich Oesterreich mit Len unH wohlbekannten Maßnahmen der Selbsthilfe mühsam über Master zu halten. Devisenregullcrung, Einfuhrbeschrän kung, Abstriche im Staatshaushalt, Gehaltskürzungen, Steuer- uud Zollerhöhungen haben eine Zeitlang ihre Wirkung getan, aber im Endergebnis das Ucbel nicht ge heilt, sondern verschlimmert. Denn das einzige Heilmittel, das es gibt, heißt Erweiterung des Absatz marktes für die Erzeugnisse der österreichischen Wirtschaft. Ans dieser Lage und Erkenntnis heraus erfolgte am 16. Februar der 808-Rus der ncugebildcten Negierung Burcsch an die europäischen Großmächte: Ncttet, helft, sorgt irgendwie dafür, daß uns durch die wirtschaftliche Ab sperrung im mitteleuropäischen Raum nicht die Lebenslust genommen werde. Die erste Antwort kam von Deutschland. Das Brudervolk wollte tun, was es in seiner eigenen be drängten Lage überhaupt tun konnte. ES bot Oesterreich für seine Ausfuhr nach Deutschland Vorzugszölle an — ei« einseitiges, an keinerlei Bedingungen geknüpftes Ent gegenkommen. In Wien war man darüber hoch erfreut. Man hoffte, daß die anderen Mächte den deutschen Vor schlag billigen und ihm beitreten würden. Aber weit ge fehlt! Nicht nur, -aß sich niemand zur Nachahmung bereit sand, einige Länder, die mit Deutschland durch Handelsver träge im Verhältnis ber Meistbegünstigung stehen, erhoben sogar Widerspruch. Sie verwahrten sich dagegen, baß die österreichische Ausfuhr nach Deutschland günstiger behandelt werde als ihre eigene. Und als Gegenschlag kam am 8. März nach geheimen Vorbereitungen in Genf der sogenannte Tardieuplan, der durch zwei Hauptmerkmale von den bisherigen Vorschlägen abwtch: er wollte ans den Donau staate» — bet Oesterreich, Ungarn und der Tschechoslowakei beginnend, Sttdslawien und Numänten dann anschließend—« unter Anwendung eines Systems von Vorzugszöllen ein wirtschaftlich selbständiges Gebilde machen, und er über ging Deutschland mit Stillschweigen. Bei wirtschaftspoliti scher Betrachtung konnte dieser willkürliche Plan nur Kopf schlitteln Hervorrufen: denn die Zusammenlegung von fünf Staaten, von denen drei «Ungarn, Sttdslawien und Rumä nien) auf die Ausfuhr ihrer hohen Agrarttbcrschttsse ange wiesen sind, während die anderen beiden sich in ihrem land wirtschaftlichen Bedarf selbst genügen, kann keinem helfe». Was die notleidenden Staaten MIttclcnropaS brauchen, das ist im Gegenteil ber Ausgleich «m zollpolitischen Zu sammenschluß mit einer Industriemacht, die im bevorzugte» Austausch mit ihren Erzeugnissen den Agrarttberschuß der Donanländer ausnimmt. Und dabei wenden sich eben die Blicke unwillkürlich, gezwungenermaßen, auf Deutschland. So sehr sich auch Tarbteu bemüht, in seinen Plänen das 8eite 13 unä 14
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