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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.10.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181003015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918100301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918100301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1918
- Monat1918-10
- Tag1918-10-03
- Monat1918-10
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1f18 t» einer l« Werl« 17jährige t. Einer sich in der, Gas z'nj verettelt.1 :s Sauer-j geschafst.j er wieder »los!»» sgestrSmr chflamme rnden zu.! rden eine j sstraf-! Reich,! bisherige Zohanne-, en :k leistet ist. Er. schie-ene -kpolizei- geistes- einzige !em Bc- Plöhlich gräflich Rehmen öhlich m einer en dem ^cr des ohmann), IN <t ilapoleon, r>ya Rennen: 24 : w: Schlotz- l. Gestüt 83: l0: Sdel. — N0 : lv; m, Long . Mc^o- iraf <i), tLngcii, r Uesen: i r «üi eow ün» y Arend steht der edSpreis hast der en), «in tgrspxe s ver- <2 331 3,68 r »l - »elcker- >n kür üd 6 oiöen »urclü tts- 0,3 z?, lüdor i > Ld. ! un<i , kn Ivvr- oll- !sbr>i s e r, :b e, u»§ tsv am n-Qr 6s- 6eu ?rm- lseb alt äer üek- ^.Is obt, stir om vl- or.. en- !eu. n - lös be- s - ib- s n sn oo 1 r n- >e- ur »e. >». > - k- s. « UL Jahrgang Morgen-Ausgabe -ar Stecht Leipzig Ve,«g»vrei,: L W- AUi^KViN —N.isäd'N» M. «Zo s,r»d»l«r m-nnwch «. 2«. inr» »«>«» «nIwLrtlnen Filinien In« -«»« »»drnchl »»nntllch M. 2LS, nlnrtnl- jührUch M. 7LY dnrch dl« Vst in»«rh«lb v«»llchland« ««I»»t-Bi,tN«d« ^»«t llcd M. 2.73, »t«et.lILdrl>ch M. S-t!; M»rnen-Ao«oad« M. vN «»«nd Aotand» M. 1,00, SnnnIn^.A»«,,d« M. 0,60 m»»«U»ch <«,«IchU«bltch p,stb,st«v,«dltr>. Lauvtschriftleiter: Dr. Erich Sver'K. Leipzig. A«,«igenpreis: «LA'L'd.k'7'i..'r «NS«t««» «» A«d»rd«n t» «mit. T«tl dl« »nl*»«N«Il« A> VI. *. N»*M esviü dl«ln« Bnj«l^n »t« K»lo»«lt<ll« M Vs, «»««er»« « Vi^ T«lchLf1«an>«t»«» mit Vi»tz»»'i»rli<»» ><» Vr«ll« «VOdc B«tt««r»: Vilnmiausl«»« M. ?.— da« r«vl«n» «»«Ich«. V»lt,«»IbL gln«* »»»,«, Ni Vs. — Son, nn» FelNa^« 13 ps. d«»lPi«ch-A»Ichl»h R«. llnre, I4S1U ,n» 144!« — V»Nlch«chd»ni» 7MN SchNssl«ll»n, and StlchLsllft«!«: 3*ha»»l«s»ll« Nk.» Verlag: Dr Reinhold L To, Lrivzlg. Rr. 504 Donnerstag, den 3. Oktober 1918 Heftige Teilkämpfe in Flandern Der deutsche Abendbericht Berlin, 2. Oktober aben-S. (Amtlich.) Heftige TeilkSmpfe in Flandern und in der Champagne. Bor Lambrai ruhiger Tag. vtd. Berlin,!. Oktober. (Drahtdericht.) Der englisch« Heeres bericht vom 29. September abends behandelt di« Kämpfe zwischen Sen- s 4 «sutz und St. Que »tia und sagt dann wörtlich: «Nördlich von St. Quentin an dem äußersten rechten Flügel unternahm das 20. Korps um 5,50 Uhr früh einen Angriff aber den Scheldekanal von einschließlich Belleaglise nach Nordea. Die 4S. Division, di« mit Schwimmgürteln, Brückeamaterial und Flöhen ausgerüstet war, stürmte unter dem Schuhe «Ines konzentrischen Artillerie- and Maschinengewehrfeuers die Haupt- verteidigungswerke der Hindenburglinie, die hier längs des Ostusers des Kanals läuft." Wir ersehen hieraus, dah das Propagandamauöver der Enlente mit dem Namen Hindenburglinie noch immer nicht abreiht. Wir Keane» keine Hindenburglinie. Das im Frühjahr 1917 zur Verkürzung der Front von uns bezogen« Stellungssystem wurde auf Hindenburgs Befehl gebaut und erhielt, wie auch sein« Fortsetzung nach Nordea und Süden, Namen aus der Nidelungensage, wie Siegfried, Wodan, Hagen usw. Es handelt sich hier nicht um eine einzig« Linie, sondern um ein in vielen Kilometern tief ausgebautes Stellungssystem, das vielfach« Stellungen hintereinander aofweist. Wenn der Feind also hier und da in dem vordersten Teile dieses tiefen Slel- luagssystems Fuß gefahl hat, so liegt doch noch daS ganze Derteidigungs netz vor ihm. Di« Absicht der Engländer ist zu durchsichtig. Sie möchten der Welt Glauben machen, als ob nunmehr der Durchbruch gelungen sei. Das ist eine bewußte Fälschung der Tatsachen. Feindliche Heeresberichte Französischer Heeresbericht vom 1. Oktober nachmittags. Unser Vormarsch wurde am Vormittag zwischen Aisn« und VeSl« wieder aus genommen. In der Ehampagne setzten die französischen Truppen ihre Angriffe fort und vervollständigten ihr« Erfolge im Laufe des Abends. Auf ihrem rechten Flügel machten d'e Franzosen wichtig« Fortschritte tm AiSnetal and eroberten Binarvill« und Conde les Autry. Die Fran zosen machten zahlreiche Gefangene und erbeuteten beträchtliches Kriegs gerät, insbesondere 200 Eisenbahnwagen mit Spurweite SO, zahlreiche Eisenbahnwagen mit normaler Spurweite. Seit dem 28. ist die Zahl der zwischen der Suippes und den Argonnen gemachten Gefangenen auf 13000 gestiegen. Während des gleichen Zeitraumes wurden mehr als 300 Kanonen erbeutet, darunter eine große Menge schwere Kaliber. Französischer Heeresbericht vom 1. Oktober abends. Di, von der 1V. Arme« in Verbindung mit Engländern in Gegend St. OuenUn ge führten Angrifte zeitigten heute wichtige Ergebnisse. Unsere Truppen Kronratssitzung in Berlin Berll», 2. Oktober. (Drahtdericht.) S M. der Kaiser und Generalfeldmarschall von Hindenburg sind heute nachmittag z» kurzem Aufenthalt l» Berlin etngelrofte». Berlin, 2. Oklober. (Drahtdericht.) Heute uachmittag S Uhr fand im Reichskanzlerpalals unter de« Vorsitz S. M. des Kaisers und Königs eine Beratung statt, an welcher Reichskanzler Gras von Herlllng, Generalfeldmarschall »o» Hlndenbnrg, Prinz Max von Bade», Vizekanzler »an Payer, Vizepräsident des Staatsministeriums Dr. Friedberg, der Ches des Geh. Alvilkablnetls von Berg und mehrere Staatssekretär« teilnahmea. * München, 2. Oktober. (Drahtdericht.) Staatsminister von Da » dl hat sich heute abend » ach B < rli» begebe». Der neue Kanzler G Bersin, 2. Oktober. (Drah1b,rlcht unserer Berliner Schriftlettvng.) Im Laufe des Nachmittags Haden die Sozialdemo kraten ein«, wie heißt, sehr stürmische Sitzung abgehalten, und daS Er gebnis Ist: Prinz Max von Baden wird Kanzler, aber er tritt an die Spitze eines Kabinetts, das ausschließlich aus Anhängern derMehrhelt gebildet wird. Die Sozialdemokraten, so erzählt man sich, Haden ein« nicht unbeträchtliche Opoosttton zu überwinden gehabt, und sie Haden sie nur dadurch überwinden können, -aß sie sich verpflichteten, im kleinen Kreise der Mehrhettsparteten zu bleiben. Dem hat Prinz Max von Baden, der anfangs wohl an ein Kabinett auf breiterer Basis dacht«, sich gefügt, hat auch das ihm vorgelegte Regierungs programm derMehrhelt angenommen, und man glaubt, daß der Prinz noch heute zum Kanzler ernannt werden wird. Di« Nakionalliberalen werden also der neuen Regierung nichtangehvren, es ist sogar nicht einmal unwahrscheinlich, -atz die Herren Friedberg und Krause ihre Aemter niedettegen. Die .Liberale Korrespondenz" hatte heute dse Auftastung vertreten, die Rationalkberalen wären durch die Herren Friedberg, v. Kraus« and Schiffer ia bereits ausreichend mit Regirrungsämtern bedacht, brauchten also nicht weiter berücksichtigt zu werden. Dies« Auffassung, so müssen wir annehmen, wird von der nationalliberalen ReichStagtfrakkion nicht geteitt. Di« Herren Friedberg und v. Kraus« find sa nicht als Mit glieder der Reichstagsfraktton in die Regierung gekommen, und bei Herrn Schiffer handelt es sich tm Grunde nur um bas Avancement eines höheren Beamten. Wie man sieht, die GeburtSstund« der neuen Regie, rung ist von mancherlei Unbehaglichkeiten umwtttert, aber wir werden es tragen müssen, wie «ns vielleicht noch Schwereres zu tragen bleibt. Der Kaiser ist seit heute mittag in Berlin. Aurzttk, da wir dieses schreiben, findet eine Kronratssttzung statt, der der Kaiser vorfltzt. Ein Gerücht will wissen, dotz auch Hindenburg und Ludendorff zu ernsten Beratungen in der Reichshauptstadt ein getroffen seien. Einberufung des Reichstag« D Berlm, 2. Ok'ober. (Drahtbericht unserer Berliner Schrtftleitung.) Der Aeltestenrat des Reichstages hat am Mitt woch abend beschlossen, di« nächste Plenarsitzung des RrichstageS am kommenden Dienstag oder Mittwoch um zwei Der neue Kanzler wird dann sein Programm drangen auf der Verfolgung des Feindes in St. Quentin bis zum Kanal ein. Die Deutschen leisteten an den Ausläufern der Stadt heftigen Widerstand. Die Stadt ist vom Nordkanal überschwemmt. 3n dieser Gegend erreichten wir den Kanal zwischen Le Tronquoy und Rouvroy. Südlich davon stießen wir in die Hindenburg-Stellung bis ungefähr zwei Kilometer östlich Gauchy vor. An der Vesle-Front wurde der seit gestern von der 3. Armee ausgeübte energische Druck von Erfolg ge krönt. Die Deutschen wurden gezwungen, die Hochfläche zw schcn Aisne und der Gegend von Reims zu räumen. Sie zogen sich aus der ganzen Linie zurück. Wir besetzten Moiyl und Lonoevrcuc aus dem Süduscr der Aisne, an deren Rändern wir zwischen diesen beiden Dörfern stehen. Weiter rechts nahmen wir Meurivol, Venkelay, Rouvcncourk, Trigny, Eheney, Merly, Saint Thierry in Besitz und schoben unsere Linien bis in die nächste Nähe von Saint Thierry vor. Etwa 2100 Ge fangene sind gezählt. Wir erbeuteten etwa 20 Geschütze, darunter 10 schwere. In der Champagne setzten die tapferen Truppen der 4. Armee die Anstrengungen der vorhergehenden Tage fort und erweiterten ihre Vorteile. Zur Reckten eroberten wir im Aisnetale das Wäldchen von Autry und Vaux-!es-Mourrons, 5 Kilometer nördlich Rouconville. Weiter westlich erreichten wir die Südausgänge von Challcngage, schobcn unsere Linien bis einen Kilometer von Liry vor und drangen in das Wäldchen von Ordeuil ein. Südlich dieser Ortschaft machten wir im Laufe des TageS zahlreiche Gefangene und erbeuteten Geschütze und unzähliges Kriegsgerät. Englischer Heeresbericht vom 1. Oklober abends. Die Operationen an der Schlachkfront bei St. Quentin und Cambrai werden mit be friedigendem Erfolg fortgesetzt. An unserem äußersten rechten Flügel nordöstlich von Et. Quentin machten wir «rhcbl cke Fortschritte in öst licher Richtung auf dem Höhengelände östlich von Levcrgies. Weiter nördlich faßten wir Fuh in Joncourt, stürmten die Verteidigungsstellung von Estree sowie das Dorf selbst und säuberten das Gelände südlich von Le Catelet vom Feinde. 3m Zentrum fanden schwere Kämpfe um das Dorf Crevecourt und Romilly statt. Auf dem linken Flügel zwischen Eambrat und dem Senseefluh wurden unser« Truppen während d«S Morgens in heftige Kämpfe mit Angriffen «nb Gegenangriffen mit frischen feindlichen Truppen ver wickelt. Trotzdem machten wir östlich Tilloy (nördliche Vor stadt von Lambrai) und in der Umgebung von Elecourt sBlecourt)7 Fortschritte. Während des viertägigen Kampfes, vom 27. September an, bet St. QuenUn standen wir mit 3S deutschen Divisionen im Kampf« und schlugen st« mit schweren Verlusten. Während des September nahmen die englischen Streitkräfte 8S 300 Mann gefangen, einschließlich 1500 Offiziere, und erbeuteten über 700 Geschütze aller Kaliber und einige tausend Maschinengewehre. Wäh rend des August und September betrug die ganze Beute der Engländer 123 SSO Gefangene, einschließlich 2703 Offiziere und über 1400 Geschütze. Amerikanischer Bericht. Zwischen Maas und Aisne hielten wir di« wiederhergestellkcn kürzlich genommenen Stellungen trotz schwerer Gegenangriffe und GaSbeschleßung. entwickeln und dazu werden dte Parteien Stellung nehmen. Nach zwei, höchsten» drei Sitzungen wird dann der Reichstag, wenn nicht ein Grund für eine sofortige Fortsetzung der Tagung sich ergibt, wieder ausetnandergehen. Der AauptauSschuß tritt vorläufig nicht zusammen, jedenfalls nicht solange dte Regierung im Werden be griffen ist. , Da» Ausland und die Demokratisierung Rotterdam, 2. Oktober. (Eig. Drahtbericht.) Der .Nteuwe Courant" steht in dem Erlaß des Kaisers eine Richtung nach links, der parlamentarischen Regierung entgegen. Das Blatt fragt sich, welche Haltung die Nationalliberalen setzt einnehmen werden, deren Richtlinien ein« Annäherung an dte Linksparteien erkennen lassen, wenn gleich dte fortschrittlichen Blätter noch vor der Stell« der nattonalliberalrn Richtlinien warnen, dte sich auf di« auswärtige Politik beziehen. Auf Grund deutscher Vorschläge sei kein Friede mit den Verbandsländern zu haben. Bet diesen herrsche zwar ohnehin ein geschwollener Ton. Dl« Völker seien indes kriegsmüd«. Gegenüber einem demokratischen Deutschland würden sich di« imperialistischen Ziele derjetzigenStaatsmännernlchtverschieben. Das Blatt verweist auf die Antwort Wilsons auf di« österreichische Note vom 14. September. Der Präsident soll nicht erklärt haben, daß seine Kriegs ziel« nicht aus dem Wege -er Unterhandlungen zu erreichen seien, sondern nur, daß gegenüber seinen Grundsätzen selbst von keinem Geben und Nehmen die Rede sein könne. .Algemeen Handelsbla d" schreibt in einem Artikel über die Vorgänge in Deutschland, die von der hiesigen Presse sehr eingehen besprochen werden, unter Bezugnahme auf die unversöhnlichen Aeufze- rungen von feiten der Staatsmänner: .Wer die Deutschen besser kennt, weiß, daß dte demokratische Strömung sehr ernst ist, dah sich hinter dieser parlamentarischen Evolution keine Listen verbergen. Wir wissen auch, daß der Frieden mit den Deutschen von morgen nicht sicherer, sondern eher weniger sicher sein würde, wenn die Alliierten ihnen nach einer Niederlage Bedingungen auferlegen würde», wie sie dte franzö sischen und englischen Imperialisten wünschen. Wir hier wissen, daß in den Deutschen von morgen Sehnsucht nach Frieden und Recht und Widerwille gegen den Krieg und Rechtsunsicherheit ebenso groß sein werden, wie in allen an deren Ländern. Wir können nur hoffen, daß in den alliierten Ländern «ine bessere Ansicht von den Dingen sich verbreite, die sich seht in Deutschland eröffnen." .Maasbode" schreibt: .Man braucht nicht aus einer besonders gespeisten Quelle getrunken zu haben, um zu verstehen, daß in Deutschland schließlich doch die VolkSregterung, die im Fall« der Not auch alle Kräfte zur äußersten Verteidigung aufrufen könnte, den Krieg beenden wird." Genf, 2. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) Die Time»' schreiben: .Ganz England verfolge die Umwandlung des Regierungssaktors in Deutschland mit größtem Interesse. Man sei aber der allgemeinen Auffassung, dah das Endziel dieses Krieges durch ein verspätetes Etnlenken deS Feindes kaum noch gewandelt werden könnte, nachdem vier blutige Kriegsjahre unter dem deutschen Machthunger gestanden haben. Nicht die Dinge in Deutschland, sondern die Entwickelung der Schlachten in Frankreich und auf den übrigen Kriegsschauplätzen I wird das Schicksal Europas bestimmen." Eröffnung der Sobranje Sofia» 30. September. (Bulgarische Lelcgraphcnagriltur.) Minister- Präsident Maiinow clössnetc heule Sie außerordentliche Session -er ^odrunje mit folgender uaincns des Königs verlesenen Thronrede: .Meine Herren! Die cligemeinc Lage des Landes und die be sondere Sorge, deren e» bedar,, um die zahlreichen Vedürsn.sse der Armee zu dcsriedigen, die heldenhaft ihre Pflicht erfüllt hat, habe« im Mai 1918 die Bildung der gegenwärtigen Regierung notwendig gemacht. Meine Herren Deputierten! Meine von der ösfentlichen Meinung designierte, vom Vertrauen getragene Regierung hat wäh rend des kurzen Zeitraumes, währenddessen sie die Geschast« deS Landes führt«, alles getan, was die Umstande ihr gestatteten, um die zahlreichen schweren prodteme zu löjcn, d>c die durch die Reihe von Kricgsjahren geschaffene Lage ihr gestellt hat. Me.ne Herren Depu tierte»! Von größter Loyalität gegen unsere Ver bündeten erfüllt, hatten ich und meine Regierung nicht» anderes im Auge, als unsere Pflicht gegen das Vaterland zu ersülleu, ihm sowie unseren tapferen Trappen di« Möglichkeit zu geben, zu einem ehrenvollen Frieden zu ge-angcn, entsprechend den schmerzllehea Opfern, die das Volk zur Erringung seiner Einheit auf sich genommen hat. 3n diesem Sinn« wurde getan, was mvgtich war. Schließ lich hat mein« Regierung nach reiflicher Erwägung öeschiossen, unseren zahlreichen Gcg>. er» de» Vorschlag zu machen, in Verhandlungen wegen des Abschlusses eines W assen st illlstandes un eventuell des Friedens eiazutreten. Meine Herren Deputierten! Die Regierung, die die geschaffen« Lage und ein« Fülle von Fragen vor dem Auge hat, welche d es« auf geworfen und noch aufwerfen kann, hat beschlossen, die National versammlung zu einer außerordentlichen Tagung einzuberufen. E» versteht sich von selbst, dah dies nicht auSschließt, dah di« Rational versammlung ia ihrer auherordenll.chen Tagung sich mit andern An gelegenheiten wird beschäftigen können, di« durch die Notwendig keiten der gewöhnlichen und regelmäßigen Verwaltung sich aujdrängen würden. Meine Herren! In der Ueberzeugung, dah Sie ia Ihren Ar- bellen und Entschließungen jene Geschicklichkeit, Weisheit und patrio tisch« Gesinnung aa de» Tag legen werden, die der gegeawäri g« Augenblick erfordert, flehe ich -en Segen des Allmächtige» auf Ihre Akdellen herich «ad erkläre die vierte außerordentliche Session der 17. ordentliche» Nationalversammlung für eröffnet. Es lebe Bul- garienl" (Lang auhatteader Beifall.) Nach Verlesung der Thronrede folgte die übliche gottesdienstliche Handlung, worauf Ministerpräsident Maiinow vorschlug, daß die Sobranje bis Freitag sich vertagen möge, damit er dem Volk und den Vertretern der Nation eine erschöpfende Darstellung über die allgemeine Lage, namentlich über dte behuss Abschlusses eines Waffenstillstandes und Friedens eingeleiteten Verhandlungen geben könne. Die Versammlung nahm diesen Vorschlag an, worauf dte Sitzung geschlossen wurde. Konstantinopel, 2. Oktober. (Drahtdericht.) Das Blatt .Aati" meldet: Alle in Konstantinopel weilenden muselmanischen Ab geordneten der Sobranje wurden von Raboslawow auf- gefovdert, sofort nach Sofia adzureisen. * ' S Berlin, 2- Oktober. (Drahtdericht unserer Ber liner Schrislleitung) Die Thronrede, die Minister präsident Maltnow vorgestern im Namen des Königs verlesen hat, spricht von der reiflichen Erwägung, die die Negierung -es Zaren Ferdinand veranlaßt hatte, in Verhandlungen über einen Hvaffenstillstand und unter Umständen auch über den Frieden ein zutreten. Es wird nicht ganz leicht sein, diese Thronrede innerlich in Einklang mit den Loyalitätstelegrammen zu bringen, die König Ferdinand erst dieser Tage an Kaiser Wilhelm und Kaiser Karl ge sandthat. Der schlichte Bürger sieht darin einfach einen unüberbrück baren Widerspruch und hat nur das Gefühl: die bulgarische Partie ist verloren. Die spärlichen Hoffnungen, mit denen wir den Ernst der letzten Tage uns zu lindern versuchten, sind zer ronnen. Auch bet dem Ausgang dieser bulgarischen Partie hat unsere amtliche Politik keine gerade glänzende Nolle gespielt. Sie hat dte bulgarischen Ding« offenbar monatelang auf eine aus gesprochen leichte Achsel genommen, und zuletzt ist sie — so hat es wenigstens den Anschein — einfach ausgescyalket gewesen. Auf die Konsequenzen, die das Ausscheiden Bulgariens für unsere Kriegführung haben kann, ist in den letzten Tagen mehrfach schon htngowiesen worden. Wie», 2. Oktober. (E: g. D r a h t b e r i ch k.) Malinow hat die Sobranje ohne Beschlußfassung um vier Tage vertagt. In dieser Maßnahme fleht die hteflge Oefsentlichkeit ein Zeichen der Schwäche; denn bel einer verläßlichen Mehrheit würde sich Maiinow natürlich sofort Zustimmung und Ermächtigung des. Königs und Ge neralstabes geholt Haden. Diese Ermächtigung wird ourck die kräftigen, Malinow verurteilenden Musterungen Sawows bei dessen kurzem Aufenthalt in Budapest verschärft. Zur militärischen Lage Bern, 2. Oklober. (Eig. Drahlbe richt.) Wie die «Gazette de Lausanne" aus Saloniki meldet, befanden sich Zar Zcrdi- »a»d »»- Prinz Borts »och vor acht Tagen in Veles, um die Truppe» z»m Kampf anznfener». Ihr« Anstrengungen waren aber erfolglos. Wie«, 2. Oktober. (Drahtbericht.) Die Blatter erblicken den Grund dafür, daß der Oberkommandierende der Entcntelruppen in Saloniki oe-gen alle Erwartung den Waffenstillstand bcwilligle, anstatt den plötzlich begonnenen Siegeslauf der Solontkiarme« ohne Unterbrechung und ohn« Rücksicht anf di« Bitte der Bulgaren fortzusehen, darin, daß sich di« Salonlkiarmee bet der Verfolgung der zurückweichenden bul garischen Truppen allzusehr von ihrer Basis entfernt hat. Je mehr dies der Fall war, desto dünner wurden ihre Reihen und desto schwieriger der mrerläßliche Nachschub an Materia^und Ver pflegung. So scheint dem Generalissimus von Saloniki eine Waffenpause fast noch nötiger gewesen zu sein als seinem ver ängstigten Gegner, um so mehr, als der Angriff der balkanischen Enlente- arme« bereits seinen Höhepunkt erreicht batte und dessen erfolgreich« Fortführung «ine» Zuschud erheblicher Kräfte erfordert hätte, der ohn« wesentlichen Aufwand an Schiffsraum rmmöakch gewesen wäre. Die militärische Aufgabe der verbündeten yeeres- leiiungenim Sinne der bereits getroffenen Vorkehrungen ergibt sich
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