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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.01.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Bandzählung
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191801087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19180108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19180108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-08
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ISIS er. r: em Lebe« >e", Schmidt: M 8ln<1 l, ». VVogo, ui'vn iu > 6>i1u, ll«! USV. vim Vvr- SSUÜLt. dsuvr.L8N zstirnios; l6»tr.31. !Sl>I. lKSIL nltpeied» znek-oo» -» d«» rv »NE» «»<> ÜnK^KsN, he »e vs. Nr 14 Dienstag, den 8 Januar «Verlag: Dr. Reinhold L To.. Leipzig Haupkschriftleiter: Dr. Everth, Leipzig AMe Angüsse in Rändern lsescheitert. Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Großes Hauptquartier, 7. Januar. Welcher -rriegsfchauplatt Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Einzelne AbschnUte in Flandern und südwestlich von Lambrai logen zeitwellig unter heftigem Feuer. In der Abenddämmerung griffen englische Kompanien östlich von Bulleco urt an, sie wurden abgewiesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Im Sundqan entwickelte sich am Abend lebhafter Ar- tilleriekampf, -er noch ruhiger Rächt heute früh wieder auflebte. Oeftlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front Zwischen dem Ochrida - und Prespa - See, im Lerna- Bogen sowie zwilchen Wardar und Doiran-See war die Artilleriekäligkeit rege. DcBscl-e Jäger brachten von einem Er- i>.mdungsvorfloß in die feindlichen, bl-her von Russen verteidigten, Gräben westlich vom Prespa- See eine Anzahl Franzosen ein. Italienische Front Gegen den Monte Asolone und den Piave- Abschnitt nördlich von Vidor richtete der Feind tagsüber heftige Feoer- übersnll^ wahrend der Nacht blieb das Fever lebhaft. Der Erste Generalqrrarkiermeister. Ludeudorff. (W.T.BH Beruhigung D Berlin, 8. Januar. (Drghk bericht unserer Ber liner Schrifklelkung.) 3m ReichshaushattauSschuß wer- -cn auch heute, wie man in parlamentarischen Kreisen annimmt, die eigentlichen politischen Fragen nicht erörtert werden. Die Dinge sind eben in dieser Beziehung noch in der Schwebe, wobei nicht zu verkennen ist, daß eine Tendenz zum Ausgleich der Gegen sätze vorhanden ist. 3m Reichstag nahm man gestern an, daß Generalseldmarscholl von Hindenburg heute nach Berlin kommen würde, um in persönlicher Aussprache mit dem Kanzler eine Einigung über strittige Punkte zu erzielen. Bon militärischer Helke wird in Abrede gestellt, daß das heute schon der Fall sein wird. Sicher aber ist, daß Hindenburg in den nächsten Tagen in Berlin zu erwarten ist. D Berlin, 7. Januar. (Drahtbericht unserer Ber liner Schriftleitung.) Die naktonalliberale Neichskagsfraktion hat sich heute mit den Krisengeriichten der letzten Tage befaßt und sich dahin ausgesprochen, daß, wenn wirklich das Schwerste uns nicht erspart bliebe und die Män ner der Obersten Heeresleitung erklären sollten, daß es nicht möglich wäre, länger mit Herrn von Kühlmann zusammen- zuarbeiten, es nicht zweifelhaft sein könnte, auf welche Sette mit der Nation auch die Natlonalllberalen sich zu stellen hätten. Aber cs ist eine schiefe, irreführende und sensationelle Darstellung, von einer nationalliberalen Absage an Herrn von Kühlmann zu reden und von einem Beschluß, ihn von Frakttons wegen fallen zu lasten. Es ist nur beschlossen worden, daß für den Augenblick nichts ge schehen und man die weitere Entwicklung in Geduld abwarken soll. 3n parlamentarischen Kreisen hat man überhaupt die Emp findung, als ob die Krise im Abebben sei. Für heute abend war eine Besprechung der parlamentarischen Führer beim Kanzler an gesetzt. Sie wurde in letzter Stunde abgesagt; auch das ist wohl ein Beweis dafür, daß die Dinge nicht mehr so zugespihk sind und daß auch für die persönlichen Differenzen ein Ausgleich möglich und wahrscheinlich ist. (Durch Umstände, die zu beheben nicht in unserer Macht lag, waren wir verhindert, diese Meldung schon in der Morgenaus gabe zu bringen. Die Schrifklkg.) Der Regentschaftsrat in Berlin Berlin, 8. Januar. (Drahlberichk » »s« r « r Berliner Schrifklelkung.) Zu Ehren de« polnischen Regenlschastsrate« fand gestern beim Kanzler eine groß« Abendgesellschaft statt. Morgen werden die Polen nach Warschau zurückkehren. Anfang« war auch «ia Besuch in Wien vorpesehen, er unterblieb aber, weil Kaiser und König Karl nicht in seiner Hauptstadt weilt. Die Verhandlungen, die hier geführt worden sind, drehen sich nm vier Punkte. Zunächst »m die Frag« der Selbstbestimmung. Die Polen sind Gegner eine« Plebiszit« and wollen die Abstimmung von einem wie bisher auf demokratischer Grund lage gewählte» Landtag« ausgesühet sehen. Sie witnschen zum zweiten einen stnsenwcisen Abbau der deutschen Zlnll- verwoltuno. »m, wie sie sagen, der Entente dl« Möglichkeit z» nehmen, von einer .deutsche» Bergewa'tigung«poNlik' z» rede». Einst weilen sind telianntlich nur da« Schalreffort und da« für Justiz a» da« werdende Königreich Polen au«gliefert worden. Zum dritte» wollen sie über die Frage de« polnischen Wehrwese»« hier unter- handeln. Die Mitglieder de« Negentschaftsrakes habe» ««gearbeitete Pläne mikgebrachl, die es ermöglichen sollen, hie jüngsten Jahrgänge scho» in allernächster Zeit elnznberufen. SchNesstlch wünsch«» sie «ine Am- » « stl« erlösten z» iehen. die nach ihrer Meinung erst den Burgfrieden im Lande zn schaffe» vermöchte. Für heule mittag Pud di« pol»isch«« Herren zar Tafel beim Kaiser geladen. Di« Rede», di« bei dieser Gelegenheit gehallt» werden soll«», werde« wohl darch d«» Wo ffsche» Draht »ltgrteil« werde». Bo« ei»«» Bes-ch i» Grntze» Haapta»ar«*r tß »besehe» »«ha». 20000 To. versenkt reib. Berlin, 7. Januar. Amtlich. Reue U-Boots- Erfolg« im Sperrgebiet um England 20000 B.-R.-T. Do» den Schiffen wurd« der größte Teil a» der Westküste Frankreichs, der Rest im Sperrgebiet um England versenkt. Zwei große, schwer beladene Dampfer wurde» in geschicktem Angriff aus demselben Geleitzug heraasgeschoffen. Unter den übrigen Schiffen konnte der englische Dampfer „Ryauza", 66SS To., sestgestellt werden, der vollbelade» nach England bestimmt war. Der Chef des Admiralfiabes der Marine. * Es ist den rlulerseebooten bei seladlicher Gegenwehr »ich! immer möglich, »ach «rsolgtem Angriff Namen, Bestimmung und Ladung de« getroffenen Schiffe« festzufiellen. Diese Unmöglichkeit tritt natürlich sehr oft ein beim Heraosschiehen oo« Schiffen aus GeleUzüaeu. Daraus kommt es auch gar nicht an. Hauptzweck ist zuaächst dl« Der sau Kun g von möglichst viel Schiffsraum. Lloyd George selbst Hal gesagt, „Schiffe bedeuten Kanonen, Schiffe bedeute» Brot, Schiffe find der Sieg", und in diesem Sinne haben di« seil de« 1. Februar bis 30. November vorigen Jahres durch U-Boote versenkten 825S Ü0V Brullo- reglsterlonuea so hervorragende Wirkung gezeitigt, daß laut „Daily News" vom 4. Dezember der englische Lebensmilleldiklalor Sir A. Tapp in einer Rede vor den Mitgliedern der Gelreidebörse dekeuueu mußte: „Ich hab« di« Zahle« der U-Bootsopser gelesen; ich bl« darüber e»t- setzt gewesen." Inzw scheu ordnete die englische Regierung an, daß sedeS »ach England bestimmte Schiff, welcher Art auch sei»e Ladung sein möge, jede» verfügbaren Raum, selbst dl« un benutzte» Passaglerkabineu, mit Lebensmitteln aaszusüÜeu habe. SMe E»te»trWs>WM i« Ami« Köln, 8. Januar. (Eigener Drahtbericht.) Nach der „Köln. Ztg." wird aus Madrid gemeldet: Di« spanische Ber- bandspress« gibt sich große Müh«, die Friede «sau ssichte» als »»sicher »ad in weiter Ferne liegead hlnzustellea. Aierz» werden die Erklärungen der englisch«« ArbeUerparkei vom 18. Dezember heraugezogen. Am 1S„ nicht am 18. Dezember, veröffenllichl« der parlamentarische Ausschuß der englischen Gewerkschasle» uud die Leitung der Arbeilerpartm das Friedensprogramm, das am 28. Dezember auf Hendersons oud Thomas' Empfehlung hin von dem Arbeikerkongreß angenommen wurde. ES deckt sich im wesentliche» mit Lloyd Georges Ansicht. Daneben muh die Aussicht auf das angeblich unmittelbar bevorstehend« Eingreifen Amerikas und das 1» die Welt posaunte neue Vorgehen gegen die U-Boote herhalte». um die tief ae- sunkene Stimmung der Verdaudrfreunde einigermaßen zu heben. Di« uuabhüuglge Presse spricht mehr von den Friedensverhaadlunge». Dl« „Eorrespondenza Milikare" erklärt, die Verhandlungen be wiese». bah beide Telle schnell zu einem Einverständnis zu kommen suchten. Die „Tribona" fragt, unter welche» neue» Vorwänden die verbü»detea Regierungen ihre Völker weiter i» de» Tod schicke» wollten, nachdem trotz aller Verleumdungen das a«gebKch so mili taristische und autokratische Deutschland nicht nur de» Radikalismus der Petersburger Regierung angenommen, sondern ihm sogar uvch die liberalsten Zugeständnisse belgefügl hab«. Bern, 8. Januar. (Eigener Drahtberich t.) Aus Madrid wird gemeldet: „Imparclal" berichtet: Nach den durch die Polizei entdeckten Dokumenten sind die amtlichen Kreise der Ansicht, daß die von den verschiedenen Truppenkörpern grbildeten Ausschüsse ungefähr IS 000 Mann zählen. Köln, 7 Januar. (E1 g. Drahlberichk.) Die «Köln. Zkg." schreibt: Nach dem Madrider .Iinparcial* umfaßt die Revolukionsbewegung im Heere clwa 15 000 Angehörige oller Regimenter. Der Auf stand sollt: am Tage der Veröffentlichung der Verordnung über die Auflösung der Cortes aosbrechen. Die republikanischen Blätter bestreiten entschieden, daß eS sich um eine revolutionäre Erscheinung ge handelt habe. Nach den letzten Nachrichten aus Madrid herrscht voli - kommen« Ruhe. 1500 Unteroffiziere, die den Treueid verweigerten, wurden aus der Acw.ee ouSgestoßen. Die Gerüchte von einer bevor stehenden Regierungskrise werden bestritten. Immerhin bleibt die poli tische Lage gespannt. Genf, 7 Januar. (Havasmeldung.) HavaS läßt sich aus Madrid melden: Garcla Prielo erklärte: Die Regierung be trachte den dem König am 3. Januar vorgelegken Erlaß über die Auflösung -er Kammer als nicht unterzeichnet. Das Kabinett beabsichtige, dem Herrscher einen neuen Erlaß zur Ge nehmigung zu unterbreiten, um ihm dadurch zu ermöglichen, die Frage aufmerksam bis zum Schluß zn prüfen. Kem Eweitmm d« Sperrgebiet« Berlin, 8. Januar. (Eigener Drahtberich t.) Di« „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht heute abermals «ine Ergänzung der Sperrgebletserklärung vom 81. Januar 1917. DaS Gebiet um di« feindlichen Stützpunkte auf den Kap Verkitschen Inseln und dem Stützpunkt Dakar mit den anschließenden Küstengebieten wird vom 11. Januar 1S18 ab als ein neues Sperrgebiet erklärt. Mit gleichem Datum wird das Sperrgebiet um di« Azoren nach Osten bis über die unseren Gegnern als Stützpunkt dienend« Insel Madeira ausgedient. Ser Htldntmiff dl IMsch-Sstsfriti. V«rn, 8.Januar. (EIg«»«r DrEhtkertcht.) Das „Berner Tagblatt" erfährt von besonderer Seit« aus Lo»do», i» eugüfchen Finanzkreis«» sei -ester» die Nachricht heruwaetraae» worb««, daß i« Bezirk Tabora i» D«»tfch-Offafrik« »ach immer Widerff»»- »o» -e» Deutsch«» g«l«tll«t mark« »d daß di« Lt»aeK»ee»e» sich erhob»» hüvm». Nachricht mmcka —» Die baltische Frage Don Richard Bahr. S Die Welt erlebt ein recht sonderbares Schauspiel. Die deutsche Regierung mö e ein Gebiet, das die älteste deutsche Kolonie war und das heute noch trotz furchtbarer Schicksale in seinem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ausbau und seiner Kultur deutsches Gepräge trägt, in irgendeiner Form wieder mit dem Reich in Verbindung bringen. Die derzeitige russische Regierung ist, wenn schon unter gewissen Vorbehalten, nicht abgeneigt, diesem Wunsch zu willfahren. Aber von Deutschen geschriebene Blätter erklären: das dürste die russische Regierung nicht und das könnte sie auch nicht. Es ist falsch, zu sagen, daß derlei — man ent schuldige schon den harten Ausdruck — abstrus« Gedanken nur von Sozialisten oder den viel gescholtenen bürgerlichen Demokraten vorgeiragen werden. Wortführer in diesem Streit ist auch ein so durchaus undemokraltsches Blatt wie die .Kreuzzetkung' oder die .Vossische Zeitung' in der in den Zeiten der tschechisch slowakischen Legion Franzosen, Rusten, Südslawen, Tschechen und Deutsch« zum Kontinental-Bund gegen die anglo-amerikanische Welt ausgerufen werden. Da alle Aufklärungsarbeit in diesen Fragen deS nahen OstenS im wesentlichen bisher von baltischen Männern geleistet worden ist, ist es natürlich, daß alle polemische Schärfe der Vorkämpfer -er «östlichen Orientierung' sich gegen die Deutsch-Balten kehrt. Die sind ihnen entweder «die paar baltischen Barone' (obschon unter den in der deutschen Öffentlichkeit arbeitenden Deutsch- Balten kaum ein Adliger ist) oder .die dünne deutsche Ober schicht' pder von GermanisierungSbestrebungen erfüllte beschränkt« Machtpolittker, die daS Deutsche Reich auf ewig mit Rußland ver feinden wollen. 3n Wahrheit handelt es sich um ein ergreifendes Ringen der baltischen Deutschen, zumal der in der alten Heimat gebliebenen, die, obwohl der Krieg, in dem sie nur die von allen Sellen mißhandelten Objekte waren, sie vielfach an den Bettelstab brachte, nicht abgelasten haben, das deutsche Volk darüber aufzu klären, was hier für die Gesamtheit der Nation auf dem Spiele steht. Die .Herren' waren sie längst nicht mehr, nur noch ge duldete Mitbewohner des Landes, aus dem man sie je eher, je lieber verscheucht hätte. Was sie dennoch au Einfluß besahen, verdankten sie ausschließlich ihrer Tüchtigkeit, ihrer Arbeitsamkeit, ihrer überlegenen Kultur. Wofür sie Kämpfen, ist dasselbe Motiv, daS zum Beispiel auch die Deutschen in Kraln der von der K. K. Regierung begönnerten Slawisieruna ihrer Heimat zu widerstreben zwingt. Sie möchten die ehrliche deutsche Kulturarbeit, die von ihnen und in Jahrhunderten von ihren Vätern geleistet wurde, ge borgen wissen. Es ist einfach nicht wahr, daß dort oben ein immerwährender Krieg zwischen .den baltischen Junkern' und den Ureinwohnern geherrscht hätte und noch herrschte. 3m lettischen Teil der Oskseeprovinzen liegen die Verhältnisse stellenweise sa vielleicht etwas anders. Aker im estnischen Gebiet hak bereits eine Neuorientierung stattgefunden, und die führte Deutsch« und Esten in dieselbe Schlachtreife zusammen. Ohne irgendeinen äußeren Druck sind schon im Frühling dieses Jahres Deutsche und Esten sich über eine neue Verfassung des Landes im ganzen und im einzelnen vollständig einig geworden, und diese Verfassung ist bislang bloß deshalb nicht perfekt geworden, well die Regierung Kerenskis in ihr eine gemeinsame Verschwörung gegen Rußland sah. Hernach haben die Dinge sich in den gleiche» Bahnen weiterenkwickelt, und die Masse der Esten ist fest ent schlossen, sich von Rußland um seden Preis zu trennen. Augenblicklich erlebt der Norden der baltischen Provinzen sa ein« fürchterliche Zelt. Eoldatenhorden, die aller Disziplin ent wuchsen, durchziehen, brennend und mordend, Städte und Dörfer, verkaufen dem Landwirt sein Vieh oder stechen eS ab, zerstöre» die Wohnhäuser auf dem flachen Land und verbieten in der Stadt die Zahlung des MletSzlnseS, belegen die Ersparnisse der Be völkerung in den Banken mit Beschlag und lassen keine Willens äußerung zu. Aber die Neigung zum Anschluß an Rußland wird durch diese roheste Form eines gewalttätigen Kommunismus kaum neue Stärkung erfahren haben. Die Esten wollen eben selbständig werden. Sie werden, da daS heutige Ruß land oyr nicht die Macht hat. Widerstrebende zu halten, auch selb ständig werden und werden dann in der richtigen Erkenntnis, daß kleine Staatengcbilde auf sich allein gestellt verloren sind, An lehnung und Anschluß suchen an eine größere Macht. Un wenn Deutschland diese Macht nicht sein will, werden sie sich halt eine andere suchen: welche, braucht wohl kaum erst gesagt zu roerden. So sehen in Wahrheit diese Dinge au-, und weil sie so aus- sehen, eifern die Deutsch-Balten so sehr, daß Deutschland die reckte Stunde hier nicht verpasse, nicht künstlich und aewaltsam diese Gebiete in eine Entwicklung hineinzwänge, die nicht nur dem baltischen Deutschtum, di« auch dem Reich verderblich werden muß. Wat wollen denn diese baltischen Deutschen? Nichts anderes als am Leben gelassen und nicht wieder der slawischen Peitsche ausgeliefert zu werden. Für das andere sind st« bereit, selber zu sorgen, und in der Beziehung kann man sie getrost ge währen lassen. Sie mögen in der Vergangenheit Fehler gemacht und ihr Verhältnis zu den nichtdeutschen Heimatsgenossen nicht immer rechtzeitig vorschauend geordnet haben. Inzwischen ober lernten sie, mtt ihnen zu arbeiten. An eine gewaltsame Germant- siernng denkt keiner von Hnen, der Einfluß und Gewicht hat un feine Zeit versteht. Aber sie möchten allerdings ihre lettischen und i estnischen Heimat«- und Glaubensgenossen von dem Schicksal einer gewaltsam« RnsLftzlernng befreien, die d«rch SO Jahr» I scho im mag »» NRN oa-Mod-Or sein mUrha» chle AM
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