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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.06.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Bandzählung
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191806070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19180607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19180607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1918
- Monat1918-06
- Tag1918-06-07
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9?k. 288 HaupkschrifNeiker: Dr. Sverth, Leipzig SkLitttg, dEN 7. 3uvi Verlag: Dr. Reinhold L Co.. Leipzig 1918 Operationspause im Westen Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Großes Hauptquartier, 7. 3rmi 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zeitweilig auflebeu-er ArkMeriekampf. Rege Erkundungs tätigkeit. Bei einem Vorstoß in die französischen Linien west lich vom Kemmel »ahmen wir 2 Offizier« und 50 Mann gefangen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Aus dem Schlachlfel-e blieb di« Gefechtstätigkeit auf örtliche Kampfhandlungen beschränkt. Nördlich der Aisue und nordwestlich von Chateau-Thierry wurden Teilangrlffc des Feindrs abzewiesen. Südöstlich von Sarcy nahmen wir nach Narker Artillerievorbereitung die feindliche» Linien beiderseits der Ard re. Wir machten 300 Gefangene. Der Erste Generatquartiermeister. Ludendorff. (W.T.B.) Die GrStze unseres Sieges Drohibericht unseres Kriegsberichterstatters. (r.) Westliche Schtachtfront. 6. Juni. Zurvckkehrcnd so» den verschiedenen Abschnitten der vorderste« Front, wo jeiveittg der Gewinn des rein Oertiichea immer wieder für die ^eirrteltung der Lage maßgebend ist, Kana man di: ganze Größe unseres Sieges erst ermessen, wenn man von der Zentrale der Schlacht auSfchUeß- >ich die Resultate der einzelne» Teile des gewaltigen Kampfes zusammen- saßt. Erst dann wird man sich darüber klar, was die Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen binnen weniger Tage geleistet hat: neben der großen Gefan^enenzah einen über Erwarte» betrSchtticheu »Geiändcgewinn, und war von neuem, vam Kriege nicht verwüsteten Lande. Di« Hanpt- bedeulung tleseü leisten OfsensivstoßeS aber liegt in dec Tatsache, daß er mehr noch als die beiden versloffeyxrr erreicht hat, dem vcrwuirdeten Gegner jegliche Handlungsfreiheit zu nehmen, ihn vielmehr zu zwingen, leine noch vorhandenen Reserven einzig nach unserem Willen umzu gruppieren und unseren Angoiffen cnlgegenzuwersen. Die Absicht, die uns .Hindenburg und Ludendorff vor Beginn der Osiensive in seiner leisten llnkerredunq kundgab, nämlich, dre Kratt der Feinde zu schwächen, st> herrlich erreicht worden. Demgegrnübcr bedeutet cs nichts, daß sich jetzt wiederum der Widerstand zwischen Oise und Ne. ne verstärkt hat »nd unsere letzten Forts 6) ritte mehr örtlicher Natur sind. Die Franzosen mögen hieraus in ihren Funksprüchen hundertmal einen Stillstand der Schlacht li.-ustruieren: bei uns wissen Führung und Truppe genau, was geleistet ist und was weiter geleistet werden muß und kann. Dieser felsenfest« Glaube muß auch in der Heimat soin, die jetzt die Eigentümlichkeit unserer nencn Kampsmekbode versteht und begreift, daß anch ans diesen letzten Schlag wieder eine Pause einkrikt, in der wir unsere Kräfte neu sammeln, nm dann abermals dort loSzuschlagen, wo es uuS beliebt. Die angeblichen Ziele, deren Mchlerreichung uns der Gegner i't-shäit, können uns gleich sein. Unser Ziel ist einzig, zu siegen, und das Hai der Deutsche Kronprinz mit seinen Soldaten wahrhaftig er- reicht. Alfred Richard Meyer, Kriegsberichterstatter. Reims eine Prestigefrage Foch vor der Kammerkomnüffiou- Genf, 7. Imü. (E i g. Drahtbericht.) <Me aus Paris ge meldet wird, bcnrteilt man dort die rmlitärische Lag« noch mit großer Znnickhaltnng. Dos .Journal' schreibt, daß Reims noch immer be droht sei. General Fach erklärte vor der Armeekommifsion der Kam mer. die Verteidigung von Reims sei eine reine Prestigefrage. El«« Kärgschafl für Reims könne er nicht übernehme«, da st« ihn in seiner Entschließung beschränken könnte. Rach einer Londoner Meldvng hat Llond George de» Mitgllsder» der Arbeiterpartei mkt-elcilt, er sei bereit, Ende kommender Woche üb« Ne militärische Lag« in Frankreich und die politische» Folgerungen dar aus im Unterhaus zu sprechen. *- Schweizer Grenze, 7. Juni. (Eig. Drahkbericht.) Der .Lürlcher Anzeiger" berich»et: Die französische Presse hält sich seht darüber auf, l aß während der beiden Angriffe auf die englische Front franzöfische Truppen zu Hilfe gerufen werden muhten, bei den fetzigen schweren deutschen Angriffen auf die rein französisch« Front aber weder englische, noch italienische, noch amerikanische Truppen zu Hilfe kamen, sondern datz dies« lediglich franzöfisch« Stellungen in ruhigen Abschnitten zur Verteidigung über nahmen, damit di« französischen Truppen auf das Schlachtfeld ae- worfen werden könnten. Ls zeigt sich also immer deutlicher, daß di« Franzosen allein die Lasten und Koste» blutiger verlustreicher Schlachten ;» tragen habe». * Französischer Bericht oom 8. Juni nachmittags. Oestlich Semptgny lstänglen gestern abend französische Truppen feindlich« Gruppen, denen < gelungen war, die Oise zu überschreiten, zurück. Die Franzosen mack- Gr etwa 100 Gefangene. 3m Norden der Aisne verbesserten die Fran cs n merklich ihre Stellungen. Nördlich und westlich Hante Bray« dbebkn 30 Gefangen« in den Händen der Franzosen. Ziemlich lebhafte Arlillerietüligkcit besoirüers in der Gegend von Longpont, Neuisty la llotcrie und westlich Reims. Euglischcr Heeresbericht vom 8. 3a»i «orgeus. Heule nacht vee- si'chie der Feind wieder einen Borstoß gegen unsere Stellungen süd westlich Morlecourt. er wurde mit Verlusten obgewiesen. Einer anderen leieöliche- Slurmodkestnng gelang es gestern nachmittag, einen unserer Dost« r.der Nähe von BoyelleS zu überraschen. Zwei von unseren kevte» : " n vermißt. Der Feind versuchte im Leuse der Nacht Vor- L8V00 Tonnen im Mittelmeer versenkt vtb. Berlin, 0. Zum. (Amtlich.) Im Mittelmeer ver senkten deutsche und österreichisch - ungarische U-Boote fünf Dampfer und sechs Segler von zusammen über 20 000 Brukloregifierkonnen. Die Dampfer wurden aus stark gesicherte« Geleitzügc« heraus- geschossen. Einer von ihne» «ar eia Kriegsmaterial. tronSportcr. Der Chef des Admiralfiabes der Mariue. » Das iur gestrigen Bericht erwähnte Il-Boot des Oberleukuavts zur See Loh hat seine Erfolge i» erstaualich kurzer Zeit er zielt. An einem Tage konnte es von Morgengrauen bis Mitternacht pebzehntauscnd Bnrlto-Register-Tomren iu die Tiefe schicke», trotzdem die Angriffe dnrch stark« feindlich« Gegenwirkung erhedllch erschwert wurden. Nach Verlegung des Tätigkeitsgebietes traf das Il-Boot an einer anderen Stelle des Kanals auf Spuren der Arbeit eines Echwefler- booles. Es passierte nämlich «in grohes Trümmerfeld rnlt vielen kolea Pferden, Ochsen, Futterkrippe«, Ställen, Stroh- mrd Heu bündeln. Wahrscheinlich war au dieser Stell« ein das englische Heer iu Frank reich versorgender Dampfer einem andere» U-Boot zum Opfer ge falle». stoß?, nördlich Lens, nördlich Belhunr und östlich des Rieppe-Waldes. Alle diese Vorstöße wurden obgewiesen und dem Feinde Verluste zu gefügt. Die feindliche Artillerie war lm Abschnitt von Straziele tätig. Die U-Boote an der amerikanischen Küste Schweizer Grenze, 7. Juni. (Lig. Drahtbericht.) Die «Neue Korrespondenz" meldet aus London: Das Erscheinen deut scher U-Boote an der amerikanischen Küste mrd die Versenkung neuer amerikanischer Schiffe rufen in den Vereinigten Staaken weder Uebcrraschung noch Pansk hervor. Schon feit einiger Zett erwartete man die Ankunft dieser U-Boote, die man während ihrer Ueberfghrt im Atlantischen Ozean gesichtet hatte. Alle U-Boolangriffe" werden..einzig die Milhvng haben, daß die Truppendestände der Union, die nach Europa geschickt werden, er höht und die Schiffbauken in den Vereinigten Staaten beschleunigt werden. Zürich, 7. Juni. (Eig. Drahtbe richt.) Rach MailLoder Blättermeldungeu ist die Sperrung ber amerikanischen Häsea bereits am 4. Imü um Mitternacht e'mgeirclen. Der Abdruck der deutschen Heeres- mrd Admlralitälsteüchle iu Amerika sei am gleich«» Tage ver boten worden. AU der New Vorder Börse erfolgten Regierungsmah- uahmen zur Regelung von Auslandskursen. Zu den U-Dootüberraschungen, denen Amerika jetzt unterworfen gc- wesen Ist, schreibt die .Nocdd. Allg. Ztg.': «Es ist d i e e r st e g r ö h« re und offenbar planmäßige Aktion, die unser Unterseekrieg gegen den KriegSverlängerer im ferne» Westen unter nimmt. Es liegt nahe, an eine besondere Verbindung dieser Tatsachen mit dem Landkriege i» Europa zu denken. Die europäischen Westmächte rufe», seitdem ihnen in Frankreich daS Mester an die Kehle gesetzt worden ist, immer lauter nach der amerikanischen Hilfe, und die Ver einigten Staaten werden sicherlich alles tun, um dis sehniichst erwarteten Truppen- und Mateclalnachsctzübe nach Europa zu werfe». Dies? Transporte auf osscuer See oder im Bereich der europässchen Gewässer unschädlich zir machen. Ist nicht immer leicht. AussicktZveller ist es in der Nähe der Auslaofhäsen. Zu diesem Werks wünscht das ganze deutsche Volk seinen braven Seeleuten Glück und Erfolg.' Die Verluste der norwegischen Schisfahrt Zürich, 7. Zum. (Eig. Drahlbericht.) Die .Neue Zürcher Zeitung" meldet von skandinavischer Settr: Die Ver luste der norwegischen Handelsflotte während der ersten fünf dKonate dieses Jahres betrugen schon 53 Schiffe mit Z8 700 Tonnen. Seit Kriegstzeginn sind 730 norwegische Schiff« mit 1 118 WO Tonnen verloren gegangen. Aus Amsterdam wirb der .N. Z. Zlg." gemeldet: Zn den nächsten Tagen wirb sich ein holländischer Geleitzug, der u. o. aus einem Panzerkreuzer, einem Hilfskreuzer, einem Kohlendampfer und anderen Handelsschiffen besteht, nach Hol- länbisch-Zndien begeben, nm dorthin Regierungsbeamke und Kriegsmakerlal zn befördern. Die holländische Regierung erklärte, daß eine Untersuchung des GelettMges durch irgendeine kriegfüh rende Maclch nicht geb ildet werde. Räumung von Petersburg Basel, 7. Juni. (E i g. Drahtbericht.) Petersburg s«A an gesichts des Vordringens der We ßsn Garbe tu Richtung Petersburg die Verkeibigungsmahnahmen fort. Mehrere Kriegsschiffe find von Zno ei»ge:rofftn. Der Kommandant der Ostseeftotte ist eiligst nach Peters burg zuruckgekchrt. nm einen allgemeinen VertcldiguugSplcm aoszu- axdeiteu. Die Räumung vonPetersdarg, iu dem protze Warenmenge« liege», wurde verfügt. Anch worden mehrere 100 Mil lionen Rudel der Sloaksbauk fortgefchafft. England gegen Finnland Stockholm, 7. I»«i. (Drahtbericht.) Aus Finnland wird gemeldet: Von den amMnrma« befindlichen britische« Truppen Pub S Offiziere und 21 Unteroffiziere mtl der Mormanbahn o«t ber Station SiamoserS ««gelangt, um dort die Ausbildung ber sich zu- sammenzieyendeu rassischen Freiwilligen nnb «hemaNgen Roten Gar disten zu übernehmen: weitere britisch« Offizier« werben noch erwartet. Ans der Kopfstallon Mnrwan find in der vorigen Woche britische leicht« Geschütz« Maschinengewehrs »ad Munition in südlicher Richtung odgegangen, begleitet von «iuer großen Anzahl britischer Artillerieoffiziere und etwa 200 Artillrrifien. Im finatändischen Kar «lies wirb ernstlich mit der Möglichkeit einer Invasion durch die fetzt von den Engländer» ausgebildeten Truppe« gerechnet. Der frülrer« Letter der finnisch«« rote» Regier»«- Hal sich a»s Petersburg, wohin er geflüchtet war, »ach Sfomosers, in dieses «an« britische Kaaptauarsier, begebe«. Ium Wechsel im belgischen Ministerium Die Nachricht auS Le Havre, daß der frankophile Minister präsident de Brocqucville zurückgctreten ist und an feiner Stelle der Flame Coorcmann zur Macht gelangt ist, klingt im ersten Augenblick so sehr nach Umwälzung, daß in der Tat bereits eüüge Optimisten dieses Ereignis als eine vollständige Wendung in der belgischen Politik begrüßt haben. So sehr der Personenwechsel aber auch symptomatisch ist und die Schwierigkeiten beleuchtet, in welche die belgische Regierung durch ihre Politik mit jedem Tage tiefer gerät, so kann eS kemem Kenner der Verhältnisse zweifelhaft sein, daß das bel gische Staatsschtsf vorläufig keine oder nur sehr unwesentliche Kurs änderungen vornehmen wird. Noch weiß man nicht, warum d« Brocqueville abgedankt hak. Auch wirb man gut ton, das wenigste von dem, was darüber offiziell verlauten wird, als bare Münze zu nehmen. ES ist höchst unwahrscheinlich, daß dieser ehrgeizige Mann tatsächlich von der Bildfläche abgetreten ist. Man kennt seine Kunst, in schwierigen Situationen aus dem Licht in jenen Hintergrund «zurückzutreten', in welchem sich politische Fäden ge wisser Art viel ungestörter spinnen lassen. Man wird wohl nbcht fehlgehen in der Vermutung, daß unter dem Zwang ber Verhält nisse ber Anschein einer innerpolitischen Konzession erweckt werbe» soll, und daß man in Wahrheit einstweilen nicht daran donkt, die bisherigen Grundsätze aufzugeben. Cooreman war vor Lem Kriege Abgeorbneter von GenL ber Hauptstadt Flanderns, ist also berufsmäßig für die Interesse» der Flamen eingetreten. Daraus folgt noch keineswegs, datz er auch im jetzigen Augenblick Flamenpolikik treiben wird; die Tatsache, daß man ihm das Portefeuille des Ministerpräsidenten gegeben hat, deutet im Gegenteil daraus hin, daß man ihn für «nen Mann hält, dem das selbständige nationale Leben seines engeren Vater landes erst in zweiter Linie wichtig ist. Man hofft vielleicht durch Liesen Schachzug über die, wie man denkt, kurze Spanne ZS? bts zum Endsieg ber Entente wcgzukommen. Das Positive, an das man sich zu haste« hat, ist üte bedrohte Lage der belgischen Regierung, die ihr Land der Entente auf Gnade, und Ungnade auSgeliefert hat, und deren Politik nicht mehr alle denkenden Belgier mitmachcn. Zn erster Linie nicht mehr die Flamen. Die aktivistische Bewegung rm besetzten Ge biet hat im Laufe ber Zeit so viel Fortschritte gemacht, hat so viel Tatsächliches erreicht, daß die Herren in Le Havre und ihre 'Presse niemand darüber hinwegtäuschen können, am wenigste» die Re gierung selbst, daß die Flamen ein Volk sind, das jetzt m die Höhe will. Herr de Brocoueville dürste doch etwas überrascht worden sein, als auf sein großartiges Wort: «kr ttelxigue sein Intine c>u eile ne sera PLZ!" aus den Kreisen der .Iungflamen" (des linken Flügels der Aktivisten) die trotzige Antwort Kanu «LUe ne sera xras' Vive i» kttanclre!" Am gefährlichsten aber ist der jetzigen Regierung Frans »an Cauwelaert, der außerordentlich geschickte und tätige Abgeordnete von Antwerpen, der hervorragende Flamenführer, der seit dem Krieg das Blatt «Vrij Belgie ' im Haag hcranSgibt und den großen «Vlaamsch-belgisch Verband" leitet. Wiewohl sich Cau- 'velocrt als den Todfeind der AKÜvisten gibt und es vielleicht auch ist, da er auf dem Standpunkt steht, daß die berechtigte» An sprüche der Flamen von der legitimen Regierung erfüllt und aus verfassungsmäßigem Wege erreicht werden mühten, so kann die Regierung in ihm doch nur einen Verbündeten der Aktivisten sehen, da auch er immerhin seine Gründe hat, nicht erst bas Ende des Krieges abzuwockcn, um ausreichende Garantien .zu erhalten. Die gegenwärtige Regierung sieht also ihre Häute w-g- schwimmen und sieht, je länger der Krieg dauert, um so sicherer jene .belgische Mischung' bedroht, die sie seit Jahrzehnten aus französische Art gezüchtet hat. ^ei Wege bieten sich ihr: dem neuen Werden des Landes wirklich Rechnung zu tragen, also völlig ihre Grundansckauungen zn wechseln: oder dem Gegner durch anscheinende Nachgiebigkeit und Friedfertigkeit die Waffen aus der Hand zu nehmen und ihn in der Schlinge zn fangen. Solange die Regierung nicht völlig erneut wäre an Haupt und Gliedern, so lange ist nur der zweite Weg denkbar. Man wird der Entwicklung -er Dinge mit dem größten Interesse entgegensetzen können, denn Experimente haben das Eigentümliche, daß manchmal ganz andere Dinge dabei herauskowmen, als ihre Urheber beabsich tigen. O- Haag, 7. Juni. (E i g. Drahtdericht.) AuS Le Havre wird ge meldet: Ministerpräsident Cooreman» telegraphierte an die alti- ierken Negierungen in Paris, London, Nom und New-Dork seine Er nennung zum AUnislcrprLsidcnken. In dem Telegramm an Clemenccau beißt es: Ich lege Mert darauf,z» versichern, daß der freun dschaft- liche »nd loyale Charakter -er Beziehungen zwischen der dcl- gischg» Regierung und -er französischen Republik onverän- dert bleiben wird. Der erste Vombeurvurf auf feindliche Städte Köln, 7. Juni. (Eig. Drahtdericht.) Daß England mit dem Bombenwurf auf feindliche Städte begonnen Kal, geht laut der .Köln. Vzto., aus einer Zuschrift tm Sprertzsaol Les «Labour Leader" hervor. Danach wurde in einem kürzlich oom englischen Kriegsverband veröffentlichten Programm über den Luftkrieg gesagt: .Sowie der Krieg ansbrach, gingen die Flugzeuge nach Belgien und weveir die ersten, die Bomben auf deutschen Boden t» Köln und Dnitbarg abwarfen.' Ferner wird der Zuschrift zufolge bedauernd ausgesprochen, daß die Engländer zu weit zurückgodrängt feien, nm die deutschen Städte wie damals mit den zur Verfügung stehenden Flugzeugen zu bombardieren. > 's
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