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Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194001130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-01
- Tag1940-01-13
- Monat1940-01
- Jahr1940
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- Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten Sonnabend/Sonntag, 13/14. Januar 1940 48. Jahrgang mit Handels- und Industrie-Zeitung Schrlstleltung, Verlag und SauptgeschästSfielle: Dresden A, Zerdlnandflraße 4 n-iuaävreike' Sei ft-l« Zustellung In« Sau« 2 NN UM zrezugsprenr. Träqerlohn monatlich Haldmon.l.voNM. Postbezug monatl.r/roNM. einschI.Zch4Rpf.postgebllhren ihltszu ZS Npf. ZusteNuna«gebahren). Kreuzbanbsendung: Inland al« Zeitungsbrucksache 7Z Npf^ Au«land 1,00 NM. für die Woche Einzelnummer ln Dre«ben und au«wSrt« 20Rpf. Ätnzeigenpreiie! Grundprei«: die Ispalligewm-Zelle lm An- zeigenteil 14Rpf., Stellengesucheundpeioale Familienanzeigen vNpf.,dlelS mwbreite ww-Zeile im Textteil t.loNM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel v. Lriesgebühe für Ziffer anzeigen 30 Npf. au«schl. porlo. Zur Zeil ist Anzeigenpreisliste Nr. S güliig. poflanschrlst: Dresden Al, Postfach * ?ernruf:Ortsvettehr Sammelnummer 24601,Zernvettehr27S8r-27S8Z * Telegramme: Aeueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 * Verllner Schrlstlellung: Verttn W Z5,Viltoriastraße4a Nichirerlangie Einsendungen an die Schrlstlellung ohne Nsickporlo werben weder zurückgesandt noch oufbewahrl. — Im Falle HSHerer Gewalt oder Äelrled«st«rung haben unsre Äezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt« Ir.11 Deutsche Zerstörer schießen Vritenbomber ab England durch deutsche Aufllarungsslüge sehr beunruhigt - Ausführlicher Bericht aus dem anatolischen Erdbebengebiet Englischer Angriff gescheitert Zwei englische Maschinen abgeschofsen — Aufklärung über Frankreich und der Nordsee X Berlin, 18. Januar Daö Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen keine besonderen Ereignisse. Die Lust mässe bat am 12. Januar ihre Aus klärung Stätigkeit über Ostsrankrcich und über der Nordsee fortgesetzt und hierbei wichtige Eracbuiffe erzielt. Drei Einzclslugzcnge wurden von feindliche« Jägern crsolglos angegriffen. Nom Feind wurde am 18. Jauuar, anher einzelnen nächtlichen Einffiigen, die zum Teil wieder unter Ber ieslung der holländischen Neutralität vor sich gingen, nur ein einziges A r i st o l - A l e n- heim über deutschem Gebiet gesichtet. DaS Flugzeug wurde »ach kurzem Uamps von deutschen Jägern ab- gelchollc» und ist nach Ausschlag aus französischem Boden verbrannt. In der Deutschen Bucht versuchten acht bri - tischeVomberdeutsche Zerstörer anzu- greisen. Nur zwei Angreifern gelang es, ohne leben Erfolg Bomben abzuwerfen. Der eine wurde abgeschossen, der zweite beschädigt. Die übrigen sechs britischen Flugzeuge drehten schon unter der Wirkung des gutliegenden Abwehr- feuer« unserer Zerstörer vorzeitig ab. Weitere 23000 Tonnen Schlffsverluste * Amstcrdam, 13. Januar Die neuesten Meldungen ergeben einen weiteren Gc- samivcrtult an englischem und neutralem Schiffsraum von rund 23 M Tonnen, davon sind rund 1t vvv Tonnen englischen Ursprungs. Der briutche Tanker „Eloso" <7267 BRD.) wurde an der englischen Westküste durch eine Mine in die Lust gesprengt. Drei Mann der.Besatzung sind er trunken: acht wnrden schwer verwundet. Ter Tank dampfer befand sich im Geleitzng. Er hatte eine Neste von sechs Wochen Tauer von Südamerika hinter sich und batte eine Ladung Ocl an Bord. Ter Londoner Nundinnl meldet, das; der britische 1500-BRT.-Dampser „Leunard P e a r c e" „durch einen Zusammenstoß" gesunken ist. Ter britische Tampser „Granta", 27>!> VRD, lies an der englischen Lstküste ans eine Mine und sank. Am Tonncrötag wurde durch deutsche Bom- bcntreHer das britische Borpostenschiss „Keynes" <l706 VRT.) versenkt. Tie 17köpsige Besatzung konnte am Freitag die Küste erreichen. Tie auS neun Mann bestehende Besatzung dcS britischen Trawlers „Crox- t o n" landete In einem Hasen der englischen Ostküstc. Ihr Schiss wurde durch eine Explosion versenkt. TaS englische Borpostcnbvot „P i t w i n c S, 632 NRT., wurde am Tonnerütag an der Küste von Nork- shire von zwei deutschen Flngzcngen mit Bomben belegt und versenkt. Tic gesamte Mannschaft wurde gerettet. Ter italienische Tampser „Traviata" <',123 Bruttoregistertonncn), lies an der Ostküste Englands am Tonncrotag ans eine Mine und sank. Tao Ret- tungSboot, daö 30 Uebcrlebcndc seiner Besatzung rettete, nahm auch einen Trawler ins Schlepptau, der etwa eine Seemeile von der Stelle, ivo der italienische Tampser untcrging, von einer Explosion betroffen worden war. Das portugiesische Segelschiff „Jn- fanta" <4000 Bruttoregistertonncn) ist mit dem französischen Frachtdampser „Longo" aus der Höhe von Kap Finisterrc znsammengestoficn. Tie Besatzung des Segelschiffes wurde in Bordeaux an Land gebracht. Erholung für Westwattarbeiier Westwatterholungsheim plassenburg eingeweiht XBerlin, 18. Januar Am Freitag wurde ans der Plasicnbnrg bei Kulm bach im Nahmen der vor kurzem eröffneten Klinischen Abteilung des Generaliuspektors für das deutsche Ltrastenwescu das Wcstwallcrholuugohcim Plasicuburg eröffnet. Tr. Todt begrüßte die erste Gruppe erholungsbe- dürftiger Wcstwallarbcilcr. Es handelt sich nm Manner zwischen 18 und 63 Jahren, aus allen Gauen des Reiches, insgesamt 81 Mann, die 16 Monate und mehr am West wall gearbeitet hatten, Männer mit verschiedenen Krank heiten, mit Rückständen aus Unsätlcn und früheren Er krankungen, die nun durch eine mehrwöchige Erholung ausgehcilt werden sollen. Gcneralinspcktor Tr. Todt gab seiner Freude Aus druck, daß cs gelungen sei, die RcichSschule -cs 'N 2.- BundcS Deutscher Technik zu diesem Zweck nmznbanen. Er wies daraus hin, -aß er den bekannten Orthopäden Professor Gebhardt, bcanstragt habe, den Gesundheits zustand der Wcstwallarbcitcr eingehend zu prüfen. Hier aus der Plassenburg seien die Manner des Westwalls an eine Stätte des Frohsinns, der Erholung und der Kame- radschast versetzt, die zur Wiederherstellung der Gesund heit wesentlich beitragen werde. Tr. Todt bestimmte auch, daß ein Teil der erholungsbedürftigen Ncichsauto- bahnarbcitcr daS Weslwallerholungsheim benutze» dürfen. Londons Wühlarbeit bei den Neutralen Die Hintergründe der Phrasen vom „Bund der Nationen" Telegramm unsere 8t. Amsterdam, 13. Januar ES wird immer deutlicher, wie die englische Tiplo- matie ihre Wühlarbeit in den neu Ira len Staaten unter dem irreführenden Schlagwort „Neu trale, vereinigt euch!" betreibt. Ter Zweck dieser Politik ist doppelter Natur. Einmal sollen etwaige Lclbständig- keitsrcgungcn ivcitcr unterbunden werden, und zum weiteren holst England, seinen Wirtschaftskrieg ge ge n T c n t s ch l a n d in den neutralen Ländern ver einfachen zu können. Tabei muß immer wieder das Lcckbild eines „überstaatlichen Bundes" herhaltcn, der den Jdealzuslaud schassen soll, für den England und Frankreich vergeblich diesen Krieg führen. In einem Leitartikel mit der Ucbcrschrist „Tie Nationen rücken näher aneinander", schreibt der „Taily Telegraph" dazu, daß sich zwar die Bersnchc eines Bundes der Nationen für die europäischen Verhältnisse als unpraktisch heransgeslcllt hätten, und daß auch jetzt noch nicht die Zeit sei, genaue Pläne zu entwerfen, daß aber ans der engen Verbindung zwischen England und Frankreich und auö der Zusammenarbeit der Neutralen nach dem Kriege hoffentlich irg«idein System entwickelt werden könnte. Was die wirtschaftliche Seite betrifft, S Korrespondenten so spricht „Times" in einer Ucbcrsicht über die eng lischen HandclSvcrtragSverhandlungen mit verschiedenen neutralen Ländern offen davon, daß diese Neutralen „W i r t s ch a s t s s r o n t e »" seien. Taran, daß Eng land hinter all dem Wortschwall reale strategische Interessen verbirgt, erinnert „Manchcstcr Guar dian", der schon östcr die Hintergründe der englischen Aktivität in gewissen neutralen Ländern enthüllt hat. Er schreibt: „Es besteht eine gewiße Achnlichkeit zwi schen der Lage in Nordeuropa und der in Siidosteuropa. In beiden Gebieten sind lebenswichtige strategische Interessen der Weltmächte durch die deutsch-russische Koalition bedroh«. Je größer die Gefahr in einem der beiden Gebiete wird, desto dringlicher wird die Frage englischer und französischer Hilsc siir die Bedrohten. Noch unabhängige Länder wie Finnland und Rumänien gewinnen langsam eine Bedeutung, die der Bedeutung der Wcstsront gleichkommt, insotcrn, als die Ent scheidung in diesem Kriege vielleicht eher in diesen bei den bedrohten Ländern alö im Westen fällt." AuS diesen AnSsührnngen wird ersichtlich, welchen wahren Zweck die von England mit Unschuldsmiene vorgetragcnc» Ideen über eine „Union der Neutralen" und ähnliche Wahngcbildc haben sollen. Oer Westdruck ays Skandinavien „prawda" über die Versuche der Westmächte zur Kriegüa'usweitung X Moskau, 13. Januar Ein Artikel der „Prawda" beschäftigt sich mit der Lage der s k a n d s n a v i s ch e n Länder im Zusam menhang mit dem Kriege. TaS Blatt stellt fest, daß der englisch-französisch« Kriegsblock in der Neutralität der skandinavischen Länder ein Hindernis sieht, daS der weiteren Ausdehnung dcS Krieges in Europa im Wege stehe. Der englisch französische Imperialismus habe deshalb eine stebcr- hastc Tätigkeit entfaltet, um die skandinavischen Länder in den Krieg hinetiizuziehen. Alle Druckmittel seien dabei angewendet worden. Die Westmächte hätten eS zunächst mit einer „ideologischen^ Einwirkung versucht. So zittert die „Prawda" z. B. Aenßernngen dcS Organs -es französischen KrirgSmtnistertumS „France Milt- tairc", die u. a. gerade im Hinblick auf die skandina vischen Staaten geschrieben habe: „Tic Neutralität ist ein trügerischer Begriff geworden. Tie Neutralität ist überhaupt nur eine Fiktion, denn im gegenwärtigen Moment kann niemand ncntral bleiben." Tie englische Zeitschrift „The Ninetccnth Ecnlury" schreibe noch offener: „Es wäre siir die Alliierten viel vorteilhafter, wenn die nördlichen und südöstlichen Länder Europas in den Krieg h t n c i n g c z o g c n würden. TieS würde im Norden und im Süden Tcntschlands neue Flanken schassen, und die Alliierten könnten dort ihre Flotten in Aktion setzen." Jedoch, so stellt die „Prawda" weiter fest, hätte man eö in London und in Paris mit solchen Musterbeispielen dcö offenen Druckes aus die skandinavischen Staaten nicht bewenden lassen, sondern auch «och zu höchst konkreten Zwangsmitteln gegriffen. Hierbei weist daS Blatt auch vor allem auf den Schraubstock der britischen Blockade hin, die vkrlieercnd aus die Wirt schaft der skandinavischen Staaten wirke. Vluiokraiie m Moll England-Legende Tie E n g l n n d - L e g e n d c ist eine der verhängnis vollsten Verblendungen des liberalen Zeitalters in Tentschland geworden. Sie hat Generationen in ihrem Banne mit Blindheit vor Wesen und Wirklichkeit Bri tanniens geschlagen, und daS Wort ist nicht zu gewagt, daß es nur deshalb so viel Euglandsrennde in Tcnlsch- land geben konnte, weil cs so wenig Englandkenncr gab. Tic über England schrieben und die über England lasen, blieben in ihren Blicken an der Fassade hasten. Sie schrieben und lasen von einem England, das nur in Worten, niemals in Wirklichkeit existierte. Sie priesen eine Verfassung, die eine Lüge, lobten eine Freiheit, die eine Legende war, und schiffen sich ein Englandidcal, das eine deutsche Illusion blieb. Blick für Wirklichkeiten ist nie eine Selbstverständ lichkeit des politischen Denkens und Erkennens im Tentschland von ehedem gewesen, aber die angensülligste Abkehr von den Tatsachen hat dieses Tenkcn in seinem Englandbild vollzogen, in seiner Legende von England als demLande der Freiheit und der Demokratie. Haben nicht unsere Großväter, unsere Väter und wir selbst noch von vielen Federn das englische Parlament ais Vorbild von VvlkSsreihcit ge priesen bekommen'? Auch von solchen, die -en Parlamen tarismus alö allgemeine Rcgicrnnassorm ablchnlen, aber den englischen allerdings als vollendet und iinnach- ahmbar bewunderten? Ist aber in diesem Ehor des Lobes nnr einmal erwähnt worden, daß dieses Parla ment an der Themse immer von Wohlhabenden gewählt, ein Anss ch uß von Reich« n war, Vertreter eines Bruchteils der Nation der Freiheit, deren Masse ihre Armut außerhalb des Parlamentarismus stellte? Sozialpolitik des Schafotts TaS ist England-Legende, England-Lüge, England- Verkennung. Wie englische Rhetorik und Agitation ver standen halten, dem spanischen Kolonialreich den histori schen Makel der Grausamkeit und Brutalität anzuhciten, während nicht im spanischen, sondern im britischen 'Reich die Indianer ansgcrottct wurden, wie sich zwar deutsche Herzen grimmig an „Onkel Toms Hütte" über die Skla verei in USA. erzürnten, aber deutschem Geschichts denken niemals bewußt ward, daß England der größte und grausamste Sklavenhändler der Geschichte war, wie ans solche Weise das wahre Wesen des Empire -den Deutschen der Vergangenheit niemals bewußt ward, so blieb ihnen auch das histo rische Bild Englands als Stätte des größten sozialen Elends und der nacktesten Brutalität des Reichtums verborgen. Es ist ein großes Verdienst von F. O. H. Schulz, dieses Bild in all seinen geschichtlichen Zügen und in aller Klarheit gezeichnet zu haben in seinem außer ordentlich lesenswerten Buche „Koinödicdcr Frei heit. Tic Sozialpolitik der großen Demokratien" lWilhclm Frick Verlag, Wien). Ticsc Seiten sind ein Spiegelbild des wahren England geworden, das heil same Erkenntnis bringt und bedeutet. Es liebt im ge schichtlichen Geist mit den Ansängcn des Kapitalismus und des Sozialelcnds in England an, mit der Ent wurzelung und Entrechtung des britischen Bauern zur Zeit Heinrichs VIII. Zwar wird manchem das Wort über diese Zeit in Erinnerung sein, daß damals die Schake die Menschen fraßen, als nämlich die englischen Handclskapitalisten nm der Wollvroduktio» willen die Acckcr in Wiesen für ihre Schafherden verwandelten und die Schafe der 'Reichen weideten, wo vordem die Häuser -er Bauern gestanden hatten. Aber wer hat gewußt, daß unter -cm achten Heinrich nicht weniger als 72tiOO zu Landstreichern gewordene Verarmte cnffs Schafott kamen als der einfachsten Lösung der sozialen Frage im englischen Sinne? Dieses und vieles andere gleichermaßen Unbekannte und Aufschlußreiche schildert F. O. H. Schulz, und cS ergibt sich ans leinen Dar stellungen, daß das Schafott Heinrichs vm. durch Jahrhunderte Sinnbild englischer Sozial politik geworden und geblieben ist. Regime der Millionäre Noch im achtzehnten Jahrhundert kommen in Eng land Hungernde, die ein Brot gestohlen haben, an den Galgen, noch im neunzehnten verfaulen verarmte Schuldner in den Löchern der Schuldgcsängnisse, und cs ist ans allen Seiten dieses Sozialelends im Lande der Demokratie das gleiche, so eintönige wie entsetzliche Bild. Können im sechzehnten Jahr hundert, wie Schulz darlegt, arme Jungen und Mädchen von Gesetzes wegen von den Besitzenden zu regelrechten Sklaven gemacht werden, so werden noch im neunzehnten Kinder, die in einer Fabrik arbeiten müssen, mit der Fabrik zusammen versteigert. Bilden nm 1700 die Bettler ein volles Viertel der Bevölkerung, so erklärt nach 1800 Bryon, daß er in keinem anderen Lande der Welt solch namenloses Elend gesehen habe als in Eng land, und kann man nm die Mitte des Jahrhunderts schreiben, daß inan nicht glauben könne, daß sn einem zivilisierten Lande l o v i r l E l c n d u n d K r a n k si c i t cristicren könne. TaS war vor hundert Jahren. Aber klingt cs anders, wenn beule in einem Bericht dcS eng lischen GcsundheitsministerlnmS zu lesen stellt, daß in manche» britischen Gegenden noch Wohnverhältnisse wie zur Zeit der Nrsiedlcr Englands bestehen und die Zu stände schlimmer als in den Elendvicrieln von Schang hai sind? Daß die Arbeiter in diesen Gebieten so arm sind, daß sie nicht einmal Milch kaufen können? Es ist immer daö gleiche Bild und cs ist auch dieselbe Tradition p l n t o k r a t i f ch e r Machl in Eng land, wenn das englische Unterhaus im achtzehnte» Jahrhundert von noch nicht 200 Ooo Menschen gewählt wird und seine Sitze regelrecht erkauft werden, und wenn Henle meistens nnr 'Reichen sich die Türe ins Parlament öffnet, weil der Kandidat die Kosten des Wahlkampfes bezahlen und Spender für die Partei kasse sein muß. Zur Zeit Pitts vor hundertsüuszig Jahren und zur Zeit Ehamberlains heute ist der Geld beutel der Schlüssel znm Parlament. Waren damals die Minister nur Männer des Goldes, so sind heute die M ä uncr u m E l> a m b e r l a i n wie er selbst Pluto kraten, und ist der neue britische Haudelsministcr Duncan Direktor dcr Bank von England. Vnepräsidenl dcs Schiisbanuulcrnchmcrvcrbandcs, Mitglied -cs Aus- schiffscs dcr Effcn- und Stahlscdcration, dcs Zentral- Elektrizitätsansschunes und anderes mehr, Repräsen tant der Hochfinanz in Vollendung. Lords, bei Licht besehen Land dcr Freiheit? Land dcr Freiheit des Goldes! Geld gilt alles in diesem Lande, in dem, wie nirgends anders, auch aller Adel aus Gel gegründet ist. Wer die nötigen Millionen bat, kann Lord werden und das Zicrslück der England-Lcgen-e unserer Väter, der „Ausstieg aus dein Volke" in den Adel ist in Wahrheit nichts anderes als die offene Tür der britischen Aristokratie für jeden Parvenü, den goldener Glanz umgibt. Dieser 'Adel in Albion ist aus gesprochene und anerkannte Plutokratie, Reichtums kaste, und in keine Adelsschickn Europas sind darum die Inden-Millionäre rascher cingedrungcn als in die britische, die in nichts mehr aus dem Blute, in allem aus dem Besitz basiert. England bot Europa de» ersten jüdischen Ministerpräsidenten an der Spitze eines großen Staates in Disracli, den die Partei Chambcr- lains heute noch als den „größten britischen Staats mann" preist, und diese Disracli Tradition der Ver bindung von britischer Oberschicht und jüdischem Reich tum hat sich in jüdischen Vizelvnigcn von Indien, jüdischen Lords und 'Ministern überreich bezeugt. Seit dem Weltkrieg hat fast keinem britischen Kabinett ein Jude im Ministersessel gemangelt: Ministerpräsident Baldwin hat eine Sammlung für den jüdi'ckien Naffomffsonds inszeniert, Duff Cooper bat de» Bankier Kalin znm Taufpaten seines Kindes genommen, Lord Halifax bat eine jüdische Schwiegertochter, lleberall breitet sich j ü d i s ch c A I m o s p h ä r c um die britischen Staatsmänner. „Eiserne Rationen" an der Themse In dieser Atmosphäre, die getränkt ist vom jüdischen Haß gegen das Deutschland A d o l s Hi I l c r s, ist -er Krieg gegen dieses Deutsch land erzeugt worden. Tie englischen Kriegsverbrecher haben den jüdischen Krieg cnffesselr, und ein sehr auf schlußreiches Eingeständnis ist die jetzt crsolgte Er klärung dcs „Tailn Hcrald", daß die Juden diesen Krieg als einen „heiligen Krieg" betrachten. Es ist in dcr Tat ihr Krieg, in den sic, im 'Bund mit den britischen Plutokraten, das englische Volk hineingehetzt haben, für ihren Haß gegen Deutschland soll das eng lische Volk sein Blntopser bringen. Denn Engländer, nicht Juden sollen in Judas „heiligem Krieg" die Waske führen. „Daily Hcrald" selbst gibt zu, daß sich unter den 200nun Mann des britischen Expeditionskorps in Frankreich ganze 243 Juden befinden — und auch dicke werde» nicht in der Frontlinic zu finden sein. Plan hält sich nach Kräften im Hintergrund und zieht sich noch um so mehr in die Kulissen zurück, je schwieriger der Kampf wird, je größere Opfer er vom englischen Volke fordert. Ist cs ein reiner Zufall, daß -er Jude Höre Belisha in dem Augenblick aus seiner prononzierieu Stellung vor den Augen der Oeffeutlichkeit zurück gezogen wurde, als Ehambcrlain die Parole: „Mehr Opfer — mehr Einschränkung — mehr Entbehrungen" ansgcbcn mußte? Popularität schasst solche Losung im englischen Volke nicht und so verschwindet der Jude aus -cm Kabinett dcr Einschränkungspolitik. Der Jude geht, die Lebensmittelkarten kommen, die Rationie rungen von Butter, Schinken, Speck und Zucker, die die ersten sind, aber nach einem ahnungsvollen Seufzer dcr „Times" nicht die letzten bleiben werden. Schon spricht man von „c i se r n c n R ationc n" an Kleidern und Schuhen sür jeden Engländer, von „Standard anzügen" und verschwindenden Seidenstrümpsen an -er Themse und muß in alledem zngcstehen, wie schmählich man mit den Schlagworten von -en „unerschöpflichen Vorräten" und den unangreisbarc» Zufuhren Englands sein Volk getäuscht hat. Zu früh gelacht Englische Blätter haben in Kommentar und Nachstoß zur letzten Rede Chamberlains bitter die „hirnlose Lelbstgesälligkcit" beklagt, in der viele Briten ihre Angcn der Notwendigkeit außergewöhnlicher Opscr ver schlössen. Aber war cs nicht ein geradezu klassisches Bei spiel solcher — mit englischen Worten zu reden — „hirn losen Selbstgefälligkeit", wenn Herr Churchill am lausenden 'Bande verkündete, daß die englische Handels flotte völlig sür die notwendigen Zufuhren auf die Insel ausreichc und nichts zu befürchten sei? Jetzt kommt die Wahrheit an den Tag und an das Licht und sie lautet, daß das „secbcherrschcnde England" Mangel an Schissen bat. ES ist in den Krieg schon mit einer um fast ein Viertel geringeren Schiffs- zahl als Ml cingclrctc». Es muß wegen -er deutschen
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