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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 18.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189307184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18930718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18930718
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1893
- Monat1893-07
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Amts- und Anzeigeblatt für den MM- ötMk des Amtsgerichts Libentiock MI- fertionSprei»: die kleinst,. tcn, sowie bei allen Reich«- L l- l°« und deffm Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — 4«. 8S.Dienstag, den 18. Juli L8SS. Auf Folium 2l3 des hiesigen Handelsregisters für den Landbezirk sind heute die Firma H». L. Hüller in CarlsfelV und als deren Inhaber Herr Werkführer loksnn Liii-islisn liivockoi- Lrnsl IgüIIsr daselbst, sowie als Pro kurist Herr Kaufmann 6»rl l-urirvig HüIIsr dort eingetragen worden. Eibenstock, am 12. Juli 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Kotz-Versteigerung auf Kundshüßter Staalsforstrevier. Im Möckel'schen Gasthofe „zur Linde" in Hundshübel sollen Montag, den 24. Juli 1893, von Bormittags 9 Uhr an folgende auf den Schlägen: Abth. 7, 15, 18, 22, 36, 37, 38, 39, 43, 47, 62, 63, 64, 66 und in den Durchforstungen bez. Einzelhölzern: Abth. 2l, 28, 56, 62, 63, 67, 69 und 74 ausbereitete nur frisch geschlagene Hölzer! 43 Stück Nadelh.-Stämme von 10—36 ein Miltenstärke, 1101 „ , Klötzer , 13—15 „ Oberstärke, > 1225 . „ , , 16-22 „ „ 1 3,5 m lang, 635 , „ „ „ 23-70 „ , i 1 » „ Wellklotz , 57 „ Mittenstärke, 7,5 m lang, 4124 Stück Ndlh.- u. Lbh.-Stangenklötzer v. 8—12 em Oberstärke, 3,5 u. 4,„ in lang, 260 , Nadelh.-Derbstangen von 10—13 ein Unterstärke, 900 , , Reisslängen „ 3—5 „ 14 Rm. „ Nutzknüppel, 219 Rm. Nadelh.-Brennscheite, 113 Rm. Nadelh.-Brennknüppel, 88 „ , Brennäste, 8,ro Wellenh. Nadelh.-Reisig, 112 Rm. Nadclh.-Stöcke, unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend versteigert werken. Königl. Aorstrevierverwaltung Sundshübel und Königl. Jforst- rentamt Eibenstock, Heger. am 15. Juli 1893. wolfframnl. G-ft-hken wurde bei Blaueuthal eine Ctzlindernhr (Tombak) mit Sekundenzeiger, schwachen römischen Zahlen, vier Rubinen und der Fabriknummer 88090, sowie schwacher, doppelgliedriger Talmikette mit Haken und Mcssingkapsel. Ich ersuche Jedermann um sofortige Anzeige aller sachdienlichen Wahr nehmungen. Eibenstock, am 14. Juli 1893. Dcr Königliche Amtsnmvall. Warneck. ung über das schließliche Ergebniß auSzusprechcn, und dabei einem der Wortführer der Mehrheit, die das mühevolle Werk unter Dach brachte, jenen sichtbaren Ausdruck seiner freudigen Stimmung persönlich über reicht. Der Monarch, der vor der endlichen Ent scheidung die Hauptstadt nicht verlassen mochte, wird heute Abends noch seine Reise antreten und bald werden die Hallen, da noch heute bis zum Abend der Streit tobte, verödet sein. Der Hundsstern mag nun sieghaft seine schläfrige Herrschaft autreteu. . . Wie immer man über den schließlichen AuSgang denken mag, den Freund der stetigen Entwickelung des Vater- landeS wird eS mit Freude erfüllen, daß die wild auf gerührten Wogen des politischen Kampfes sich jetzt glätten werden und die Leidenschaft auSrasten kann von langer unseliger That. Daß das Ergebniß we niger ter einhelligen Zustimmung aller Beteiligten als der negativen Erkenntniß, es könne dem Vater lande nicht frommen weiter zu streiten, also geworden, kann kaum einem Zweifel begegnen; eine in allen Theilen so wenig harmonische Mehrheit hat sich kann: je zu bedeutsamer Entschließung zusammengefundcn und die geringe Zahl, die den Sieg entschied, giebr für alle Zeiten Kenntniß von dem inneren Zwiespalt, in dem sich die organisirte Vertretung des deutschen Volkes in der nun erledigten Frage befand und be findet. — Au der Debatte des Reichstage« überden Antrag, von der Abhaltung dcr Manöver in den Landestheilen abzusehen, welche sich infolge Mangels an Futter- und Streumitteln in Nothstand befinden, nahm von den sächsischen Abgeordneten allein l)r. von Frege theil. Derselbe führte Folgendes au«: Ich bin dem Abg. Osann dankbar, daß er eine Frage von so schwerwiegender Bedeutung hier zur Anregung gebracht hat, und begrüße das warme Eintreten dec Rationalliberaleu für unsere alten Forderungen als das Morgcnrolh einer neuen Aera. Die Angelegenheit betrifft schwerwiegende Interessen gerade der am schlechtesten dastehenden Kreise unseres Volkes, der kleinen Landwirthe und der Kleinstädte, die bei jedem Manöver in ganz anderer Weise herangezogen werden als die großen Städte. Die Last wird gern getragen, aber anders liegt die Sache, wenn wir so außerordent lichen Nothständen gegcnüberstchen, wie gegenwärtig. Ich kann den Wunsch nicht unterdrücken, daß die Er klärung des Herrn Kriegsminister« nicht al« eine end- giltige angesehen werden möchte. In 4 bis 6 Wochen können, wenn Gott un« Regen schenkt, weit günstigere Verhältnisse vorliegen, dauert aber Vie ganz außer ordentliche Dürre, welche nicht nur Deutschland be troffen hat, an, dann werden die vom BundeSrathe ergriffenen Maßregeln nicht genügen. Für außer ordentliche Verhältnisse werden auch außerordentliche Maßregeln nothwenkig sein. Die Magazinverpflegung ist allerdings ein Wunsch der von den Manöver» bc troffenen LandeStheile. Die Infanterie begünstigt ja Bismarck und Caprivi. ES ist bekannt, daß, Fürst Bismarck sich gegen die jetzt vom Reichstage angenommene Militär-Vor lage ausgesprochen hat, daß er ebenso wenig die drei jährige Militär-Dienstzeit missen möchte, wie er die Verstärkung der Präsenzziffer für nothwendig hält; dagegen hat er sich wiederholt für eine erhebliche Verstärkung der Feldartillerie ausgesprochen, die nach seiner Meinung in zukünftigen Kriegen eine ausschlag gebende Rolle zu spielen berufen ist. Da sein ältester Sohn Graf Herbert Bismarck in den Reichstag gewählt wurde, so war man allge mein auf dessen Haltung in der Militärvorlage ge spannt. Der Graf war, wie das zu erwarten stand, der konservativen Fraktion bcigetreten und als Mit glied derselben schien er moralisch verpflichtet, für die Vorlage zu stimmen. Da er sich durch eine solche Zustimmung aber gewissermaßen in Widerspruch mit seinem Vater setzen mußte, so glaubte man an die in die Blätter gebrachte Meldung, Graf Herbert Bismarck werde bei der entscheidenden Abstimmung im Reichstage nicht anwesend sein, sondern seine El tern bei deren Uebersiedelung nach Kissingen begleiten. Das stellte sich jedoch als unrichtig heraus; Graf Bismarck war in dcr Donnerstagssitzung anwesend und hat für die Vorlage gestimmt. Der Graf fühlte wohl das Bedürfniß, seine von der seines BaterS abweichende Stellungnahme zu be gründen und er ergriff die Gelegenheit dazu am Frei tag. In seiner Rede vertheidigte er den Standpunkt seines Vaters und verlangte zwar nicht ohne weiteres, daß man den Entwurf in dritter Lesung ablehne, wohl aber rieth er eine Aenderung an, die unbedingt die Ablehnung der Vorlage zur Folge gehabt hätte, wenn sie angenommen worden wäre. Er bekannte sich al« Gegner der zweijährigen Dienstzeit, die nach seinem Urtheil ungemein bedenklich sei, die Güte de« Heeres beeinträchtige und namentlich dem Eindringen sozialistischer Ideen in das Heer den Weg ebene. Auch fand er, daß die Vorlage zu wenig die noth- wendige Verstärkung des Artilleriewesens berücksichtige. In der ursprünglichen Vorlage sei eine solche Ver stärkung der Artillerie gefordert worden, aber in der Aenderung der Vorlage nach dem Anträge Huene habe man auf diesen Theil de» Ausgleich» für die Einführung der zweijährigen Dienstzeit verzichtet. Ferner erwähnte Graf Bismarck, daß die Probe, die man bei einem Elite-Bataillon der Garde Mit der Ausbildung der Truppen in «zwei Jahren gemacht habe, nicht al- ausreichend anerkannt werden könne, und daß namentlich im Hinblick auf die Schießaus bildung der Truppen sich Nachkheile durch die Ver kürzung der Dienstzeit Herausstellen würden. Ebenso sei eS ungemein bedenklich, auf das dritte Dienstjahr zu verzichten, da gerade die dreijährige Schule den Mann militärisch ganz besonder« tauglich mache und ihm, was er als Soldat erlernt, vollständig in Fleisch und Blut übergehen lasse, so daß er, wieder zur Fahne berufen, die'Einzelheiten des Dienstes durch aus gegenwärtig habe. Die Andeutung von der Nütz lichkeit des dritten Dienstjahres als eine« Sicherungs mittels gegen das Eindringen sozialdemokratischer Einflüsse in die Armee führte Graf Herbert Bismarck dahin au«, daß die sozialdemokratische Anhängerschaft sich zumeist aus ganz jungen Burschen von sechzehn bis zwanzig Jahren rekrutire und daß diese ganz jungen Burschen ihre sozialdemokratischen Wahnvor stellungen in die Armee hineinbrächten und während der ersten beiden harten Dienstjahre behielten, wäh rend sie sie in dem freieren dritten Dienstjahr auf geben lernten, um sich vom echten soldatischen Geist durchdringen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit er wähnte Graf Herbert Bismarck, daß von sozialdemo kratischer Seite die jungen Sozialdemokraten ausge fordert worden seien, sich im Dienste besonders eitrig und tüchtig zu zeigen, damit sie Unteroffiziere würden und dann als Unteroffiziere im Kreise ihrer Kame raden Propaganda machen könnten. Graf Caprivi legte dagegen dar, daß wir eine dreijährige Dienstzeit in Deutschland-Preußen über haupt nicht gehabt haben, daß durch das System der Dispositions-Urlauber die Zahl der Leute dritten Jahrgangs pro Kompagnie sich auf 15 bis 25 be schränkte, und daß nach den geltenden Dienstvorschrif ten gerade die schlechtesten Leute ein drittes Jahr festgehalten werden mußten. Der dritte Jahrgang stellte also nicht eben die besten Soldaten dar, und am alleriMligsten war er geeignet, einen Damm gegen das Eindringen sozialdemokratischer Ideen in das Heer zu bilden. Der Reichskanzler bemerkte ferner, daß nicht blvS bei einem Elite-Bataillon der Garde, sondern bei den verschiedensten Bataillonen im Osten und Westen der Monarchie die Probe auf die Einführung der zweijährigen Dienstzeit gemacht worden sei und die sich dort bewährt habe. Da« waren die bezeichnendsten Punkte in dem Duell BiSmarck-Caprivi, das allein die zweite Be- rathung der Militärvorlage in etwa« belebt hat. HagesgesPichle. — Deutschland. Berlin, 15. Juli. Die Militärvorlage ist erledigt, mit 201 Stimmen gegen 185 hat sie da» Ziel pasfirt u. ist nunmehr Gesetz. Mit einem kaiserlichen Danke sind die Reichsboten in die Heimath entlassen, einer von ihnen, Freiherr von Stumm hat noch in den Räumen de» Parlaments ein äußeres Zeichen kaiserlicher Huld empfangen dürfen, Kaiser Wilhelm ist am Nachmittag de» entscheidenden Tage« in den Reichstag gekommen, hat im Zimmer de» Reichskanzler» eine Konferenz mit seinem ersten Berather gehalten und bei dieser Gelegenheit ihn be auftragt, der Vertretung der Nation seine Befriedig
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