Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 09.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193805093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-09
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.05.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Neueste Nachrichten > Grundpreis: dl« Ispaltige mm-Zeile Im An« - »elgentell 14 Rpf., Stellengesuche und privat« AamIIienanzrlgen SRpf.,die7S wmbreite wm-Zeilr Im Textttill/ioRM. .. , . „ . , - Nachlaß nach Malfiaffei I oder Mengenstaffel v. Lriefgebühr für Ziffer« Echnstleilung, Verlag and Kauplgeschäst-steüe: Dresden A, Aerdlnandstraße 4 «migen so npf. au-sihl. p»rto. Zur Ze» ist Anzeigenpr-isliffe Nr.«gams. postaOhrist: Dresden «I, Postfach « Fernruf: Ortsverkehr Sammelnammer 2l60i,Fernvettehr 27S81-27S83 * Telegramme: Aenefie Dresden * Postscheck: Dresden 20<w * Verliner Schrifileltung: Verlln W 35, ViNortastraße 4» NIchtverlanglr Einsendungen an die Schrifileltung ohne Rückporto werden weder zurückgesanbt noch aufdevahrt. - Zm Falle höherer Gewalt ober LetriebSfiörwig haben unsr« Lezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt« ">» Sand-,«, und zndufta-.Jellung (hierzu ZüRpf. ZustellungSgeb.) Kreuzbandsend.: Für die Woche E RM. «—»<- »' »- Stnzelnummer io Rpf^ außerhalb Grob-Vresden« 15 Rpf. TlrE Montag, s. Mal 4938 46. Jahrgang Der Führer auf -er Fahrt nach Florenz Adolf Hitler verläßt die Hauptstadt des Imperiums — Rudolf Heß über die gewaltigen Eindrücke der großen Tage Lonte. ^excstio ist Lfvreüs c»»«. ««//»-» - Abschied von derEwigenStadt Der König und Kaiser geleitet Adolf Hitler zum Bahnhof X Rom, S. Mai Rach «nvergotzlichen Tagen in der Hauptstadt deS faschistischen Imperiums, die mit der Bekräftigung der deuisch«italtenisch«n Verbundenheit vor aller Welt in den Trinksprllchen ayf dem TtaatSbankett im Palazzo Venezi ihren Höhepunkt sanden, hat der Führer heute morgen Rom verlassen, um nach Florenz zu fahren, der letzten Etappe seines Staatsbesuches in Italien. sAussiihrltche Berichte über das Staatsbankett, die Manövervorsiihrnngen des gestrigen Tages und die Grohknndgebung der Jugend im Forum Mussolini siche Seite 2 und k.) Die Bevölkerung der Hauptstadt des Imperiums, die während all der Tage des Staatsbesuches den Führer mit jubelnder Begeisterung gefeiert hat, bc. reitete Adolf Hitler heute den herzlichsten Ab» schied. Ganz Rom war auf den Beinen und Hundert- tausende umsäumten die Straffen vom Quirinal zum Bahnhof. Im Quirinal empfing der K ö n i g u n d K a i s e r Adolf Hitler und die ihn begleitenden RcichSminister und Reichölciter vor der Abfahrt in seinen Räumen und geleitete sie noch einmal durch die Säle des S,chlosses. Danach verlassen der König und der Führer mit den übrigen hohen Persönlichkeiten den Quirinal über die breite Freitreppe, um wieder — wie bei der Ankunft — die S t a a t s k a r o s s e n zu besteigen. Militär, Miliz und Schwarzhemdcn bilden auf dem Wege zum Bahnhof Spalier. Nur wenige Minuten, dann hat die Wagenkolonne durch die mit Fahnen übersäte Bia Näzionäle in langsamer Fahrt die Piazza dell.Escdra erreicht. Stürmischer Beifall begleitet die Wage», die sich seht von der Piazza dell'Esedra aus unter immer wieder ausbrandcnden Heilrufeu dem Bahnhof nähern. An einem Spalier von Ulanen und Dragonern, Carqbinieris in ihrer prächtigen Galauniform, Balilla und Akademisten der Faruesina vorbei, geht es über die Piazza bei Cinquccunti zum Bahnhosvorplah, wo ein riesiges Hakenkreuz, flankiert von zwei groben Liktorenbündcln, grübt. Bor dem ebenfalls festlich ausgeschmttckten Eingang zum Königssalon haben die Formationen der faschisti- schen Partei sowie die O r ts g r u p p e R o m der AO. der NSDAP, mit ihren Fahnen Ausstellung genommen. Hinter den Braunhemden und Schwarz hemden stehen die Massen in SV Glieder tiefen Reihen. Ein orkanartiger Jubel bricht los, als der Führer zur Rechten deS Königs »nb Kaisers ».2ä Uhr aulangt. Dem nächsten Wagen entsteigen die deutsclnm und italienischen Minister, die ebenso wie die gesamte Begleitung mkt - grober Begeisterung empfange» werden. Die Halle der Stazione Termini ist festlich ge schmückt. Bor dem Eingang zum „ttönigsfaal" haben sich die Minister, der Gouverneur von Rom, Fürst Eolonna, die Vertreter der faschistischen Partei, der Wehrmacht, die Präsidenten des Senats und der Kam mer, der königlichen Akademie von Italien, die Spitzen der Behörden und die Vertreter des Diplomatischen ÜorpS zur Verabschiedung Adolf Hitlers versammelt. AlS der Führer nach seiner letzten Triumphsahrt durch die Ewige Stadt an der Seite des Königs und Kaisers die Halle betritt, präsentiert die Ehren, kompanie, die daö erste Grenadierregimcnt stell«, das Gewehr. Unter den Klängen der Nationalhymnen schreitet der Führer ihre Front ab. Dann geht er zurück, um sich von den Vertretern deö Staates, der Partei und der Behörden zu verabschieden. Bor seinem Wagen reicht er dann dem König und Kaiser die Hand. Nun wendet er sich Mussolini zu, um auch von ihm herzlichen Abschied zu nehmen. Nur wenige Minuten noch, dann setzt sich der Sondcrzug in Bewegung. Es ist 9.33 Uhr. Adolf Hitler steht am Fenster und dankt noch einmal sür den brausenden Beifall, mit dem ihn die Zurück bleibenden verabschieden. Fünf Minuten später ver- läfft der Sondcrzug des Duce, der den Zug des Füh rers überholen wird, damit Mussolini Adolf Hitler in Florenz begrüben kann, die Bahnhofshalle. Florenz erwartet -en Führer X Florenz» l>. Mat Florenz ist zu einer Märchenstadt geworden in seiner Ausschmückung zum Führerbesuch. Ein Heer von Fahnen weht in der Stadt. Ueberall leuch ten riesige Hakenkrenzbanner, deren Maste der gol dene Adler des Reiches krönt, während in wirkungs vollem Kontrast dazu aus der Piazza della Signoria die schwarzen Fahnen des Faschismus im Winde flat tern, deren Höhe ein grobes silbernes SL (Mussolini) abschltefft. Die Straffenzügc sind wie übersät mit farben frohen Wimpeln der toskanischen Städte und Ort schaften, eine einzige Sinfonie in Blau und Not, Gelb und Gold. Daneben leuchten von den Erkern und aus den Nischen Blumen, hängen Girlanden von den Giebeln herunter, in die Früchte gewunden sind. An den goldgelben Fassaden der alten Paläste und Patrizierhäuser erblickt man an Fahnenhaltern die Symbole des Dritten Reiches. Der Ruf aus Rom V o n u n s e r m i n R o m w c i l c n d e n H a u p t s ch r i f t l e i t e r Dii. Soll. Rom, 0. Mai j Roms Httlertage sind vorüber. Sie fanden am Sonntagabend mit den glanzvollen Darbietungen im Foro Mussolini ihren Abschluss Heute grüfft Flo renz, die Königin am Arno, den Führer, der am Dienstag wieder auf deutschem Boden eintrisst. In der Scala Reale, im Königssaal des Palazzo Venezia, haben der Führer und der Duce am Sonnabend in ihren Trinksprüchen die politische Bilanz dieser groffen Tage gezogen. Zwei Männer sprachen für zwei Völker. Aber sic sprachen in einem Geiste und beseelt von eine m Willen. Sie sprachen sür einen Block von 12» Millionen Menschen, der von der Nord see bis nach Afrika und hin zum Indischen Ozean reicht, von 12» Millionen Menschen, die, wie der Führer sagte, „entschlossen sind, ihre ewigen Lebcnsrcchte zu wahren und sich gegenüber allen jenen Kräften zu be haupten, die es unternehmen sollten, sich ihrer natür lichen Entwicklung entgegenzustcllen". Die beiden Trinksprüche waren mehr als der sonstige bet dergleichen Gelegenheiten übliche Aus tausch von Höflichkeiten und unvkrbinblichcn, diploma tisch stark verklausulierten und mit Vorbehalten ver sehenen Freundlichkeiten. Ter Führer erinnerte an daö Wort, das Mussolini im vergangenen Jahre während seiner Teutschlandrcise auf dem Berliner Maiseld sprach und der Duce bekannte sich erneut zu ihm, daff das faschistische Italien nur ei» einziges ethi sches Gesetz in der Freundschaft kenne: ,Llar und offen rede», und wenn man «inen Freund hat, mit ihm bis ans Ende marschieren." Dieses sittliche Gesetz entspringt Ser Weltan schauung des Nationalsozialismus. Aus dieser Grundlage baut sich die Freundschaft der beiden Völker aus, die, um die Worte deS Führers zu gebrauchen, „die gleichen Interessen haben und durch ihre weltanschauliche Gemeinschaft miteinander eng verbunden sind." In die diplo matischen Trinksprüche mischte sich von dranffc» der Jubel der Massen, die dich« gedrängt, Deutsche und Italiener bunt durcheinander, aus -er Piazza Vene zia standen, und bekräftigte wie durch eine groffe Volksabstimmung die Worte der beiden Staats männer. Seit einem Jahrhundert haben Italien und Deutschland säst die gleichen geschichtlichen Erlebnisse gehabt. Beide mufften «inen harten und langen Kampf um ihre Freiheit gegen Widerstände im In- und Auslands kämpfen. Beide gelangten erst spät an das Ziel, das andere, glücklichere Völker, rascher und leichter erreichten. Beide mufften viel Not aus sich nehmen und der Welt das geradezu ab ringen, wao für andere selbstverständlich war. Beide habe» sich dann in der letzten Zeit, wie der Duce am Sonnabend sagte, „aus -er Verderbnis zer setzender Ideologien befreit, um jenes neue Volks regiment zu schaffen, das das Kennzeichen dieses Jahrhunderts ist." Beide Völker stieben auf ihrem Marsch in eine neue Zukunft aus die Widerstände einer übel wollenden, mifftrauischen und voreingenommenen Umwelt, die sich bis zuletzt weigerte, ihnen die gleichen Lebensrechte zuzubilligcn, die sie selbst für sich in An spruch nahmen, und deren die ganze Welt umspannende Agitation die. Durchsetzung dieser natürlichen LebenS- rechte in einen Anschlag auf den Weltfrieden umsälschle. Jeder Ausländer, der unvoreingenommen durch Deutschland und Italien fährt, wird in beiden Län dern nur das gleiche seststellen können: Hier sind zwei Völker, die nur ein Ziel haben, nämlich in Frtc- denarbeitenzu können und sich die Mittel zu ver schaffen, um diese friedliche Arbeit durchznsühren und sich ihre Existenz zu sichern. Tas deutsche und das italienische Volk sind wohl die arbeitssreudtgsten und arbeitswilligsten Völker Europas. Den deutschen Autostraben, den deutschen Siedlungen, den deutschen Meliorationsarbeiten ent sprechen in Italien die gewaltigen Anstrengungen, eine karge, knappe Bodensläche, die früher nur einen Teil der Bevölkerung ernähren konnte, mit allen Mitteln zu vergröbern. So ost man wieder von Nom durch die ehemalige Campagna fährt, muff man immer wieder mit Staunen und Bewunderung seststellen, was hier geleistet worben ist. Die berüchtigten Maremmen und die Pontinischen Sümpfe gehören für immer der Vergangenheit an. Man muff die Geschichte dieser Sümpfe rings um eine Groffstadt kennen, um die volle Gröffe dieses einzigartigen Werkes er messen zu können. Schon für die Antike wurde die Versumpfung dieses einst so reichen Ackerlandes zwischen Rom, den Bergen Morgen abend Mckkehr de- Mm- Bericht unsrer Berliner Schriftleitung vr. Derlin, 9. Mat Der FUHrer und Reichskanzler wird, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, am Dienstag in den Abendstunden wieder in Berlin eintreffen. Die Neichshauptstadt wird ihm einen jubeln« den Empfang bereiten. und -em Meere zum ernsten Problem. Cäsar wollte die Sümpsc trocken legen. Daö war vielleicht sein gröffter Plan. Ter Dolch eines reaktionären Fanatikers brachte ibn zu Fall. Leit dieser Zeit lastete die Frage der Sumpfe wie ein Alpdruck ans all den wechselnden Herren, die Nom in den folgenden zwei Jahrtausenden bcsaff. Doch keiner von ihnen hatte die Kraft und den langen Atem, ein so gewaltiges Werk ernstlich zu bc« ginnen, geschweige denn dnrchzusühren. Einer Vision gleich blitzten Im Lause der Jahrhunderte Immer wie der kühne Pläne auf. Aber sic zerplatzten nach kurzem Komelenansstieg. Und die Oede brausten vor den Toren wnchö. Ter Sumpf dehnte sich auö. Wo früher wohl habende und blühende Bauerngüter waren, lebten nur noch Bussel und ärmliche Hirten. Tie Malaria drang verheerend in Rom selbst ein. Leonardo da Vinci plante und scheiterte. Sixtus V. hatte das gleiche Schicksal. Napoleon wollte auch diese Frage lösen. Er sand keine Zeit mehr dazu. Garibaldi empörte sich gegen -en Skandal und daö Elend der Maremmen. Aber cö geschah nichts. Auster völlig unzureichenden Versuchen. Biö endlich Mussolini die ganze Willenskraft des Faschismus zur Lösung dieser durch zwei Jahrtausende ungelösten Frage cinsctzte. (Auch dies wieder hat eine deutsche Parallele. Der National sozialismus hat viele Fragen gelöst, die seine Vor gänger für unlösbar hielten.) Zum erstenmal seit den Tagen des alten Roms wurden in Italien neue Städte gegründet, anstatt daff alte verödeten und verschwan den. Tas zwanzigste Jahrhundert sah zum erstenmal seit der Antike auf europäischem Boden neue Städte gründungen. So sieht das Fricdenswerk aus, das der Faschismus in Italien schuf. Und dieser Friedens- und Arbeitswille durchbringt daS ganze faschistische System. Weder Teutschland noch Italien wollen von andern Völkern haben, was ihnen nicht gehört und worauf sie keinen Anspruch haben. Sie wollen nicht Bündnis gegen Bündnis setzen, sondern sic wollen, baff daS elementare Recht jedes Volkes, zu leben, zu arbeiten und seine Arbeit zu schlitzen, zum unverbrüchlichen Grundgesetz -es zwischenstaatlichen Lebens gemacht wird. Erfolgt die Anerkennung dieses Grundgesetzes, dann kann auf dieser Grundlage ein ueucSEuropa gebaut werden, das jenseits der betrügerischen Ideo logien und der verführerischen Utopien der Nachkriegs zeit steht, das eine einzige Familie glüFlicher, empor strebender Völker ist, die miteinander wetteifern um die Palme des Friedens. A.llc Völker Europas brau chen Ruhe zur Arbeit, alle Völker Europas brauchen Ruhe, um die ihnen zur Verfügung stehenden Hilfs mittel bis auss letzte auszunutzcn und zu organisieren, damit sic fähig werben, -en schwer und hart geworde nen Existenzkampf gegen andre, glücklichere und rei chere Erdteile zu bestehen. Berlin und Rom wollen ihnen diese Ruhe geben. Berlin und Rom wollen der beunruhigenden chroni schen Spannung in den zwischenstaatlichen Beziehungen Europas ein Ende setzen. Berlin und Nom prokla mieren eine Kameradschaft der Völker Europas. Eine ehrliche, offene Kameradschaft arbei tender Völker. Taff eine solche Kameradschaft nicht nur eine bloffe Fiktion zu sein braucht, sondern scst auf dem Boden der Wirklichkeit wachsen kann, beweist die deutsch-italienische Freundschaft. DaS ist die groffe Bilanz dieser römischen Tage. DaS ist die Parole, die Berlin und Nom der Welt in diesem Mai des Jahres 1938 gegeben haben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite