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Dresdner neueste Nachrichten : 19.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193805197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-19
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.05.1938
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Jahrgang Heftige Straßenkämpfe in Hsuifchau Riesige Brände ausgebrochen - Fortgesetzte Waffentransporte aus Frankreich nach Rotspanien Oie Japaner in -er Stadt Oie Sprache der Tatsachen .Falsche Eindrücke" über Prag? - Trugbild und Wirklichkeit Halifax vor dem Oberhaus Korrespondenten Mit deutschen Spargeldern bei die ihrer Kinder und dem Rattengift Besitz von Ber- anS dem gleiche« Tie Prager Burg legt seit jeher besonderen Wert darauf, im europäischen Westen eine „gute Presse" zu besitzen. Wenn inan nunmehr aus dem Hradschin in der lebten Zeit die Wahrnehmung machen muhte, das, das Lob der Prager Regierung doch nicht mehr so einhellig im Westen erklang und man sich manchenorts, an der Themse vor allem, zu Korrekturen an seiner bisherigen Ausfällung genötigt sah, ist es bcgreislich, das, tschechische Parlamentarier nervös werden, So ist der Abgeordnete Tr. Clementis nach London gesahrcn und hat im Unterhaus englischen Pressevertretern ein Interview gegeben. Worin er sich sehr darüber beklagte, das, in England „falsche Eindrücke" über die Lage in der Tschechoslowakei bestünde». Man wird dem dnrchaus zuslimmcn können: nur allerdings in einem andern Sinne, als Tr. Elementis meint. Es bestehen in der Tat immer noch sehr falsche Eindrücke im Ausland über die Lage in den sudctendentlchen Gebieten, die ein eigenes Erlebnis vielleicht am eindringlichsten auszeigt. völlig verstopft. Tie fortgesetzten Fliegerangriffe und die Artillcriebeschtehung machen die Stadt znr Hölle. Tic Chinesen leisten jedoch immer noch zähen Widerstand. Tie Chinesen, so wird in den japanischen Front- mcldnngen hcrvorgehoben, verteidigen jeden Fußbreit Bodens verzweifelt. Ummer wieder werden neue Massen an stelle der durch das japanische Trommel feuer und die Angriffe der japanischen Tiesslieger vom Hauptwall wcggesegten Verteidiger in den Kamps ge schickt. Tic japanische Armcesührnng schätzt die in und nm Hsutschan stehenden chinesischen Truppen auf ins gesamt etwa 250 000 Mann. Cs handelt sich dabei allerdings zumeist um Provinziallrnvven, da die Divi sionen der Zcntralarmce bereits vor einigen Tagen in Richtung aus Kwciteh und Kciscng abmarschicrt , sind. Tie Stadt Hsutschan steht zum Teil in Flammen, und riesige Rauchwolken verdunkeln den Himmel. Kein sächsischer Nationalsozialist versäumt die Heerschau der Partei am 21. und 22. Mai in Leipzig! I» Marek, die tvegcn vierfachen Giftmordes «nd eines Gistmordversncheü vor einem Wiener Schwurgericht stand, wnrde Donnerstag mittag das Urteil gesprochen. Die Marek, die Ihren Mann, eins zwei entfernte Verwandte mit ermordet hatte, um sich in den sichernngssnmmcn zu setzen, «nd Grunde einen Gistmordversuch an ihrem zweiten Kinde versucht hatte, wurde z«m Tode verurteilt. Der Helfer der Marek bei ihren Betrügereien, der Jude Jenö Reumann, der zur Zeit der Bela-Khun« Herrschaft in Ungarn Rotgardist bei den Bolschewiken horde» war, erhielt wegen Betrags «nd Bernntre«« u«g drei Jahr« schwere« Kerkers. (Liehe auch die Meldung aus Seite 1V) kann, in einem Bericht an die Prager Zeitung „Bohe- mia" am 20. November 1035 seslstcllen konnte: „So hat die Brüxer Beratungsstelle sestgestellt, das, im ersten Vierteljahr 35 gegenüber dem gleichen Zeit abschnitt -es Jahres 3t die Zahl der mit Asscktion der Lnlnphdrüscn behafteten Kinder um 36 v. H., die Zahl der tuberlnlösen Kinder nm »2 v. H. und die Zahl der rachitischen Kinder nm 200 v. H. — wohl gemerkt innerhalb eines Jahres — zugcnommen hat." 'Nimmt cs nach solch erschütternden Feststellungen, die immer nur beispielhaft ans einer Unzahl von Fällen heransgcgriiken werden können, Wunder, das, daS statistische Staalsamt in Prag im Jahr 1931 schon bc- lanntgeben mußte, das, von 1920 bis 1030 mehr als 20 000 Sndctendeuische Selbstmord begingen, und da mit das Sudelendentschlum die höchste Selbst- mordzisscr in Europa erreichte? Dabei dar,' nie vergessen werden, das, dieses Land einst die reichste, ertragfähigste und blühendste Pro vinz der alten österreichischen Monarchie war, das, Präsident Bene sch selbst diesen Landstrichen eine Blüte versprach „wie nie zuvor", weil sie nicht, wie in der Tvvpelmonarchie, znm Teil durch das Vege tieren ertragloser Provinzen belastet seien. Statt dessen stehen dort, wo einst die Kamine rauchten, ein- gcsallcne Fabrikgebäude, wo einst blühende Heim industrie den Charakter und die Struktur -eS Landes bestimmte, geschlossene Glasbläserlniiten und verschüt tete Kamine. Wo aber noch der Ranch ans den Ka minen neigt, da kann man sicher sein, das; eS ein tschechitteries Unternehmen ist. französisch-italienischen Besprechungen unliebsam empfunden, zumal man hierbei neue Schwierigkeiten in der spanischen Frage entstehen sieht, deren endgültige Lösung ja dem In krafttreten des englisch-italienischen Abkommens vor- angchen soll. Nia» nimmt hier an, das, der britische Botschafter in Rom bei seiner gestrigen Unterredung mit Gras Ciano deshalb auch über die nene Span nung zwischen Frankreich und Italien gesprochen habe. Man weis, hier sehr wohl, dass diese Spannung ans den g r v s, e u T r a n S p o r t e n na ch Rotspanien aus Frankreich beruht, und „Evcning Standard" weih hierzu zu berichten, dah Mussolini aus Gens die Nachricht erhalten habe, Anllenministcr Bvnnct habe dem Vertreter Svwjct- spanicns, del Vai;v, versprochen, das, die sranzösische Grenze für Materiallieferungen aus Sowjctrnhland und aus der Tschechoslowakei nach Rvtspanien aus keinen Fall geschlossen werde. Dabei habe auch Lit - w i n o w - F i n k«l st e i n einen Truck aus Bonnet auSgciibt. An der Tatsache umfangreicher sowjetrussischer Lieferungen über Frankreich nach Rotfpanicn besteht auch hier kein Zweifel mehr. Die „Times" berichten heute aus Hendaye, es sei sicher, das, Flug» zeuge ans Sv w j e t r n ll l a n d mit einer Zwischenlandung in einem „mitteleuropäischen Land" (gemeint ist die Tschechoslowakei), ferner Flakartillerie und schwere Artillerie, darunter Schifssgcschütze, über Frankreich nach dem bolschewistischen Teil Spaniens gelangt seien. Es könne nicht geleugnet werden, dast sich auf französischer Seite an der katalanischen Grenze ein kriegsmäsüges Bild darbiete, daS nicht allein mit Polizeimastnahmcn für die Flüchtlinge erklärt werden könne. Zu den Bemerkungen Lord Halifax' über die Bereinigung des Verhältnisses mit Deutschland bemerken die „Times", bah Fortschritte in dieser Rich tung von beiden Setten erwartet werben mühten. (Stehe auch die Meldung auf Seite 3) Erbitterte Gegenwehr der Ehinesen — Oie Stadtmauer im Sturm genommen X Schanghai, IS. Mai Heute kurz nach 9 Uhr drangen die Japaner, wie die von der Front eingetrossenen japanischen Berichte melden, in den Westteil des seit zehn Tagen hcih- „mkämpften Hsutschau, gegen 11 Uhr in das Stadt zentrum ein. Nachdem die Japaner im Lause der «acht mit dem stärksten und rücksichtslosen Einsatz aller technischen Kampfmittel die chinesischen Forts eingenommen hatten und die von Trommrlseuer aöllig eingecbncte Stadtmauer besetzt hatten, drangen die Sturmtruppen in den Wcstteil der Stadt ein, wo zur Stunde erbitterte Strahrnkämpsc im Gange sind. linier den zusammengcschossenen Häusern liegen Huiidertc von Toten, riesige Brände wüten in der Lta-t und die engen Gassen sind von zuritckgehenden chinesischen Truppen und flüchtenden Bewohnern 8t. London, 19. Mai Im Oberhaus sand gestern eine auhenpolt- tische Aussprache statt, die manche Blätter die wichtigste ihrer Art seit Monaten nennen. Lord Halifax legte eingehend die Grimdzüge der eng lischen Außenpolitik dar, wobei er znr Abessinicnsrage erklärte, das; eS keine abessinische Behörde gebe, die auch nur die geringste Aussicht aus eine Wicderbesitz- nalnne -cs Landes habe. Zürn Abkommen mit Italien betonte der Außenminister, dah hierbei die Av ni achn n g e n ii b e r Palästina nicht weniger ver bindlich seien, weil sic nur mündlich getrossen worden seien. DaS Abkommen besage, das, ein Anfang mit dem Frieden gemacht sei, und die britische Regierung sei entschlossen, jede Gelegenheit zu benutzen, um es lortzusetzen und fortzuentwickcln. Großbritannien sehe seine Freundschaften in keiner Weise als exklusiv an und werde versuchen, deren Zahl und Umfang zu vergröbern. ES würde cs gern sehen, wenn alle Ursache« des Mihtraucns und Verdachtes zwilchen Großbritannien und Deutschland beseitigt würden, eine Ansicht, die von der großen Masse der Heiden Völker, die so eng miteinander der Sprache und der Abstammung nach ver wandt seien, geteilt würde. Tas Gerede von der Unvermeidlichkeit eines Konfliktes sei gefährlich und gänzlich unberechtigt. In der Debatte wandte sich der Bischof von Durham gegen jedes „Paktieren mit den autoritären Staaten", mährend ein andrer Redner er klärte, dah die provozierende Sprache mancher Eng länder gegen fremde Nationen, deren Regierungen sie nicht schätzten, eines der ernstesten Hindernisse für den europäischen Frieden sei. Es wurde auch scharfe Kritik geübt an der sriedensstörenden Politik Mos kaus, wobei Lord Glasgow erklärte, dah Dculschlaud und Italien Bollwerke gegen den Bolschewismus in Europa seien. Stimmen, die nm so bemerkenswerter sind, ald im Unterhaus von Labourscite ans Anfragen an die Regierung gerichtet wurden, die von sichtlicher Sunwathte für Barcelona zeugten. Ein Labour- abgeorductcr fragte sogar, ob die Regierung versichern wolle, daß sie die sranzösische Regierung in ihrem Widerstand gegen den „italienischen Truck aus Acndc- ruug der sranzösischen Politik iu Spanien" unter stützen wolle. Untcrstaatssckretär Butler erwiderte, der Frager möge versichert sein, dah die guten Dienste der britischen Negierung der französischen wie der italienischen Regierung stets zur Versligung ständen, sallS diese sie zu erhalten wünschten, um eine Be reinigung der Lage in Spanten zu beschleunigen. In hiesigen politischen Kreisen wird da» Stocken der Wir können uns einer großen blühenden deutschen Fabrik im Adlcrgebirgc bei Nvkitnitz erinnern. Aber die „Narodnn Jeduoia", der amtliche Tschechi- sicrungsvcrcin, drückte derart lange mit seinen uner- mcßlichen Geldern ans dieses deutsche Unternehmen, organisierte solange und so unermüdlich den Boykott, bis dieses Unternehmen auch bei stärkster Anspannung der Kräfte einfach nicht mehr gehalten werden konnte. Ank sehr seltsame Art kamen hierbei die Tschechen zu ihren Geldern: Ein staatlicher geheimer Erlak befahl die Umschichtung des s n d e t e n d e u t s ch e n 2 v a r v e r m ö g e n s. Nicht umsonst konnte sest- gestellt werden, das; nicht einmal der fünfte Teil der Spargelder der sndetendeutschen Landwirtschaft, nicht einmal ein Siebentel der Spargelder des ludctcn- deutschen Gewerbestandes in den deutschen Kaisen lag — das; sich aber die Einlagen der 21 tschechischen Aktienbanken seit 19l9 mehr als verzehnfacht haben. Und mit diesen deutschen Spargeldern werden deutsche Unternehmen aufgekausl und ent- eignet, mit diesen deutschen Geldern wurden im Lause von 20 Jahren tschechischer StaatSsührung den Sude- tcndeutschcn nicht weniger als 3,8 Millionen Hektar deutschen Wald- und Ackerbodens geraubt. JnS Unendliche liehen sich diese Zahlenreihen sort- sctzen, und wie recht hat Tr. Elementis darin, dah über die Tschechoslowakei in England, das bisher noch immer nicht die wirkliche Lage in Böhmen erfahren hat, „falsche Eindrücke" herrschen, allerdings in einem an dern Sinne als er es meint, und zu diesen falschen Eindrücken hat auch Dr. Elementis das seine wieder beigctragcn. Denn seine Entschuldigung, dah eben der allgemeine wirtschaftliche Zusammenbruch die Sudeten deutschen besonders betroffen habe, ist hinfällig vor der Sprache der Tatsachen. Diese Wirtschaftskrise ist be- mußt mit vvller strategischer Ucberlegung seit Jahren In Szene gesetzt worden. Man hat mit System das Denlschtum verarmen lassen, hat mit System alle seine Stellungen untergrabe» und für das Tschechentum sturmreif gemacht, nur um gegen 3',ü Millionen unlieb- same Deutsche im Staat den Todes st oh führen zu können. r Hier handelt eS sich um einen ausgesprochenen Terrorismus. Auch Herr Dr. ClemcntiS behauptet, dah in den sndetendeutschen Gebieten ein erschrek- kender Terrorismus herrsche. Dies ist durch, aus unsre Ansicht, aber Dr. Elementis ist sehr falsch unterrichtet oder unterrichtet daS Ausland sehr falsch, wenn er behauptet, bah die Sndetendeutschen diesen Terrorismus ausüben würden. Nicht sie provozieren den Staat, sic müssen vielmehr bei einem „Jubt- läunisrttckbftck" auf die 20jährige Tätigkeit der tschechischen Staatsmänner seslstcllen, dah die Tschechen, ihre Staatslenker und ihre Bürokratie, eS sind, die I gegen daS Sudetcndeiitschtum eine ununter. Ibrochene Kette gefährlich st er Provo- Postanschrift: Dresden A1, Postfach«Zernros: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27SS1-27SSZ * Telegramme: Atteste Dresden * Postschelk: Dresden 2060. Berliner Schrtstleltung: VerlinW ZS. Diltorlastraße 4a Aichtverlangle Einsendungen an die Schristleltung ohne Rückporto werden weder zurückgesanbl noch aufbewahrl. - 2m IaNe höherer Gewalt oder Letriedsstörung haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Die höchste Gelbstmordziffer Wir hntten unwillkürlich den Eindruck, dah Welt von diesen Vorgängen, von diesem namenlosen Leid noch nicht die rechte Kenntnis hat. Wir waren gezwungen scstznstcllcn, dah englische und französische Korrespondenten in der Tschechoslowakei diesen „demokratischsten und zivilisiertesten Staat im Her zen Europas" nicht richtig erkannt oder mehr oder weniger bewußt falsche Eindrücke über ihn im europäischen Westen verbreitet hatten. Wo hat man jemals im Westen die Wahrheit über den wirtschaft, lichen Zusammenbruch in den dcutschcy Gebieten der Republik erfahren, wie eS sich hier in der Brodccker Sprachinsel in einer geradezu unmihverständlichen Schärfe zeigte? Wie anders wäre es möglich, als durch eine solch katastrophale Notlage, daß der ehemalige aktivistische „deutsche" sozialdemokratische Gesundheitsminister Dr. Lzech, der gewiß keiner Schönfärberei zugunsten des SudetrndeutschtumS schuldig befunden werben Verleugnete Sonnenstrahlen ES war in den letzten Mailagen des Jahres l936. Eine lange Straße, grell beschienen von der warmen Frühlingssonne, führte in eine kleine Ortschaft, die sichtlich deutschen Charakter trug. Tic Hausersronicn standen wie in jedem Torf Schlesiens, da und dort merkte man einen Einfluß der Ostmark, und die Menschen, die einem begegneten, sprachen einen Akzent, der an der Scheide dcü Mittel- und Nord deutschen lag. Was uns an diesem Sonnentage be drückte, war, dah kein einziges Lachen über das Antlitz dieser deutschen Menschen ging. Nur harte verbitterte Gesichter. So zogen sie ihren Weg zur Arbeit mit einem kärglichen Arbeitsgerät. Wie in Deutschland während schwerer Kricgsjahre, jo zogen hier Männer selbst die Eggen und Walzen ohne Zugtiere über die Felder. Wir kamen vorbei an einem Hans, an dem uns die eigenartige Schließung der Fenster aussiel. Waren schon die Fenster nicht geöffnet, so wunderte es noch mehr, daß an den Stel len, wo sonst üblicherweise Glas in die Fenster rahmen eingesetzt ist, strassgespanntcS Papier zu sehen war. AlS wir daS Haus betraten, sahen wir in einer engen Stube, aus der uns ein widerlicher Geruch säst den Atem verschlug, und die etwa drei Meter breit und vier Meter lang war, drei Kinder und zwei Er wachsene beim Korbslcchten. AlS wir, diele Umgegend bitterster Armut und furchtbaren Elends kaum lallend, mit den schwer knochenverbildeten und skrofulösen Kindern einige Worte wenigstens wechseln wollten, sie ermuntern wollten, ein wenig frische Lust zu schöpfen, fällt uns die Haussran ins Wort, nimmt uns mit an die Vorplatztürc und sagt uns in flüsterndem, nahezu beschwörendem Tone den Grund dieser Armut: „Würden wir die Fenster öffnen, so würden wir den Kindern die Sonne zeigen, wir könnten sie nicht mehr beb der Arbeit halten, sie würden im Freien spielen wollen. Wir aber würden dann nach deutschem Geld statt in der Woche 3,00 Mark nur 1,10 Mark verdienen und mühten verhungern." In diesem Augenblick fühlten wir uns nicht nur um Jahrhunderte zurückversetzt in eine Zeit, in der die Zwangsarbeit und die Sklaverei noch existierte, sondern wir dachten unwillkürlich an ein deutsches Dorf in Sowjetrublanb, aii der Wolga. Tort hielten wir derartige Verhältnisse für möglich, nie aber in einer deutschen Sprachinsel, nie aber nahe B r o d c ck in der T s ch c ch o s l o w a k c i. ' Äuzstgsupretse: Grundpreis: ble Ispaltlge mm-Zelte im An« »eigentell 14 Rps., Stellengesuche und privat« Fainilienanzcigen bRps.,d>e74 mwbrell« ww-Zeile im Textt«lll,1v KM. Nachlaß nach Malstaffel I »der Mengenstaffel 8. Lriesgebühr für Ziffer« an,eigen 30 Rps. ausschl. Porto. Zur Zelt ist Anzelgenprelsliste Nr.« gültig. Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels- und Industrie-Zeitung (hierzu rsRpf. Zustellungsgeb.) Kreuzbands«»».: Für die Woche i.oo RM. Einzelnummer 10 Apf„ außerhalb Groß-Dresden« 1Z Apf. Kür Beseitigung des Mißtrauens zwischen England und Deutschland Telegramm unsres SaWdln Marek zum Tode verurteilt Wegen Viersachen Giftmordes X Wien, 19. Mai. (Durch Funkspruch) dem Prozeß gegen die Halbjiidin Martha
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