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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 15.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191304154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19130415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19130415
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1913
- Monat1913-04
- Tag1913-04-15
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Mnderqarleir". »H««». «. «aeteNtvirts»»»«^ »Amtliche Krempe«. ». kurkiRe^ Fernsprecher: Ami Dre-den Nr. 8V9 Druck und Verlag: Glbgau-Buchdruckerei und BerlagSanstaN Hermann Beyer L Lo. Telegramm Adresse: Glbgaupresse Blasewitz. Nr. 85. I Dienstag, den 15. April 1913. 75. Jahr-. «edaM»«»schl»F: 1 Uhr «itt«zS. Lprechftnnbe der Rebaktio«: 4—4 Uhr »achwtttagA. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht ,r. kan Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die ^-aktiou »u adressiere». Rme Ereigniffe. — Auf den König von Spanien wurde seitens eines 25 jährigen Zimmermanns ausBarcelona namens Manuel Sanchez Alegre ein Revolverattentat ausgeübt. Der König blieb unverletzt, (s. Ausland.) — Tas cumberländische Herzogspaar und Prinzessin Olga trafen Sonnabend abends in Karlsruhe, Baden ein, wo sie im Palais des Prinzen Max Wohnung nahmen. — Die kirchliche Trauung des Herzogs Ernst August von Braunschweig und der Prinzeß Luise von Preußen ist auf den 24. Mai nachmittags festgesetzt. — Der bisherige Chef des Admiralstabs der Marine, Admiral v. Heeringen (Bruder des Kriegsministcrs) ist zum Chef der Marinestation der Nordsee ernannt worden. — Ter Papst hat einen Rückfall erlitten, sich aber be reits wieder einigermaßen davon erholt, (s. Ausland.) — Ministerpräsident Pasitsch ist von Belgrad nach Uesküb abgereist, um mit dem Generalstabschef Putnich Grenzfragen zu besprechen. — Der griechische Kreuzer „Awerow", das Hauptschiff der griechischen Flotte, das schon im letzten Seegefecht schwer getroffen wurde, soll bei Tenedos gescheitert sein. Offizielle Bestätigung ist abzuwarten. Prof. Dr. Wilhelm Wundt in Leipzig ist zum Ehrenmitglied der Moskauer Universität gewählt worden. Durch die Hamburg-Amcrika-Linie ist eine Emde ner Verkehrsgesellschaft mit 3 Millionen Kapital zur He bung des Emdener Geschäftsverkehrs gegründet worden. Des Reichskanzlers Ideen zur Teckungsfrage. Die „Magd. Ztg." und andere Blätter nach ihr hat ten zu melden gewußt, daß in parlamentarischen Kreisen verlaute, zwischen den Nationalliberalen und dem Zentrum im Reichstage seien Verhandlungen im Gange, die auf die Ersetzung der von der. Regierung in erster Linie zur Deckung der dauernden Kosten der Heeresvorlage vorge schlagenen „veredelten" Matrikularbeiträge durch eine Reichsvermögenssteuer abzielten. Man nehme an, daß seitens des Reichsschahamts diesem Vorschlag kein grundsätzlicher Widerstand entgegengesetzt werden dürfte. Wenn wir auch die Möglichkeit des Vordersatzes zugebcn, so möchten wir doch die Voraussetzung, daß die Reichsrcgie- rung sich mit diesem Vorschläge einverstanden erklären werde, stark bezweifeln. Hatte doch der Schatzsekretär erst Donnerstag erklärt, eine reine Neichsvcrmögensstcuer hätte nicht nur für jetzt, sondern auch für später ausscheiden müssen, weil diese Ein nahmequelle den Einzelstaaten nicht entzogen werden dürfe. Nun hatte ja auch Bergrat Gothein (Vpt.) im Reichstage eine Reichspermögenssteuer willkommen ge heißen. Aber der R e i ch s k a n z l e r hat am Sonnabend sehr eindringlich davor gewarnt, mit dem Gedanken einer Reichsvermögenssteuer zu spielen. Dieser Weg könne nicht zum Ziele führen. Er kennzeichnete sogar eine einheitliche Reichsvermögenssteuer, zu der die Bundesstaaten Zuschläge erhöben, als eine Art Kommunalisierung der Einzelstaa ten. Diese würden einen derartigen Vorschlag sehr ener gisch und mit Recht ablehuen. Wenn erst eine Vermögens steuer des Reiches bestände, so würde der Reichstag sie auch noch weiter ausbauen. Er wandte sich ganz besonders an die Reichstagsabge ordneten, die auch Mitglieder der Einzellandtage sind. Er wies darauf hin, daß das ganze System der bundesstaat lichen Steuern tatsächlich auf direkten Steuern auf das Vermögen und Einkommen aufgebaut sei. Dies ganze System werde mit einer Reichsvermögenssteuer in Unord nung gebracht, zumal in den Bundesstaaten, wie z. B. Ba den, wo die Einkommens- und Vermögenssteuer schon sehr stark angespannt wäre. Es könnte in solchen Staaten so gar zu einem Zusammenbruch des gesamten Steuersystems kommen. Tie Vertreter beider Körperschaften in Einzel landtagen und kommunalen Kollegien, möchten doch be denken, woher denn schließlich das Geld für die Erfüllung der Kulturaufgaben Herkommen sollte, die bei Gründung des Reichs den Einzelstaaten und Gemeinden geblieben sind. Bisher konnten trotz des hohen Reichsbudgets diese Kulturbedürfnisse dauernd befriedigt werden. Mit einer Reichsvermögenssteuer aber müßten Steuern und Kultur aufgaben der Einzelstaaten verkümmern und die Finanzen der Bundesstaaten an ihrer Wurzel getroffen werden. Bei Ueberlegung der vom Reichskanzler sebr ernst hcrvorgehobcnen Gefahren dürfte der Besitzsteuervorschlag der Reichsregierung, meinte der Kanzler, den Reichsboten doch nicht ganz so künstlich und schlecht erscheinen, wie er von verschiedenen Seiten hingestellt worden sei. Denn ledig lich der Wunsch nach einer gleichmäßigen Bcsitzbesteuerung im ganzen Reich der Abneigung für den Regierungsvor schlag zugrunde liege, so würde das mit einer Reichsver mögenssteuer schwerlich erreicht werden. Einen Strich aber durch das ganze Steuersystem der Einzelstaaten zu machen, dazu würden die Parteien, die mit der Reichsrcgicrung die Grundlagen des bundesstaatlichen Systems Hochzeiten, nicht die Hand bieten. Auch mit der von der So;w!-emo- kratie und von der fortschrittlichen Volksparte! erseimlen Rcichserbschastsstcuer würde man in keiner Weise zn einer gleichmäßigen Besitzbesteuerung gelangen, weder in den Einzelstaaten noch in dem einzelnen Bundesstaat für die Gemeinden. Aber auch die Einführung einer R-'ck'Sver- mögenssteuer würde eine einheitliche Belastung mit direk ten Besitzstcuern im Reich keineswegs bewirken. Es er scheint daher dem Kanzler besser und gerechter. >-'e vom Schatzkanzler vorgeschlagenc Regelung den Einzelnaaten Gotha - nen. (121 e«. »al» useklta. Segr.L8«4 163 ebB ! 312« 112'/,-b 174,25 B I 612b« 408« 74« 87« 710« 122« 180« 66« 190« 128B 150« . 269« 121,50 G » 223« « V15« 158« Kunst, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. königliche^ Schauspielhaus. Am Sonnabend ging erstmals Friedrich Heb bels „Tragödie" in fünf Akten „Genoveva" in einer ausgezeichneten Bühnenbcarbeitung von Karl Ze iß unter Herrn Lewinger Regie in Szene. Es ist gewisser maßen ein literar-historisches Kuriosum, wenn ein in den fahren 1840—41 verfaßtes Werk (das Nachspiel 1851) eine Erstaufführung erlebt. Man sieht daran, wie sehr sich nach so vielen Dezennien das Urteil über Hebbel gewandelt hat. Nach Hinzunahme des Nachspiels, des dem Volksmärchen entsprechenden Abschlusses, von dessen Notwendigkeit sich schließlich auch der herbe Dichter überzeugte, fällt eigentlich die Bezeichnung „Tragödie". Trotz der starken, aber durch aus zutreffenden Kürzungen dauerte die Aufführung noch lange genug. Auch in diesem, seinem zweiten Stücke ist Hebbel trotz mancher Jugendauswüchse und Häufung von Greueln und Schrecknissen in Anlage, Entwickelung und psychologischer Charakteristik ein tieferschünernder Dramatiker, dem mehr die Wahrheit als die Schönheit gilt. In den Episoden spielen noch so manche romantische Züge hinein, so die Fluchszene des Juden, andererseits als Zeitkolorit bedeutsam, das Zauberwcsen der Margarete, und der Irre. Während aber das Pfalzgrafenpaar, trotz so mancher psychologischen Wandlung des Pfalzgrafen Siegfried, doch mehr die passive Seite bildet, ist die ganze Aktivität der Steigerung auf die Entwicklung des Charakters Golos ge stellt, in der in großen Zügen die immer höher steigende Brandung verblendeter Leidenschaft meisterhaft gezeichnet ist. Tie wie eine Naturgewalt riesengroß anwachsende Leidenschaft läßt den Gedanken gewöhnlicher Schuld und Sühne hinter sich und in dem Trotz, der an den Schranken der sittlichen Weltordnung scheitert, kommt etwas von der Weltaufsassung des „jungen Deutschland" in seinemKampf gegen Enge der Ehesatzungen zur Geltung, ohne sich jedoch wie bei dessen Vertretern hervorzudrängen. In dieser aus gezeichneten Bearbeitung, die nur das Entbehrliche und Ueberflüssige fallen läßt, übte das gewaltige Werk er schütternde Wirkung. Wir hoffen, daß es diese Wirkung dauernd erweisen wird und der Bühne nach Laubes und Dingelstedts vergeblichen Versuchen nunmehr neu ge wonnen ist. Herr M ehnert schuf im Pfalzgrafen eine herrliche Gestalt, die sowohl in den Liebesszenen des Abschieds, wie in dem Entsetzen beim Vernehmen der Schreckensbotschaft, bei der Hexe und in Trauer und Rührung echt und groß an mutete. Frl. Treßnitz brachte in Genoveva den Ge fühlsausbruch beim Scheiden des Pfalzgrafen, das Er wachen aus der Ohnmacht in Golos Arm mit reizvoller Natnrtreue zum Ausdruck und verbandReinheit und Hoheit bei den Versuchungen Golos. Vor allem erschütterte sie im Verließ, sowie auf dem Gonge zum vermeintlichen Tode und rührte durch edle Einfachheit bei derWiedervereinigung im Walde. Herr Becker wurde, einige stimmliche Ueber- treibungen abgerechnet, der gewaltigen psychologischen Ent wickelung und Steigerung Golos fast durchgehends gerecht. Wir erwähnen als in ihren eigenartigen Nüancen bedeut same Momente die Kußszene im 1. Akt, das stumme Spiel während des Schwertsegens, sein Schaudern, den Schluß des 2. Akts, vor dem Bilde das Selbstgespräch, den Kampf mit Genoveva und sein Fluch. Aber alle Aufzählung würde von der bedeutsamen Leistung und dem Ausdruck elementarer Leidenschaft keinen Begriff geben. Fräulein Firle gab Golos Amme in gediegener Ausgestaltung, Frau Bardou - Müller machte aus der alten Hexe eine überraschend unheimlich getönte Charakterfigur. Herr Müller als Drago schuf eine prächtige Type biederer Natürlichkeit und sprach besonders auch die Warnung und Weissagung als Dragos Geist überaus eindrucksvoll. Herr Fischer lieh der Gestalt des alten Juden bei aller Eigen art eine Art wilder Größe von großer Wjrkung. Der tolle Klaus fand durch Herrn Meyer überzeugende Gestalt. Die beiden Henker Balthasar und Hans wurden von den Herren Lewinsky und Felden wirksam verkörpert. Auch die übrigen Rollen lagen in guten Händen. Die Dekorationen der Herren A l t e n k i r ch, Fanto und Linnebach: Burghalle, Zimmer der Grä fin, Gesinderaum, Verließ, Hexengemach und Waldgegend, sind künstlerisch reizvoll und von prächtiger Bildwirkung. Das stark besetzte Haus schien ergriffen und geizte nut Fug und Recht nicht in seinem Beifall. Dr. B. Im Kgl. Opernhaus erzielte am Sonnabend die dreiaktige Oper „Oberst Chabert" von H. W. v o n Woltershausen einen lebhaften Premierenerfolg. Da am selben Abend auch im Kgl. Schauspielhause eine Erstaufführung stattfand, so werden wir über die neue Oper, die an zahlreichen Bühnen bereits gegeben worden ist, erst morgen berichten. Uebrigens möchten wir die Erschei nung, daß beide Hoftheater einander am selben Abend mit Erstauführungen den Rang abzulaufen suchen, nicht eben als glücklich bezeichnen und der Hoffnung Ausdruck geben, daß dies nur eine Ausnahme bleiben wird. * Im MusiksalonBertrandRoth wurden gestern vormittag Kompositionen von Paul Iuon vor- gekührt, dem russischen Tonsctzer, der sich durch manche be achtliche Arbeit einen Namen gemacht hat. Die Sonate für Bratsche und Klavier (D-duri, welche von Herrn Her ma n n Lang und Martha v. Gromadzinska mit vieler Sorgfalt zu Gehör gebracht wurde, ist zu wenig abwechslungsreich in der Farbe und zu unklar im. Aufbau, um dauernde Anteilnahme zu erwecken. Der Adagiosatz er schien mir als der wertvollste. In fünf Liedern, die Herr Professor E d. E. M a n n außerordentlich warm, geschmack voll und tonschön sang, zeigt der Komponist, daß er den gewählten deutschen Texten mit einer unserm deutschen Empfinden nahekommenden Innigkeit gerecht zu werden
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