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Der sächsische Erzähler : 29.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192512290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-29
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.12.1925
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JerSSGscheLrMer ZStfchoftzwerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt» Mannschaft, der Schulinspektion und des Hau^tzollamts zu Bautzen, de» Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischosswerda. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung in allen Volks schichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag von Friedrich MoF G.m.b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 44i Wesch inungsweije: Jeden Werktag abends sür den folgend. Tag. Bezugspreis mr die Zelt eine» halben Monats: Frei ins Haus halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Gefchästsstelle wöchentlich SO Psg. Einzelnummer 15 Psg. — Alle Postanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Postscheck-Konto; Amt Dresden Nr. 1521. Gemeinde, verbandogtrokafie Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Besörderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Anzeigenpreis (in Goldmark): Die 43 mm breite einspaltige Grundschrtstzeile 25 Psg., örtliche Anzeigen 20 Psg, die 20 mm breite Reklamezeile <im Tertteil) 70 Psg. Zahlung in Papiermark zum amtlichen Brieskurs vom Zahltag, jedoch nicht niedriger al» zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tarts. Für Sammelanzelqen tariim. Ausschlag. — Erfüllungsort Bljchosiwerda Nr. 300 Dienstag, den 29. Dezember 1925. 8V. Jahrgang Tagesschau. * Nach dem neuesten Bericht des Landesamtes für Arbeitsvermittlung hat sich die Zahl der Erwerbslosen in Sachsen aus fast 200 000 erhöht. * Der türkische Generalstab hielt eine geheime Sitzung ab. Man vermutet, daß es sich um die Frage eines even tuellen Feldzuges in der Mossulangelegenheit handelte. * Nach Meldungen aus Peking ist General Kuosunglin mit seinen gesamten Truppen von der Kavallerie Tschang- tsolins gesangengenommen und mit seiner Frau standrecht lich erschossen worden. Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" aus Beirut ist der Waffenstillstand mit den Drusen unterzeichnet. Der Gouverneur hat alle politischen Gefangenen in Freiheit fetzen lassen. Nach Meldungen aus Leipzig ist das gegen den Kor vettenkapitän a. D. Ehrhardt anhängige Verfahren auf Grund der Amnestie vollständig eingestellt worden. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliches an anderer Stelle. Nach dem Fest. Wie im Vorjahre ruhte die Innenpolitik, ruhten die Lösungsversuche der Regierungskrise vollständig. Das außerordentlich drängende Erwerbslosenproblem war ja noch kurz vor Weihnachten neu aufgerollt worden und war, ohne daß neue Erhöhungen zugesagt wurden, erst einmal in der bisherigen Form auf eine gesunde Basis gestellt worden. Es gab viel Not im Volke gerade über das Fest, aber es fehlte eben an den Mitteln, sie zu beheben. Die politischen Auswirkungen der Wirtschaftskrise, verbunden mit der Aus wirkung der utopischen Agitation aber werden beim Beginn des Reichstages sicher zu spüren sein. Die Weltpolitik aber machte nicht Halt vor dem Weih nachtsfest. Der Völkerbundsentscheid über das Mossulge- biet, der England zum Sieger in dem vieljährigen Streit machte, hat in Angora den Gedanken an einen Krieg auf tauchen lassen, dem man ohne Scheu bemerkenswerterweise auch dadurch Ausdruck gab, daß man die Nachricht von der Abhaltung eines Kriegsrats in die Welt hinausschickte. Und das russisch-türkische Bündnis gibt der englischen Politik eine harte Nuß zu knacken, zumal die Ereignisse in China die Befürchtung aufkommen lassen, daß sich die Verhältnisse in diesem Niescnreich ordnen und dann ein offizielles Bündnis mit Rußland Tatsack)« wird. Das würde einen gewaltigen Schritt der antienglischen Sowjetpolitik nach Indien be deuten und müßte Auswirkungen zeitigen, die in der ganzen mohammedanischen und in jeder farbigen Welt zu spüren sind. Frankreich hinderte die Finanzlage am Aufkommen einer rechten Feststimmung. Schon steht Herr Doumer vor der Grctsck-ensrage, ob er sein eben nach rechts orientiertes Programm wieder nach links durch den Druck der Radikal sozialisten schieben lassen soll. Man hat den Eindruck, als ob diese verteufelte Situation — wenige Tage vor der Fällig keit großer Verpflichtungen — ganz dazu angetan wäre, auch den Parisern eine internationale Finanzkontrolle schmackhaft zu machen. Wie weit Deutschland durch diese Lage Frankreichs und durch die Ereignisse in der großen Weltpolitik berührt wer den wird, das läßt sich heute noch gar nicht absehen. Aber es ist nicht unmöglich, daß schon bei den kommenden Verhand lungen um die Befreiung der deutschen Luftfahrt sich gewisse Auswirkungen bemerkbar machen werden. Hüten wir uns, daß die deutschen Interessen nicht wieder, wie früher so oft, zum Austauschobjckt der anderen werden. Dsr türkische Kriegsrat über Mostul. Angora, 27. Dez. Am Donnerstag hielt der General stab eine geheime Sitzung ab, über deren Verlauf strengstes Stillschweigen bewahrt wird, doch glaubt man zu wissen, daß die Fragen eines eventuellen Feldzuges iu der Mosfulange- legcnheit zur Sprache kamen. Wenn cs zum Krieg kommen sollte, was man im Augenblick nicht für wahrscheinlich hält, würde Wustapha Kemal-Pascha das Oberkommando über nehmen und Ismed-Pascha die Führung der schwebenden Geschäfte überlassen. Die Rückkehr des Außenministers ^cwfik Ruchdi Bei wird mit größter Ungeduld erwartet, da ' in Angora über die Vorgänge in Genf nur sehr unvoll- n-^rrichke? »st. S-mar T^nstopsta Kemal-Pascha und Ismed-Pascha kennen nicht die einzelnen Phasen der Genfer Verhandlungen. * ^vtb London, 27. Dez. Rach einer Meldung aus Lawnvore nahm eine Konferenz der indischen Mohamme daner eine Entschließung an, die die Entscheidung des Völ kerbundsrates über Mossul als im Widerspruch mit dem Vertrag von Lausanne stehend, bezeichnet. Wenn die Tür ken zum Kriege getrieben werden, würden die indischen Mohammedaner ihnen beiskehen. Die Entschließung fordert die Inder auf, der Regierung im Falle eines solchen Krieges weder Geld noch Mannschaften zur Verfügung zu stellen. vtb Angora, 27. Dez. Nach Drahtmeldungen aus den Provinzen finden überall Protestversammlungen gegen die Entscheidung des Völkerbundsratcs in der Mossulfrage start. Die Konstantinopeler Studenten sandten aus einer von ihnen in der Universität abgehaltenen Versammlung ein Telegramm an die Regierung, in dem sie sich zu allen Opfern bereit erklärten, zu denen die Jugend des Landes verpflichtet sei. Paris, 27. Dez Der Korrespondent der „Chicago Tri- bune" in Angora meldet, daß die türkische Regierung end gültig beschlossen habe, es nicht wegen der Mossulangelcgen- heit zu einem Krieg kommen zu lassen. Das türkische Kabi nett und der türkische Generalstab hätten gestern in An wesenheit Mustapha Kemal-Paschas gemeinsame Beratun gen abgehalten, hierbei hätten die Minister ihren Stand punkt, von kriegerischen Maßnahmen abzusehen, gegen die Ansicht der anwesenden Militärs durchgesehk. Die Unterzeichnung des Vertrages mit Sowjetrußland wird in Angora verschieden kommentiert. Einige Abgeord nete hegen die Hoffnung, daß Sowjetrußland bei einem eventuellen Konflikt mit England aus seiner Neutralität heraustreten und der Türkei aktiv beistehen würde, andere Parlamentarier befürchten jedoch, daß die Sowjets die Ge legenheit wahrnehmen würden, um sich in die inneren An gelegenheiten der Türkei einzumischen. Diese Abgeordneten behaupten, daß der türkisch-russische Vertrag einer „freund lichen Invasion" gleichkomme. Ein Parteiführer erklärte, es dürfe auf keinen Fall dahin kommen, daß Rußland nach der Türkei Truppen entsende. Den Blättern wird aus Konstantinopel berichtet, daß Mustapha Kemal-Pascha sich im April nachMoskau be geben wolle, um mit Tschitscherin über die durch den kürzlich in Paris abgeschlossenen russisch-türkischen Vertrag geschaf fene Lage zu verhandeln. Kalenderänderung in der Türkei. Angora, 27. Dez. Die Große Nationalversammlung nahm ein Gesetz an, das die Einführung des Gregorianischen Kalenders und des 24stündigen Tages vorsieht. Oie chinesischen Wirren. Kuofunglins Armee gesangen genommen. Peking, 27. Dez. Tschangtsolin hat über seinen Gegner, den General Kuosunglin, einen entscheidenden Sieg davon getragen. Kuosunglin wurde mit seinen gesamten Truppen von der Kavallerie Tschangtsolins gefangen genommen und zusammen mit seiner Frau auf Befehl Tschangtsolins stand rechtlich erschossen. Er hatte versucht, als Kuli verkleidet zu entkommen. * London, 27. Dez. Nach Meldungen aus Tokio bestätigt es sich, daß General Kuosunglin enthauptet worden ist. Die japanische Regierung hatte ihren Konsul in Mukden ersucht, die Begnadigung des Generals Kuosunglin zu erlangen. Das Gesuch traf aber zu spät ein. Man erklärt außerdem, daß die meisten Truppen des Generals Kuosunglin zu Tschangtsolin übergegangen sind, es verlautet sogar, daß Kuosunglin von seinen eigenen Truppen verraten worden sei. Die japanische Regierung hat ihre Truppen aus Muk den zurückgezogen und soll Tschangtsolin erlaubt haben, Mukden wieder zu besetzen. Man erwartet jetzt wieder einen neuen Feldzug Tschangtsolins gegen General Feng. Japanische Unterstützung für Tschangtsolin. Paris, 27. Dez. „Chicago Tribüne" meldet aus Peking, es werde dort behauptet, daß Japan Tschangtsolin unter stütze, und zwar so, daß japanische Soldaten in mandschuri- eher Uniform in der Armee Tschangtsolins kämpften. Die- em Umstande sei die jüngste Niederlage Kuofunglins, des Verbündeten Fengs, in der Manfchurei zuzuschreiben. Man glaube übrigens, daß der Erfolg Tschangtsolins nur vorüber- zehend sein werde und er gründlich geschlagen werde, soball) ihm die Hauptmacht Fengs die Entscheidungsschlacht liefern werde. Japan verbietet die Besetzung Mukdens. Paris, 27. Dez. Nach einer Havas-Meldung aus Tokio hat ein Beamter des japanischen Ministeriums des Aus wärtigen erklärt, daß General Tschangtsolin trotz seines Sieges nicht ermächtigt wird, in Mukden einzurücken, so lange die Möglichkeit eines neuen Angriffes gegen den Mar schall besteht. Die Kage in Tientstn. Plünderung der Stadl. London, 27. Dez. Die geschlagenen Truppen Litsching- lins haben, bevor sie Tientsin räumten, in den Eingebore nenvierteln und in einem Teile des Fremdenviertels geplün dert. Ein Italiener wurde verwundet. Mit Amerikanern wurden Schüsse gewechselt. In der Stadt herrscht noch immer große Unordnung. Das Ausländerviertel wird von frei willigen Truppen bewacht. Alle Straßenzugänge sind mit Barrikaden versehen und die Drahtverhaue mit elektrischem Strom geladen worden. Immerhin halten die Unterführer des Generals Feng strenge Manneszucht. Die Truppen des Generals Feng haben mehrere tausend Gefangene gemacht und große Mengen Kriegsmaterial erbeutet. Feng hat die Pekinger Regierung ersucht, den ausländischen diplomati schen Vertretungen mitzuteilen, daß er das Leben und das Eigentum der Ausländer in Tientsin respektieren werde. Man nimmt an, daß die Eisenbahnverbindung zwischen Pe king und Tientsin, die schon seit elf Tagen-unterbrochen ist, von Montag an wieder ausgenommen wird. Sun Pun, einer der Unterführer Fengs, ist zum Gouverneur von Tschili ernannt worden. Reuyork, 27. Dez. Die amerikanische Regierung Hot sechs Zerstörer von Manila nach China entsandt. Bevorstehender Wechsel in der Kettung des tschechischen Generalstabes. Prag, 28. Dez. (Drahtber.) Der französische General und Organisator des tschechischen Generalstabes, Faucher, wird Anfang Januar von seinem Posten zurücktreten. Mit der Leitung des tschechischen Generalstabes soll ein tschechi scher General betraut werden. Als Nachfolger wird der Legionär-General Syrowy genannt. Abd el Krim will bis Mr Befreiung Marokkos Kämpfen. Madrid, 28. Dez. (T.-U.) Die spanische Asrika-Zeitung „Telegramme del Rif" veröffentlicht Auszüge eines Artikels Abd el Krims, in dem dieser erklärt, daß der Rifkrieg ein Teil der panislamitischen Bewegung ist, die gegen England, Frankreich und Spanien gerichtet sei. Weiter sagt Abd el Krim, daß er den Krieg bis zur Befreiung vom französi schen Joch fortsetzen werde. Neues aus aller Welt. — Dammrutsch bei Frankfurt a. d. 0. Die Reichsbahn- direktion teilt mit: Infolge Dammrutsches sind am Sonntag beide Geleise der Strecke Berlin—Breslau zwischen den Bahnhöfen Pilgram und Rosengarten 'bei Frankfurt a. d. Oder aus voraussichtlich längere Zeit gesperrt worden. Die Umleitung der Schnell- und Personcnzüge muß über Küst- rin erfolgen. Die Eisenbahnzüge Breslau—Berlin und um gekehrt werden durchschnittlich eine Verspätung von einer Stunde erleiden. — Hochwassergefahr an Rhein und Mosel. Nach Draht meldungen aus Koblenz und Trier sind infolge der Schnee schmelze in den Gebirgen und des anhaltenden Regenwet ters Rhein und Mosel wieder stark im Steigen begriffen, so daß die Hochwassergefahr in unmittelbare Nähe gerückt s — Zwei Lawinenunfälle. Drahtmeldungen aus Mün chen benchten: Die Landesstelle Bayern für alpines Ret- tungswesen des deutsch-österreichischen Alpenvereins teilt mit: Beim Aufstieg zur Zugspitze ist am Schnee-Ferner eine aus neun Skifahrern bestehende Partei durch «in« Lawine verschüttet worden. Drei Münchener sind tot, die übrigen sind zum Teil int verletzten Zustande in der Knorrhütt« un- tergebracht. Don Partenkirchen ist eine aus einigen Füh rern zusammengestellte Rettungsexpedition zur Unfallstelle
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