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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 17.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191412171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19141217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19141217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-17
- Monat1914-12
- Jahr1914
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Sächsische Nr. 292. 76. Jahrg. 2-, 1.60, Beilagen.- »Illvstrierles Unterhaltungsblatt- — Grauen-Korrespondenz- — »Heim- und »Haus- und Gartenwirtschaft" »Amtliche Fremden- und Kurliste" Nach Feierabend : 5A? ütk Dresden-Altstadt u. Dresden-Neustadt . das Komgl Amtsgericht Dresden, für die König!. Supenntenden ur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und für die Gemeinde»! Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeindcn, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Donnerstag, den 17. Dezember 1914. durch die Post vierteljährlich 1.80, monatlich desgleichen frei ins Haus „ durch Boten frei ins Haus „ bei Abholung in der Expedition „ Inserate kosten die 6gespaltene PeMzeile 20 Pfg., kleine Anzeigen 15 Pfg., die Reklamezeile 50 Anzeigenannahme bis mittags 1 Uhr. ZI ooo Hussen von unseren (jerbünctelen gefangen. W i e u. Amtlich wird vom 15. Dezember verlaut bart: Tie Offensive unserer Armeen iu Westgalizien hat hie» den Feind zum Rückzüge gezwungen und auch die russische Front in Südpolcn zum Wanken gebracht. Unsere den Feind in Westgalizien von Süden her unermüdlich verfolgenden Truppen gelangten gestern bis in die Linie Iaslo-Rajbrot. Bei dieser Verfolgung und in der letzten Schlacht wurden nach den bisherigen Meldungen 3 1 v 0 0 Russen gefangen genommen. Heute liegen Nach richten über rückgängige Bewegungen des Gegners au der gesamten Front Rajbrot - Niepolomice - Wolbrom-Nowo- Radomsk-Piotrkow vor. In dem Karpathen-Waldgebirge wurden gegen das Vordringen feindlicher Kräfte in das Laborcza-Tal entsprechende Maßnahmen getroffen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. Tie Nachricht von der österreichisch-ungarischen Offensive bestätigt uns, sc sagt Major Mobrat im „B. T.", die Stoßkraft des österreichisch-ungarischen Heeres und beweist aufs Neue die Einheitlichkeit der operativen Gesamthandlung im Osten. Das Vorrücken der österrei chisch-ungarischen Front von Südpolen bis zu den Kar pathen wird einen entlastenden Einfluß ausüben zu Gun sten deutscher Fronten. Die beiden verbündeten Völker können der zukünftigen Entwickelung der Lage in Süd polen und Nordwestgalizien mit größtem Vertrauen ent gegen sehen. In der Krenzztg. wird gesagt: Wichtiger noch als die gefangenen 31 000 Russen ist das unaufhaltbare Vor dringen des österreichisch-ungarischen Heeres, das den russischen Bewegungsraum immer mehr verengt und die strategische Lage immer stärker zu Gunsten unserer Ver bündeten verschiebt. Der Einfluß dieser siegreichen Offen sive erstreckt sich bis weit nach Polen hinein. Ein ein heitliches Vorgehen auf beiden Operationsfeldern wird bald seine Früchte tragen. Von de r Kämpfen um Lodz telegraphiert der Pe tersburger Korrespondent des Secolo unter dem 14.: Die Riesenschlacht in Polen dauert ununterbrochen an. Die Russen sind bemüht, ihre Stellungen um Lodz, die sie in ein befestigtes Lager umgewandelt haben, zu halten. Die von den Deutschen entwickelte Kraft wird aber als über menschlich bezeichnet. Ueber die Verhängung dec verschärften Kriegszustandes über Petersburg bringen schwedische Blätter Einzelheiten. Die Peters burger Universität, sowie alle übrigen Hochschulen sind polizeilich geschlossen. Nach anderweitigen Meldungen ist Petersburg ohne Wasser, da die Newa-Wasserleitung zu gefroren ist. Viele Fabriken sollen den Betrieb eingestellt haben und Teestuben und Badeanstalten geschlossen wor den sein. Die Bahnhöfe sind in Dunkel gehüllt. Die Gährung in Rußland. W i en. Eine Blättermeldung aus Sofia besagt: Ein bulgarisches Großhandlungshaus erhielt Berichte seines Petersburger Vertreters über das Anwachsen der revolu- tionären Bewegung in Rußland. Die Geheimpolizei nahm in den letzten Wochen viele Hunderte von Verhaftungen vor, darunter zahlreiche Ukrainer. In Petersburg Hut man nur die Verhaftung einiger sozialdemokratischen Dumamitglie der bekannt gegeben. In Petersburg laufen Gerüchte über eine VerschwörunggegendenZarenum, ander der Deputierte von Jekaterinoslaw, Petrowski, angeblich teilgenommen habe. In Lupansk, einem Wahlorte Petrows- kis, fanden Massenverhaftungen statt. Die Einberufungen zur Reichswehr gehen nicht glatt von statten. In einzelnen Provinzen kommt kaum die Hälfte der Wehrpflichtigen. Die Bauern müssen oft mit Gewalt zusammengetrieben werden. W. - n Nach einer der „Politischen Korrespondenz zngchenoen Mitteilnnq berichten aus Rutz, land dort -mgetrosf-n- Reisende, datz nicht nur di- Führer der Sozialisten, sondern überhaupt alle radikalen Mitalie- der der Duma verhaftet worden sind. Französische Besorgnisse über den Krieg im Osten. Paris. Die hier in großer Menge aus neutralen Landern ankommenden Depeschen über die Kampflage in Po en schildern die Lage der Rusten so ungünstig, daß der einsichtigere Teil der hiesigen Presse die Verschönerungsver suche aufgegeben hat und sein Leserpublikum mit dem mitt lerweile berühmt gewordenen Satze von den „temporären Erfolgen der Deutschen" zu beruhigen versucht Wie groß jedoch die Besorgnis sein muß, geht daraus hervor, daß der „Temps" bereits die Möglichkeit eines Durchbruches durch das russische Zentrum erwägt. Das Blatt schreibt: Be sitzen die Deutschen bei Lodz tatsächlich genügende Streit- kräfte, um das russische Zentrum trotz aller' Verluste zu durchbrechen? Die Deutschen mästen auf ihrer Ostfront viel mehr Armeekorps haben als man uns gesagt hatte. Wir finden ganze Armeekorps in Ostpreußen, wir finden Ar meekorps in Russisch-Polen, wo sie sogar, nach der Entwick lung der Kämpfe zu urteilen, ganz besonders zahlreich sein müssen, auf der ganzen Linie zwischen Czenstochau und Krakau stehen deutsche Truppen, ja sogar im Süden von Krakau stehen nach russischen Berichten deutsche Armee korps, die sich stark genug fühlen, eine einkreisende Beweg ung gegen das 300 000 Mann zählende Heer des Generals Radko Dimitriew zu unternehmen. Wir frggen uns ver geblich, woher die Deutschen diese enormen Streitkräfte ge nommen haben. (M. N. N.) Die französisch-englische Soldatenfreundschaft wird nicht mehr von langer Dauer sein. Die Tagebuchauf zeichnungen eines englischen Offiziers berichten in den ver ächtlichsten Ausdrücken von dem feigen Benehmen der fran zösischen Soldaten. Schlecht genug war die Gesellschaft, heißt es da, um beim ersten Schuß in ihre Gräben davonzu laufen. Einige von ihnen stellten sich hinter einige Stroh mieten, und obgleich unsere Leute sie aufforderten, zurück zukommen, richteten sie mit ihrem Zuspruch nichts aus, Die Franzosen waren um ihr Leben besorgt, indem sie sich hinter unsre Gräben verkrochen. Es war wirklich das feigste Be nehmen, welches man beobachten konnte. Einer unserer Leute bedrohte sie mit dem Bajonett, als sie nicht zurückkom men wollten. Natürlich setzte es unsere Leute in eine teuf lische Erregung, und zwar um so mehr, als bei den Franzo sen nicht ein einziger Offizier irgend welcher Art sich sehen ließ. Ich glaube, diejenigen, die sich hinter den Strohmie ten verborgen, wurden nachher sämtlich abgeschlachtet. Aus dieser Schilderung des englischen Offiziers spricht gewiß alles andere als freundschaftliches Empfinden für die Bun desgenossen. Im Westen verraten die Franzosen plötzlich einen stark offensiven Geist, vielleicht im Hinblick auf die schwer wiegenden Ereignisse des östlichen Kriegsschauplatzes ; sie sind vom Unglück jedoch dermaßen verfolgt, daß alle ihre Angriffe blutig zusammenbrechen. So erging es feindlichen Angriffen auf mehrere Stellungen. Ueber neue Kämpfe an der flandrischen Küste bringt das „B. T." holländische Telegramme, die sich beson ders'auf die Beschießung von Veurne und Nieuport be gehen. . m Ferner wird ausRotterdam gemeldet: Nach einer Meldung des „Nieuwe Rotterdamschen Courant aus Oostburg scheinen beide Armeen wieder m cme heftige Aktion gekommen zu sein. Man hort wieder starken Gc- schützdonner. . c Ein neues französisches Aufgebot. Kopenhagen. Ter französische Kriegsminister wird dein Parlament ein Gesetz vorlegen, wonach jeder Mann im Alter von 13 bis 52 Jahren, der imstande ist, Militärdienst zu tun, unter die Fahnen gerufen werden soll. Paris. Tie letzten Anordnungen der Regierung bezüglich Einstellung der früher zurückgestellten Mann schaften scheinen in Frankreich Widerspruch zu finden. So schreibt ein Major im „Guerre soziale": Eine große An zahl verspätet Eingestellter sei infolge schwächlicher Kon stitution der Ansteckung durch Tuberkulose und ähnliche Krankheiten ausgesetzt. Sie würden die Armee nicht stärken, sondern schwächen. Kriegsgottesbieuste iu Frankreich. In ganz Frankreich fanden, dem „Berl. Tagebl." zufolgi, Bittgottesdienste für die verbündeten Armeen statt. In der Notre-Tame-Kirche amtierte Kardinal Annette; überall nahmen die Behörden sowie die früher antiklerikalen Kreise an diesen Veranstaltungen teil. — Es erweist sich auch in Frankreich die Wahrheit der Worte: Not lehrt beten. Die Waffenadgabc der belgischen Bevölkerung. Das holländische Blatt „Tijd" meldet aus Gent: Aus Thielt wird durch die deutsche Militärbehörde der Be völkerung eine letzte Warnung über den Besitz von Waffen und Munition erteilt. Alle Personen, bei denen nach Dem 15. Dezember noch Waffen gefunden werden, sollen zum Tode verurteilt werden, ebenso diejenigen, die vom Waf fenbesitz anderer Kenntnis haben und dies nicht angeben. Die Bewachung der Grenze wurde auf das schärfste durch geführt. Gestern sind auf der ganzen Grenze von Sel- zaette nach Assenede von Baum zu Baum Stacheldrähte gezogen worden. Die Räumung Belgrads durch die Oesterreicher. Wien. Vom südlichen Kriegsschauplatz wird amt lich gemeldet: Die durch das notwendig gewordene Zurück nehmen des eigenen rechten Flügels geschaffene operative Lage ließ es ratsam erscheinen, auch Belgrad zunächst auf- zugebeu. Die Stadt wurde kampflos geräumt. Die Truppen haben durch die ausgestandenen Strapazen und Kämpfe wohl gelitten, sind aber vom besten Geiste be seelt. (W. T. B.) Bevor das an sich tapfere Serbenvolk sich endgültig als besiegt ansieht und die Hoffnung auf einen Erfolg der Waf fen aufgibt, macht es die unerhörtesten Anstrengungen. So ist es möglich, daß die bei Valjewo südwärts zurückgewor- fene Armee mit Aufbietung der letzten Kräfte einen neuen Vorstoß nach Norden unternommen hat, nachdem sie ihre Verluste mit den letzten Aufgeboten an Waffenfähigen aus- gefülli hat. So war in österreichischen Blättern dieser Tage zu lesen, daß die serbische Armee in einer Stellung zwischen Arangielowac und Gorni Milenowac, also noch nördlich Kragujewac, 50000 Mann Verstärkungen an sich gezogen habe. Man fragt sich ganz erstaunt, wo denn noch 50 000 Mann serbischer Reserven Herkommen sollen. Und vielfach wird der Verdacht geäußert, daß sich unter solchen irgendwoher eintreffenden Verstärkungen griechische Freiwillige befinden, die sich massenweise zur serbischen Ar mee begeben hätten. Denn daß sich aus den nach Bulgarien neigenden ncuserbischen, den Türken im letzten Kriege ab genommenen Landesteilen noch viele Nachschübe für die ser bische Armee herauspresten lasten, ist doch wohl recht frag lich. Wenn nun die österreichisch-ungarischen Truppen die sem serbischen Vorstoß nach Norden und Nordwesten zu nächst ausweichen, um sich selber das Gelände auszusuchen, in dem sie diesen feindlichen Angriff abfangen wollen, so müssen sich dieser strategischen Maßnahme alle andern
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