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Weißeritz-Zeitung : 04.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186706040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18670604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18670604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1867
- Monat1867-06
- Tag1867-06-04
- Monat1867-06
- Jahr1867
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.06.1867
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Nr. 44 4. Juni 1867. Weißeritz-Zeitung veramwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Pntt pro Q»«M 10 Rgr. Inserate Vie Spalten-Zeil» 8 PK- Dienstag. »scheint Dienstags und Freitags. 8» beziehen durch allePost- anstalten. Amts- »vd Aszche-Klatt der Königlichen Gericht--Ämter »ad Itadträthe z» Dippoldiswalde aad /raae«stei». Dippoldiswalde, 3. Juni. Nach dem am Sonn abend, den 1. Juni, Morgens 6 Uhr erfolgten AuS- marsche der seit dem 1. April hier garnisonirenden 4 Batterien sächsischer Artillerie, die nach Dresden gingen, sind am gestrigen Sonntage Nachmittags 3 Bat terien, die bisher in Oederan standen, von Kleinbobritzsch kommend, hier eingerückt, wie wir mit Bestimmtheit hören, auf die nächsten 4 Monate. — Im benachbarten Dorfe Malter ist der Guts besitzer Spieß am Freitag Nachmittag beim Ausfah ren mit einem jungen Pferde, um ein Stück Feld zu eggen, als das Roß durchgegangen, so unglücklich vom Wagen gesprungen, daß er eine Strecke weit geschleift und erheblich am Kopfe verletzt wurde. Leider ist der selbe am andern Morgen, ohne recht zum Bewußtsein gekommen zu sein, gestorben. — In der 4. Morgenstunde des Himmelfahrts tages ist auf dem „Berglustschachte" des Hänichener Steinkohlenwerkes bei der sogen. Fahrkunst eine Stange zerrissen. Infolge dessen stürzten die auf der Fahrkunst unter der Bruchstelle befindlichen Mannschaften her unter und wurden hierbei 5 schwer verletzt, während eine gleiche Anzahl leichtere Verletzungen erlitten. Die Verwundeten wurden vom Werksarzte vr. Meißner und dem zu seiner Unterstützung herbei gerufenen Herrn vr. Thost aus Possendorf übernommen und theilweise im Vereinskrankenhause zu Hänichen unter gebracht. Eine Verschuldung dieses Unglücksfalles kann Niemandem beigelegt werden, namentlich da auch die zerrissene Stange vollständig gesund gewesen ist. * Altenberg. Ein „Freund der Armen" hat durch eine Anfrage in Nr. 42 des „Boten vom Geising" die hiesigen Bäcker dermaßen in die Wolle gebracht, daß sie sich veranlaßt gefunden haben, eine Entgegnung hierauf in vor Nr. d. Bl. zu veröffentlichen, welche etwas näher zu beleuchten, doch nicht ganz überflüssig sein dürfte. Hauptsächlich giebt uns die Erklärung 8ui> 2 Aufschluß über ein Verfahren, welches von dem Publikum noch gar nicht gekannt, wohl aber von den Bäckern als Hinterthür benutzt worden ist; denn immer noch sind beim Brodeinkauf 6-, 4- und 2-Pfund-Brode verlangt worden. Es liegt daher lediglich daran, daß die Bäcker ihre neue Methode, das Brod nicht mehr nach drm Gewicht, sondern aus freier Hand zu backen, nicht veröffentlicht haben. Warum aber dieselben eine solche Neuerung eingeführt haben, das sieht jeder Un befangene auf den ersten Blick, er braucht nicht hinter die Coultssen zu schauen; denn wer sein Brod für'S baare Geld einzukaufen vermag, der hat auch die Aus ¬ wahl unter den Bäckerläden und kauft sich dasselbe, wo es am schwersten und schönsten gebacken wird. Wer aber sein Brod auf Credit entnehmen muß, bis Lohn tag ist (und solcher Leute giebt es hier eine große Menge), der ist gewöhnlich an einen Bäcker gebunden und muß das Brod nehmen, wie eS ist. Ein altes Sprichwort sagt: „Backen und Brauen geräth nicht allemal," daher finden wir bei vielen Bäckern auch zwei Aufbewahrungslocale, und gewöhnlich ruft der Bä cker seiner Frau nach, wenn sie einem Credit-Brod- Consumenten Brod abzählen soll: „Nimm'S aus dem Schranke"; niemals aber wird er hinzusetzen: „und wieg' es dem Käufer vor." Nein, nur schnell in den Korb hinein und den Betrag in'S Buch eingeschrie ben, damit Käufer schnell abgefertigt wird. Auf diese Weise kauft dieser nun die Katze im Sacke und hat nun zu Hause, wenn er den Korb auspackt, Muße, Betrachtungen darüber anzustellen, wieviel Procente er auf diesen Credit zahlen muß. Nachdem nun aber das Publikum durch die Bäcker erklärung 8ub 2 Aufschluß erhalten hat, daß nunmehr das Brod nicht mehr nach bestimmten Gewichtssätzen, als 2, 4 und 6 Pfund, gebacken, sondern, wie in jedem Kramerladen Kaffee, Reis rc., nach jeder beliebigen Gewichts-Quantität verkauft wird, so liegt es lediglich an ihm selbst, wenn es betrogen wird, und wollen wir den Bäckern durchaus keinen Borwurf mehr machen, vielmehr es denselben Dank wissen, weil der Arme, wenn er * */» Pfund Brod verlangt, dasselbe zugewogen erhalten muß. Kommt des Sonnabends eine Frau zu uns in'S Fleischgewölbe, da wird das Fleisch erst von allen Seiten beschnarcht und beguckt; hat sie sich end lich für ein Stück entschieden, und wir bringen eS auf die Waage, da wird uns auf die Finger gesehen, da mit wir ja nicht ein bischen „Hokuspokus" machen können. Möchten nur die Frauen bei den Bäckern eben so streng verfahren. Aber wo liegt der Pfeffer im Kraute? In wieviel Bäckerläden findet sich eine richtige Waage vor? Wird das Brod Vormittags geholt, da ist der Bäcker mit seiner Frau beim Backen beschäftigt, und eS hat Niemand Zeit, eine zeitraubende Wiegerei anzustellen; Nachmittags muß der Meister einige Stunden ruhen, während die Frau in der Wirth« schäft oder mit den Kindern beschäftigt ist, da geht'S wieder nicht gut; also bleiben nur noch die Abendstun den als die passendsten zum Verkauf übrig, wenn nicht der Meister ausgehen muß. Zu Durchführung dieser neuen Einrichtung bedarf es aber zweierlei: erstens eine richtige Waage in jedes Bäckergewölbe, und dann für jedes Verkaufsgeschäft eine Person, welche zu jeder Zeit den Verkauf nach dem Gewicht besorgt. Die Obrig«
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