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Naunhofer Nachrichten : 19.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190408196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19040819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19040819
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-19
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 19.08.1904
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Uaunhofer Nachrichten Die Naunhofer Nachrichten erscheine., jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag S Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage des Erscheinen« 15. Jahrgang. Freitag den 19. August 1904 Nr. 100. vet«-»pret» r Frei in« Hau« durch AuStrlger IMk. 1.20 vierteljShrl'ch. Frei in« Hau« durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. axkÜAdiMrngenr Für Inserent«, der Amtshauptmann. schäft Grimma 10 Pfg. die fünfge. spalten« Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Orts blatt für Albrechtshain, Animelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fnchshain, Großsteinberz, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomtzen, Staudnitz, Threna und Umgegend Verlag und Druck: «ü«z L G«le, Nauahof. Redaktion: Kobert Günz, Naunhof. Mit zwei VetdIStter«: JllnstrierteS «onntagsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Letzter« «He 14 Lage. Der Ausbruch des russischen Geschwaders ans dem Hafen von Port Arthur durch die sperrende feindliche Flotte ist eine jener Leistungen, die sich — sei es zu Wasser oder zu Lande — im Kriege nicht allzuoft er eignen, denn dabei wird „vu bangus" ge spielt. Es bleibt kein anderes Mitte! bei der verzweifelten Sachlage übrig, aber in seiner Anwendung muß von vornherein immer damit gerechnet werden, daß der Schritt mindestens ebensogut, sogar wahrscheinlicher zum Tode führen muß, als zur Freiheit. „Friß Vogel, oder stirb !" Daß das Sterben dabei hauptsächlich in Frage kommt, beweist da« Schicksal der meisten Port Arthur Schiffe und das des mittlerweile von den Japanern auch zertrümmerte Wladiwostok-Geschwaders, von besten widrigem Schicksal das Nötige unter „Vom Kriegsschauplatz in Ostasien" zu lesen ist. Der letzte Ausbruch von Kriegsschiffen zur See, bei welchem die Sachlage genau derjenigen von Port Arthur entspricht, erfolgte im Kriege zwischen den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika und Spanien. Das spanische Geschwader hatte glücklich daö um strittene Kuba erreicht, ohne von den feind lichen Panzern angegriffen zu werden, und ging dann im Hafen der Festung San Jago de Cuba vor Anker, um die sich dann der Krieg zusammenzog. Kohlenmangel hinderte den spanischen Admiral an großen Unter nehmungen und so sah er sich denn eines TageS von den nordamerikanischen Kriegs schiffen etngeschlssten und von der Außenwelt abgesperrt. Der bei der feindlichen Ueber- macht von vornherein aussichtslose Durch- bruchSversuch endete bald. Unter einem wahren Höllenfeuec der Amerikaner mußten die Spanier die Flagge streichen, und daü ganze Geschwader siel dem Feinde zur Beute. Dagegen bildete das Seetreffen vor Cavite auf den Philippinen-Inseln nur eine Komödie, standen doch hier jammervolle hölzerne spanische Wachlschiffe den schweren nord- amerikanischen Kriegsfahrzeugen gegenüber. Im japanisch-chinesisryen Kriege bohrten die Japaner vor Wet-hai-wet verschiedene chinesische Panzerschiffe, als diese dem einschlicßenden Kreise entweichen wollten, in den Grund. Bei friedlichen Manöver-Uebungen haben solche Durchbruchs.Versuche zur See öfter mit Erfolg stattgefunden; hinterher wurde in der Regel dann gesagt, im Ernstfälle sei ein Entkommen doch nicht möglich, aber dieser neueste Vorgang von Port Arthur beweist, daß ein entschlossener Führer auch gegen einen erheblich überlegenen Feind manche und große Chancen hat. Viel häufiger, weil wir mehr Landkriege hatten, sind solche kühnen Unternehmungen zu Lande! Wem fallen da nicht Christian Dewet» waghalsige Leistungen im Buren- Kriege ein, der wieder und immer wieder, trotz der vielfachen Uebermacht der Engländer, trotz ihrer umfassenden Absperrungs-Maß nahmen, die feindlichen Linien durchbrach und selbst Flußübergänge mit seinem Häuflein Streiter unter dem fetndlichlichen Schnellfeuer ausführte? Und dabei waren die von ihm erlmenen Verluste noch verhältnismäßig Freitag 8lMgemeinkMa1Mzung. Sonnabend, den SO. dss. Mts., nachm. 2 Uhr gelangen in Naunhof im Gasthof zur „Stadt Leipzig" 12 Bettstellen mit Matratzen, sowie R2 Deckbetten und 12 Kopfkissen meistbietend gegen sofortige Baarzahlung öffentlich zur Versteigerung. Grimma, den 17. August 1904. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. gering. Freilich mußte Jeder von seinen Leuten damit rechnen, daß ihn die Kugel traf. In unserm großen Nationalkriege haben wir auf beiden Seiten derartige kavalleristischc Durchbruchs-Versuche gehabt. Auf deutscher Seite die berühmte Attacke der Halberstädter Kürassiere, deren Uniform Bismarck trug, und der altmärkischen Ulanen vor Metz, die sich dem andrängenden Feind entgegenwarfen, ihn aufhielten, aber den Rückzug sich mitten durch die Franzosen bahnen mußten. „Von alledem, was ritt und was stritt, unser zweiter Mann ist geblieben!" Fast vernichtend war auch der Durchbruchs-Versuch der französischen Kavallerie unter General Gallifet bei Sedan, als die Kapitulation unvermeidlich geworden war. Zu Hunderten stürzten Roß und Reiter unter dem deutschen Schnellfeuer in die Steinbrüche. Ueberhaupt das ganze Schluß-Ringen vor Sedan! Der größte direkte DurchbruchSoersuch zu Lande in der neuesten Kriegsgeschichte war der der türkischen in Plewna etngeschlossenen Armee unter Osman Pascha, die daselbst den Ruffen so gewaltige Schwierigkeiten bereitet halte. Unter einem verheerenden Geschütz feuer wehrten sich die Türken in ihrem Fanatismus, bis sie, nachdem ihr Führer ver wundet war, unter Bergen von Leichen die Waffen streckten. Es war das ein Pendant zu Sedan, nur daß dort keine eigentliche Be lagerung stattfand. Vom 6. Wettin Bundesschietzen! Nachdem der erste Tag des 6. Wettin- Bundesschießens in Chemnitz ausschließlich mit festlichen Veranstaltungen verbracht worden war, nahm am Montag früh */z8 Uhr das Schießen nach den verschiedenen Scheiben seinen Anfang. Bis zum kommenden Freitag wird täglich von früh '^8 bis abends 7 Uhr geschaffen werden, und nur während des täglich von '/,1 bis 2 Uhr im Schützen hause stattfindenden gemeinsamen Mittags mahles sollen die Büchsen verstummen. Kür Mittwoch ist ein GesellichaftSwetlschießen vor gesehen, bei welchem drei silberne Ehrenbecher im Werte von 150 Mk. mit entsprechender Widmung verteilt werden. Bei diesem Schießen stellt jede der beteiligten Schützen« gesellschaften des Wettin-SchützenbundeS drei das Schießen durchführende Mitglieder. Jeder dieser drei Schützen hat 20 Schuß hintereinander abzugeben auf eine Scheibe mit dem Bilde der Standmeisterscheibe. Die von den drei Schützen einer Gesellschaft ge schaffenen Ringe werden sodann zusammen- gezählt und die besten Resultate mit je einem der Preise prämiiert. Außerdem erhält der beste Schütze der prämiierten Gesellschaft einen Erinnerungspreis im Werte von 10 Mk. Im ganzen sind 30 Scheiben ausgestellt worden, nämlich 10 Standpunktscheiben, 0 Stand meisterscheiben und 2 Standfestsche.ben in je 175 Meter Entfernung für freihändiges und aufgelegtes Schießen, 3 Feldpunktscheiben, 3 Feldmeisterscheiben und 1 Feldfestscheibe in je 300 Meter Entfernung für nur freihändiges Schießen und schließlich 2 Pistolenpunktscheiben, 2 Pistolenmeisterscheiben und 1 Pistolenfest scheibe in je 35 Meter Entfernung. Die Festscheiben führen die Namen „Heimat", „Wettin", „Sachsen" und „Chemnitz" und sind reich mit Ehren- und Geldpreisen aus- gestattet. Auf den Festscheiben können er schaffen werden die Ehrenpreise der Stadt Chemnitz, die aus der Bundeskaffe gestifteten 1000 Mk., die von der privilegierten Scheiben- schützengelellschaft zu Chemnitz gestifteten 2000 Mk., die übrigen zahlreichen Ehrengaben und zwei Dritteile sämtlicher Einlagen der Schützen. Die fünf besten Resultate — auf Pistole nur drei — auf jeder Scheibe für das Meister- schaflSschießen werden mit dem Meisterschafts orden ausgezeichnet. In der am Montag Abend stattgefundenen Generalversammlung wurde beschlossen, das nächste Wettinschießen in Plauen i. V. abzuhalten, beigetreten dem Bunde sind im vergangenen Jahre die Schützengesellschaften zu Bretnig, Schandau und Gruna bei Gaschwitz. Vom Kriegsschauplatz in Ostasien. Vor Port Arthur gewinnen die Japaner in unablässigen Kämpfen langsam zwar, aber ununterbrochen weiterTerrain; der artilleristische Angriff auf die innere Verteidigungslinie ist in vollem Gange. Das Schicksal der russischen Flotte ist noch immer in Dunkel gehüllt; von japanischer Seite wird ebenso bestimmt behauptet, daß ein großer Teil der auSge- brochenen Schiffe in den Haien zurückgekehrt sei, wie es von der anderen Seite bestritten wird. Die Herrschaft zur See besitzen jeden- fachs die Japaner nach ihrem Sieg über das Wladiwostok-Geschwader wieder unbestritten. Tokio. Admiral Kamimura gibt über das Gefecht zwischen den Japanern und dem russischen Wladiwostok-Geschwader vom 14. d. M. folgenden Bericht: „Bei Tagesanbruch traf unser Geschwader auf der Höhe von Ulsan an der Südküstc von Korea drei Schiffe des Wladiwostok-Geschwaders, die nach Süden dampften. Sobald sie unö bemerkten, suchten sie nach Norden zu entkommen, was mir jedoch verhinderten. Um 5 Uhr 23 Min. morgens begann sodann der Kampf. Die feindlichen Schiffe fingen alle mehreremal durch unsere Schüsse Feuer und haben augen scheinlich stark gelitten, besonders „Runk". Schließlich floh der Feind mit äußerster Fahrt nach Norden und ließ den „Rurik" zurück, der später sank. Unsere ganze Flotte beeilte sich sogleich, die ertrinkenden Ruffen zu retten, und nahm etwa 600 Mann auf. Die Stege der Admirale Togo und Kamimura über die russischen Flotten von Port Arthur und Wladiwostok haben, wie aus Tokio berichtet wird, dort beispiellosen Jubel heroorgerufcn. Die Straßen sind be flaggt und die ganze Stadt schallt wieder von Banzai-Rufen. Dabei sind die Japaner nicht' nur stolz auf den Erfolg, sondern sie atmen vor allen Dingen auf, weil sie hoffen, daß nunmehr die Belästigungen durch das Wladi wostok-Geschwader ein für allemal ihr Ende gefunden haben. Als die Flotte am 23. Juni Port Arthur verließ und vergeblich von Admiral Togo zum Kampf herausgefordert wurde, war sie an Schlachtschiffen und Kreuzern der Flotte Togos weit überlegen. Da Togo dies erkannt hatte, mußte er das Geschwader KaminuraS dadurch schwächen, daß er dessen beste Schiffe an sich heranzog. Dadurch wurde Kamimura unfähig, dem Ge schwader von Wladistok in geeigneter Weise entgegenzutreten, und es spricht sehr für den Admiral, daß er trotz der Entrüstung des japanischen Volkes über seine scheinbare Un fähigkeit verschwieg, daß seine Streitkräfte zum Teil zu der vor Port Arthur liegenden Flotte detachiert waren. In Japan machten die Stretszüge des Wladiwostok- Geschwaders aber einen bedeutend tieferen Eindruck, als man sich anmerken ließ. Sie waren für das Mikadoreich außerordentlich kostspielig, und deshalb jubelt man auf, da den verhaßten Kreuzern ihr gefährliches Handwerk jetzt voraussichtlich gelegt ist. Für die japanische Flotte vor Port Arthur lag die Versuchung, daS größere Ziel aus dem Auge zu lassen und dem Wladiwostok-Geschwader entgegen, zu treten, sehr nahe; aber Togo hielt ander Ueberzeugung fest, daß der Aufenthalt im Hafen von Port Arthur demnächst für die russische Flotte unmöglich werden müsse und daß diese dann genötigt sein werde, heraus zukommen. Vielleicht hat ihm die Ausfahrt der Ruffen in dieser Ansicht bestärkt. Jeden- falls ließ er sich, so besagt der Tokioer Be richt weiter, durch das Wladiwostok-Geschwader nicht zu einer törichten Jagd Hinreißen und wartete geduldig auf die in Port Arthur liegende Flotte. Seine Kalkulation erwies sich als richtig. Nach der für die Ruffen so verhängnisvollen Schlacht, die in Japan immer mehr al» eine vollständige Niederlage betrachtet wird, konnte auch Admiral Kami mura endlich gegen da» Wladiwostok-Ge schwader vorgehen. Er bohrte die „Rurik" in den Grund und jagte die „Rossija" und und die „Gromoboi" in die Flucht. Man glaubt in Tokio nicht, daß die angeblich nach Port Arthur zurückgeflüchteten russischen Linienschiffe jemals wieder kampffähig werden können, da die japanischen Belagerungsge schütze die Docks von Port Arthur be- herrschen. Petersburg, 17. Aug. Der britische Gesandte erhielt folgendes Telegramm vom Chef des englischen Geschwaders aus Wei haiwei: Der Kommandant des Torpedo bootes „Burny" traf heute um 3 Uhr nachmittags mit der Mannschaft, die zu Fuß aus Schantung hierher gekommen ist, ein. Er meldet folgendes: Um 2 Uhr morgens geriet das Torpedoboot „Burny" im Nebel in der Nähe von Schantung auf Grund. Alle wurden gerettet. Ich sprengte das Torpedobot in die Luft. Ich befinde mich in Weihaiwei unter dem Schutze Eng lands. Die Osfiziere und Mannschaften des „Burny" sind auf dem „Humber" unterge- brachl und sollen nach Hongkong befördert werden. Ein Tschifuer Drahtmeldung des „Daily Expreß" vom 15.Aug. besagte Die Japaner erobern alle Außenstellungen von Port Arthur. Verstärkungen kommen beständig vom WolfS- berg an, auf welchem über hundert Kanonen aufgestellt sind. Infolge der heftigen Ver luste der Japaner durch Kämpfe und Krank heiten ist eine vierundzwanzigstündige Waffen ruhe vereinbart worden zwecks Wegschaffung der Frauen der Ntchlkämpfer. Eine Kopenhagener Depesche der „Daily Mail" besagt, die Abfahrt der russischen Ostieeflotte nach Ostasien ist bi« zum nächsten Frühjahr verschoben worden. Das Kreuz geschwader wird indeß neutrale Gewässer be- suchen. Schwere erfolgreiche Kämpfe in Südwestafrika. Nach umfassenden Vorbereitungen hat General v. Trotha die Offensive gegen die bei Waterberg stehenden Herero ergriffen und erfolgreich durchgeführt. Die verschanzte Station Waterberg ist in deutschem Besitz. Die Herero versuchen nach Osten abzuziehen, wo starke Abteilungen ihnen den Weg verlegen sollen. Die deutschen Verluste betragen ins gesamt: gefallen 5 Offiziere 19 Mann, ver wundet 5 Osfiziere 52 Mann, 2 Mann ver mißt. Die Einzelheiten meldet General v. Trotha au» Hamakari vom 12. d. MlS. wie folgt: Der Angriff wurde am 11. August früh
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