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Naunhofer Nachrichten : 28.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190410285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19041028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19041028
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-28
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 28.10.1904
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Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. Verlag «nd Druck: Günz L Eule, Naunhof. Redaktion: Aug. Franz Hauschild, Naunhof. Auküudignuge«: Für Inserenten der AmtShauptmamu schast Grimma 10 Pfg. die sünsge« spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Mit einem Illustrierten Sonntagsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Letztere alle 14 Tage. aunhofer Nachrichten Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Dalum des nachfolgenden Tages. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinens. Nr. 130. Freitag, den 28. Oktober 1904. 15. Jahrgang. Freitag 81MMmeiMraW1zulM Bekanntmachung. Aus Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres stattfindenden allgemeinen Einschätzung zur Einkommen- und Ergänzungssteuer werden zur Zeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Einkommens und bez. Vermögens ausgesendet. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet werden wird, steht es frei, Deklarationen über ihr Einkommen bez. ihr ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen bis zum 18. November dss. I. bei dem unterzeichneten Stadtrate einzureichen. Zu diesem Zwecke werden bei letzterem Deklarationsformulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegeschaft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genoffenschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesell schaften anf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggewerkschaften usw.), sowie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs ausgestatteten Personenvereinen, und Vermögensmassen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen oder ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen haben bez. in Ansehung der Ergänzungs steuer der Steuerpflicht überhaupt unterliegen, Deklarationen bei dem unterzeichneten Stadt rate auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Naunhof, am 25. Oktober 1904. Der Stadtrat. — Willer. Deckreifig-Bersteigerung auf Naunhofer Staatsforstrevier. Freitag, d. 28. Oktbr. 1904 vorm. 9 Nhr sollen in der Restaur. zum „Wald- schlößchen" in Naunhof gegen 150 Raummeter fichtenes Deckreisig, aufbereitet in den Abteilungen 28, 42, 43, 49 und 50, gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Naunhof, am 24. Oktober 1904. Königliche Foistrevierverwaltimg. Sinz. Vom Kriegsschauplatz in Ostasien. Vom Kriegsschauvlatz liegen z. Z. keine neuen Meldungen vor. Der „Berl. Lokal- Anz." läßt sich berichten: Die militärische Lage ist unverändert. Beide Armeen stehen sich in gerader Front gegenüber, teilweise nur auf 500 Schritt Ent fernung. Vom Dorfe Schahopu, das in russischeit Händen ist, zieht sich die Schlacht linie westlich bis an den unteren Hunho, öst lich bis zum Kautulingpaß, der 30 Werst von Schahopu entfernt ist. Die Ruffen stehen somit teilweise auch südlich des Schaho, wo auch der vielgenannte »Hügel mit dem Baum" liegt. Die letzten Schlachten brachten keine Entscheidung. Die Verluste der Russen sind wahrscheinlich größer als die der Japaner. Offiziell allerdings werden für die Tage vom 8. bis 20. Oktober folgende russische Verlust ziffern angegeben: Offiziere 95 tot, 401 ver wundet, 12 vermißt; Mannschaften 2598 tot, 17 067 verwundet, 3043 vermißt, insgesamt 508 Offiziere und 22708 Mann. Diese Angaben weichen aber wesentlich ab von den früheren, ans zuverlässigsten Quellen erhaltenen Mitteilungeil. — Die jetzt eingetretene Winter kälte erhöht die Schwierigkeiten der Ver pflegung; Brennholz ist selten zu haben. Die Russen tragen meist chinesische hellgraue oder blatte wattierte Mäntel. Daraus mag bei den Japanern das Gerücht von verkleideten russischen Truppen entstanden sein; jedoch sind die Soldaten durch ihre hohen Feldmützen und die übrige Ausrüstung von Chinesen leicht zu unterscheiden. — Die über den Taitseho gegangenen Abteilungen sind wieder zurückge- nommen worden. Ter Tuminlingpaß im Südosten war iin offiziellen Armeeblatt irr tümlich als gestürmt angegeben; tatsächlich ist der Sturm nur bis auf 100 Meter an die japanische Stellung herangelangt, und dann auf höheren Befehl eingestellt worden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Japaner bald wieder die Offensive ergreifen. Dies könnte vielleicht die Räumung von Mukden bewirken. — Die hierher gemeldete Aufstellung einer neuen japanischen Armee in Korea gilt als Antwort auf die Bildung der zweiten russischen Mandschurei-Armee. Von japanischer Seite liegen indessen keine Anzeichen vor, daß dort schon für die nächste Zeit ein neuer allgemeiner Vorstoß beabsichtigt sei. Zum Herero-Aufstand. Zur Verstärkung unserer Schutztruppe in Südwestafrika wird ein viertes Bataillon beiin 2. Feldregiment aufgestellt werden. Hierzu wird ein Stab und die 10., 11. und 12. Kompagnie formiert werden. Das Bataillon wird Major v. Kamptz vom 1. Hanseatischen Infanterie-Regiment Nr. 75 kommandieren. Außerdem wird der Stab 4 Offiziere, 21 Unteroffiziere bezw. Gemeine und Unter beamten, 14 Fahrer bezw. Burschen, 20 Reitpferde, 16 Zugführer und 4 Fahrzeuge umfassen. Jede Kompagnie wird 7 Offiziere, 170 Unteroffiziere, Gemeine und Unterbeamten 31 Fahrer bezw: Burschen, 194 Reitpferde, 11 Packführer. 48 Zugführer und 12 Fahr zeuge enthalten. Die Einberufung der Mann schaften erfolgt -um 5. November aus dem Truppenübungsplätze Münster, die Abreise voraussichtlich am 12. November von Hamburg aus. Zu dem Bataillon tritt außerdem Oberleutnant v. Bülow vom 2. großherzogl. mecklenburgischen Dragoner-Reg. Nr. 18 über. Die Meldung, es beginne Mangel an Freiwilligen für Deutsch-Südwestafrika zu herrschen, der neue Aufruf zum Eintritt in die Schutztruppe finde nur wenig Anklang, so daß man sich mit dem Gedanken trage, in Gestalt von Meldeprämien gewissermaßen ein Handgeld zu zahlen, ist falsch. Auch diesmal sind wieder weit mehr Meldungen tropen dienstfähiger Leute eingegangen, als berück sichtigt werden können. General Trotha meldet ans Deutsch-Süd- westafrika: Major Mühlenfels hat den Ober befehl im Norden, Hauptmann Humbracht sperrt mit dem ersten Bataillon des zweiten Regiments, zwei Maschinenkanonen und einem Maschinengewehr, Wasserstellen am Epukirufluß von Otjimauangombe bis Konduwe, hält Sturmfeld und Ombakaha besetzt, hat Postierungen in Eware, Okatjekuri und Oko- warumende. 6. Komp, des zweiten Regiments geht nach Gobabis, Estorfs gelangte 30 Km vom Eisebfluß abwärts und fand zersprengte Hereros aller Stämme an mehreren Waffer- löchern. Herero ermattet und widerstands unfähig. Weggeworfene Gewehre und sehr viel verendetes Vieh wurden gefunden. Ge fangene sagen übereinstimmend aus, Samue! sitze an einer Wasserstelle vier Tage nord östlich vom letzten von Erstorff erreichten Wasserloch, hat fast alle? Vieh und Hälfte seiner Leute verloren. Estorfs bleibt zunächst in der Gegend Owinaus-Naua. Im übrigen Absperrung wie bisher. Rundschau — Der Erbschaslsprozeß des Abg. Bebel um den Nachlaß des ehemaligen bayerischen Leutnants Kollmann dürste binnen kurzen: durch Urteil oder Vergleich zu gunsten des Sozialistenführers entschieden werden. Die Verwandten des Erblassers sind zu einer Einigung mit Bebel auf der Grundlage ge neigt, daß dieser auf ein Teil der Erbschaft verzichtet. Es wird sich um etwa 400000 Mark Händen l. — Im Schiedsgerichts-Vertrag zwischen Chile und Bolivia ist Deutschland als Schiedsrichter für etwaige neue Streitpunkte in Aussicht genommen. — Württembergisch Preußische- von der Armee. Der Stuttgatter „Be obachter," ein allerdings sehr kritisch veranlagtes Blatt, schreibt: „Der Herzog Albrecht von Württemberg, bekanntlich durch weiland Prinzeß Johann Georg ein Verwandter des sächsischen Königshauses, ist an der Reihe, kommandierender General zu werden, und man hielt es bisher für selbstverständlich, daß der künftige Landes und Kontingentsherr an die Spitze des württembergischen Armeekorps gestellt werde, um in dauernder Fühlung mit Volk und Heer zu sein. Dem ist aber nicht so. Es wird von Berlin aus mit Hochdruck daran gearbeitet, ihm das heimische Korps vorzu- enthalten, wie man cs trotz der Bitten und des Einspruchs des greisen Grobherzogs von Baden fertig gebracht hat, den badischen Erb großherzog vom badischen Korpskommando fernzuhalten. Im letzterem Fall hatte man allerdings leichteres Spiel, da das badische Kontingent in: preußischen ausgcgangen ist. Diewürttembergisch-prcnßischeMilitürkonvention aber bestimme in Artikel 15, daß der Höchst kommandierende des württembergischen Armee korps vom König von Württemberg nach vor gängiger Zustimmung des Königs von Preußen als Bundesfeldherr ernannt wird. Die Militärkonvention wurde nun allerdings von Berlin aus schon sehr lange dahin gehandhabt, daß dein König von Württemberg drei preußische Generale offeriert werden, von denen er sich einen für sein Korpskommando auswählt." — Der Mörder der Frau Konsul Dürr- 'eld in Hamburg, Sievers, der verhaftet vordeu ist, hat sich dadurch verraten, daß er die geraubte goldene Halskette seiner Braut, mit der er sich nächsten Sonntag, den 30. Oktober verheiraten wollte, mit dem Hinzufügen ge zeigt hatte, er wolle ihr die Kette erst am Hochzeitstage zum Geschenk machen. Der körper der erschlagenen Greisin wies 13 Beilhiebe auf! — Bremerhaven. Der Dampfer „Willehad" mit dem aus Rußland ausge wiesenen 830 Japanern an Bord ist am Montag in See gegangen. Von Bord der längseits des „Willehad" liegenden „Gera" aus richtete der Bevollmächtigte der Berliner japanischen Gesandschaft, Dr. Oda, herzliche Abschiedsworte an seine Lands leute, die Kopf an Kopf des „Willehad" standen und Bansai auf Bansai auf den Norddeutschen Lloyd und Deutschland ausbrachten. Die Musikkapelle spielte die japanische Hymne. -- Breslau. Im Jndustrierevier von Russisch-Polen wurden in den letzten Tagen etiva 6000 Reservisten mobil gemacht. Des halb mußten mehrere Werke und Webereien den Betrieb einstellen. — Essen. Am Montag Abend gegen 9 Uhr verunglückten in der hiesigen Zeche „Vereinigte Sälzer und Neuak" durch zu hartes Ausstößen des Förderkorbes auf der 8. Sohle 22 Bergleute, von denen 6 schwer, 16 leichter verletzt wurden. Die Schwer verletzten ivurden ins Krankenhaus gebracht, die leichter Verletzten konnten sich nach Hause begeben. — England. König Eduard hat 4000 Mark für die Opfer des Zwischenfalls in der Nordsee gespendet. — Das englische Auswärtige Amt veröffentlicht eine scharfe Erklärung gegen das Vorgehen der russischen Flotte in der Nordsee. — Die Holländer in Atchin. Der Nieuwe Rotterdamsche Courant veröffentlicht nach folgende Depesche aus Batavia: Die Truppen nahmen nach heftigem Widerstande des Feindes Batoebatoe (Atchin); der Feind hatte 196 Tote. Erbeutet wurden vier große und 16 kleine Kanonen. Die Verluste der Regierungs truppen belaufen sich auf 3 Tote nnd 11 Verwundete. Oesterreich-Ungarn. — Das Reichsgericht gegen die Tschechen in Wien. In dem langjährigen Streit um die Forderung nach öffentlichen tschechischen Schulen in allen Bezirken Wiens hat jetzt das Reichsgericht als oberste Instanz die endgültige Entscheidung gefällt. Nach der Verhandlung, die vorherging und nach den überzeugenden Ausführungen des Regierungs vertreters über die Unhaltbarkeit des tschech ischen Begehrens durfte man erwarten, daß der oberste Gerichtshof sich der Auffassung des Landesschulrats und des Kultusministeriums anschließen würde. Diese Erwartung hat sich erfüllt. Wie wir in den Mitteilungen des Allg. Deutschen Schulvereins lesen, hat das Reichsgericht die tschechische Forderung ver worfen. In der Urteilsbegründung wird ganz im Sinne der vom Kultusministerium ver- aßten Denkschrift ausgeführt, daß den Tschechen in Wien ^in Recht auf öffentliche Schulen unter keinen Umstünden zustehe, weil die aus persönlichen Geschäftsinteressen erfolgte Einwanderung tschechischer Individuen in Wien und ebenso wenig im übrigen Niederösterreich die Merkmale einer tschechischen Stammesan- ässigkeit an sich trage. In Wien und in Niederösterreich könne das Tschechische in keiner Weise für eine landesübliche Sprache ange- ehen werden. Deshalb ermangele das schechische Begehren jeder Berechtigung. Da mit ist in erfreulicher Weise den Ansprüchen des „tschechischen Wien" endlich einmal eine Grenze gezogen. Oesterreichische Großbanken. Die Zusammenschlußbewegung in der Form von Interessengemeinschaften, die in Deutschland auf den: Bankgebiete sich bereits vielfach voll zogen Hst, zeigt auch in Oesterreich ihre An- ünge. Zwischen dem Wiener Bankverein und der Triester Komnwrzialbank ist eine Interessen gemeinschaft vereinbart worden. Das Stamm- apital des Wiener Bankvereins betrügt 80 Nillioneu Kronen und das der Triester Kommerzialbank 5 Millionen Kronen. Letztere st im Jahre 1859 gegründet worden und besitzt u. a. das Recht, Kaffenscheine mit einer jalbprozentigen Verzinsung auszugeben. Un-
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