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Naunhofer Nachrichten : 28.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190902284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090228
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-28
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 28.02.1909
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Uaunhofer Nachrichten Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Mit einer vierseitigen JUuftrierten Sonntagsbeilage Ankündigungen: Für Inserenten der AmtShauptmann- schajt Griu,ma 10 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Frei in? HauS durch AuSträgcr Mk 1-20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk 1 30 vierteljährlich. Verlag und Druck: Günz L Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Rannhof. Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Threna und Umgegend. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DienStag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TagcS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage de- Erscheinens. Nr. 26. Sonntag, den 28. Februar 1909. 20. Jahrgang. ---«»»'-»'-'M»»-''-»»-« Amtliches. Sitzungsbericht In der gestrigen 5. diesjährigen Sitzung ist folgendes beraten und beschlossen worden: I. Das Gesuch des Herrn Rost um Bebauung des Flurstücks Nr. 663 » an der Grimmaer Straße wurde bedingungsweise befürwortet. Das Gesuch der Frau Puschner uw Genehmigung zum Anbau an dar Landhaus Waldstraße 135 L fand bedingungsweise Befürwortung. DaS Gesuch des Herrn Schuhmachermeisters Ulbricht um Veränderung seines Wohn hauses Langestraße Nr. 25 8 wurde bedingungslos befürwortet. 2. Mit der Annahme de» Schülers Adler als Schreiber für Ostern dieses Jahres war man einverstanden. 3. Die für die Gemeiudekrankenpflege durch eine Diakonissin entstandenen Kosten in Höhe von 286 Mk. 10 Pfg. wurden bewilligt. 4. Infolge der anhaltenden Kälte macht sich die Beschaffung von weiteren 100 Zentnern Kohlen für die Rathausräume nölig. Die Kohlen sollen in der bisherigen Weise bezogen werden. 5. Wegen Anlegung eines Nistgehölzcs an der Fuchshainer Straße und ivegen Be schaffung von Nistkästen wurde ein aus den Herren Stadtverordneten Rüdiger, Dr. Richter, Moritz und dem Bürgermeister bestehender Ausschuß eingesetzt, der sich selbst durch Sachoer verständige ergänzen kann. Diesem Ausschuß wird die nähere Bestimmung und Beschaffung der Pflanzen und Kästen überlassen. 6. Man nimmt davon Kenntnis, daß im Konkurs Gutjahr auf die 26 Mk. betragende Reingewinnsteuer 14 Pfg. entfielen. Der Fehlbetrag von 25 Mk. 86 Pfg. wird als unein bringlich angesehen. 7. Bevor dem Gesuche des Kirchenvorstandes um Vornahme der bisher vom Toten gräber ausgeführten Desinfektionen in der Leichenhalle durch einen städtischen Angestellten ent sprochen wird, soll bei der Aufsichtsbehörde angefragt werden, ob die Gemeinde zu dieser Reinigung verpflichtet ist. Bei Gelegenheit dieser Beratung beschloß man, den Kirchenvorstand um Auskunft zu ersuchen, weshalb der Stadtgemeinderat bei der jetzigen Aenderung der dem Toten gräber obliegenden Arbeit nicht gefragt wurde. Nach Ansicht des Stadtgemeinderates war dies nötig. 8. Ein Gesuch des Herrn Seidel um Erlaß der Steuer für einen zu dem Sleuer- termin vorhanden gewesenen aber später geschlachteten Hund wurde ausnahmsweise für dies mal genehmigt. In geheimer Sitzung wurden verschiedene Grundstücke ihrem Werte nach zur Besitz veränderungsabgabe geschätzt. Das Bedürfnis zur Errichtung des Bierschankes in der Wirt schaft Reform-Restaurant wurde einstimmig verneinl. Weiter wurde in einer Sparkasiensache und in 3 Armensachen Entschließung gefaßt. Naunhof, am 27. Februar 1909. Der Stadtgemeinderat. Willer. Kriegsbeorderungen. Die nachstehende Bekanntmachung des Königlichen Bezirk-kommando- Wurzen wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Naunhof, am 20. Februar 1909. ! Der Bürgermeister. Willer. In den ersten Tagen des Monats März erhalten sämtliche, im Landwehrbezirk Wurzen wohnenden Mannschaften des Beurlaubtenstandes wie bisher ihre Mobilmachungsbe stimmung in Form einer KriegSbcorderung oder Paßnotiz ansgehändigt. 1. Die Uebersenduug der Kriegsbeorderuugen lauf gelbem Papier) bez. Paß nolizen lauf weißem Papier) erfolgt in der Zeit vom 1. bis 15. März d. I-.; dieselben werden den Unteroffizieren und Mannschaften von ihrer Ortsbehörde (Gemeindevorstand oder Stadtrat) zugestelt. 2. Alle noch nicht zur Meldung gebrachten Wohnungsveründerungen sind sofort dein Bezirkskommando, Hanptmeldeamt, zu melden Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes — ausgenommen Ersatz-Reserve — haben in vorstehend genannter Zeit, wenn sie nicht selbst zu Hause sein können, einen erwachsenen Anverwandten, Mitbewohner, den Quartierwirt u. s. w. mit der Empfangnahme des Befehls zu beauftragen. 1. Jeder Unteroffizier und Mann der Reserve, Landwehr 1 und U und jeder DiS- pofitionsurlauber, der bis zum LS. März noch keine Kriegsbeorderrmg bez. Patznotiz erhalten hat, hat dies umgehend dem Bezirkskommando, Hauptmeldeamt, schriftlich oder mündlich zu melde«. Die Grsatz- reserve hat diese Meldung nicht zu erstatten. 5. Die bisherigen Kriegsbeorderungen und Paßnotizen, die bis 31. März gültig whren, sind am 1. April von den Mannschaften selbst zu vernichten. Königliches Bezirkskommando Wurzen. Musterung. Die in N aunhof aufhältlichen Militärpflichtigen iverden hiermit ausgefordert, Dienstag den 2. März 19VS, vorn». ^.8 Uhr im Gasthof zum „goldnen Stern" in Naunhof vor der König!. Ersatzkommission des Aushebungsbezirks Wurzen bei Vermeidung der im 8 26,7 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 angedrohten Strafe und Nach teile sich einzufinden. Auf die im Durchgänge des Rathauses in Naunhof ausgehängte Bekanntmachung über die Musterung wird noch besonders hingewiesen. NannHof, am 24. Februar 1909. Der Bürgermeister. Willer. Gedenke, datz Du ein Deutscher bist. Dieser Wahlspruch des großen Kur- sürsten sollte uns, den Nachkommen dieses kerndeutschen Fürsten, nie aus dem Sinne gehen. Galt cs schon damals als höchster Ehrentitel, ein Deutscher zu heißen und das Deutschtum über der engeren HeimatSzugehörig- keit nicht zu vergessen, um wie viel mehr heutzutage nach dem alle Welt in Erstaunen versetzenden Aufschwung unseres geeinigten Vaterlandes! Nicht mehr allein das Bewußt sein, auf dem Gebiete der Literatur wie in den Tagen Goethes und Schillers an der Spitze der Völker zu stehen, sondern mehr noch die politische und staatliche Erstarkung des deutschen Volkes dient dazu, uns die Richtigkeit und Wichtigkeit eines kräftigen Nationalbewußtseins vor Augen zu führen. Als Vertreter eines zur Weltmacht gewordenen und in den Welthandel, in Kolonialwirffchaft und Weltverkehr hineingewachsenen Volkse haben wir aber mit den erweiterten Rechten und Vorteilen auch erweiterte Pflichten auf uns genommen. Wir treten — und das gilt sowohl von unseren Kulturpionieren in der Ferne wie auch von uns selber hier im Reiche, und es gilt für jeden einzelnen — nicht allein als Glieder eines im Dichten, Denken und Philosophieren ausgezeichneten, sondern auch eines real Politik treibenden Volkes in Erscheinung. Jeder muß sich infolgedessen, wo immer er sich zeigt und was immer er treibt, bewußt sein, daß nach seinem Auftreten und Verhallen auch unser Reich bemessen wird. Kraftvolle Würde muß sich da mit kühler Ueberlegung verbinden. Zum raschen Handeln müssen sich Verstand und Herz vereinigen. Da» öffentliche und politische Leben muß einwand-frei und vor bildlich sein. Und im Berufe stelle jeder seinen Mann! Jeder neue Fortschritt im Ge schäft, jeder Aufschwung im Handel, jede wirt schaftliche Neuerung, jever künstlerische Erfolg sind Blätter im Ruhmeskranze des Vater landes. Bor allem pflege man die ! liebe deutsche Muttersprache, in der, wie der leider zu früh gestorbene Ernst von Wildenbruch richtig sagt, des Volkes Seele lebt. Inner halb der Reichsgrenzen halte mau sie vor allem frei von Verunstaltung durch entbehr liche Fremdwörter, die zu dem weiten Volks- kreisen unverständlich sind, spreche sie rein und unverfälscht, wie es guten Kindern der Mutter Germania zukommt, und jenseits der Grenzen wahre man sie als hehrstes Heiligtum, als kostbarsten Schatz im fremden Lande, damit noch Kinder und Kindeskinder sich an ihr er freuen und mir ihr das Deuffchtum zu erhalten vermögen. Wer deutsch sühlt, der kaufe auch nur beim deutschen Geschäftsmann, der beziehe nur deutsche Waren. Die heimische Industrie, Lurch welche die Schwestern und Brüder de§ arbeitenden Volker ihre Daseinsbedingungen finden, bietet alles vom Besten, ob es sich nun um Stahlfedern oder Papier, um Kleider stoffe oder Streichhölzer, um Musikinstrumente, Damenhüle oder andere Erzeugnisse handelt. Solche nationale Kleinarbeit zu treiben, dünkt wohl manchem kleinlich oder gar nebensächlich. Dar ist es aber ganz und gar nicht. Im Kampfe der Völker, wie er heute wirtschaft lich ausgefochten wird, ist jedes ehrliche Mittel, zu bestehen und vorwärts zu kommen, recht. Alle diese Forderungen zusammgcnommen und erfüllt, bringen das Hochgefühl, deutsch zu sein, zustande. Gleich dem Oivis Komsvus oum (Ich bin römischer Bürger) der alten Römer und dem I sm Lvgliok (Ich bin ein Eng länder) unserer Vettern über dem Kanal muß dar Wort immer erhöhte Bedeutung gelangen: Gedenke, daß Du ein Deutscher bist! Die neue Kraftwagen Subventionsfahrt. Die 1909er Probefahrt für die Lastauto- mobile, deren Fabrikanten des Subnennons- vorzuges seitens der deutschen Heeresverwalumg teilhaftig werden wollen, beginnt am 23. April und endet am 13. Mai. Das preußische Kriegs-Ministerium bat.also in der Presse laut- gewordenen Wünschen Rechnung getragen und hat die Fahrt möglichst früh angesetzt. Wäre wie ursprünglich beabsichtigt war, die Fahrt im Herbst erfolgt, so hätten die bisher noch nicht subvemionsberechtiglen Fabriken das ganze Jahr hindurch abermals keine Aufträge erhallen, da natürlich jeder, der für feinen Betrieb einen Lastkraftwagen anschaffen will, sich an eine „Subventionsfirma" wendet, um sich di« Ankaussbeihilfe von 4000 Mark zu sichern. Aus den für die Probefahrt getroffenen Anordnungen ist zu entnehmen, D>aß das Einemsche Ressort alle Bewerber mit gleichem Maße mißt und alle denkbaren Härten auS- geschieden hat. Die Fahrstrecke geht von Berlin über Dessau, Kassel, Bielefeld, Dort mund, Düsseldorf, Koblenz, Frankfurt a. M, Straßburg, Freiburg, Karlsruhe bis Stutt gart. Dabei finden in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Straßburg und Stuttgart Aus stellungen der Wagen von eintägiger Dauer statt. Die tägliche Durchschnittsleistung be trägt etwa 200 Kilometer. Der Start ersolgt in sieben Klaffen sür Personenomnibusse und LieferungSwagen je nach ihrer Tragkraft. Für jede Minute verspäteter Ankunft wird ein Minuspunkt in Anrechnung gebracht. Jeder 5 Minuten übersteigende unfreiwillige Aufent halt auf der Strecke wird mit einem Minus punkt für die angefangene Minute bestraft. Aufenthalte, die nur durch Bereifungsfragen verursacht werden, kommen nur dann zur An rechnung, wenn die Fahrzeuge die TogeSetopp« nicht in der vorgeschnebcnen Zeit erreicht haben. Die Ereignisse auf dem Baltan. Oesterreichs Krie gs be reits chaft. Um sür alle Fälle, gesichert zu sein, ftrifft Oesterreich Ungarn die letzten Vorbereitungen zur Sicherung seiner Grenzen. In Bosnien und der Herzegowina liegen jetzt schon kampf bereit 150000 Mann. Der Bedarf an Munition und anderem Kriegsmaterial ist voll ständig gedeckt. Auch mehrere lausend Feld küchen stehen parat. Di« Reserveoffiziere haben Order erhallen, zu jeder Stunde der Einbe rufung gewärtig zu sein. Die Blätter dürfen keine Mitteilungen über Truppenbewegungen bringen. Die letzte Nummer der „Grazer Tage-post" wurde konfisziert, weil sie eine Depesche über Mobilisierung von sechs Korp- gegen Serbien enthielt. * Eine offiziöse stimme läßt sich in der „Köln. Ztg." vernehmen. Für die Besserung der Lage wird es dabei als dringend notwendig bezeichnet, daß auch Rußland in Belgrad erklärt, daß Serbien im Kriegsfälle weder un mittelbar noch mittelbar auf rufsifche Unter stützung rechnen könne. Davon, ob Rußland die anderen Mächte durch seinen Einfluß in Serbien in friedlichem Sinne unterstützen will, wird es ganz wesentlich abhänAn, ob es ge lingt, die Serben zu einer ruhigeren und den Verhältnissen angemesseneren Haltung zu be wegen. Jedenfalls befindet sich der Schlüssel der Lage augenblicklich in Rußland, und in erster Linie sind daher mit Spannung die Entscheidungen zu erwarten, die inan in Ruß land treffen wird. Der deutsch-österreichische Bündnisvertrag. Der angesichts der gegenwärtigen Zuspitzung der Balkan-Ereignisse jetzt mehrfach in die
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