Großenhainer WtrhMM- M AychMM. Gedruckt, verlegt und redigier von Herrmann Starke in Großenhain. 71. Donnerstag, den 21. Juni 186O. Bekanntmachung. Mit Ende dieses Jahres erledigen sich die Pachtverträge um die der Stadt gehörigen, früher ckltnze'fchen und Wölkel'fchen Grundstücke, sowie des RheefekammS und der Vieh- Hutung und es soll eine Neuverpachtung im Wege der öffentlichen Licitation Donnerstag, -en St. tiefes Monats, von Nachmittags 1 Uhr an, an Ort und Stelle vorgenommen werden. Pachtungslustige wollen sich zur gedachten Zeit im SchieHhanfe einsinden. Hinsichtlich derjenigen Pachter, welche ihre Pachtzinsen für das Jahr 1859 noch nicht berichtigt haben, sei hierdurch bemerkt, daß ihre Pachte aufgehoben find und daß in dem vorbemerkten Verpachtungstermine über die dicßjahrige Erndte weiter verfügt werden wird. Großenhain, den 15. Juni 1860. Der Stadtrath. S ch i ck e r t. Speisezettel der öffentl. Speiseanstalt. Donnerstag: Reis mit Rindfleisch. Freitag: Hirse mit Schöpsenfleisch. Sonnabend: Erbsen mit Wurst. Eaglicher Abgang -er Mosten zu den Dampswagenzügen in Pristewitz. Nach Leipzig: Vormittags 6 Uhr 20 Min., 9 U. 50 M., Nachmittags 12 U. 5 M., 1 U. 50 M. und 6 U. 5 M. Nach Dresden: Vormittags 7 u. 20 M., 9 u. 50 M., Nachmittags 1 U. 50 M., 3 U. 35 M. und 7 U. 50 M. Au den Extrazügen nach Leipzig jeden Sonnabend Nach- mitt. 6 Uhr 5 Min. und Sonntag früh 5 Uhr. Au den Extrazügen nach Dresden jeden Sonnabend Abends 8 Uhr und Sonntag früh 6 Uhr 20 Min. Abgang der Post nach Ortrand: Abends 6 Uhr. Tagesnachrichten. Sachsen. Ein Extra-Blatt des „Dresdner Journals" vom 19. Juni enthalt folgende erfreu liche Mittheilung: „Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Georg ist heute früh V4 8 Uhr von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Die Frau Prinzessin befindet sich den Umstanden nach wohl; auch die Neugeborene ist munter und kräftig." — Am 14. Juni ist in verschiedenen Orten durch vorbeiziehende Gewitter in Folge Blitzschlags Schaden angerichtet worden. JnFrie- drichsgrün im Voigtlande wurde ein Haus ent zündet, ein darin arbeitender Webergesell getödtet und zwei andere verletzt, von denen der eine vom Blitz im Schlafe getroffene so viel Blut aus spuckt, daß man an seinem Aufkommen zweifelt. Das Haus ist gänzlich niedergebrannt, und es gelang dem Besitzer desselben mit Mühe noch diese drei Personen den Flammen zu entreißen. -- Der Actienverein für Gasbeleuchtung in Meißen ge währt pro 1859 auf jede Actie von 50 Thalern 3 Thlr. Dividende. — In dem Dorfe Merschwitz stürzte den 18. Juni ein bei einem Baue beschäf tigter Arbeiter vom Gerüst und wurde todt von der Stelle getragen. Baden. Der Herzog von Nassau und der Großherzog von Hessen find ebenfalls in Baden- Baden eingetroffen. Nachdem der Prinz-Regent von Preußen bereits am 15. Juni Abends sich beim Kaiser Napoleon hatte ansagen lassen und von demselben halb 9 Uhr empfangen worden war, statteten der Großherzog von Weimar und der Herzog von Koburg am folgenden Tage Vor mittags 10 Uhr, der König von Würtemberg gegen 11 Uhr, die Könige von Sachsen, Bayern und Hannover Nachmittags 1 Uhr dem Kaiser ihre Besuche ab, welche Nachmittags von dem selben erwidert wurden. Um 5 Uhr fand im groß herzoglichen Schlosse großes Diner und Abends Thee statt, wozu sämmtliche Souveräne eingeladen waren. Am 17. Junk Nachmittags wurde beim Könige von Bayern im englischen Hofe eine Con- ferenz gehalten, an welcher die vier Könige, der Großherzog von Hessen und der Herzog von Nassau Theil nahmen. Gegen Abend machten sämmtliche deutsche Fürsten ihre Abschiedsbesuche beim Kaiser Napoleon, welcher Abends 10 Uhr seine Rückreise antrat. Derselbe hat dem König von Hannover das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen. — Gutem Vernehmen zufolge wieder holte Napoleon bei seinen Gesprächen mit den deutschen Souveränen die gegen den Prinz-Re genten ausgesprochenen friedlichen Versicherungen, ohne die innern politischen Fragen und ohne die deutsche oder italienische Frage zu berühren. Koburg-Gotha. Zum ersten allgemeinen deut schen Turnfest in Koburg waren über 1000 Turner aus allen Gegenden des Vaterlandes anwesend. In einer den 17. Juni gehaltenen Berathung beschloß man unter Anderem auch die Ausarbei tung einer Denkschrift an alle deutschen Regie rungen, betreffend die Einordnung des Turnens