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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 10.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187608109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18760810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18760810
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-10
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Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. L8V« Donnerstag, den LV. August nzeu, '2. o. .« Rückreise aus der Schweiz am 7. August Abendö angekommen, wollen daselbst bis zum 10. d. M. sind aus der nes gen und jen. hen gen an Kßonnement: Vierteljährlich 1 Mark. la er )e üf in ee- eal- ilie, hule gen ld l- l- N n l IN ne^ in München angekommen, wollen daselbst bis zum 10. d. M. Abends verweilen und sodann am Vormittag ves 11. wieder Jnseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 9 Uhr. Insectionskekäge von auswärts werden durch Postvorschuß erhoben. - Erscheinen: Dienstag, - Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Ab, hlr. Banja zurückgezogen und dieselben besetzt. Der Präfect von Alexinac hat nach Belgrad berichtet, daß die Türken das von den Serben verlassene Knjazevac, sowie die in tür kischen Besitz gelangten Dörfer auf beiden Seiten des Timok in Brand gesteckt haben. Aus Mostar wird unlerm 7. August geschrieben, daß die Lage Mukhtar Paschas in Trebinje, dessen Niederlage bei Vrbica stark übertrieben worden, vollständig gefahrlos sei. Derwisch Pascha rücke aus Novi-Bazar mit Ver stärkungen heran. Amerika. Der demokratische Präsidentschaftscandidat der Bereinigten Staaten, Tilven, hat eine Erklärung ver öffentlicht, worin er die ihm angetragene Candidatur an nimmt und erklärt, daß das Programm der Convention von St. Louis alles Dasjenige, was dem Lande Noth thue, genau bezeichne. Insbesondere spricht sich Tilden für Reformen in Bezug auf die Staatsausgaben und für eine vollständige Versöhnung mit den Süostaaten aus; schließlich erklärt er sich dagegen, daß ein UnionSpräsivent zum zwei ten Male zum Präsiventen gewählt werden könne. Großenhainer UMH Mngs M AnMgMtt Durch einen unglücklichen Zwischenfall kamen bei der am 5s. August in Oschatz abgehaltenen Exercirrevue sechs Ulanen zum Stürzen, von denen einer einen Schlüsselbein bruch, ein zweiter einen doppelten Schenkelbruch und zwei andere Contusionen davontrugen. Aus Schellenberg vom 7. August wird dem „Dr. I." geschrieben: Gestern (Sonntag) Abend, kurz nach 8 Uhr, ist endlich die Leiche der am 1. d. M. in den Schloßbrunnen zu Augustusburg hinabgesprungenen Frau zu Tage gefördert worden, nachdem man während voller 5 Tage vom frühesten Morgen bis spät am Abend mit der Wasserentleerung des Brunnens eifrigst beschäftigt gewesen und den ursprünglichen Wasserstand von 15 Ellen auf etwa Z'/r Ellen herabgemindert batte, so daß mittelst Haken und Seilen die Auffindung, Befestigung und Herausschaffung bewirkt werden konnte. An dem Körper der Todten fand man, daß die Hirnschale eingeschlagen und das Gehirn zum Theil ausgeflossen war. Noch sei zur Berichtigung erwähnt, daß die Behauptung, Schellenberg habe fast ausschließlich das Wasser aus dem Sckloßbrunnen bezogen, vollständig unrichtig ist. Es besitzt selbst viele Brunnen, die in der heißen Jahreszeit allerdings meist bald versiegen; in solchen Fällen aber holen die Schellenberger das Wasser aus dem nahen quellenreichen Walde, keineswegs aber vom Schlosse Augustusburg. In dem Dorfe Einsiedel bei Sebnitz hat sich am Sonn tag ein trauriger Unglücksfall ereignet, der wieder einmal beweist, wie gefährlich es ist, mit Schießwaffen leichtsinnig umzugehen. Ein Tagearbeiter hielt scherzweise ein Gewehr auf einen in der Stube anwesenden jungen Mann mit den Worten: „Soll ich Dich schießen?", als dasselbe losging und die darin befindliche Schrotladung Letzterem durch das Auge drang, so daß derselbe besinnungslos hinstürzte. Der Unglückliche, 16 Jahre alt, ist am anderen Morgen ver schieden. Bayern. Der König ist am 5. August von Schloß Berg in München eingetroffen und hat nach einem kurzen Aufenthalte die Reise nach Bayreuth fortgesetzt. Daselbst wurde er von Richard Wagner empfangen und wohnte am 6. August der Generalprobe zum „Rheingold" bei, welche einen höchst glänzenden Erfolg hatte. Frankreich. Die Deputirtenkammer setzte am 5. Aug. die Berathung des Militäretats fort und lehnte hierbei sämmtlicke Amendements, welche die Bewilligung der von der Budgetcommission gestrichenen Credite beantragten, ab. Rumänien. In der Deputirtenkammer wurde am 7. August als Programm des neuen Cabinets verkündet: Aufrechterhaltung der Constitution und der Gesetze, De- centralisirung, sparsame Finanzverwaltung, sowie bezüglich der äußeren Politik strenge Neutralität unter Ueberwachung der öffentlichen Sicherheit und der Landesgrenzen. Türkei. Das Hauptereigniß der letzten Tage in Bezug auf die innere türkische Politik, schreibt die „Corr, orient.", ist das definitive Verlassen des Reformweges und die Ver tagung der Inangriffnahme von Reformen überhaupt bis nach Ende des Krieges. Diese Entscheidung ist den Jour nalen durch ein Circular mitgetheilt worden, welches jede weitere Aeußerung über diesen Gegenstand verbietet, bei Strafe der Arrestation durch geheime Polizeiagenten und der Behandlung als Landesverräther. Die Botschafter Deutschlands und Frankreichs hatten, wie der „Times" gemeldet wird, der Pforte angezeigt, sie würden am 6. August Konstantinopel verlassen, wenn nicht bis dahin Entschädigung und Genugthuung für die Morde in Salonichi erfolgt sei. Diese Drohung scheint geholfen zu haben, denn nach einer neueren Nachricht hat die Re gierung am 6. August die Entschädigungssumme im Betrage von 40,000 türkischen Pfund bezahlt; ferner werden ein Gouverneur unv drei Commandanten nach Salonichi ab gehen, um daselbst das gegen die Schuldigen erkannte Urtheil vor den Truppen verlesen zu lassen. Vom Kriegsschauplätze. Die Lage der serbischen Armee auf dem südöstlichen Kriegsschauplätze ist eine sehr ernste geworden. Die Einnahme von Knjazevac (Gur- gussooac) durch die türkischen Truppen unter Achmed Ejub Pascha erfolgte, wie nun auch von serbischer Seite zu gegeben wird, nach mehrtägigen Kämpfen am 5. August. Das serbische officielle Telegramm meldet, der Oberst Hor- vatovic habe sich nach den DöMen zwischen Knjazevac und Amtsblatt -er Königl. Amtshauptmannschaft, sowie der König!. Gerichtsamter und Stadträthe zu Großenhain und Radeburg Tagesnachrichten. Großenhain, den 9. August. Heute früh 7 Uhr traf Se. königl. Hoheit der Prinz Georg in unserer Stadt ein, um das hier garnisonirende 1. Husarenregiment Nr. 18 vor ffeinem Ausrücken zu den Manövern noch zu infpiciren. — Am 26. Juli d. I. wurve dem Ingenieur Herrn Herrmann Leichsenring Patent auf eine Gaskraft- maschine ertheilt. Großenhain. Am 7. August Abends nach 10 Uhr wurden die hiesigen Bewohner durch dreimaliges Anschlägen der großen Glocke und den Ruf „Feuer" erschreckt. Später stellte sich jedoch heraus, daß das Feuer nicht, wie das Signal andeutele, in einem eingepfarrten Dorfe, sondern im Gehöfte des 3 Stunden von hier entfernten Rittergutes Blochwitz bei Ortrand ausgebrochen war. Eine Scheune mit der eingebrachten Ernte und Strohvorräthen, sowie ein an- '^stoßendes Stallgebäude mit sieben darin befindlichen Kalben, dem zahlreichen Federvieh, mehreren Maschinen und Wagen wurden ein Raub der Flammen, lieber die Entstehung des Feuers verlautet, daß Brandstiftung vermuthet wird. — Am 8. August in der 6. Nachmittagsstunde bemerkte man von hier aus in der Richtung nach Seußlitz abermals ein größeres Feuer, welches bis zur Nacht fortwüthete. Dasselbe ist, wie wir erfahren, auf dem Rittergute Zotte- - witz durch Blitzschlag entstanden und hat zunächst den Schasstall mit großem Heuvorrath, dann eine Doppel scheune mit der eingebrachten Roggen- und Gerstenernte, sowie sämmtliche Wirtschaftsgebäude vernichtet. Das herrschaftlich^^Gebäude wurde erhalten; auch konnte alles Vieh, namentlich die kurz vorher in den Stall gebrachten Schafe gerettet werden. Sachsen. Ihre Majestäten der König und die Königin Vermischtes. Aus Ischl wird der „Linzer Tagespost" geschrieben: „Am 29. v. M. Nachmittags passirte der Kaiser von Oesterreich, von seinem Adjutanten begleitet, die sogenannte Rettenbach-Wildniß in dem Momente, als ein etwa vier jähriger Knabe, welcher auf eine ganz unaufgeklärte Weise an einem steilen Abhang hinangeklettert war, in die schwin delnde Tiefe stürzte. Auf das Geschrei des Kindes über setzte der Kaiser als gewandter Gebirgsjäger einen circa 5 Meter breiten Felsenriff, erfaßte mit sicherer Hand das an einer Wurzel über den Abgrund hängende Kind und ließ es durch den mittlerweile herbeigeeilten Adjutanten in die Rettenbachmühle führen, wo sich die Mutter des Kindes, ein L-alinen-Arbeiterweib, befand. Der Kaiser ertheilte der vor ihm auf die Knie stürzenden Mutter einen strengen Verweis über die mangelhafte Beaufsichtigung ihres Kindes." Der „Boh." meldet man aus Reichenberg vom 5. August: Heute um 2 Uhr Nachmittags war die Wohnung des Kaufmanns Ignatz Abeles Schauplatz einer entsetzlichen Blutthat. Daselbst erschien eine Gerichtscommission, be stehend aus dem Auscultanten Hauptmann, dem Concipi- enten Do. Hersch unv dem Agenten Pellheim, um Pfändung vorzunehmen. Abeles widersetzte sich, stürzte auf Pellheim zu, versetzte ihm mit einem scharfgeschliffenen Küchenmesser 7 schwere Stichwunden und dem Auscultanten Hauptmann, der ihm das Messer entreißen wollte, eine tiefe Schnitt wunde am linken Oberschenkel. Hierauf brachte sich AbeleS selbst am Halse eine, jedoch nicht lebensgefährliche Schnitt wunde bei. Pellheim verschied nach Stunden. in Dresden eintreffen. — Im Laufe des 7. August begaben sich Ihre Majestät die Königin-Mutter und Ihre k. Hoh. die Frau Herzogin von Genua nach Bodenbach, trafen dort mit dem Großherzog von Toscana und der Erzherzogin Antoinette zusammen und kehrten hierauf nach Pillnitz zurück. Die sächsisch-böhmische Dampfschifffahrts-Gesellschaft hat während des am Sonntag beendigten großen Dresdner Vogelschießens zwischen der Stadt und der Vogelwiese in Summa 140,000 Personen befördert und, mit Hinzu rechnung von 564 planmäßig expedirten Dampfschiffen, 1218 Fahrten ohne irgend welchen Unfall ausgesührt. Auf dem an der Chemnitzer Straße in Dresden befind lichen Grundstücke der Kinderheilanstalt ist am 29. Juli, dem Geburtstage Ihrer Majestät der Königin, der hohen Protectorin des Vereins, unter entsprechenden Feierlichkeiten der Grundstein zum Bau eines Hospitals für kranke Kinder gelegt worden. Am Abend des 7. August hat, wie das „Dr. I." aus Dresden meldet, ein italienischer Bahnarbeiter namens Giuseppe Bononi den Kippmeister Hirsch am Bahnbau Ottendorf erstochen. Bononi flüchtete sofort und ist noch nicht erlangt. In den Trachenbergen bei Dresden wurden am 6. Aug. zwei Knaben, die mit einer Granate spielten, durch Ex plosion derselben nicht unerheblich verletzt. Vergangene Woche waren im Bergschachte Ehrenfrieders dorf bei Annaberg der Steiger Hopfer, dessen Sohn und der Bergarbeiter Friedrich mit Sprengen beschäftigt, zu welchem Zwecke sie zwei Löcher gebohrt und geladen hatten. Friedrich's Bohrloch entlud sich eher als dasjenige Hopfens, obwohl es später fertig geworden war. In dem Augenblicke, als Beide nach dem Grunde des Versagens forschen wollten, explodirte dasselbe und beschädigte Friedrich dermaßen am Kopfe, daß eine starke Hirnverletzung seinen Tod wohl herbeiführen wird. Hopfer dagegen hat das rechte Auge verloren und bedeutende Contusionen am Kopfe erlitten. Friedrich ist Vater von neun Kindern, worunter noch vier unerzogene, Hopfer ebenfalls Familienvater. In einem Steinbruche bei Beucha unweit Grimma ist cum 5. August ein 24 Jahre alter Steinbrecher von einem Sprengschuß in den Kopf getroffen und auf der Stelle ge lobtet worden. Dbstverpachtung. Die diesjährige Obstnutzung der fiskalischen Allee auf der M eiß en - R ad eb u rg er Chaussee, Abtheilung 3, soll Donnerstag, den 17. August 1876, Vormittags 11 Uhr im Gasthofe zum blauen Hirsch in Radeburg gegen sofortige Bezahlung und unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Meißen, am 1. August 1876. Königliche Chaussee - Inspektion. Königliche Kauoei walterei. Neuhaus. Zeiler. Aus Schwerin wird unterm 4. Aug. berichtet: Gestern Abend um 8 Uhr ereignete sich ein schrecklicher Unglücks fall auf unserem großen See. Der Besitzer eines kleinen Bootes, wie sie hier vielfach auf den Gewässern benutzt werden, kam von der kleinen Insel „Kaninchenwerder", wo er mit mehreren Freunden einige «stunden vergnügt zu gebracht hatte. Das Wetter war schon den ganzen Tag rauh und stürmisch gewesen, aber gegen 8 Uhr brach ein förmlicher Gewittersturm los, das Boot kenterte und 7 Per sonen fanden ihren Tod im See. In großer Gefahr befanden sich die Passagiere, welche am 1. August den zwischen Brescia und Cremona ver kehrenden Postzug benutzten. Noch bevor nämlich der Zug die Station Manervio erreichte, ging ein fürchterliches Un wetter nieder, und zahllose Blitze zuckten vom Horizonte herab. Einer derselben traf den letzten Dienstwaggon und steckte diesen in Brand. Der Zugführer, welcher sich im Waggon aufhielt, wurde merkwürdiger Weise gar nicht ver letzt , doch kann man sich den Schreck der Passagiere denken, als sie sich der Gefahr bewußt wurden, in welcher sie schwebten. Zum Glücke war die Station Manervio bald erreicht, wo oer Brano des einen Waggons sofort gelöscht und jede weitere Gefahr beseitigt werden konnte. tritt öl. ches ttbr. Gefundenes Geld. In einem hiesigen Gehöfte ist am 3. dieses Monats ein Beutel mit Geld aufgefundm worden, welcher von einem Besucher des Eisenberger Viehmarktes verloren worden zu sein scheint. Der Verlustträger wird aufgefordert sich zu melden, indem außerdem nach § 239 des bürgerlichen Gesetzbuchs über diesen Fund verfügt werden wird. Radeburg, am 7. August 1876. Der Stadtrath. Vogel, Bürgermstr. itz- egen, r zu h. ver- r.
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