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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 19.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187608190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18760819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18760819
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-19
- Monat1876-08
- Jahr1876
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M! Erscheiueu: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ant Ausschluß der Feiertage. Mo,mement: Vierteljährlich 1 Mark. Großenhainer MtechMngs M AnBgeblatt. Onseratenauuahme: Bis Tags vorher spätesten- früh 9 Uhr. InsertionsKeträge von auswärts werden durch Postvorschuß erhoben. Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschast, sowie der König!. Gerichtsamter und Stadtrathe zu Großenhain und Radeburg .N. NL Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Sonnabend, den 19. August L8S« Wiederholte und dringende Aufforderung. Da auch in jüngster Zeit wiederholt grobe Beschädigungen der Gegen den bis Ende vorigen Monats in Naundorf bei Großenhain aufhältlich ge wesenen Dienstknecht Friedrich August Eichler aus Welxande ist die Untersuchung wegen Diebstahls, Betrugs und Betrugsversuchs zu eröffnen. Eichler's Aufenthalt ist bisber nicht zu ermitteln gewesen und es ist den Umständen nach anzunehmen, daß sich Eichler der Untersuchung entziehen will. Alle Behörden werden daher ersucht, Eichler zu verhaften und anher abzuliefern. Großenhain, am 12. August 1876. Das Königliche Gerichtsamt. Schröder. Petzold. Vaumanpflanzungen an dem sogenannten Galgenmühlwege vorge kommen sind, so erneuern wir hierdurch die srühere Bekanntmachung, GaH Demjenigen, welcher den oder die Baumfrevler so bezeichnet, daß das Strafverfahren eingeleitet werden kann, eine Belohnung von LOO Mark gewährt werden wird, und richten an das gesammte Publikum der hiesigen Stadt und der hiesigen Gegend die dringende Aufforderung, Alles, was zur Entdeckung dieser Baumfrevler dienen kann, zu unserer Kenntnis zu bringen. Soweit es nicht der Gang der Untersuchung Gedingt, wird zugleich auch Geheimhaltung des Namens zugesichert. Großenhain, am 12. August 1876. Der Rath. D-ickHvlK-HH «LI. Kunath. ZubmWon. Diejenigen, welche sich an der Lieferung des für den nächsten Winter erforderlichen Bedarfs an Stein- und Braunkohlen, sowie 75 Raummeter kiefernem Scheitholz für die hiesigen Schulen, ingleichen für die städtischen Expeditionen und Anstalten betheiligen wollen, werden ersucht, ihre Preisforderungen „ab Bahnhof Großenhain" verschlossen und unter der Aufschrift „Brennmaterial" bis zum 22. dieses Monats Hei uns einzureichen. Großenhain, am 18. August 1876. Der Rath. Ludwig-Wolf. Kunath. Bekanntmachung. Die am 1. August d. I. fälligen Grundsteuern auf den dritten Termin 1876 sind nach zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit längstens bis zum 22. August 1876 an unsere Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 25. Juli 1876. Der Stadtrath. Ludwig-Wolf. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königl. Kreishauptmannschaft zu Dresden ist heute der Standesamtsregistrator Herr Heinrich Max Unger als zweiter Stellvertreter des Standesbeamten in Pflicht genommen worden. Großenhain, den 16. August 1876. Der Rath. Ludwig - Wolf. Sonnabend, den 19. August 1876, Nachmittags V26 Uhr Verpachtung der diesjährigen Grummetnutzung auf der ausgeschachteten Wiesenparcelle Nr. 83 des Schlages 11 an Ort und Stelle. Die Kultur- und Flurdeputation. Panslawistische Bestrebungen. Ein großer Theil der russischen Presse führt bei Gelegenheit -eine sehr gereizte und sogar feindselige Sprache gegen die jenigen deutschen Blätter, welche sich mit den Zielen und den Mitteln und Wegen der russischen Orientpolitik nicht einverstanden erklären können; im gegenwärtigen Augenblick erregt besonders die Polemik Aufmerksamkeit, welche der „Golos" gegen die „Kölnische Zeitung" begonnen hat, weil dieselbe auf Grund von Thatsachen, die leider nicht wegzuleugnen sind, der Ueberzeugung Ausdruck giebt, daß neben der osficiellen Petersburger Politik im Orient eine geheime officiöse Politik herläuft, welche den ausgesprochenen Zielen der ersteren, namentlich auch deren Friedensversiche rungen, ganz und gar widerspricht und statt für die Beruhigung der Slawen in der Türkei zu wirken, dieselben immer mehr aufreizt. In dieser Ansicht, die weit über Deutschlands Grenzen hinaus Anhänger hat, erblickt der „Golos" das Verbrechen der beleidigten Majestät der russischen Nation und speciell auf deutscher Seite den gröblichsten Undank für die Wohl taten, welche die russische Politik dem neuen deutschen Reich erwiesen habe. Dieser Ton ist keineswegs neu, und ihm gegenüber sieht sich selbst die sehr russenfreundliche „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" veranlaßt, wiederholt darauf hinzuweisen, daß die Dienste, welche Rußland Deutschland geleistet hat, das letztere nicht im entferntesten in ein Ab- hängigkeitsverhältniß zu ersterem gebracht habe, welches eine Politische und diplomatische Heeresfolge begründen könnte. Solche Entgegnungen würden vielleicht überflüssig sein, wenn nicht die russischen Preß-Verhältnisse derart wären, daß hinter den Auslassungen des „Golos" die Ansichten sehr hoher und einflußreicher Kreise vermuthet werden müßten, die sich nur schwer zu der Anschauung bequemen, daß die Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland durchaus auf Gegenseitigkeit beruht und den einen Theil nicht mehr als den andern verpflichtet. Die Kreise, von denen wir hier sprechen und die bis in die nächste Nähe des Thrones reichen sollen, gehören der sogenannten panslawistischen Partei an, ja sie bilden deren mehr oder weniger hervortretende Oberleitung. Die Ziele dieser Partei sind auf die Vereinigung aller slawischen Nationen unter russischer Oberherrschaft gerichtet, und wenn ihnen eine bestimmte staatsrechtliche Formulirung noch abgeht, so mag dies daran liegen, daß man eben in Rußland selbst die Möglichkeit ihrer Erreichung in sehr weiter Ferne er blickt, in einer Zeit, für deren praktische Bedürfnisse viel spatere Generationen zu sorgen haben werden. Sie fassen die nationale Idee des Russenthums zusammen, und da noch eine sehr große Anzahl slawischer Völkerschaften unter nicht russischem Scepter stehen, so liegt es in der Natur der Dinge, daß die panslawistische Partei in Rußland aggressiv nach Außen auftritt, soweit die offizielle Politik des Reiches es gestattet. Die Partei hat daher in allen slawischen Gebieten Oester reichs und der Türkei Verzweigungen, sie unterhält in den selben die panslawistische Agitation und organisirt unter Umständen Aufstände, wozu ihr stets reiche Geldmittel zu Gebote stehen; für den serbischen Krieg hat sie Generale, Officiere, Unterofficiere und Soldaten, Waffen, Munition und andern Kriegsbedarf gestellt. Das läßt sich, soviel Versuche dazu auch gemacht werden, nicht abstreiten und begründet, da es von der russischen Regierung nicht verhindert wird, den Verdacht, daß die Orientpolitik Rußlands geheime Zwecke habe, welche die osficiellen beeinträchtigen, mit That sachen. Nehmen wir aber auch an, daß die officielle Friedens- Politik Rußlands vollkommen aufrichtig sei, so wird doch das gelegentliche Wort des Czaren Nicolaus, daß zwischen Rußland und dem Krieg nur eben seine eigene Person stehe, ! auch unter Alexander eine Wahrheit sein und auch die heutige Machtstellung der panslawistischen Partei mit Wünschens werther Deutlichkeit bezeichnen. Wenn es dem jetzigen Czaren noch möglich ist, die von der Partei ausgehende kriegerische Strömung der öffentlichen Meinung zu beherrschen, so ist damit nicht gesagt, daß dies auch seinem Nachfolger möglich sein wird, vorausgesetzt, daß dieser überhaupt den Willen habe, die friedliche Politik des Vaters aufrecht zu halten. Die panslawistische Partei kann über Nacht zur Herrschaft in Rußland gelangen und dann werden ihre Bestrebungen eine große Gefahr für den europäischen Frieden sein, der bei Zeiten in die Augen zu sehen gerathen sein dürfte. Lagesnachrichten. Sachsen. Se. königl. Hoheit der Prinz Georg traf am 16. August Vormittags 9 Uhr 50 Min. in Begleitung des Chefs vom Generalstabe, Obersten v. Holleben gen. v. Normann, und des Generalcommando - Adjutanten Ma jors v. Minckwitz in Leipzig ein, um alsbald die Truppen- Uebungen auf dem großen Exercirplatze bei Connewitz zu inspiciren. Im Laufe des Vormittags kamen ferner folgende Truppen in Leipzig an: Das Infanterieregiment Nr. 106 (aus Chemnitz), das Jägerbataillon Nr. 13 (aus Meißen), die Stäbe der 1., 3. und 4. Batterie des Feldartillerie- Regiments und der Regimentsstab des 2. Husarenregiments Nr. 19. Am 17. August früh 4 Uhr 40 Min. ist Se. königl. Hoheit nach Zwickau weitergereist. Am Abend des 16. August brach in der Werkstelle eines Tischlers auf der Neuegasse in Dresden Feuer aus, welches ein zweistöckiges bewohntes Hintergebäude vernichtete, ehe die Löschmannschaften den Grand bewältigen konnten. Fast > gleichzeitig wurde auf der Seilergasse der Dachstuhl eines ! Hauses theilweise durch ein Feuer zerstört, das ebenfalls in einer Tischler- und Drechslerwerkstatt entstanden war. Im Keller eines Kaufmanns zu Pirna entstand am 15. August gegen Mittag ein nicht unbedeutender Brand - dadurch, daß eine Flasche Naphta explodirt war und andere dort ausbewahrte Gegenstände in Brand gesetzt hatte. Durch Einwerfen von circa 40 Pfund Feuerlöschdosen gelang es bald, das Feuer zu dämpfen, ebenso löschten zwei schnell herbeigeeilte Spritzen das Feuer, welches sich bereits dem Gange mitgetheilt hatte. Die älteste Tochter des Kauf manns, welche den Keller mit Licht betreten, erlitt bei der Explosion erhebliche Brandwunden. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser, dessen Befinden in hohem Grade befriedigend ist, hat dem Ge neralfeldmarschall Grafen Wrangel zu dessen 80jährigem Militärdienstjubiläum einen Ehrendegen mit Brillanten verliehen und dabei an den Jubilar eine huldvolle Ca- binetsordre gerichtet. Zur Ankunft des Kaisers in Babelsberg bringt die „ Prov. - Corr." einen Artikel, in welchem es heißt: Auch in diesem Jahre hat der Besuch von Ems und Gastein dem deutschen Reichsoberhaupt die erwünschte Gelegenheit gegeben, mit den beiden innig befreundeten Herrschern der nachbarlichen Kaiserreiche zusammenzutreffen. In Ems hatte Kaiser Wilhelm die Freude, noch mehrere Tage hindurch unter den angenehmen und zwanglosen Verhältnissen des Badelebens den vertraulichsten Verkehr mit dem Kaiser von Rußland zu genießen. In Salzburg fand der Kaiser Franz Joseph sich ein, um seinen erlauchten Gast auf österreichischem Gebiet zu begrüßen und mit demselben die Gefühle auf richtiger Freundschaft auszutauschen. Alle Welt erkennt, daß die Bedeutung dieser fürstlichen Begegnungen über die Tragweite gewöhnlicher Höflichkeitsbeweise hinausragt: sie gelten als wiederholte Besiegelung des dauernden Einver nehmens zwischen den drei Kaisermächten, welches sich schon unter schwierigen Umständen als eine Bürgschaft für den europäischen Frieden erprobt hat und dessen Kraft sich auch in Zukunft bewähren wird, um ernste Aufgaben zu einer befriedigenden Lösung zu führen. Oesterreich. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht in ihrem amtlichen Theile ein kaiserliches Handschreiben, durch welches der Sectionschef im Ministerium des Auswärtigen, Geh. Rath Baron Hofmann, zum Reichsfinanzminister ernannt wird. Frankreich. An Stelle des Kriegsministers de Cissey, welcher seine Entlassung gegeben hat, ist General Berthaut zum Kriegsminister ernannt worden. — Das „Journal officiel" veröffentlicht ferner ein Decret, durch welches 68 verurtheilte Angehörige der Commune begnadigt werden oder Verkürzung ihrer Strafe erhalten. England. Das Parlament ist am 15. August durch eine Botschaft der Königin geschlossen worden. In der Botschaft werden die freundschaftlichen Beziehungen der englischen Regierung zu den auswärtigen Mächten betont und das Vertrauen ausgesprochen, daß das gegenwärtige gute Einvernehmen mit den Mächten aufrecht erhalten werde. Die Anstrengungen, welche die englische Regierung in Gemeinschaft mit den übriqen Mächten gemacht habe, um eine Beseitigung der Differenzen zwischen der Pforte und ihren christlichen Unterthanen in Bosnien und in der Herzegowina herbeizuführen, seien bisher ohne befriedigen-
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