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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 26.05.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187705263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18770526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18770526
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1877
- Monat1877-05
- Tag1877-05-26
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Großenhainer Unterhaltungs- L Anzeigeblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Großenhain und Radeburg. Nedaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. den 26 Mni Inserate werden bis früh 9 Uhr für die nächste 1^77 VV* Abonnement vierteljährlich 1 Mark. ^VVNNUvettv, vctt Nummer angenommen. ROß G» Bitte. Das Darniederliegen von Handel und Wandel und der damit in Verbindung stehende Rückgang der Löhne hat in verschiedenen Theilen unseres engeren Vaterlandes, namentlich im Gebirge große Noth und schweren Mangel in vielen Arbeiterfamilien einziehen lassen. Hier wäre es herzlos und hart, lediglich volkswirthschaftliche Betrachtungen und Erörterungen über die Ursachen der herrschenden Calamität anzustellen; hier wäre es un zeitgemäß und unpractisch, erst Versuche zur Hebung der darniederliegenden Gewerbe, zur Beschaffung anderer Arbeit zu machen; angesichts solcher Zustände gilt es zu helfen und werkthätigen Beistand zu leisten, ehe das Uebel weiter um sich greift und die entkräftete Arbeiterbevölkerung mit epidemischen Krankheiten überzieht. Hier ist vielmehr und aller erst auf Beseitigung der momentanen Noth ernstlich Bedacht zu nehmen; hier kann es zunächst und vorläufig nur gelten, so schnell als möglich Linderung und Trost in die Hütten der Darbenden zu bringen. Der Unterzeichnete wendet sich daher an seine Mitbürger mit der Bitte, ihm, ein Jeder nach seinen Kräften, ein Scherflein zugehen zu lassen. Ueber die eingegangenen Gaben wird er seiner Zeit in diesem Blatte Rechnung ablegen. Bürgermstr. LRiÄHvIx - Gvtsverfteigemng. Auf Antrag der Erben soll das zum Nachlasse des Gutsbesitzers Carl Traugott Minsel in Uebigau gehörige Dreiachtelshufengut, Cat.-Nr. 5, Fol. 4, und das walzende Grundstück, Fol. 45 des dasigen Hypothekenbuchs, welche Grundstücke ohne Berücksichtigung der Oblasten am 27. September 1876 ortsgerichtlich auf 21,195 M. geschätzt sind, ein Areal von 25 Hect. 14,8 Ar enthalten und mit 342,83 Steuereinheiten belegt sind, am 13. Juni ds. Zs. Mittags 12 Uhr freiwilliger Weise nebst Inventar an hiesiger Amtsstelle versteigert werden, was unter Bezugnahme auf die in den Anschlägen am Gerichtsbret und in der Carl Schleinitz'schen Schänke in Uebigau aushängenden Bedingungen bekannt gemacht wird. Großenhain, am 9. Mai 1877. Das Königliche Gerichtsamt. Schröder. Bornemann, Ass. Subhaftati-nsMtent. Das auf den Namen des verstorbenen Eindrittelhäfners Christian Gustav Louis Naumann Band I psxina 242 Nr. 8 im Hausgrundbuche von Frauwalde verzeichnete, zu Frau walde belegene und jetzt den Erben des p. Naumann gehörige Eindrittelhufengut, welches mit einer Gesammtfläche von 12 Hectar 71 Ar 40 lü Meter nach einem jährlichen Rein erträge von 182 Mark 87 Pfennige zur Grundsteuer und nach einem jährlichen NutzungS- werthe von 60 Mark zur Gebäudesteuer herangezogen ist, soll auf Antrag der Erben theilungshalber im Wege der freiwilligen Subhastation am S. Zuni vr. Mittags 12 Uhr zu Frauwalde im Tanneberger'schen Gasthofe öffentlich meistbietend verkauft werden. Aus zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes, sowie die Verkaufs bedingungen und sonstige, das Grundstück betreffende Nachweisungen sind in unserem Bureau einzusehen. Elsterwerda, den 24. Mai 1877. Königliche Kreisgerichts - Kommission. LtreuAuction. Im Gasthose zu Gohrisch sollen den I. Juni 1877, von Vormittags 9 Uhr an, die im Gohrischer Forstreviere auf Flügeln, Schneißen und Wegen aufbereiteten LLS2 Naummeter Wal-streu Nr. 1 bis 333, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernde Waldstreu vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Revierverwatter zu Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. König!. Forstrentamt Moritzburg und König!. Revierverwaltung Gohrisch, den 18. Mai 1877. Michael. Roch. Der Protestantismus im Orient. Vor Abschluß der Pfingstwoche möge es gestattet sein, einen Blick in jene Gegenden zu werfen, wo sich einst nach den Ueberlieferungen der Kirche das Pfingstwunder der Ausgießung des heiligen Geistes über die Jünger des Herrn zutrug. Gerade dort, wo die Wiege des Christenthums stand, hat die kirchliche Tradition sich in der ausgiebigsten Weise mit der Fixirung aller heiligen Orte beschäftigen können, die in der Bibel alten und neuen Testamentes auf geführt werden. Ihre Pflege und Verehrung ließen sich die in Jerusalem lebenden Christen, welche der Mehrzahl nach der orientalischen Kirche angehören, bis auf den heutigen Tag angelegen sein. Erst spät hat auch der Protestan tismus sich in der Hauptstadt Palästinas eine Heimath zu gründen gesucht, um die reine Lehre des Evangelii dahin wieder zurückzuführen, von wo sie einst ihren Sieges einzug bis in das ferne Abendland begonnen hatte. Es war zuerst die Missidnsgesellschaft der nordamerikanischen PreSbyterialkirche, welche in Jerusalem eine Station errichtete und an die sich nicht lange danach Mitglieder der anglikanischen Kirche anschlossen, welche von der groß britannischen Regierung durch Ernennung eines englischen Consuls in Jerusalem kräftig unterstützt wurden. Einen festen Halt erlangte jedoch der Protestantismus erst im Anfang der vierziger Jahre durch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, der den Plan faßte und auS- führte, in Gemeinschaft mit der Kirche Englands ein protestantisches BiSthum in Jerusalem zu gründen. Der König gab die Hälfte für das Einkommen des Bischofs und außerdem einen bedeutenden Beitrag zum Bau einer evangelischen Kirche auf dem Berge Zion; die andere Hälfte der Dotation des BiSthums wurde in England von der Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den Juden gesammelt, und im Jahre 1842 zog ein im Dienste dieser Gesellschaft stehender Missionär Alexander als erster evangelischer Bischof in Jerusalem ein. Nach dem Vertrage soll dieser protestantische Bischofsstuhl abwechselnd von England und Preußen besetzt werden; um die von der anglikanischen Kirche geforderte sogenannte bischöfliche Succession auch in Jerusalem aufrecht zu erhalten, muß dem jedesmaligen Bischof die Ordination von einem eng lischen Bischof durch Handauflegung ertheilt werden, damit er seinerseits die protestantischen Geistlichen im gelobten Lande ordiniren könne. Eine Schule und ein Seminar für Proselyten, auch ein geräumiges Hospital folgte sehr bald und ein regelmäßiger evangelischer Gottesdienst wurde ein gerichtet. Als im Herbst des Jahres 1846 der erste protestantische Bischof von Jerusalem starb, hatte der König Friedrich Wilhelm IV. nach seinem Uebereinkommen mit England den neuen Bischof zu ernennen und seine Wahl fiel auf Samuel Gobat, einen Geistlichen der anglikanischen Kirche, der zu dieser StitWß durch die reichsten Erfahrungen, welche er als Missionär im Morgenlande gesammelt hatte, vorzugsweise geeignet war. Bischof vr. Gobat wartet noch heute mit größter Hingebung und mit reichgesegnetem Erfolg seines Amtes im heiligen Lande. Das protestantische BiSthum in Jerusalem ist der Mittel punkt der übrigen evangelischen Gemeinden und alles evangelischen Lebens in Palästina, das sich ja in anerkennenS- werther Weise entwickelt hat, in materieller Hinsicht aber und nach der Zahl seiner Bekenner immer noch bedeutend zurücksteht hinter den Lateinern und Anhängern der ver schiedenen orientalischen Kirchenparteien. Mit den griechischen und armenischen Christen stehen die Protestanten am meisten im friedlichen Verkehr, aber sie bedürfen noch fortgesetzt der Unterstützung ihrer Glaubensgenossen in der fernen Heimath, und an dieser fehlt es ihnen ja auch nicht. Eines der letzten Flugblätter des Berliner „Jerusalem-Vereins" brachte die Mittheilung: „Unsere evangelischen Anstalten in Palästina erfreuen sich unter der erfahrenen Leitung des ehrwürdigen Bischofs vr. Gobat gesegneten Gedeihens! Die Diakonissen- Anstalt, welche im vorigen Frühjahr ihr 25 jähriges Jubiläum gefeiert hat, mit etwa 800 Kranken im Hospital und 110 Kindern; das Mädchen-Erziehungshaus, ein Aus sätzigenhaus, ein Waisenhaus mit 70 Knaben — alle arbeiten unter reichem Segen." Wer sollte nicht herzlichen Antheil nehmen an dem Aufblühen des Protestantismus im gelobten Lande, wenn es auch den Umständen gemäß nur langsam damit geht; denn materiell kann er ja ohne den kräftigen Schutz der europäischen Consulate und ohne die fortlaufende Unterstützung der Glaubensgenossen im Abendlande noch immer nicht bestehen. Mögen ihm Schutz und Hilfe in reichem Maße zu Theil werden; möge aber auch der wahrhaft evangelische Geist in ihm wohnen und von ihm aus sich auf die in Aberglauben und Ceremonieudienst erstarrte morgenländische Kirche immer von Neuem ergießen, damit auch sie zum Evangelio zurückkehre und das Kreuz sich siegreich wieder erhebe über den Halbmond! Tagesnachrichten. Großenhain, 25. Mai. Das herrliche Pfingsten, das bei seinem Herannahen so Vielen süße Hoffnungen auf gesellige Ausflüge und Vergnügungen in der freien Natur erweckt, ist vorüber und hat diesmal so manche dieser Hoffnungen und Vorbereitungen zu Wasser werden lassen. Auch unsere seit Jahrhunderten bestehende Stahlbogenschützen gesellschaft, die zu Pfingsten um Königskronen zu kämpfen pflegt, sah sich in ihrem Königsschießen stark beschränkt, und wenn auch am ersten Festtage der jetzige Schützenkönig, Herr Hotelier Steyer, Alles aufgeboten hatte, durch das traditionelle „Königsfrühstück" den Stahlbogenschützen und den zahlreichen Gästen einige heitere und vergnügte Stunden zu bereiten, wenn auch daran das übliche Prämienschießen sich anschloß und wenn auch weiter am zweiten Tage das Festessen einer überaus zahlreichen Betheiligung sich zu erfreuen hatte, so verhinderte doch die Ungunst des Wetters die Abhaltung des „Königsschießens" selbst. Aufgeschoben ist indessen nicht aufgehoben; in der Hoffnung, daß der bewölkte Himmel mit der neuen Woche ein freundlicheres Antlitz zeigt, soll das Königsschießen nächsten Sonntag seine Fortsetzung und seinen Abschluß finden. Vielleicht finden dabei auch Diejenigen ihre Rechnung, welche auf dem Bobersberge mancherlei Vorkehrungen getroffen und bei den Regentagen leeres Nachsehen hatten. — Dresden, 24. Mai. Unsere königlichen Majestäten sind durch die nicht unbedenkliche Erkrankung des Vaters Ihrer Majestät der Königin, des zu Besuch aH der Villa in Strehlen weilenden Prinzen Gustav v.^Msa, leider genöthigt worden, die für Ende Mai in Aussicht genommene Reise nach dem Bade Ragaz vor der Hand aufzugeben. Selbst im Fall der baldigst zu wünschenden Wiedergenesung des hohen Patienten würde Ihre Majestät die Königin bei demselben verbleiben. — In Hofkreisen verlautet zur Zeit die Verlobung des Flügeladjutanten Sr. Majestät des Königs, Major v. Minckwitz, mit der Tochter des verstorbenen Rittmeister v. Fabrice, Hofdame Ihrer Majestät der Königin Carola, Frl. v. Fabrice. — Das jüngst hier aufgetauchte Gerücht, es werde doch noch ermöglicht werden, unser neues Hoftheater im Herbste dieses Jahres einzuweihen, faßt mehr und mehr Boden. So erfreulich diese Nachricht an und für sich ist, ebenso sehr steht zu wünschen, daß es der Intendanz des Hoftheaters gelingen möge, bis zur Eröffnung des neuen Musentempels genügende Repräsentanten für einige Rollen sicher zu finden und so den fremden als ein heimischen Besuchern den zweifelhaften Genuß zu ersparen, welchen sie dem Publikum in jüngster Zeit durch allzu häufiges Experitnentiren mit jugendlichen unreifen Kräften verschafft hat. — Der Rath der Residenz hat es bei dem bevorstehenden Eintritt des Sommers wieder auf unsere vierfüßigen treuesten Gefährten abgesehen und eine Be stimmung erlassen, wonach Hunde, welche vom Caviller wegen mangelnder gültiger Steuermarke eingefangen worden sind, nur dann wieder eingelöst werden können, wenn der Besitzer die Quittung für die entrichtete Hundesteuer zeigt. Diese Bestimmung kann geradezu als Curiosum angesehen werden, wenn man erwägt, daß wohl in allen nächsten Orten unsrer Residenz solche Quittungen nie verabreicht worden sind, und die Hunde dortiger Bewohner die Stadt grenze nicht genau respectiren können! Sachsen. Nach einer Mittheilung des „Dr. I." hat sich der ständige Ausschuß des deutschen Juristentages am zweiten Pfingstfeiertage in Jena versammelt und einmüthig beschlossen, in diesem Jahre einen Juristentag nicht ab zuhalten. Der am 22. Mai Abends 7 Uhr von Meißen abgelassene Personenzug ist auf der Station CoSwig in den Hinteren Theil eines 30 Minuten früher abgelassenen Güterzuges gefahren und hierdurch eine Frau leicht verletzt worden. In dem Dorfe Lottengrün bei Oelsnitz i. V. sind am
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