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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 30.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187909301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18790930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18790930
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-30
- Monat1879-09
- Jahr1879
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a Ke, r und 8. -r, re«. L n. I. g. cs, k'. stv.. rgen, ss6 >r. Okf.^ rf., ) ) rt. obigen jedem Naria- : jeden Stein-" att. cStr. ).O. 'ch Amtsblatt für die köm-liche« «ad städtische« Behörden zu Großenhain nnd Radeburg Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Dienstag den 3V. September Brgr. —» Dcr Stadtrath. Vogel, Stdtr. Der Stadtrath. Vogel, Stdtr. an die Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 27. September 1879. an unsere Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 27. Septbr. 1879. mehr dazu beitragen wird, ihnen die Wiedervereinigung mit dem deutschen Vaterlande theuer zu machen. Jedenfalls haben sie durch den Empfang des Kaisers bewiesen, daß sie den Berührungspunkt gefunden haben, welcher alle deutschen Herzen gleichmäßig bewegt — die Liebe und Ver ehrung des Kaisers. Die Reise des Fürsten Bismarck nach Wien wird mit dem Rücktritte des Grafen Andrassh in Verbindung gebracht. Die Frage nach den Ursachen und Folgen dieses Rücktritts war für den verantwortlichen Leiter der deutschen Politik von so maßgebender Wichtigkeit, daß derselbe sich in dieser Hinsicht nicht mit schriftlichen Nachrichten begnügte, sondern die directe Verbindung mit seinem scheivenden College» und dessen Herrn Nachfolger aufsuchte, namentlich Von dem nach 1 und 13 des Gesetzes vom 1. März 1879 an Stelle des unter zeichneten Gerichtsamtes tretenden Amtsgericht zu Großenhain soll den 13. December 1879 das der Marie Therese verw. Klunker geb. Kluge hier zugehörige Hausgrundstück Nr. 575 des Katasters, Nr. 561 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großenhain, welches Grundstück am 12. September 1879 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 5850 Mark — Pf. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 23. September 1879. Wenn dies der eigentliche und ausgesprochene Zweck der Reise war, so wird Fürst Bismarck nicht dabei stehen geblieben sein. Doch wäre es z. Z. nutzlos, sich in Be trachtungen über die muthmaßlichen Ergebnisse dieser Reise zu ergehen. Wir constatiren einfach, daß Fürst Bismarck in Wien die allerwärmste Aufnahme fand und daß seine Reise von der übergroßen Mehrheit Europas mit Beifalls bezeigungen begrüßt wurde. Ganz Europa scheint von der Bedeutung und den friedlichen Wirkungen der Ver handlungen überzeugt zu sein. Neben der financiellen Bedrängniß, die sich in Italien immer mehr geltend macht, scheinen sich auch die Uebelstände, welche die öffentliche Sicherheit dort bedrohen, in immer empfindlicherer Weise bemerkbar zu machen. Aus Palermo wird geschrieben, daß es den Behörden noch immer nicht gelungen sei, die Mafia zu unterdrücken. Daher kämen die zahlreichen Mordthaten in Sicilien, weil auf einen ersten Mord sicher die Rache mit einem zweiten Morde erfolge. Die Mafia verzeihe niemals. Die Rache werde oft erst nach Jahren geübt, wenn das Publicum bereits vergessen habe, worum es sich handle. Man habe Beispiele erlebt, daß ein Mafioso erst nach Verlauf von 20 Jahren seinen Rachedurst gestillt habe. Der Thätigkeit der Behörden sei es gleichwohl zuzuschreiben, daß die Mitglieder der Verbindung nicht mehr so eng zusammenhielten wie früher, und daß ihre DiSciplin gelockert sei, die jüngeren Mitglieder namentlich gehorchten nicht mehr blindlings ihren Oberen. Außer in der Stadt Palermo gebe es aber auch auf dem Lande eine Mafia, und diese sei die gefährlichste, denn ihre Anhänger nöthigten nicht nur den Gutsbesitzern, sondern auch den Bauern ihren Willen auf, sie hätten ihre Hand überall im Spiele, bestimmten den Preis des Getreides auf den Märkten, tyrannisirten die Landleute und erpreßten von diesen ihren kargen Gewinn durch Drohungen und mörderische Angriffe. — Anläßlich des Erinnerungsfestes an die vor 1800 Jahren erfolgte Verschüttung von Pompeji ist daselbst eine ungeheure Menschenmenge anwesend. Die Stadt ist mit Trophäen geschmückt und bietet ein glänzendes Schauspiel. In Frankreich wird der Besuch des Fürsten Bismarck bei dem französischen Botschafter in Wien, Herrn Teisserenc de Bort, auf das Lebhafteste commentirt, und erregt große Aufmerksamkeit. Der„Temps" läßt sich telegraphiren, der Fürst habe dem Botschafter die bündigsten Versicherungen gegeben, daß das intime Einverständniß zwischen Deutsch land und Oesterreich in keiner Weise Besorgnisse in Frank reich erwecken dürfe, oder geeignet sei, die guten Beziehungen zu Frankreich zu beeinträchtigen. „Ich gebrauche meine Worte", hat Fürst Bismarck dem „Temps"-Telegramm zufolge gesagt, „niemals dazu, meine Gedanken zu verdecken. Tagesnachrichtm. — Wir machen darauf aufmerksam, daß vom 1. October an während des Winterhalbjahres die Postschalter des Mor gens erst um 8 Uhr geöffnet werden. Sachsen. Das Gesammtministerium veröffentlicht eine Verordnung zu Ausführung des Gesetzes, das Verfahren in Verwaltungsstrafsachen betreffend, vom 8. März 1879. — Nach einer Verordnung der Ministerien des Innern und der Justiz zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes sind Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft im Sinne des A 153 gedachten Gesetzes: 1) in Städten mit der revidirten Städte- Ordnung die polizeilichen Executivbeamten; 2) in Städten mit der Städteordnung für mittlere und kleinere Städte die Bürgermeister und deren Stellvertreter; 3) auf dem platten Lande die Gemeindevorstände und Gutsvorsteher, sowie deren Stellvertreter; 4) die Mitglieder des Landgendarmeriecorps mit Ausnahme des Gendarmerie - Oberinspectorö; 5) die Aichmeister und deren technische Gehilfen hinsichtlich der strafbaren Handlungen gegen die auf die Maße, Gewichte und Maßwerkzeuge bezüglichen Vorschriften; 6) die Gerichts vollzieher hinsichtlich der Vollstreckung von Vorführungs- befehlen, Haftbefehlen und Steckbriefen. Aus den Kreisen der sächsischen Geistlichkeit werden, wie das „Leipziger Tageblatt" vernimmt, zwei Anträge an das LandeSconsistorium vorbereitet, welche für weitere Kreise Interesse haben dürften. Der eine Antrag zielt die Durchführungsbestimmungen. Das Recht der Natu- ralisirung wird allen Ausländern ohne Unterschied der Re ligion, ebenso den rumänischen Unterthanen, welche noch nicht Bürger sind, zuerkannt. Das Recht zur Erwerbung ländlichen Grundbesitzes soll ein politisches Recht werden, ausgenommen in der Dobrudscha. Während in der russischen Presse sich bereits einige Unzufriedenheit über die Expedition nach Merw, welche als ziel- und zwecklos bezeichnet wird, bemerkbar macht, kommt über Simla die Nachricht, daß die russische Avantgarde mit einem Verluste von 700 Mann von den Turkmenen geschlagen worden sei. Sollte die Nachricht sich bewahr heiten, was allerdings von Petersburg aus in Abrede ge stellt wird, so würde die Fortsetzung des Feldzuges als unvermeidlich betrachtet werden. Die Expedition soll bereits gegen 8 Millionen Rubel gekostet haben, viele hundert brave Leute sind den Strapazen und den durch daS schlechte Wasser und das Klima erzeugten Krankheiten erlegen. Das russische Publicum ist unruhig über den Zweck der so kost spieligen Expedition, zumal die Eroberung Merws nicht als ihr Ziel angegeben wird. Einer Depesche des „Standard" aus Bombay zufolge ist der Plan für die Operationen in Afghanistan end- giltig festgestellt worden. Da die Besetzung Kabuls eine dtothwendigkeit geworden ist, werden Transportmittel geliefert und Maßregeln zur Entsendung und Erhaltung von Truppen unter dem Befehl des General Roberts — auf der Strecke vom Khurum-Thale bis Kabul — getroffen werden. Nach den neuesten Nachrichten zu schließen, hat Jakub Khan keinen Antheil au der Verschwörung gegen die britische Gesandtschaft. Er zeigte sich ohnmächtig, den Aufstand zu dämpfen, obwohl die Meuterer in der unmittelbaren Nähe seiner Residenz das Blutbad unter den Engländern an richteten. Seit jener Zeit scheint er fast alle Autorität verloren zu haben. Der Aufstand nimmt im Lande immer größere Dimensionen an. Bekanntmachung. Nach den Bestimmungen von § 2 der hiesigen Marktordnung darf alles an den Wochenmarkttagen zur Stadt kommende Getreide, Obst und andere Lebensmittel, soweit diese Gegenstände nicht bereits vorher von hiesigen Einwohnern erkauft oder bestellt worden sind und daß Letzteres geschehen, genügend bescheinigt wird, an keinen anderen, als den anzuweisenden Plätzen verkauft werden; auch ist das Feilhalten und das Kaufen vor der Stadt und in Stratzentheilen, welche für den Marktverkehr nicht bestimmt find, verboten. Wenn nun wahrzunehmen gewesen ist, daß diesen Bestimmungen hinsichtlich des Getreides in neuerer Zeit nicht allenthalben nachgegangen, sondern dasselbe theils vor der Stadt und in zum Marktverkehr nicht gehörigen Straßentheilen gehandelt und ver- Kömgliches Genchtsamt. Schröder. politische wettschau. Der Kaiser in Straßburg, Fürst Bismarck inWien —, das sind die beiden hocherfreulichen Ereignisse, welche der abgelaufenen Woche eine historische Bedeutung geben. Der Kaiserbesuch in den Reichslanden wird von officiellen Blättern sehr zutreffend wie folgt be sprochen. Ganz Europa ist Zeuge gewesen der glänzenden militärischen Schauspiele, von welchen Jedermann weiß, daß sie mehr als Schauspiele, daß sie vielmehr die ernste Probe der gewissenhaften Ausbildung deutscher Wehrkraft sind, in welcher Deutschland die Bürgschaft für die Sicher heit seiner freien und friedlichen Entwickelung erkennt. Aber die großen „Kriegsmanöver" haben allezeit auch eine politisch-patriotische Bedeutung gehabt und dem öffentlichen Leben mächtige Anregung gegeben. Der Besuch des Kaisers in Königsberg, in Danzig und in Stettin hat von Neuem Gelegenheit gegeben, die alten Gesinnungen der Liebe und Verehrung für den erhabenen Monarchen in begeisterten Aeußerungen an den Tag zu legeu. Und von jenen alten Stätten der Königstreue eilte der Kriegsherr unmittelbar nach der wiedergewonnenen Südwestmark des deutschen Reiches, um zum ersten Male das jüngste der deutschen Armeecorps zu mustern und auch dort die Ueberzeugung zu gewinnen und laut zu verkünden, daß in der Ausbildung des aus verschiedenen deutschen Truppenkörpern gebildeten Corps nichts versäumt wird, was die Zuversicht auf die Tüchtigkeit und Schlagfertigkeit desselben erhöhen kann. Auch in den Reichslanden war der Empfang des Kaisers, dessen Huld ja ohnehin kein Herz widerstehen kann, ein so wohlthuender, daß darin gewiß der Beweis für die Richtig keit der Politik, welche diesen dem deutschen Vaterlande wiedergewonnenen Provinzen gegenüber gehandhabt worden ist, zu erkennen war. Die freudige Begrüßung des Kaisers bezeugte den Dank für das Vertrauen, welches den Neichs- landen durch die Gewährung des hohen Grades von Selbst ständigkeit, welche sie genießen werden, bewiesen worden ist: eine Selbstständigkeit, die ohne Zweifel mehr und Bekanntmachung. Die Einkommensteuer auf den dritten Termin 1870 ist den 30. Septbr. s. e. fällig und bis l°ngst-ns den 21 «etob-r «. e. kauft wird, so werden dieselben hiermit wieder in Erinnerung gebracht, und zugleich die nördlich gelegene Hälfte des Hauptmarktes, sowie der Kirchplatz als Verkaufsplätze für Getreide bestimmt. Zuwiderhandlungen gegen die obenerwähnten Bestimmungen der Marktordnung werden auf Grund § 38 derselben bis zu 30 M. in Geld oder bis zu 8 Tagen Haft bestraft werden. Das Stättegeld für Getreide wird wie zeither an dem Verkaufsplatze eingefordert. Großenhain, am 29. September 1879. Dxj- Slädlkälh. Bogel, Stdtr. Bekanntmachung. Die am 1. Oktober 1870 fälligen Jmmobiliarbrandeafsenbeiträge auf den zweiten Termin d. I. sind nach 1 Pfennig pro Einheit längstens bis zum 16. Oetober o. v. Großenhainer Unterhaltungs- L Anzcigeblatt "1^/* 111 Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Eonnabend. «/lO. R Abonnement vierteljährlich 1 Mark. Inserate werden Tags vorher bis früh 9 Uhr für die nächste Nummer angenommen. ROT V« Waddington hat hiervon den Beweis in Berlin gehabt, und mein Wunsch, mit Frankreich cordiale Beziehungen aber bemüht war, bei der höchsten und entscheidenden Instanz aufrecht zu erhalten, ist ein aufrichtiger." Die gesummten des Landes die Gewißheit zu finden, deren er seinem aus Wien eingetroffenen Nachrichten und auch die Commentare eigenen kaiserlichen Herrn und dem deutschen Reiche gegen- der französischen Presse heben den friedlichen Charakter der über zu bedürfen glaubt. Wir dürfen vielleicht mit anderen Zusammenkunft in Wien hervor. Worten sagen, daß Fürst Bismarck von dem Rücktritt des - Der rumänischen Deputirtenkammer ist nunmehr Grafen Andrassh eine Erschütterung in der öffentlichen die von sämmtlichen Ministern unterzeichnete Regierungs- Würdigung des Verhältnisses zwischen Deutschland und Oester- Vorlage über die Revision des Art. 7 der Verfassung ein reich-Ungarn befürchtete. Durch die Wiener Reise hat der gebracht. Die von dem Minister verlesenen Motive und Reichskanzler allerdings, wenn er dieser Erschütterung vor- Exposes, sowie der Gesetzentwurf selbst wurden von den beugen wollte, seinen Zweck vollständig erreicht, ja, es ist Deputaten beifällig ausgenommen. In der Vorlage hat gewiß, daß das öffentliche Vertrauen trotz des bedauerlichen das im Art. 44 des Berliner Vertrags ausgesprochene Rücktritts des Grafen Andrassh heute stärker ist als früher, i Princip Aufnahme gefunden. Die Vorlage enthält sodann
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