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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 228.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890
- Sprache
- German
- Signatur
- ZB.14-228.1890
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-189002286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18900228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18900228
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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8 I. Anatomie und Physiologie. Die Wärmeproduktion eines gesunden Thieres ist durchaus nicht constant, selbst bei gleichmässiger und ausreichender Ernährung bewegt sich diese Schwankung bei Hunden um 15°/ 0 herum nach oben und unten. Kleinere Thiere, z. B. Kaninchen, zeigen diese Schwankung in geringerem Grade. Die Wärmeproduktion ist im Allgemeinen propor tional der Körperoberfläche, wofür man setzen kann 3 , wo g das Körpergewicht bedeutet. Hunde, welche regelmässig alle 24 Stunden ihre Mahlz eit erhalten, zeigen regelmässige Schwankungen der Wärmeproduktion in der Weise, dass in der 6. bis 9. Stunde ein Maximum, in der 20. bis 24. Stunde ein Minimum eintritt. Lässt man gut genährte Hunde hungern, so ändert sich die Wärmeproduk tion in den ersten 3—4 Tagen gar nicht, am 5. und 6. Tage sinkt sie ein wenig und erst vom 7. Tage ab wird die Abnahme grösser, während das Körpergewicht bedeutend abgenommen hat. Wenn man dem Thiere nach 8—lOtägigem Hun gern wieder Nahrung reicht, so steigt das Körper gewicht, aber noch nicht die Wärmeproduktion, was erst nach einigen Tagen eintritt. Obgleich keine feste Beziehung zwischen Nah rungsaufnahme und Wärmeproduktion besteht, so giebt es doch eine mittlere Ernährung, welche gerade ausreicht, das Thier auf seinem Gewichte zu er halten. Unter diesen Umständen schwankt seine Wärmeproduktion um einen Mittelwerth herum, welcher der aus den Yerbrennungswärmen berech neten ziemlich nahe kommt. Wie zwischen Nahrung und Wärmeproduktion, so fehlt auch eine feste Beziehung zwischen C0 2 - Ausgabe und Wärmeproduktion. Bei einer Ernäh rung mit je 2 Th. Eiweiss und 1 Th. Fett gelangt man zu Resultaten, in welchen die Abweichung des berechneten vom gefundenen Werthe nur 2.5°/ 0 beträgt, was nach dem Autor bei Versuchen dieser Art als hinreichende Uebereinstimmung betrachtet werden muss. Das gilt indess nur für die Mittel zahlen längerer Versuchsreihen, während in den einzelnen Versuchen solcher Reihen noch Schwan kungen bis zu 33°/ 0 Vorkommen. Die Umgebungstemperatur hat in der Weise einen Einfluss, dass einer mittleren Temperatur ein Minimum der Wärmeproduktion entspricht, welche indess sowohl bei höherer, als bei niederer Umgebungstemperatur steigt. Diese mittlere Tem peratur mit dem Minimum der Wärmeproduktion ist indess keine constante, sondern hängt von einer gewissen Anpassung ab, insofern als dasselbe sich nach unten oder oben verschiebt, je nachdem das Thier längere Zeit in kälterer oder wärmerer Um gebung gehalten worden ist. J. S t e i n e r (Cöln). 10. Beobachtungen über das Athmen unter dem erhöhten Luftdruck; von Dr. G. v. Lie- big. (Arch. f. Anat. u. Physiol. [physiol. Abth.] 1889. Suppl.-Bd.) L. theilt die Beobachtungen mit, welche er an 2 Versuchspersonen in den Jahren 1867—1873 gemacht hat. Trotz mancher individuellen Ver schiedenheiten zwischen den beiden Versuchs personen ergaben die im Original genau beschrie benen Versuche, dass die Dauer der Einathmung unter erhöhtem Luftdruck kürzer wird, die der Ausathmung aber in noch stärkerem Verhältniss zunimmt, so dass die Frequenz der Athemzüge geringer wird. Es machte sich eine grosse Nach wirkung nach dem Athmen unter erhöhtem Luft druck geltend, so dass noch Monate nachher die Athemfrequenz in gewöhnlicher Luft kleiner war, als vor den Versuchen, doch war dieselbe unter erhöhtem Luftdruck stets am kleinsten. Der Unter schied der Frequenzen nahm mit der Zahl der Versuche ab. Die ausgeathmeten Luftmengen waren unter erhöhtem Luftdruck kleiner, für den einzelnen Athemzug aber grösser, so dass Tiefe und Grösse der Athemzüge abnahmen. Gleich P a n u m fand auch L. unter erhöhtem Luftdruck eine Erhöhung der mittleren Athemlage, weil am Ende der Ausathmung die Stellung der Lunge eine weitere blieb. Das Volumen der Darmgase wird vermindert und der freiwerdende Raum wird ungefähr zu % durch Abflachung der Bauchdecken, zu '/ 3 durch Herabsteigen des Zwerchfells ausgefüllt. Die oben angeführten Wirkungen des Luftdruckes erklärt L. aus der Erweiterung der Ausathmungsstellung, während die Verzögerung der Ausathmung eine Folge der Verdichtung der Atmosphäre ist. Unter erhöhtem Luftdruck fand eine Beschränkung des Spielraumes der Athmung sowohl mit Bezug auf ihre Grösse, als auch auf ihre Frequenz statt, in dem dieselbe auf Grössen beschränkt wurde, die von den mittleren weniger abweichen als unter gewöhnlichem Luftdruck. Es folgt ferner aus den Beobachtungen, dass da, wo die Grösse der Athem züge unter beiden Drucken annähernd die gleiche ist, die Frequenz unter gewöhnlichem Druck grösser wird, wo die Frequenz annähernd die gleiche ist, die Athemzüge unter gewöhnlichem Druck grösser werden. Die Nachwirkung nach Athmungen unter er höhtem Luftdruck äussert sich derart, dass die Verhältnisse unter beiden Luftdrucken einander schliesslich sehr nahe kommen, doch haben bei annähernd gleicher Frequenz die Athemzüge unter gewöhnlichem Luftdruck dann etwas grösseren Inhalt, wegen der wieder stärker werdenden Zu sammenziehung der Lungen. Die lange Dauer der Nachwirkung erklärt L. aus der ausserordent lichen Nachgiebigkeit und Bildsamkeit des Lungen gewebes. Aber selbst bei dauernder Nachwirkung ist eine kleine Vergrösserung der Athemcapacität stets Folge des erhöhten Luftdrucks. Die Nach wirkung tritt bei den verschiedenen Versuchs personen zu verschiedener Zeit und in verschie denem Maasse ein, je nach der Nachgiebigkeit des
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