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Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- Bandzählung
- 39.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914
- Sprache
- German
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V.
- Lizenz-/Rechtehinweis
- CC BY-SA 4.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id318544717-191401001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id318544717-19140100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-318544717-19140100
- Sammlungen
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 1 (1. Januar 1914)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Die Entwicklung der deutschen Uhrenindustrie seit 1888
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftAllgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- BandBand 39.1914 -
- AusgabeNr. 1 (1. Januar 1914) -
- BeilageAnzeigen -
- ArtikelUnser Verbandsorgen! 1
- ArtikelBekanntmachungen der Verbandsleitung 2
- ArtikelDas Allgemeine Journal der Uhrmacherkunst als Verbandsorgan 2
- ArtikelDie Entwicklung der deutschen Uhrenindustrie seit 1888 4
- ArtikelDenksprüche für Uhrmacher 9
- ArtikelDresdner Arbeiten aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts 10
- ArtikelDie Entwicklung des Uhrengrosshandels und seiner Beziehungen zum ... 13
- ArtikelDie Uhrmacher und die Goldwarenindustrie 16
- ArtikelInnungs- und Vereinsnachrichten des Zentralverbandes der ... 17
- ArtikelVom Büchertisch 18
- ArtikelVerschiedenes 18
- ArtikelAnzeigen XI
- BeilageArbeitsmarkt und Handelsblatt für Uhrmacher 1
- AusgabeNr. 2 (15. Januar 1914) -
- AusgabeNr. 3 (1. Februar 1914) -
- AusgabeNr. 4 (15. Februar 1914) -
- AusgabeNr. 5 (1. März 1914) -
- AusgabeNr. 6 (15. März 1914) 97
- AusgabeNr. 7 (1. April 1914) 137
- AusgabeNr. 8 (15. April 1914) 177
- AusgabeNr. 9 (1. Mai 1914) 213
- AusgabeNr. 10 (15. Mai 1914) 249
- AusgabeNr. 11 (1. Juni 1914) 285
- AusgabeNr. 12 (15. Juni 1914) 325
- AusgabeNr. 13 (1. Juli 1914) 361
- AusgabeNr. 14 (15. Juli 1914) 401
- AusgabeNr. 15 (1. August 1914) 437
- AusgabeNr. 16 (15. August 1914) 477
- AusgabeNr. 17 (1. September 1914) 493
- AusgabeNr. 18 (15. September 1914) 511
- AusgabeNr. 19 (1. Oktober 1914) 523
- AusgabeNr. 20 (15. Oktober 1914) 539
- AusgabeNr. 21 (1. November 1914) 555
- AusgabeNr. 22 (15. November 1914) 573
- AusgabeNr. 23 (1. Dezember 1914) 591
- AusgabeNr. 24 (15. Dezember 1914) 611
- AusgabeNr. 1 (1. Januar 1914) -
- BandBand 39.1914 -
- Titel
- Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- Autor
- Links
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Nr. 1 Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst. 5 Maschinen, die eine menschliche Beihilfe fast ganz überflüssig machen, ein Werk der letzten 25 Jahre ist. Nur auf eine Maschine sei kurz zurückgekommen, die bei ihrer Einführung ihren Euhm auch in die Kreise des kleinen Reparateurs dringen liess, und zwar die, welche das maschinelle Einstecken der Trieb stäbchen in die gebohrten Scheibchen in ingeniöser Art besorgt, eine Arbeit, die bis vor kurzer Zeit von Kindern zu Hause aus geführt wurde. Ihre kleinen Finger sind für diese Arbeit be sonders geeignet, und es ist ein alter Wunsch der Sozialpolitiker damit erfüllt, dass den Kindern diese Arbeit genommen wurde und heute von der Maschine rascher und besser bewerkstelligt wird. Das Wesen dieser Maschinen besteht darin, dass die Scheibchen, in deren Bohrungen die Stäbchen eingebracht werden sollen, luftdicht in einen Behälter eingesetzt werden. Es wird nun unter den an einen Teller angepressten Scheibchen ein Unterdrück erzeugt, und zugleich wird der Behälter, welcher Scheibchen und Stäbchen enthält, senkrecht geschüttelt. Durch die Löcher der Scheibchen gebt also von oben nach unten ein starker Luftstrom. Die durch das Schütteln hocbfliegenden Stäbchen stellen sich in der Richtung des Luftstroms ein und werden durch diesen in die Löcher der Scheibchen eingesaugt. Nach dem Einsaugen der kleinen Stifte werden die Löcher der Scheibchen auf halbautomatischen Maschinen sorgfältig vernietet, so dass ihr Herausfallen so gut wie ausgeschlossen erscheint. Ein Teil der Fabrikation befindet sich in Rottenburg, wo Messinggehäuse für Babywecker hergestellt werden. Der tägliche Bedarf in solchen Gehäusen beläuft sich im ganzen auf etwa 8000 Stück. Diese Filiale verfertigt ausserdem noch auf über 100 Revolverautomaten täglich annähernd 500000 Uhrenbestand teile (Schrauben, Stifte, Scheibchen u. a.), ebenso alle Glocken, Zugfedern, Pendel usw. Die der Gesellschaft gehörigen Schreinereien erzeugen ins gesamt täglich 1500 Uhrgehäuse. Grosse Mengen Holz müssen stets längere Zeit auf Lager liegen, um zu verhindern, dass das Holz nach der Verarbeitung noch arbeitet und die Uhrkasten zerreisst. Wer bei einem Gang durch die Fabrik von Gebrüder Junghans feststellen konnte, welch ungeheures Kapital in Holz zum Trocknen niedergelegt wird, der wird die Ueberzeugung mit sich nehmen, dass es nicht genügt, schreinern zu können, um wirk lich gute Uhrkasten zu erhalten, mit denen der Uhrmacher niemals irgend welche Unannehmlichkeiten bekommen soll. Die Hölzer lagern 1 Jahr im Freien und kommen dann in Schuppen. In der Schreinerei ist immer noch viel Handarbeit zu beob achten, weil das fasrige Holz naturgemäss der maschinellen Be arbeitung grösseren Widerstand entgegensetzt als das gleich- mässige Metall. Aber auch hier hat sich die Maschine schon ein weites Feld erobert, und das Sägen, Hobeln, Verputzen des Holzes wird ebenfalls mit Maschinen besorgt, wie auch das Nageln der benötigten Kisten. Wenn früher das Schreinerei handwerk im fabrikmässigen Betrieb grosse Anforderungen an die Gesundheit stellte wegen des entstehenden feinen Holzstaubes, so ist der Besucher der Fabrik erstaunt, in der modern ein gerichteten Schreinerei der Firma so gut wie keinen Staub ent decken zu können. Jede Maschine ist an eine grosse Absauge- einrichtuDg angeschlossen, welche vermittelst eines 50 P.S.-Venti- : lators die Späne und jeden Staub absaugt und unter der Fabrik hindurch in das Kesselhaus führt, wo die Späne zur Erzeugung von Dampf sofort wieder verbrannt werden. 1 Der Lack oder die Politur der Holz- und Metallkästen wird 1 neuerdings durch ein modernes Spritzverfahren aufgetragen, bei welchem durch komprimierte Luft der Lack zerstäubt und auf ' die betreffenden Gegenstände aufgeblasen wird. i Seit einigen Jahren hat die Gebrüder Junghans-A.-G. die ! Fabrikation feiner Taschenuhren aufgenommen, in der guten ’ Mittelware, welche die Schweiz jährlich im Betrage von etwa < 24 Millionen Mark nach Deutschland einführt, und sie fabriziert j schon heute neben den billigen Schwenninger Uhren täglich 1 über 200 derartige feine Taschenuhren. s Besonders bemerkenswert hierbei ist, dass die Junghanssche 5 Taschenuhrenfabrikation durchaus mit heimischen Arbeitern durch- ( geführt ist, und dass lediglich für die Reglage Schweizer Kräfte herangezogen wurden. Mit Ausnahme der Zug- und Spiralfedern : ; sowie der Lochsfeine werden die sämtlichen Teile der Uhr in > dieser grossen Fabrik aus Rohmaterial hergestellt, selbst die ; Unruhen und ihre Schrauben, wie auch zur Anfertigung der i Zifferblätter ein eigenes Emailwerk, ferner für die Fabrikation ■ der Gehäuse eine ganze Reihe von Spezial Werkstätten neu- , eingerichtet wurde. Im Anschluss an die Erwähnung der Ziflferblattfabrikation sei daran erinnert, dass die Firma für die leuchtenden Ziflfer- ■ blätter und Zeiger unter Verwendung des Radiums Patente er- i halten und diese Neuerung zuerst eingeführt hat, Eine besondere Abteilung des Junghansschen Betriebes be- i zieht sich auf die Arbeiterwohlfahrt, Gute sanitäre Einrichtungen der Fabrik sind nicht nur ein Vorteil für jeden Arbeiter, sondern auch für die Firma selbst, Auch in bezug auf die persönlichen und familiären Bedürfnisse des Arbeiters besteht eine weit- ■ gehende Fürsorge, die unter anderem auch in weitgehenden Badeeinrichtungen zum Ausdruck kommen, z. B. das mitten in der Fabrik gelegene Schwimmbad, dem sich Douche, Wannen bäder und Lichtbäder anschliessen, Einrichtungen, die von einem Bademeister bezw. einer Bademeisterin, die auch bei Unfällen , die erste Hilfe leisten, besorgt werden. Es ist selbstverständlich, dass eine eigene Fabrikfeuerwehr von 50 Mann besteht, welche auch des Nachts durch eine Weckerlinie mit der Fabrik in Verbindung steht. Solche Ein richtungen sind deshalb selbstverständlich, weil bei der enormen täglichen Produktion an Uhren jede Stunde, in welcher der Betrieb nicht voll durchgeführt werden kann, zugleich einen enormen Verlust bedeutet, Ebenso unterhält die Firma einen eigenen Fuhrpark mit 3 Automobilen und 14 Pferden und ein eigenes Baugescbäft. Die Firma Junghans bezahlt an Löhnen in Schramberg allein wöchentlich rund 48000 Mk., während die in allen Fabriken der Firma jährlich ausbezahlten Arbeiterlöhne sich auf 3 ! / 2 Millionen Mark belaufen. Folgende Zahlen geben ein Bild von der Be deutung der Junghansschen Uhrenfabrik. Die Firma arbeitet mit 12 Millionen Mk. Betriebskapital. In neun Fabriken mit 94 Gebäuden verarbeiten 4700 Arbeitsmaschinen jährlich für 800000 Mk. Holz und nicht weniger als 2000000 kg Messing. Allein der Verkauf des peinlich gesammelten Metallabfalls beläuft sich auf über 1 Million Mk. im Jahr. Der Absatz der Erzeug nisse geschieht in alle Länder der Welt durch einen grossen Stab von Vertretern, und überall hat sich die Marke „Junghans“ den ersten Platz infolge der Zuverlässigkeit ihrer Fabrikate er obert. In der gleichen Art, besonders bezüglich der Art ihrer Fabrikate, ausgenommen Taschenuhren, präsentiert sich eine weitere in Schramberg gelegene Fabrik, die Hamburg-Ameri kanische Uhrenfabrik, welche 1874 errichtet und 1883 als Aktiengesellschaft gegründet worden ist. Begonnen wurde mit dem Bau von Grossuhren, wie Stand-, Wand- und Weckeruhren amerikanischen Systems. Das Unternehmen umfasste damals ein Haupt- und ein Nebengebäude, in denen an 70 Maschinen 150 Arbeiter Beschäftigung fanden. Das Aktienkapital betrug 160000 Mk.; die Fabrikate fanden nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland und über See Absatz. Herr Paul Landenberger ist Vorstand der Aktiengesellschaft. Unter seiner Leitung hat sich das Tätigkeitsgebiet der Firma bedeutend vergrössert; sie erzeugt ähnliche Artikel wie bei der Gründung, und zwar auch nach dem amerikanischen System: Uhren aller Art, jeder Stilform und Grösse, wie Metallwecker, Nippuhren, Schreibtischuhren, Wanduhren. Kaminuhren, Küehen- und Ladenuhren, Einsatzuhren, Regulateure, Hausuhren usw. Die Erzeugnisse sind vielfach patentiert oder unter Musterschutz. Es werden vollständige Uhren — das Gehäuse und das Uhrwerk — erzeugt; die Gehäuse werden von Künstlern entworfen. Ein gemeinsamer Vorzug aller Fabrikate der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik ist Exaktheit und Dauerhaftigkeit. Diese Eigen schaften haben ihnen auch im Ausland bedeutenden Absatz ver schafft und sind mit der bekannten Fabrikmarke (der in Form des Andreaskreuzes übereinander gelegten Pfeile) überall bekannt. Zurzeit beträgt das Aktienkapital 2500000 Mk. neben 1130000 Mk. Reserven. Das Unternehmen hat nunmehr einen
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