Mitteilungen über die Verhandlungen des Landtags II. Kammer Nr. 25 Dresden den 21. Februar 1916 (.u 25. Sitzung. Montag den 21. Februar 1916, nachmittags °/i6 Uhr. Seite Nachruf des Präsidenten auf den verstorbenen Staatsminister a. D. vvr. v. Rüger 757 6 Entschuldigungen und Beurlaubungen 7580 Registrandenvortrag Nr. 246—259 757V Verweisung des Antrags des Abgeordneten Koch (Reg.-Nr. 245) an die Gesetzgebungsdeputation 758 0 Interpellation des Abgeordneten vr. Böhme und Genossen, Wahl Dresdens als Sitz derZigarettentabak-Einkaufszentrale betreffend. (Drucksache Nr. 113.) 7580 vr. Böhme (L.) 758V, 7818 Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt . . 768 vr. Schanz (L.) 7748 Kuntze (IN.) 7748 Ni Richter (8ä.) 776V Koch (Portsobr. Vp.) 779 0 Geschäftliche Mitteilungen 781 v Feststellung der Zeit und der Tagesordnung für die nächste Sitzung 782^. Präsident: vr. Bogel. Am Ministertische: Der Herr Staatsminister Graf Vitzthum v. Eck städt und die Herren Regierungskommissare Wirkliche Geheime Räte vr. Schroeder und vr. Roscher, Ge heimer Finanzrat vr. Hoch, Geheimer RegierungSrat vr. Morgenstern und RegierungSamtmann Froelich. Anwesend 83 Kammermitglieder. Präsident vr. Vogel eröffnet die Sitzung 5 Uhr 54 Minuten nachmittags. II. K. (1. Abonnement.) PrL-dentr Die Sitzung ist eröffnet. Am Abend des gestrigen Tages ist Herr Staats minister a. D. vr. Conrad Wilhelm v. Rüger nach einem langen arbeitsreichen Leben und nach einem kurzen wohl verdienten Ruhestande im 79. Lebensjahre aus dieser Zeitlichkeit abgerufen worden. (Das Haus hat sich erhoben.) Nach längerer Tätigkeit als Rechtsanwalt und als Bürgermeister der Stadt Dresden ist er im Jahre 1884 wieder in den Staatsdienst zurückgekehrt und hat bald darauf als Vertreter Sachsens an der Aus arbeitung des Bürgerlichen Gesetzbuches in hervor ragender Weise Anteil genommen. Im Jahre 1895 ist er General-StaatSanwalt und 1901 Justizminister geworden und hat schon in dem darauf folgenden Jahre die Leitung des Finanzministeriums in ernster Zeit übernommen, um die dringend notwendige Gesundung unserer finanziellen Verhältnisse mit rücksichtsloser Energie durchzuführen. (8) Dankbar müssen wir anerkennen, daß er dieses Ziel erreicht hat, wenn auch seine feste Hand in jenen Jahren sparsamster Finanzwirtschaft ost hart empfunden worden ist. Eine knorrige Natur von hoher Staatsauffassung, eine ausgeprägte Persönlichkeit von reichem Wissen, mit starkem Wollen und eisernem Willen, so verstand er auch im Bundesrate und im Deutschen Reichstage eS, die Interessen Sachsens zur Geltung zu bringen, und so wird er auch unter unS, die wir bis zu seinem Rücktritt mit ihm in diesem Hause zusammen gearbeitet haben, in ehrenvoller Erinnerung bleiben. Sie haben sich zu Ehren des Heimgegangenen von Ihren Plätzen erhoben. Ehre seinem Andenken, Friede seiner Aschei Ich bitte um Vortrag der Registrande. (Nr. 246.) Bericht der Gesetzgebungs-Deputation über den mittels Königlichen Dekrets Nr. 10 vorgelegten Ent- 109