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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1909/10,3
- Erscheinungsdatum
- 1910
- Sprache
- German
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1909/10,2.K.,3
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028374Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028374Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028374Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1909/10
- Titel
- 74. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1910-05-07
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftMitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im ...
- BandBand 1909/10,3 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- Protokoll54. Sitzung 2015
- Protokoll55. Sitzung 2029
- Protokoll56. Sitzung 2045
- Protokoll57. Sitzung 2099
- Protokoll58. Sitzung 2147
- Protokoll59. Sitzung 2153
- Protokoll60. Sitzung 2231
- Protokoll61. Sitzung 2335
- Protokoll62. Sitzung 2339
- Protokoll63. Sitzung 2355
- Protokoll64. Sitzung 2433
- Protokoll65. Sitzung 2493
- Protokoll66. Sitzung 2499
- Protokoll67. Sitzung 2543
- Protokoll68. Sitzung 2605
- Protokoll69. Sitzung 2691
- Protokoll70. Sitzung 2759
- Protokoll71. Sitzung 2823
- Protokoll72. Sitzung 2875
- Protokoll73. Sitzung 2939
- Protokoll74. Sitzung 3035
- Protokoll75. Sitzung 3073
- Protokoll76. Sitzung 3149
- Protokoll77. Sitzung 3209
- Protokoll78. Sitzung 3267
- Protokoll79. Sitzung 3293
- Protokoll80. Sitzung 3305
- BandBand 1909/10,3 -
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3054 H K 74. Sitzung, (Mitberichterstatter Abg. Or. Böhme.) M daß alle diese Töchter für die Ehe so gut wie verloren sind. Es handelt sich ja doch um Kreise der Bevölkerung, die nicht über viel Mittel verfügen. Denken Sie nun, daß eine junge Dame, die eine so hohe Ausbildung ge nossen hat, zurückkehrt in die Kreise, ans denen sie stammt, und einen Mann aus den Kreisen heiraten wird, in denen ihre Eltern leben, (Sehr richtig', rechts.) daß sie beispielsweise einen Tischler-, Schlosser- oder Klempnermeister heiraten wird? Ich meine, die Diffe renz in der geistigen Bildung wird die Eingehung einer solchen Ehe ausschließen. (Zuruf rechts: Niemals wird sie zurückkehren!) Es wird sich auch nach dieser Richtung hin ein Mißstand herausbilden. Aber, wie gesagt, alle Sorgen, die wir dabei gehabt haben, haben uns nicht abhalten können, an dem Gesetze mitzuarbeiten, weil wir die Tatsachen anerkennen müssen, daß ein Überfluß an Frauen, die der Ehe nicht zugeführt werden,, vorhanden ist, und weil wir diesen Frauen die Bedingungen für weiteres Forkommen im Leben schaffen müssen. Meine Herren! Die wenigen Punkte, die uns von M der Mehrheit unterscheiden, sind nur drei. Ich will sie erwähnen, um vollständig zu sein. Sie beziehen sich zu nächst auf 8 7, dann auf die Bestimmung wegen der Direktoriw und endlich auf die Gemeinschaftserziehung. In Z 7 hat entgegen dem Dekret und den Beschlüssen der Ersten Kammer unsere Deputation, d. h. die Mehr heit der Deputation- dem Anträge zugestimmt, die unteren drei Klassen der höheren Mädchenschule zu streichen. Man ist dabei davon ausgsgangen, daß man sagt, die' drei unteren Klassen, wo zunächst sechsjährige Kinder hinein- kommen, gehörten nicht zur höheren Töchterschule, während wir auf dem Standpunkte stehen, daß wir sie gar nicht als dazu gehörig; in. dem Sinne betrachten, daß sie die höheren Töchterschulen ausmachsn sollen, sondern daß wir sie lediglich als sine' Vorschule ansehen. Und wir haben uns bei der Festhaltung dieser drei Vorklassen — ich will nicht auf alle Gründe eingehen-— in der Haupt sache durch drei Gründe leiten lassen. Einmal haben wir uns gesagt, daß wir mit der Tatsache — und mag sie auch bedauerlich sein — rechnen müssen, daß eine große Anzahl Eltern ihre Kinder nicht in die Volksschule, sondern in eine Privatschule schickt. Gewiß ist. der Zug zu be dauern, aber wir müssen mit der Tatsache rechnen, daß er vorhanden ist. Wenn wir nun die unteren drei Klassen der Töchterschule streichen-, wird dis Folge sein, daß die am 7. Mai 19 IO. Privatschulen wachsen, in ungesunder Weise überhand- (H nehmen, und dem möchten wir Vorschub leisten. Ferner hat die Mehrheit für die Streichung dieser drei Klassen geltend gemacht, es wäre notwendig, die unsozialen Absonderungswünsche der Eltern zu bekämpfen. Ja, ich meine, soweit es sich um die Eltern handelt, wird man mit dem Kampfe nichts ausrichten, denn diese werden ausweichen und ihre Kinder in Privatschulen schicken. In der Deputation haben wir hingewiesen, daß die notwendige Konsequenz der Auffassung der Mehrheit die sein müßte, daß man die Privatschulen überhaupt unterbindet. Diese Konsequenz ist nicht gezogen worden. Und, meine Herren, in der Richtung auf die Kinder wird man das erwähnte soziale Ziel nicht erreichen, denn, ich meine, die Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren haben für die sozialen Schichtungen unseres Volkes, für die Unterschiede noch gar kein Verständnis. Infolgedessen wird auch diese Absicht nicht erreicht. Nun möchte ich noch auf etwas Weiteres zu sprechen kommen, was uns differenziert in der Auffassung gegenüber der Auffassung der Mehrheit. In dem Berichte ist die Angabe zu finden, daß man als Einheit auf feiten der Mehrheit die höhere Töchterschule mit dem dreiklassigen Aufbau der Studienanstalt betrachtet. Wir teilen diesen Standpunkt nicht. Wie Sie schon aus meinen ersten Ausführungen ersehen haben, meinen wir, daß die zehn- (V klassige höhere Töchterschule, die mit dem 16. Lebensjahre abschließt, die Normalschule ist, und daß der dreiklassige Aufbau der Studienanstalt der Ausnahmefall ist. Meine Herren! Die zweite Differenz ist diejenige, daß 'wir nicht dafür zu haben sind, bei den öffentlichen Anstalten einer Direktorin die Leitung der Schule' in die Hand zu geben. Ich unterscheide mich da wesentlich von meinem Herrn Vorredner und kann mir wohl er sparen, auf die Gründe näher einzugehen. Sie sind in der Hauptsache folgende. Wir glauben, die Frau werde der organisatorischen Aufgabe, die an einen Direktor gestellt wird, nicht gewachsen sein. Außerdem bringt es das Schulleben mit sich, daß Verfehlungen, vielfach auch sittlicher Natur Vorkommen, für deren Untersuchung und Verhandlung, wir eine Direktorin nicht für geeignet halten. Ferner hatten- wir Zweifel, ob man es den Herren, die gegenwärtig im vertraglichem Verhältnis stehen, rechtlich zumuten kann) sich, unter die Leitung einer Direktorin, zu stellen. Endlich war für uns die Tatsache von Bedeutung, daß eine von der Königl. Staatsregierung veranstaltete Umfrage bei den Damen, die vielleicht in nächster Zeit als-Leiterinnen derartiger Schulew im Frage kommen, von allen diesem Damen ablehnende- Antworten ergeben hat. . (Hört) hört! rechts-.) .
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