Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer

gearbeitet hat, der wird ermessen können, wie notwendig angesichts der angestrengten Tätigkeit, von der ich sonst gar kein Rühmens machen will, entsprechende Lokalitäten sind, damit man wenigstens Licht und Luft hat. (Sehr richtig!) Meine Herren! Nach der Richtung hin, daß eine weitere Verzögerung vermieden wird, ist es jedenfalls angezeigt, daß Sie eine Zwischendeputation wieder in Wirksamkeit treten lassen, aber auch nach anderer Richtung hin. Es waren z. B. seinerzeit die Sitzungssäle der beiden Kammern der eine mit 110,000, der andere mit 115,000 M. ver anschlagt. Es sind Konkurrenzen ausgeschrieben worden, nicht nur hier, sondern auch in anderen Städten, und da ist uns die Mitteilung geworden, daß gegenüber den Anschlägen für beide Säle eventuell ein Mehrbedarf von 49,000 M. eintreten würde. Meine Herren! Ich will nicht erörtern, wo das Schwergewicht der Differenz liegt. Sie wird wohl gar nicht in die Erscheinung treten, es werden sich Vorkehrungen treffen lassen, ohne jedes Zutun der diesseitigen oder jenseitigen Kammer die Differenz entsprechend zu beseitigen. Meine Herren! Ich will noch erwähnen, daß die Zwischendeputation im einzelnen Stellung genommen hat zu den Einrichtungen, die auch Sie besonders interessieren, z. B. zu dem Gestühl, zu der An bringung der Stenographentische, des Zuganges zu den Stenographensitzen, alsdann zur Einrichtung der Tribünen, der Sitze für die Berichterstatter,! um ein möglichst gutes Resultat zu erzielen. Abge-! schlossen sind natürlich diese Arbeiten noch nicht. Kurzum, nach meiner Ansicht — und ich habe mich auch mit dem Präsidium darüber verständigt — ist eine! fortlaufende weitere Tätigkeit einer neuen Zwischendeputation dringend erforderlich. Ich habe deshalb die Aufgabe, Ihnen den Antrag unter Nr. 233 zu -mpf-hl-n. ^ravol) Präsident: Das Wort hat der Herr Abg. Ulrich. völkerungsklassen —, haben sogar schon genau den Tag festgesetzt, an welchem der Landtag geschlossen wird. Er kundigt man sich aber an maßgebender Stelle darüber, so stellt sich heraus, daß von dieser Seite bestimmte Angaben über den Schluß des Landtags noch nicht ge macht werden können, da das, wie man sagt, noch von allerhand Umständen abhängig ist. Bekanntlich hat man angenommen, daß der diesmalige Landtag früher würde auseinandergehen können, weil er früher einberufen worden ist, als das in den vergangenen Sessionen der Fall war. Man durfte wohl auch deshalb erwarten, daß der gegenwärtige Landtag schneller am Ziele seiner Arbeiten angelangt sein würde, weil im Sommer 1905 unter dem Vorsitze Sr. Exzellenz des Herrn Staatsministers von Metzsch eine Konferenz zusammen getreten worden ist (Zuruf.) (Heiterkeit.) ich wollte sagen: eine Konferenz zusammengetreten ist, welche darüber beraten hat, welche Maßregeln getroffen werden könnten, um die Landtagsarbeiten zu beschleunigen. Der Landtag stand bekanntlich in der vergangenen Session — wenigstens die Zweite Kammer — insofern nicht in einem günstigen Rufe, als uns verschiedentlich nachgesagt worden ist, wir hätten unsere Arbeiten nicht genügend schnell gefördert, und die Erste Kammer hätte längere Zeit, nur weil wir nicht genügend schnell gearbeitet hätten, nicht genug Material für ihre Sitzungen gehabt. Meine Herren! Was daran wahr ist, das können wir ja selbst am besten beurteilen. Die Zweite Kammer hat auch vorige Session pflichtgetreu gearbeitet. Der Herr Präsident hat sich in der vergangenen Session mehrfach gegen ein zelne Journalisten wenden müssen, weil, wenn einmal ein sitzungsfreier Tag war, sofort von einigen Organen der Presse ein Hallo darüber angeschlagen wurde, daß der Landtag besser täte zu arbeiten als zu feiern. Man hat draußen im Lande offenbar vielfach nicht das genügende Verständnis dafür, daß das Schwergewicht unserer Arbeiten nicht in den Plenarsitzungen liegt, sondern in den Deputationssitzungen, (Sehr richtig!) Abg. Ulrich: Meine verehrten Herren! Fast ebenso lebhaft wie die Frage, wann endlich das neue Landtags gebäude eröffnet werden kann, interessiert mich und viel leicht auch manchen anderen von Ihnen die andere Frage, wann der gegenwärtige Landtag geschlossen wird. Wenn man in die Tageszeitungen schaut, liest man darin fort gesetzt Betrachtungen über den Schluß des gegenwärtigen Landtags, und manche Journalisten, die das Gras wachsen hören — und unter den Journalisten gibt es mehr Leute, die das Gras wachsen hören, als unter den anderen Be daß die zeitraubendsten und schwierigsten Arbeiten in den Deputationen verrichtet werden (Sehr richtig!) und daß das, was wochenlang in der Deputation gründ lich vorberaten worden ist, oft in der Plenarsitzung in verhältnismäßig kurzer Zeit zur Erledigung gelangt, weil